Ich hängte mich an die Ringe und baumelte etwas hin und her. Mir fiel dabei mein Handy aus der Hosentasche als es dreimal kurz vibrierte. Ich versuchte es mit Strecken zu erreichen und schaffte es mit den Fingerspitzen zu bewegen. So schubste ich es zu mir und konnte es schlussendlich in die Hand nehmen. Eine SMS von Leviathan!
Ich lachte kurz auf, tippte auf das Telefon ein und versendete eine weitere SMS. Vorsichtig warf ich das Handy zu meiner Tasche rüber und begann erneut mich hin und her zu baumeln. Anschließend konnte ich ein mir unbekannter Geruch erkennen. Ich schaute auf, jedoch konnte ich niemanden erkennen. Da dies für die Bauchmuskulatur überaus anstrengend war, musste ich mich hoch heben und mich mit den Händen an den Ringen festhalten. Dann sah ich, wie jemand in die Turnhalle eintrat. Dabei wurde ich nervös, wie jedes mal wenn ich mit Unbekannten zu tun hatte.
Als sie mich erblickte, begrüßte sie mich zaghaft. "Hallo." erwiderte ich. Es war einen Moment ruhig. Dann beschloss ich, doch etwas zu sagen. "Erm. Bist du auch hier... um zu helfen?" fragte ich und schwang mich hoch, sodass ich die Ringe als Schaukel verwenden konnte und ich aufrecht dem Mädchen gegenüber >stand<.
So konnte ich sie auch erstmals ordentlich mustern. Sie hatte wie ich dunkle Haare, wirkte recht zierlich und eher blass. Fasziniert schaute ich in ihre Augen, da ich diese eigene Farbe an einem Menschen noch nie gesehen hatte. Als ich bemerkte, dass ich sie wohl recht unangenehm anstarrte, schaute ich verlegen weg.
Aufgrund der offen gelassenen Hallentüre konnte ich vernehmen, wie jemand neues auf uns zukam. Ich erschrak, das war doch eine Lehrperson, oder etwa nicht? Als sie eintrat und uns erblickte, zuckte ich kurz zusammen und wollte so schnell wie möglich runter vom Sportgerät. Geschickt wie ich war, wollte ich aus den Ringen raus, blieb jedoch mit meinem linken Schuh daran hängen und fiel unsanft auf den Boden. "Autsch." Ich hielt mich mit den Händen am Boden und versuchte mit Ruckeln mein Bein zu befreien, was mir glücklicherweise auch bald gelang. Ich setzte mich auf den Boden und musste mir erstmals den Schuh nochmals anziehen und ordentlich zubinden.
Die Lehrerin grüßte uns und trat auf und zu."H-Hallo Frau Jansson." unsicher stand ich auf und zupfte mir meine Kleidung zurecht. Sie wirkte recht freundlich und es schien sie nicht zu stören, dass sie auserhalb vom Unterricht noch zusätzliche Arbeit bekam. Scheinbar musste sie ja auf uns aufpassen. Zum Glück - dann war also bei Leviathan sicher auch jemand Erwachsenes dabei. Nicht, dass er mit einem Finger weniger auf den Ball kam.
Ich nickte, als Frau Jansson fragte, ob wir ihre Unterstützung sein werden. In meinem Gesicht verbeitete sich eine leichte Röte, als sie auf meine Übungen zu sprechen kam. "N-nein nein, ich.... dachte... ich könnte mir die... Wartezeit... verkürzen mit Turnübungen." versuchte ich zu antworten. Ich schaute mich kurz in der Halle um. "Wird eigentlich noch jemand helfen, die Halle aufzuräumen? Wo sollen wir am Besten starten...?" fragte ich willig und wäre am liebsten schon fertig mit aufräumen.

