Der Gang des 1. Obergeschosses, die die Zimmer der Mädchen miteinanderverbinden. Da sich auf einer Seite nur die Zimmern befinden, liegen genau gegenüber sehr viele Fenster, die dem Gang mehr als ausreichend Licht spenden. Hier und da befinden sich einige Zettelchen und eigene Zimmerbeschriftungen oder zusätzliche Schilder der Heimbewohner an den Türen. An der Wand zwischen den einzelnen Zimmern befindet sich eine Liste der Zimmereinteilung für die Mädchen.
Erschrocken drehte ich mich um als hinter mir eine Stimme ertönte. Ein süßes ädchen mt wunderschönem weißem Haar war aus einem Zimmer heraus auf den Gang gekommen. Sie hatte kleine Wolfsöhrchen und einen flauschig aussehenden Schweif der langsam anfing hin und her zu wedeln. "Ist die süß." rutschte mir versehentlich raus sodass ich rot wurde als ich merkte was ich gesagt hatte.
Als Evangeline rot wurde musste ich kichern. Sie war schon irgendwie süß, aber sie hatte im Moment nichts von mir zu befürchten. "Das ist auch nicht besonders schwer!", meinte ich erhlich auf ihre Bemerkung her. Ich wusste nur zu gut das ich nicht besonders erfahren war, schon allein, da ich mein Leben ziemlich abgeschottet verbracht hatte. "Hört sich gut an", meinte ich höflich als sie mich fragte ob ich mit ihr in ihr Zimmer wollte. Wieso nicht, so konnte ich mehr Bekanntschaften machen. Plötzlich tauchte ein weiteres Mädchen auf und stellte sich als Jona vor. Ich betrachtete sie interessiert. Sie hatte immerhin Tierohren und einen Schwanz. Als Evangeline sie als süß bezeichnete, gab ich ihr im stillen Recht und lachte. Als sie jedoch sagte das sie uns nicht stören wolle, wurde ich wieder rot und verlegen, da ich genug Intuition besaß um zu sehen für was sie uns hielt... oh mann, dass war ja vorauszusehen gewesen. "Oh, nein, das ist nicht wonach es aussieht, wir haben uns nur zufällig getroffen", meinte ich peinlich berührt, dann riss ich mich zusammen und stellte mich vor: "Ich bin Ifrit Jefferson, aber du kannst mich If nennen und das ist Evangeline", schloss ich und wies auf selbige und zwinkerte ihr zu. "Wir hatten ihr Zimmer gesucht..."
"Ach so.", antwortete Jona und lachte. Nun ebenfalls peinlich berührt legte sie ein Ohr schief, wohl auch wegen der Bemerkung von Evangeline. "Freut mich, euch kennenzulernen.", fügte sie an und trat näher zu den beiden. Dabei war sie froh, ihr Zimmer einfach verlassen zu haben. Jetzt war ihr immerhin nicht mehr langweilig. "Unsere Zimmer liegen sich ja fast gegenüber. Ich wohne direkt da.", erklärte sie an Evangeline gewandt und wies kurz in die Richtung, aus der sie gekommen war. "Ist deins auch so gemütlich?", begann sie ein relativ normales Gespräch, um die peinliche Stimmung ein wenig aufzulösen. Einen kurzen, grinsenden Seitenblick zu Ifrit konnte sie sich dennoch nicht verkneifen. "Wenn es nicht so ist, warum..."...schleichst du dann mitten in der Nacht hier bei den Mädchen rum?, ließ die den Rest der Frage in der Luft hängen.
"Ich weiß nicht." antwortete ich auf Jona's Frage. Ich war bis jetzt noch nicht drin." fügte ich als Erklärung hinzu. "Wenn du willst kannst du ja mit uns reinkommen. Dann können wir uns alle kennen lernen." Während ich diesen Vorschlag gemacht hatte konnte ich einfach nicht aufhören sie anzuschauen. Irgendetwas an ihr faszinierte mich. Vielleicht lag es an ihren Ohren. Sie sah so verdammt süß aus.
"Meine Gitarre... ich habe eine stille Ecke gesucht um zu sielen", ich zwinkerte den beiden noch einmal zu, "aber bei so zwei hübschen...", ich sah ein wenig sehnsüchtig auf meine Gitarre, dann zuckte ich die Achseln, ich wollte ja höflich sein. Ich fragte mich blos ob ich überhaupt noch hier im Mädchentrakt sein durfte. "Weiß einer von euch eventuell die Hausordnung?", immerhin hatte ich keine Lust schon an meinem ersten Tag Ärger zu bekommen.
Jona nickte. "Ich komme gerne noch mit. Irgendwie ist mir noch nicht nach schlafen..." Sie grinste fröhlich und wedelte kurz mit dem Schweif. Niemals hätte sie gedacht, dass sie hier so schnell auf so nette Leute treffen würde. Vielleicht war es doch gar nicht so schlecht gewesen, dass ihr Bruder sie hierher geschickt hatte. Zumindest kam ihr die vor ihr liegende Zeit nun nicht mehr ganz so schlimm vor. Neugierig sah sie dann auf die Gitarre. "Musik?", fragte sie neugierig. Vielleicht spielt er ja später etwas vor, überlegte sie kurz, wurde dann aber durch die zweite Frage abgelenkt. "Hier gibt es eine Hausordnung?", wiederholte sie überrascht, musste dann aber lachen. "Naja, wenn wir hier draußen rumstehen verletzen wir sie bestimmt eh schon. Aber mach dir keine Sorgen. Wenn jemand kommen sollte, höre ich das. Dann verstecken wir uns." Sie zuckte mit den Ohren und grinste zufrieden. In diesem Moment wurde ihr bewusst, dass sie angestarrt wurde. Fragend sah sie zu Evangeline.
