Das Zimmer ist auf der Fensterseite mit zwei Betten an der linken und rechten Wand, den dazugehörigen Nachtkästchen und einem kleinen Regal, das von beiden Mitbewohnern benützt werden darf, ausgestattet. Auf der Türseite befinden sich zwei Schreibtische mit Lampen und ein Kleiderschrank, um die Klamotten der Schüler aufzubewahren. An besonders heissen Tagen sorgt die im Zimmer eingebaute Klimaanlage für ausreichend Abkühlung. Die kürzlich neu gestrichenen, weissen Wände lassen den Raum besonders freundlich wirken.
Ich war vorher schon verwirrt von meinen Gefühlen für Ayumi , welche sie wohl nicht erwiderte und nun stellte sich auch noch heraus das Joyce etwas seltsam zu sein schien. Es war mir nicht möglich das alles in Worte zu fassen was ich gerade dachte , dennoch drückten Ayumis Worte zumindest in etwa aus was ich dachte. Allerdings war mir der Name von "Twoface" bereits bekannt, das verschaffte mir einen kleinen vorteil und ich hatte herausgefunden das Joyce scheinbar auf Süßigkeiten stand. Also nahm ich noch einen schokoriegel und warf ihn in die richtig in welcher Joyce so seltsam auf einem Stuhl "saß". Mir war seltsam zu mute denn ich war scheinbar in die Privatsphäre einer anderen Person eingebrochen ohne diese überhaupt zu kennen. Ich setzte mich auf dem Bett an die wand und ließ meinen Kopf in meine knie sinken als würde ich dadurch unsichtbar werden , was so einfach nicht funktionierte aber es verschaffte mir zumindest ein besseres Gefühl.
Da saßen sie nun und beobachteten einander wie die Wiesel. Das Mädchen, Ayumi, ging mehr auf Joyce ein als sein Mitbewohner Yamato. Der schien eher Angst vor ihm zu haben. Eine Reaktion, die Joyce durchaus gewohnt. Viele reagierten verstört auf ihn und seine Art, zu sein. Die wenigsten nahmen sich wirklich die Zeit für ihn und versuchten, hinter die Fassade zu sehen. Obwohl Joyce es auch niemandem leicht machte. Wer sich nicht mit seinen Krankheiten auskannte, der fand nur schwer einen Zugang zu ihm. Allerdings hatte Yamato mit der Schokolade schon mal einen sehr guten Anfang gemacht, Süßigkeiten ließen Joy offener werden. Die Fragen von Ayumi nervten allerdings ein bisschen. "Warum sollte ich mit mir selbst reden, das ist völlig unlogisch! Das bringt nichts neues, keine neuen Erkenntnisse und keine Entwicklung. Und Twoface ist mein Name" Er fing den zweiten Schokoriegel und biss auch von diesem ab, als er ihn ausgewickelt hatte. "Danke" Er nickte Yamato zu, das war schon eine gestische Höchstleistung für den Autisten! Aber er mochte die Schokolade, das ließ ihn eine ganze Ecke ruhiger und kommunikativer werden. "Hmmmmm" Das letzte ließ ihn leise grollen. "Ich habe..." Er stockte und vergewisserte sich wieder, dass sein Fell noch auf dem Bett lag. Das Kastanienbraun schimmerte und glänzte, er hatte es ja auch die Nacht noch mal gebürstet. Er war eben doch ein bisschen gestört. "...zwei Regeln. Regel eins: Alle Süßigkeiten, die ich zuerst sehe, sind meine" Er aß den restlichen Riegel auf und starrte erwartend zu den restlichten, die neben Yamato auf dem Bett lagen. "Regel zwei.... Ich hab sie immer zuerst gesehen" Wenn man diese simple Anleitung befolgte, war mit Joyce gut Kirschen essen. Hmmm Kirschen... Er sah nachdenklich an die Decke und überlegte kurz. Wie hatte er das mit Doktor O'Lacey noch mal geübt? "Uhm... how are you... wie geht's euch?" Er hatte es immerhin versucht, solche Situationen hatte er mit seinem Psychiater geübt. Und jetzt musste er sie anwenden.
