Die einzige Kindereisenbahn des Vergnügungsparks, die eigentlich für Kinder gedacht ist. Hin und wieder verirren sich aber auch Jugendliche hierher. Warum auch immer.
Erst wollte ich natürlich stark dagegen protestieren, wenn dann hatte ich hier das sagen wo es lang geht und nicht er aber dann entdeckte ich wohin Peter mich schleppte. Es war eine Eisenbahn, für Kinder. Ein mancher mag das als kindisch empfinden und hey, das war es sicherlich auch aber ich konnte mein Glück darüber gar nicht in Worte ausdrücken. Ich hätte wirklich nicht gewusst was ich getan hätte, wenn er auf eine Achterbahn oder irgendwas anderes, was über fünf Meter hoch ist gelaufen wäre. Also lief ich Bereitwillig mit ihm mit. "Eisenbahn! Eisenbahn! Eisenbahn!" Da es schon so gut wie dunkel war und die Jahreszeit ja auch nicht gerade zu einem Besuch im Freizeitpark passte, war niemand an dieser Eisenbahn. "Ein Glück, wir müssen uns nicht anstellen" teilte ich Peter freudig mit. "Heißt wir können ganz nach vorne! Ich bin der Schaffner!" Diesmal war ich die jenige die Peter am Handgelenk fasste und ihn mit zog.
Ohne weitere Umwege ließ sich Heidi von Leviathan zu der Kindereisenbahn ziehen. Der Junge hatte gar nicht den Kopf dafür frei, sich nun selbst die Frage zu stellen, ob sie das evtl. als langweilig oder kindisch betrachten könnte. Nicht einmal Levi selbst dachte so weit. "Wo sind denn die ganzen Kinder?", kam es leicht enttäuscht zwischen den Lippen des Engels hervor, klang wohl ganz anders als Heidi, die über die fehlende Gesellschaft recht froh zu sein schien. "WAAAS?" Lange hatte er nun aber auch nicht Zeit um traurig zu sein. Sein Blick wanderte viel mehr empört zu Sky, die sich schonmal selbst zum Schaffner ernannte! Auch wenn Levi nicht wirklich wusste, was ein Schaffner war. Bestimmt irgendwas cooles, wenn sie sich den Posten gleich unter den Nagel reißen wollte. Dennoch ließ sich der Nephilim zu den kleinen Wagons der Eisenbahn ziehen und platzierte sich in den zweiten Wagen, damit im ersten noch Platz für den "Schaffner" war. Es sah auch gar nicht behindert aus, wie der für einen Japaner recht groß geratene Engel in der viel zu kleinen Eisenbahn saß. Auch fand er nicht wirklich Platz für seine Beine, weshalb er sich einfach in Schneidersitz hinhockte und darauf wartete, bis Sky ebenfalls ihren Wagon betrat. "CHOO CHOO ES KANN LOS GEEEHN!", befahl er dem Heini bei der Geräteschaltung und im nächsten Moment bewegete sich die Eisenbahn auch schon fort. In einem sehr ... bescheidenen Tempo. Trotzdem ließ Levi sich seine Freude nicht nehmen und warf seine Arme begeistert nach oben.
Peter war anscheinend nicht ganz so begeistert davon, das keine Kinder hier waren, dabei war das doch das beste daran. "Schon mal auf die Uhr geschaut? Der Sandmann war da und nun müssen sie alle schlafen!" Erklärte ich ihm ganz logisch, als wenn er es wirklich nicht wüsste. Nachdem ich mich nach ganz vorne gesetzt hatte und froh darüber war, das ich keine zwei Meter meine Beine hatte und auch Peter seinen Platz hinter mir in der zweiten Reihe eingenommen hatte, startete auch schon unsere Zugfahrt. "Hey, Choo Choo darf nur der Schaffner sagen!" Ich blickte Peter finster an und drehte mich dann gleich nach vorne. "Choo Choooo!!" Und der Zug setzte sich in Bewegung und zwar... verdammt schnell. Wirklich, das war echt... wow. Ich riss total euphorisch meine Hände in die Luft. "Wuuuuuuuuuh!" Wahrscheinlich wären wir zu Fuß sogar schneller aber das störte mich nicht. Die Eisenbahn fuhr weder 580 Meter hoch noch war sie sonderlich schnell, also perfekt. "Achtuuuung, eine scharfe Kurve Peter! Halt dich gut fest!" Als guter Schaffner warnte man natürlich seine Mitfahrende vor, besonders bei so einer echt heftigen Kurve. Aber anstatt selber ein gutes Vorbild zu sein, lehnte ich mich in die Kurve mit rein (für die wir wohl 3 Minuten brauchten), ich alter Adrenalinjunkie.
