Jul ist das, was Levi Familie nennt. Sie ist von klein auf sein wichtigster Anker und auch wenn sie nicht blutsverwandt sind, sieht er sie als seine Ziehmutter an, nicht zuletzt dadurch bedingt, dass sie sich auch genau wie eine solche verhält. Trotz des holprigen Starts, den beide bei Juls Rückkehr auf die Insel hatten, schafften sie es, wieder zueinander finden. Der Engel spricht nicht oft über sein Gefühlschaos oder darüber, was ihn wirklich beschäftigt. Wenn es aber jemand gibt, dem er sich öffnen würde, dann wäre das am ehesten Jul. 
Zudem weiß er, wie er den Vorteil, die Direktorin als Vormund nennen zu können, für sich nutzen kann und ist froh, dass sie oft für den Mist gerade steht, den der Engel verzapft hat, oder ihn sogar wieder raus boxt. Im Grunde ist sie wie ein schützender Umhang für den Jungen. Einen, den er nicht mehr missen möchte. 
Er selbst steht zu 100% hinter Jul und ihren Entscheidungen, es würde ihm nicht im Traum einfallen, in Gegenwart seiner Freunde oder jemand anderen ein schlechtes Wort über sie zu verlieren oder eines von einer anderen Seite zu dulden. 
Allerdings ist sich der Junge nach wie vor nicht sicher, ob das Auflösen ihrer Barrieren auch eine Persönlichkeitsveränderung mit sich brachte und weiß oft nicht so recht, wie er damit umgehen soll oder stalkt sie auch gerne mal, um sich selbst davon zu überzeugen, dass bei ihr alles in Ordnung ist. 

Caiwen und Leviathan. Leviathan und Caiwen. Es ist eigentlich ganz einfach: Sieht man eine/n irgendwo, ist der/die andere meist nicht weit. Die beiden kennen sich seit der ersten Klasse der Oberschule und sind nach einer Zeit gemeinsam durch Dick und Dünn gegangen. Ihr Start war vielleicht etwas seltsam, wenn man bedenkt, dass Levi sie, kurz nachdem er sie kennengelernt und aus den Fängen eines Vampirs befreit hatte, beinahe küssen wollte, im Anschluss - und vor allem im Schatten Cruels - nicht selten seine Späße auf ihre Kosten gemacht hatte. Wahrscheinlich war es die Tatsache, dass Caiwen dem Engel nie etwas krumm genommen hatte genau der Grund dafür, dass die beiden mehr und mehr zusammengewachsen sind und sich eine sehr innige Freundschaft entwickelte. Zuletzt war es der Verlust ihres gemeinsamen Zuhauses, das die beiden abermals ein Stück enger zusammen gebracht hatte. Caiwen ist und war immer da, nimmt den zerstreuten Engel gerne vor alles und jeden in Schutz und akzeptiert ihn genau so, wie er ist. 
Sie ist bestimmt die Person, mit der der Engel die meiste Zeit verbringt, seien es gemeinsame Ausflüge oder Schulwege, das Abschreiben von Caiwens Hausaufgaben oder auch einfach gemeinsame Übernachtungen in einem ihrer Zimmer oder im Wohnzimmer. Die körperliche Nähe, die die beiden miteinander pflegen ist für sie selbstverständlich und dürfte auf dem ersten Blick keine Hintergedanken mit sich bringen. Was Levi vielleicht noch nicht so ganz realisiert hat, sind seine inneren Alarmglocken, die angehen, sobald ihr jemand (» wie Oliver, der Pisser«)  für seinen Geschmack etwas zu nahe kommt. Und auch wenn er das bislang noch nicht wahrhaben möchte, ist er froh, dass bislang niemand seinen oder einen gar besseren Platz einnehmen konnte. 

Tai und Leviathan sind gemeinsam im alten Waisenhaus aufgewachsen und ihre Beziehung ist nicht nur dank Tais Fähigkeiten als brüderlich-innig zu bezeichnen. Sie sind wie zwei Klischee-Brüder, von denen eine der eher schüchterne ist, während der andere auf die Leute zugeht und alles klarmacht, wovon am Ende wieder beide profitieren. Vor allem in den frühen Kindheitstagen stand Tai oft im Schatten seines Engelkumpanen, doch mit den Jahren schaffte er es, sich eine Scheibe von Leviathan abzuschneiden und offener mit seinen Mitmenschen umzugehen. Zerstreut sind jedoch beide ohne Ende, jeder auf seine eigene Art und Weise, aber in Kombination entpuppen sie sich als der Super Gau. Heute ist Tai auf jeden Fall einer dieser Kerle, der immer voll und ganz hinter dem steht, was er tut. Leider sind das manchmal auch eher hirnrissige Sachen, bei denen man davon ausgehen kann, dass es nicht lange dauert, bis Levi daran teilhaben möchte. 

Wenn man bedenkt, wie oft sich Arata und Leviathan als Kinder gerauft haben ist es fast schon ein Wunder, dass sie heute so gut befreundet sind. Das mag vor allem aber auch daran liegen, dass ihre Beleidigungen und Raufereien immer mit Spaß verbunden waren und sie sich gegenseitig nie wirklich ernst genommen haben. Ihr Verhältnis ist wie das von Levi und Tai eher das von Brüdern als von Freunden, was vor allem der Tatsache geschuldet ist, dass sie den Großteil ihrer Zeit im Waisenhaus und Wohnheim im selben Zimmer gewohnt haben. Zudem können sie als Doppelpack mit Aratas Hyperaktivität und Leviathans Leichtsinn wirklich anstrengend werden.