Ich suckte etwas zusammen, als der Junge zu genervt reagiert. "Entschuldige, ich frage nicht länger." Ich stand auf und schnappte meine Tasche. Ich wusste nich was ich mit Ihm anfangen sollte. Ich kramte aus meiner Tasche eine Packung Mikados raus und legte Ihm vor Ihm Auf dem Tisch. "Hier, ich ess sie sowieso nicht mehr." Dann schaute ich zu wieder zu Yamato. "Ich denke du solltest deinen neuen Mitbewohnen besser kennenlernen. Ich störe dabei wohl gerade. Ausserdem....." da knurrte laut Stark doch ehrlich mein Magen."....Hab ich derbsten Hunger und geh in der Cafeteria was mampfen. Wenn ihr wollt könnt ihr Ja mitkommen oder Nachkommen." Ich lächelte Yamato an und hoffte das er es nicht Falsch verstand. Ohne groß auf Antwort zu warten ging ich zur Tür. "Wenn wir uns nicht nochmal sehen Twoface, dann sehen wir uns." Dann ging ich aus dem Zimme hinaus auf dem FLur Richtung Cafeteria.
Als Ayumi gegangen war konnte ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten , ich dachte das sie diese gründe nur vorgeschoben hatte und nur aus Höflichkeit gesagt hatte das ihr die Narbe nichts ausmachte.Es gab wie ich erwartet hatte niemanden der für mich da sein würde , niemanden der mich ertragen konnte und niemanden mit dem ich reden konnte. Hätte er mich damals nur getötet dann wäre mir das nie passiert und ich hätte mich nie in sie verliebt.Aber das leben an sich war schon immer gemein und hinterhältig zu mir gewesen was hatte ich auch anderes erwartet.Ich hob meinen Kopf und warf einen Blick auf Joyce , er schien zwar seltsam aber ich mochte ihn irgendwie und er war immernoch da. Ohne groß nachzudenken sprang ich aus und umarmte Joyce , selbst wenn er mich wegstoßen würde in diesem Moment ging es mir ein klein wenig besser. Du kannst alle restlichen schokoriegel haben wenn du willst. Sagte ich mit einer zu tiefStd traurigen stimme , ich hatte immerhin meine große liebe verloren aber konnte man sie überhaupt so nennen. Diese frage beschäftigte mich einige Momente , da ich keine Antwort darauf finden konnte. Sie liebte mich nicht möglicherweise würde sie mich jetzt sogar hassen.