"Sei nicht so behindert, ich darf das auch sagen!", schimpfte Levi gleich zurück, als Sky versucht hatte, ihn in seine Schranken zu weisen. Mit grimmigem Gesichtasusdruck, aufgeplusterten Backen und verschränkten Armen starrte er zur Schaffnerin Heidi nach vorn, die nun seinen Cho-Choo-Part eingenommen hatte und sich voll in ihre Rolle versetzte. "Hauptsache die hat ihren Spaß", dachte sich der beleidigte Engel, seine Mimik allerdings schlug von der einen auf die andere Sekunde schlagartig wieder um, als Heidi ihn mit ins Boot zog, ihn also miteinbezog und vor einer scharfen Kurve warnte. "Oha, ALLES KLAR!", schrie er übertrieben laut, obwohl Heidi sowieso eine Reieh vor ihm saß, und wollte sich ruckartig mit seinen Händen an den Seiten des Gefährts festhalten, grabschte mit seiner Hand allerdings in eines der Räder und erschrak so stark, dass er im nicht ganz so hohen Bogen und noch weniger elegant aus der Eisenbahn nach draußen in die Erde flog. Auf seinen Hinterteil angekommen saß er nun im Dreck, wie ein Kleinkind, das man im Sandkasten vergessen hatte. "Alter...", brummte der Engel abermals genervt vor sich hin, als er zuerst an sich hinab und dann zu Heidi stierte. Der Scheiß war aber auch einfach, dass die Erde aufgrund vom schmelzenden Schnee nicht nur feucht sondern auch sehr matschig war.
"Wer den Schaffner beleidigt, muss aussteigen!" , wies ich meinen Passagier sofort zurecht. Mich einfach behindert nennen, so geht das nicht! Stolz auf mich selbst und das Peter mich anscheinend doch als autoritäre Person sah, weil er sich voller Motivation zeigte, als ich ihn vorwarnte dass nun einen scharfe Kurve kommen würde, doch dann hörte ich gepolter von hinten und dann ein schlecht gelauntes 'Alter'. Genervt drehte ich mich um und wollte ihn schon wieder anmeckern, doch ich brach stattdessen in lautes gelechter aus. Peter war tatsächlich aus dem Zug gefallen und es einfach urkomisch aus, wie er da nun genervt im matsch saß. "Aaahahahahahaha!" Ich machte keine Anstalten irgendwie aus dem Zug zu steigen um ihn zu helfen oder so, sondern blieb schön an meinem Platz sitzen und fuhr die Runde zu ende, während ich nicht auf hören konnte zu lachen. Als der Zug dann wieder am Anfang hielt, stieg ich aus und ging zu Peter rüber, natürlich immer noch laut lachend. "Weißt du eigentlich wie blöd du aussiehst?" Hundertprozentig wusste er das und am liebsten würde ich ein Foto davon machen. "Hahaha, wetten außer dir ist hier noch nieee jemand raus gefallen, noch nicht mal irgendein kleines Kind" Ich grinste Peter breit an und hielt ihn dann meine Hand hin um ihm aufzuhelfen, weil ich ja doch sehr nett bin. "Das ist verdammt peinlich, Peter"
Wie Recht Heidi doch hatte. Und wie der Sünder aussteigen musste. In hohen Bogen. Zu allem Überflüss machte Madame auch keine Anstalten, irgendwie aus den fahrenden Zug zu hopsen, um den armen, schmutzigen Engel zu trösten, sondern fuhr ihre Runde in aller Seelenruhe zuende. Das Augenpaar des Engels verfolgte des langsam fahrenden Zug solange, bis dieser Wieder am Start angekommen war. Sein Gesicht blieb während der ganzen Zeit immer noch sehr genervt und man sah das überlaufende Fass beinahe in seinem Gesicht spiegelnd. Auch als Heidi ein paar Schritte auf den Nephilim zustolzierte - und sich währenddessen wohlgemerkt immer noch nicht beruhigt hatte - füllte sich das Fass weiter. "Hat die Schaffnerin für heut' schon Feierabend?", zischte Levi genervt, kurz nachdem Sky ihn noch mal fett eins reingedrückt hatte. "Ja, ja, ich weiß", brummte er in seinen nicht vorhandenen Bart und verzog die dunklen Augenbrauen, als sie ihm ihre Hand hinstreckte. In dem Moment als der Junge ihre Hand ergriff, umspielte seine Lippen ein schelmisches Grinsen. Mit einem Male zog er fest an der Hand des Mädchens und zog sie somit zu sich auf den Boden und in den Dreck, hüpfte im beinah selben Moment aber noch ein wenig zur Seite, um ihr ein bisschen Dreck und Schlamm noch bewusst ins Gesicht und ihren Körper zu verpassen. Auch ihr Ausschnitt dürfte unter der dicken Kleidung und ihrem Schal nicht verschont geblieben sein, machte sich der Engel doch alle Mühe, dass genau dort auch etwas landen würde. "So peinlich, wie du jetzt aussiehst?", erwiderte Leviathan dem Mädchen amüsiert und lachte laut.