Oh, sie schien nicht davon begeistert zu sein, das ich mich in ihre Arme gestürzt hatte. Sie fragte in einem ziemlich gemeinem Ton, ob ich ein Mamakind sei und löste dann auch meine Umarmung von ihr. Ich sah sie etwas sprachlos an. Natürlich war ich ein Mamakind. Ich liebte meine Mama über alles aber irgendwie war die Situation nun doch etwas peinlich. Etwas verlegen räusperte ich mich. “Es… es tut mir Leid.” Mein Blick wanderte auf den dreckigen Fußboden. “Der Tag war heute ein bisschen zu viel für mich…” Auf einmal fing das Mädchen vor mir an zu lachen und lies sich nach hinten fallen. Ob das nicht weh tat? Warum lacht sie nun? Verwirrt sah ich in ihr Gesicht. Hatte ich was lustiges gesagt gehabt? “Ehm… ich bin Lavinia, freut mich dich kennen zu lernen.” Sie schlug vor mir mein Zimmer zu zeigen oder andere Sachen und verbot mir dann, sie voll zu heulen. Ich wollte gerade drauf antworten als Rei sich plötzlich schnell und hastig bewegt. Aus Reflex verdeckte ich mein Gesicht mit meinen Armen. Hinterher wollte sie mich schlagen oder so. Als ich jedoch nichts spürte lies ich sie wieder sinken und sah, wie sie mir ihre Hand hin hielt. Ziemlich verwundert blinzelte ich auf die Hand, als hätte ich so was noch nie erlebt gehabt. Rei sagte noch irgendwas, doch ich hörte nicht richtig zu und griff total begeistert nach ihrer Hand, zog mich an der Hoch und stand vor ihr. “Ehm… wie bitte? Was hast du gesagt? Ich hab dir versehentlicherweise nicht richtig zu gehört.” Ich lächelte sie zurück an und war irritiert warum sie nun so nett war. Frauen halt~ “Oh, ich glaube ich sollte aufs Zimmer gehen. Es ist schon ziemlich spät und morgen müssen wir ja wieder früh raus.” Ich verbeugte mich vor ihr. “Es war nett dich kennen gelernt zu haben. Vielleicht sieht man sich ja wieder.” Und damit drehte ich mich um und verlies den Gang, nicht darauf bedacht dass Rei ja eigentlich dachte ich müsste auf den Flur mein Zimmer haben.
"Also ich hab die Ausrede das ich nachtaktiv bin." murmelte ich vor mich hin während ich Jona immer noch anschaute. Ich bemerkte wie ihr Öhrchen anfingen zu zucken und ließ meinen Blick deshalb von ihrem hübschen Gesicht zu ihren Ohren hinauf schweifen. Ihren fragenden Blick bemerkte ich jedoch nicht. Völlig unbewusst stellte ich mich auf Zehenspitzen und fasste eines ihrer Ohren an. "Flauschig!" rief ich begeistert als ich merkte wie weich sie waren. Als mir dann allerdings auffiel was ich eben gemacht hatte lief ich knallrot an und drehte mich schnell, um da die beiden das nicht bemerken sollten.
Lavinia. Lavendel? Ich nickte kurz gedankenversunken und schrak sogleich auf, als sie sich so schnell mit meiner Hilfe hochzog. "Ehm.", kam es aus meinem Mund, als sie davon brabbelte, dass sie mir gar nicht zugehört hatte. Nice to meet you~, dachte ich still in meinen Gedanken und wär am liebsten einfach davongelatscht. Aber das Ganze passierte irgendwie umgekehrt. Lavinia sagte, sie sollte auf ihr Zimmer gehen und verbeugte sich kurz, ehe sie sich umdrehte und den Gang des Mädchentraktes verliess. .. DIE HAUTE EINFACH AB?! "Häää?", kam es aus meinem Mund. Wieso verliess sie den Gang, wenn sie.. "..das war jetzt nicht im ernst n Kerl." Knurrend von der eigenen Blödheit kickte ich die gegenüberliegende Wand an und beschloss einfach selbst auf mein Zimmer zu gehen. Aber ob ich schlafen würde, war eine andere Sache..~
Ich blieb noch eine weile bei den beiden Mädchen und unterhielt mich gut. Sie waren wirklich nett. ich habe keine Ahnung wann ich dann ins Bett bin. Auf jedenfall habe ich nicht auf meinen Zimmernachbarn geachtet, sondern habe meine Gitarre aufgeräumt und bin fast sofort in mein Bett gekrochen und dort wie ein Stein eingeschlafen. Ich hoffte, dass es mir am nächsten Morgen nicht so schlecht gergehen würde, weil ich zu wenig geschlafen hatte...