So hatte Joyce das aber nicht mit Aaron geübt! Auf solche Fragen gab es doch eigentlich Antworten und man fragte Unbekannte, neue Leute doch immer nach dem Befinden, das war höflich. So hatte er es gelernt und jetzt machte Ayumi einfach etwas völlig anderes! Sie ging einfach! Das war doch nun wirklich unhöflich, das machte man doch nicht. Okay, sie sagte, dass sie Hunger hatte, aber sie hätte wenigstens noch antworten können. Vielleicht sollte die mal zum Training für Sprachgebrauch... Aber sie ließ Joyce Süßkram da. Wahrscheinlich ein Friedensangebot, sie war ja auch nicht dumm, sie hatte sicher gemerkt, dass Twoface mit Schokolade und ähnlichem ruhig gestellt werden konnte. Vor allem stimmte man ihn kommunikativer, er öffnete sich dann schneller. Iffy hatte das schneller kapiert, musste auch gesagt sein, er war auch ganz anders auf Joyce eingegangen und hatte eigentlich genau richtig auf ihn reagiert. Wahrscheinlich unbewusst... Noch während der Ire versuchte, den letzten Satz von Ayumi in einen logischen Zusammenhang zu bringen – What the hell is so damned difficult about language precision?! – wurde er plötzlich von Yamato umarmt. Selbiger weinte und meinte noch, Joyce könne die restlichen Schokoriegel haben. Zuerst hatte der Schwarzhaarige das große Bedürfnis, Yamato einfach weg zu stoßen, aber, ob nun wegen der Verbindung von Kakao, Palmfett und Zucker oder weil er sich sowieso gerade an seine Therapie erinnerte, er klopfte ihm langsam und unbeholfen auf den Rücken. Sein Gesichtsausdruck war irgendwas zwischen undefinierbar und mitleidig und die Bewegung an sich war linkisch, er war noch nie in so einer Situation gewesen, aber er konnte sich erinnern, so was ähnliches schon mal durchgespielt zu haben. Und in vielen Filmen kam das ja auch immer wieder vor, er machte also eigentlich nur Dinge nach, die er schon mal gesehen hatte. „Na na...“ Auch etwas, was er mal im Film gesehen und in Büchern gelesen hatte. „Bist du... wegen irgendwas traurig?“ So ganz hatte der Selkiemischling das eben noch nicht raus, aber Tränen waren meistens ein Zeichen dafür, dass jemand traurig war. Und dass er vorhin die Schokoriegel angesprochen hatte... Joyce beanspruchte immer alle Süßigkeiten für sich, er hatte nie darüber nachgedacht, dass er vielleicht jemanden damit verletzte. „Wenn du sie lieber magst, ist das auch in Ordnung, deshalb musst du nicht weinen... Du kannst sie auch haben“ Joyce war verwirrt, aber Yamato schien in jedem Fall ernsthaft traurig zu sein. Und das wollte der Ire nun auch wieder nicht.
Joyce war schon seltsam aber ich mochte ihn , ich hatte erwartet von ihm weggestoßen zu werden aber er versuchte freundlich zu mir zu sein. Und so wie ich ihn eingeschätzt hatte war es eine große ehre das er mir die schokoriegel angeboten hatte. Aber dennoch es hatte mich zutiefst verletzt das Ayumi einfach weggegangen war , also weinte ich weiter und sagte: Tut mir Leid und die schokoriegel kannst du gerne haben. Ich hatte ihn immernoch in meiner Umarmung und es kam mir seltsam vor dennoch brauche ich nun jemanden der für mich da war und Joyce war gerade da. Mein Körper wehrte sich gegen den Gedanken Ayumi für immer zu verlieren aber es schien nur allzu logisch zu sein das sie nun nicht mehr zurückkehren würde. Denn es war immer so niemand blieb lange bei mir , ich war einfach ein Monster und das würde sich nicht ändern. Leicht verheult lockerte ich meine Umarmung und sah Joyce in die Augen. Ich liebe Ayumi und sie hasst mich nun. Ich wollte es ihm eigentlich nicht sagen aber es musste sein , er schien zu nett zu sein als das ich ihm den Grund hierfür verschweigen konnte. Ohne wirklich etwas zu erwarten umarmte ich Joyce wieder und drückte mich an ihn.
Ich schaute Yamato an. Was er wohl jetz dachte als er mich Sah. "Ich hasse dich doch nicht." Ich versuchte Ihn anzulächeln, aber meine Augen hatten immer noch Tränen in den Augen. Ich merkte wie Joye versuchte ihn zu trösten. Ich kramte wieder in meiner Tasche rum und holte noch eine Mikado Packung herraus. Ich holte einen Stab raus und hielt Ihn Yamato vor dem Mund. Ja so war ich. Ich fütterte die Leute die ich liebte.