Wie Caiwen kennt Leviathan den Rotschopf seit der Oberschule und hat von Anfang an nie so wirklich verstanden, warum er überhaupt auf die Schule geht. Er scheint alles zu wissen und viel in der Weltgeschichte herum gekommen sein - was also hat ihn bitte nach Isola verschlagen? Trotz der damaligen Klassensprecherwahl, in der Leviathan und Mathéo gegeneinander angetreten sind und die der Engel für sich entscheiden konnte (Warum?) haben sich die beiden im Laufe des Schuljahres angefreundet. Seit Mathéo aus dem Waisenhaus ausgezogen und sich eine eigene Bude gesucht hat, war der Kontakt nicht mehr ganz so gegeben wie vorher, auch wenn Levi Mathéos Riesenfernseher sehr lieb gewonnen hat. Durch einen ominösen Makler sind er und Jul nun im selben Haus gelandet und es passt Leviathan so gar nicht in den Kram, dass sich der Pirat in seine Familie einnistet. Gemischte Gefühle also!

Ivy und Leviathan sind sich in den letzten Monaten immer mal wieder über den Weg gelaufen, aber ihre Beziehung ging nie weit über banalen Smalltalk hinaus. Das änderte sich jedoch, seit sie am Ballabend näher ins Gespräch gekommen sind und Ivy dem unbeholfenen Engel sogar das Tanzen beigebracht hat. Vor allem im Vierergespann mit Mike, Lydia und Caiwen hatten sie oft etwas miteinander unternommen. Die Gefühlswelt stand nach der Ballnacht außerdem für den Engel sehr lange Kopf, nachdem er sich eingebildet hatte, während dem Flaschendrehen etwas mit Ivy gehabt zu haben. Zum Glück konnten die beiden jedoch miteinander sprechen und dieses Missverständnis aus dem Weg räumen. 

Wenn man bedenkt, dass auch Vivian im Waisenhaus mit Leviathan aufgewachsen ist, ist es fast schon verwunderlich, dass die beiden so wenig miteinander zu tun haben. Auch wenn die beiden wie Tag und Nacht sind, schätzen sie sich sehr und hegen Sympathie füreinander. In Leviathans Augen wird Vivian immer die Geheimnisvolle bleiben, die oft in Rätseln spricht und ihr eigenes Ding durchzuziehen scheint. In letzter Zeit aber scheint sie sich vor allem was ihr soziales Umfeld angeht sehr zu bemühen, und damit ist nicht nur ihre innige Beziehung zu Arata gemeint, durch den sie nun etwas mehr als früher miteinander zu tun haben. 

Zum einen ist Cynthia sicher einer der besten Beweise für die soziale Kompetenz des Engels. Während der Großteil der Schülerschaft so seine Probleme mit ihrem aggressiven Auftreten hat, kommt Levi verdächtig gut mit ihr zurecht. Klar, aufgrund der Tatsache, dass beide nicht lange über das Nachdenken, was es zu sagen gibt (mitunter ein Grund, warum sie so gut miteinander auskommen), geraten sie hin und wieder aneinander, aber ein wirklich ernstzunehmender Zwist ist dabei nie entstanden. 
Zum anderen ist Cynthia sicher eine der Personen, mit der der Engel nicht allzu viel zu tun haben sollte, wenn er nicht auf die schiefe Bahn geraten möchte. Im Grunde ist sie wahrscheinlich die, von der jeder Elternteil seinem Kind raten würde, auf Abstand zu gehen. Ihre aggressive Kampfbereitschaft, der übermäßige Alkoholkonsum und der Drang zu kleineren Delikten ist aber genau das, was den Engel immer wieder zu Cynthia zieht und weshalb er sie mittlerweile sogar als seine Freundin und Kumpanin bezeichnen würde. Ob das Jul so schmeckt?

Hier haben wir sie also - die männliche Version von Cynthia. Wirklich, viel um ist da nicht mehr, bis auf die Tatsache, dass Rio höchstwahrscheinlich noch etwas zwischen seinen Beinen baumeln hat. Er ist seit dem Umzug in das neue Wohnheim auch Leviathans Mitbewohner und wie mit Cynthia, kommt er auch ebenso gut mit Rio zurecht. Außerdem hatte er gleich mal einen ordentlichen Haufen Pluspunkte gesammelt, als er Levi sein Alkoholversteck (»sehr geheim, unter dem Bett halt«) verraten hat. Weil Rio ein noch stärkerer Heißläufer als Cynthia ist gibt es hin und wieder brüderliche Raufereien inmitten des Zimmers oder auf den Gängen und beide sind sich sicher, dass sie das einfach irgendwie ... brauchen. Um Druck abzulassen. Unter anderem.

Kennt ihr diese Leute, für die ihr eigentlich nichts über habt, die aber trotzdem irgendwie immer da sind? Genau das ist Oliver für Leviathan. Aus irgendeinem, für Levi nicht verständlichen Grund, ist ein Großteil seines Freundeskreises - und vor allem Caiwen - mit Oliver befreundet, weshalb es fast unumgänglich ist, den Kerl aus dem Weg zu gehen. Vielleicht würde der Engel ihn sogar mögen, wenn er nicht offensichtlich so nach Caiwen lechzen würde, wie er es eben tut und deshalb ein Dorn in Levis Auge ist. Und dennoch muss er sich eingestehen, dass er mit Oliver leider manchmal wirklich einen Mordsspaß hatte. Vor allem, wenn Alkohol im Spiel war, der die vorhandenen Barrieren gut und gerne aufzulösen vermag. Jeder der Beteiligten ist sich wohl sicher, dass die Nacht im Schiffswrack am Strand noch lange Gesprächsstoff sein wird.