Peter schien nicht so belustigt davon zu sein im Matsch zu liegen wie ich, was ich überhaupt nicht verstehen konnte. Er sah mich an als wäre ich die gemeinste und schlimmste Person auf der Welt aber das war mir doch recht egal, solange ich meinen Spaß hatte! Ich hörte gar nicht wirklich zu was Peter brabbelte, da ich immer noch zu sehr mit dem Lachen beschäftigt war. Jedoch änderte sich dies schlagartig, als ich spürte wie Peter meine Hand erwiderte. Ich blickte in sein Gesicht und genau in dem Moment sah ich es. Dieses Grinsen. Es war so hinterhältig, so falsch, so verlogen und so fies. Ich wusste genau was nun kommen würde, in meinem Kopf sah ich mich schon neben ihm im Schlamm liegen und doch konnte ich nichts mehr an meinem Schicksal ändern. Es war zu spät. Peter zog mich ruckartig an meiner Hand zurück, wich selber zur Seite aus und ich fiel in den Dreck. Trotz das ich es hatte kommen sehn, blieb ich erst mal erschrocken dort liegen und blinzelte mehr mals. Dann sah ich zu Peter, hörte wie er meinte, dass ich nun peinlich aussehen würde. Natürlich sah ich peinlich aus, meine ganzen Klamotten waren mit Schlamm beschmutzt und ich spürte auch was kaltes, ekliges unter meinem Oberteil. "Oooooooh, du weißt was das nun bedeutet!" Ich sah ihn ernst an, griff dabei mit meiner Hand tief in den Matsch rein, hechtete im nächsten Moment nach vorne und schmierte den Schlamm in seine Haare. "THIS IS WAR!!!"
Leviathan machte sich mittlerweile nicht mehr viel daraus, dass Heidi die Schlacht nun weiterführen wollte. Immerhin war der Junge von oben bis unten mit Dreck und Matsch beschmutzt - schlimmer konnte es sowieso nicht werden ... oder? Konnte es. In den Haaren war's wieder so eine ganz andere Sache - vor allem bei Levi und seiner weißen Prachtlocke. "Eyyyy~", motzte er wieder leicht beleidigt und versuchte, den größten Dreck kurz aus seinen Haaren zu rubbeln. Da es ihm aber schon im nächsten Moment als sinnlos erschien, ließ er es bleiben und reagierte erst jetzt. "Das is... weees?", fragte der weltfremde Engel, obgleich es nun an Skys Aussprache oder an Levis mangelnder Englischkenntnisse lag. Lange schien er sich darüber - welch Wunder - aber keine besonderen Gedanken zu machen. Motiviert flog schon die nächste Schlammladung in hohen Bogen durch die Luft und nistete sich in den Haaren des Mädchens ein. Beide lagen mittlerweile verdreht und bematscht am Boden und die wenigen Kinder, die sich mit ihren Eltern noch zur Kindereisenbahn verirrt hatten, drehten bei diesem Anblick freiwillig wieder um. Levis zähnezeigender und drohender Gesichtausdruck den Kids gegenüber schien dabei nicht wirklich hilfreich zu sein. "Alter. Sieh uns an. Ich mein seh dich an.", begann der Engel grinsend, ließ sich dann aber mit seinem Rücken ganz nach hinten in den Dreck fallen und legte seinen Hinterkopf auf die ineinander verankerten Hände und streckte dabei die Ellbogen von sich weg. "Egal, die Bahn war eh viel zu lame.", fügte Levi noch hinzu und drehte seinen Kopf dann zur Seite, um Heidi anzugaffen. Zwar schien der Engel für einen Moment wirklich ruhig und normal zu wirken, ein abermales Prusten konnte er sich aber auch bei diesem Mal nicht verkneifen. "Weißt du wie spät es ist?"
Anscheinend fand der edel Herr es nicht ganz lustig als ich den Matsch in seinen Haaren verteilte und auf seine Reaktion verdrehte ich nur meine Augen. "Wer von uns beiden ist hier das Mädchen hä?" Belustigt sah ich zu wir er versuchte den Dreck versuchte aus seinen Haaren zubekommen, natürlich vergeblich. Als er dann aufgab reagierte er auf das was ich gesagt hatte und ich sah ihn etwas verwirrt an. Hatte er mich nun wirklich nicht verstanden oder konnte er kein Englisch? Ich war mir nicht ganz sicher also lies ich das Thema einfach sein. Besonders auch, weil im nächsten Moment die nächste Matschbombe geflogen kam. Ich versuchte noch ein bisschen zur Seite auszuweichen, jedoch wurden meine Haare trotzdem getroffen. Ich streckte Peter meine Zunge raus und wuschelte durch meine Haare. Ich verfolgte wie Peter sich dann auf den Rücken legte und zu mir sagte, ich soll mich mal ansehn! "Du schaust doch füüüüüünftausendmaaaaal schlimmer aus als ich!" Erwiderte ich pampig und legte mich dann neben ihm hin. "Ehm... ich weiß ja nicht auf welcher Eisenbahn du warst aber die die ich gefahren bin, die war wohl der HAMMER!" Ich grinste vor mich hin, weil die ganze Situation schon ziemlich absurd war. Ich bemerkte wie Peter seinen Kopf zu mir drehte aber ich schaute weiter hoch in den Himmel und fing an mit zulachen, als er es sich nicht mehr verkneifen konnte. Als er mich fragte, wie spät es sei zuckte ich mit meinen Schultern. "Meine Uhr ist dank dir, leider nicht mehr lesbar! Aber ich gehe mal davon aus das es... sehr, sehr spät ist!"