Was hatte denn das Mädchen jetzt mit den Schokoriegeln zu tun? Joyce hatte sich nie besonders für Mädchen interessiert. Für Jungs genauso wenig, das musste auch mal gesagt sein, er hatte das eigentlich für sein Alter typische Interesse am anderen Geschlecht nie gehabt. Er fand manche Mädchen und manche Jungs sehr hübsch, aber... das mit dem Verliebtsein hatte er noch nie gehabt. Vielleicht konnte er das auch nicht so ganz. Er war ja im Ganzen eher anders als die normalen Menschen in seiner Umgebung und das machte ihn ja schließlich zu etwas besonderem. Und wie hatte schon sein Psychiater gesagt: an ihm war nichts falsch. Er musste nur mit der Welt fertig werden. Aber die Situation, wie sie gerade war, die war doch ziemlich hart. Zum einen wurde er von einem Typen umarmt, den er gerade erst kennengelernt hatte. Und der schluchzte ihm gerade vor, dass er das Mädchen liebte, das gerade gegangen war. Angeblich sollte dieses Mädchen ihn jetzt hassen. Das Mädchen hatte ihn eventuell gehört... es kam zurück ins Zimmer und meinte, dass es ihn nicht hassen würde. Und dann hielt es ihm ein Mikado-Stäbchen vor die Nase. Schokolaaaaade... Sofort lagen Joyces schwarze Robbenaugen auf der Süßware. Wie konnte sie ihm Schokolade vor die Nase halten, wenn sie gar nicht für ihn bestimmt war? Obwohl... Wie hatte er noch gesagt: wenn er die Süßigkeiten zuerst sah, waren sie seine. Und sie waren in seiner Reichweite. Also fackelte er gar nicht lange: obwohl das Mikado-Stäbchen für Yamato bestimmt war, krallte der dürre Ire sich selbiges und führte es sich zu Gemüte. Er nuckelte langsam an dem mit Schokolade überzogenen Keks und sah abwechselnd Yamato und Ayumi an. "Siehst du?", meinte er schließlich in das Schweigen hinein. "Sie hasst dich nicht. Also... ist jetzt alles wieder in Ordnung?" Er fragte vorsichtig, es könnte ja sein, das er sich irrte. Joyce war in sowas nicht besonders gut... Und die Situation wurde ihm auch zuviel. Da waren zwei völlig Fremde in einer Situation, zu der er nicht gehörte. Das hier ging ihn nichts an. Und außerdem wollte er schwimmen. Er wollte sich das Fell überziehen und endlich ins Wasser. Also löste er sich zuerstmal hektisch von Yama. Dann ging er, die Hände in den Taschen und den Blick gewohnt gelangweilt, zu seinem Bett und nahm von dort das Seehundfell auf. Anschließend ging er, das Fell über die Schulter, nach draußen. Die Zwei beachtete er gar nicht mehr. Das Meer rief ihn.
Nun stand ich hier in meinem zimmer und überlegte was ich tun sollte , mir kam nichts in den Sinn. Möglicherweise war es auch nicht die beste Idee von mir mich mit ihr einzulassen , klar das Gefühl war göttlich und unschlagbar. Aber es würde mich möglicherweise schwächen , auch wenn es nicht die beste Überlegung war schien es dennoch Sinn zu machen. Nur wollte ich sie nicht alleine lassen , dennoch konnte ich auch nicht immer bei ihr sein. Das ließen die regeln dieser Institution nicht zu , aber wie konnte man das umgehen. Dies war hier die frage , oder war ich überhaupt weit genug dafür oder war es der richtige Zeitpunkt dafür. Mein Kopf explodierte förmlich und ich hatte niemanden mit dem ich reden konnte , ich wusste nun echt nicht mehr was ich noch tun sollte. Und ich sank zu Boden und mir liefen tränen aus den Augen , auch wenn ich nicht wusste warum oder woher ich nun auf einmal ein Problem hatte. Nun raffte ich mich auf und war glücklicherweise immer noch unsichtbar , dann biss ich mir noch einmal auf meine Lippen und machte mich auf nach draußen.