Etwas verunsichert stand ich vor der Schwarzhaarigen und wusste einen Moment nicht, was ich sagen sollte, als sie meinen Gruß schließlich erwiderte. Ich sollte wohl nach ihrem Namen fragen., ging es mir durch den Kopf, auch wenn ich mir sicher war, dass ich sie schon mal in der Schule gesehen hatte. Aber ehe ich etwas sagen konnte, fragte sie bereits selbst etwas. "Uhm...", machte ich daraufhin und brauchte wenigstens eine halbe Sekunde, um bei dem Themenwechsel - auch wenn der nur in meinem Kopf stattfand - hinterher zu kommen. "Ja.", antwortete ich dann lahm und lächelte schräg. "Ich wollte etwas hilfreiches machen und für gewöhnlich räumt niemand gern auf.", erklärte ich schüchtern und zupfte an meinem Haar.
Lange blieben wir allerdings nicht mehr allein. Das Mädchen schien das noch vor mir zu bemerken und machte sich daran von diesen Ringen zu steigen, stellte sich dabei aber etwas tollpatschig dabei an. Ich wäre wahrscheinlich nicht viel eleganter gewesen. Tatsächlich wäre ich wohl nicht einmal so weit gekommen diese Ringe irgendwie zu benutzen. Ich war ein totaler Reinfall.
Aber ich wusste, ich hatte andere Qualitäten. Einige würde ich sicher auch noch entdecken. Als ich schließlich auch die Schritte der Person hörte, die die Halle betrat, drehte ich mich rasch um und entdeckte schließlich eine Lehrerin. Karina Jansson, erinnerte ich mich. "Hallo!", begrüßte ich auch sie und würde prompt rot, als sie die Situation kommentierte. "N-n-nein, i-ich wollte nicht- Ich wollte bloß- Ich hab nur-", stammelte ich verwirrt und hob abwehrend die Hände, "Hallo sagen.", brachte ich schließlich hervor, "Ich habe nur Hallo gesagt." Schließlich war das nur höflich, oder nicht? Das war eines der wenigen Dinge, die meine Mutter mir beigebracht hatte. Höflichkeit war wichtig. Und gute Manieren. Lavine hatte dieses Wissen nur bestätigt.
Da es wohl mehr oder weniger direkt ans Aufräumen gehen sollte, schaute ich mich ebenfalls ein wenig um. "Wir sollten vielleicht erst die kleinen Teile aufräumen, damit wir nicht stolpern, wenn wir die großen wegräumen.", merkte ich an und rang mit den Händen, ehe ich Frau Jansson wartend anschaute, wie um ihre Bestätigung zu bekommen. Ich war froh darüber, dass sie die Führung übernahm. Einerseits war sie eine Autoritätsperson und andererseits war ich eh eher eine folgsame Person. Nicht, dass es mir überhaupt möglich gewesen wäre nennenswertes Durchsetzungsvermögen an den Tag zu legen. Meistens.

Montag den 22. Juni 2015 | Vormittag
Mit: River und Caiwen


Oh, wenn die kleine Nixe nur das Grinsen auf Karinas Gedanken sehen konnte, als sie sich verzweifelt versuchte aus einer Situation zu retten, aus der man sich eigentlich nicht retten musste. Achja, das war schon etwas Feines. Aber die Dämonin war sich auch im Klaren darüber, dass man es nicht übertreiben sollte. Dann lief es immerhin Gefahr langweilig zu werden. Eine Sache, die es unbedingt zu vermeiden galt. „Schon gut, River.“, setzte Karina fröhlichen Tones an, „Ich weiß doch, dass du eine höfliche Ader hast.“. Mitunter sogar eine zu höfliche, fügte sie in Gedanken noch einmal hinzu, ehe ihre smaragdgrünen Augen zu Caiwen zurückwanderten.
„Und wenn es danach geht, hätte ich mir ja ruhig noch ein bisschen Zeit lassen können. Dann wärst du für die Aufgabe richtig aufgewärmt gewesen, Caiwen“, scherzte sie und ließ ein kleines Kichern ertönen. Nun, es war nicht gerade ihr Wunsch eine total ausgelaugte Schülerin beim Aufräumen zu haben, welche nach der ersten Box bereits ein Sauerstoffzelt benötigte. Dann, so ihre Ansicht, hätte sie sich das Aufräumen ja auch sparen können. Glücklicherweise war dem nicht so. Stattdessen kamen die beiden sogar relativ eifrig zum Thema des Aufräumens zurück. Mangelnder Enthusiasmus konnte also schon einmal von der Liste gestrichen werden. Na gut, vielleicht wollten sie auch einfach nur schnell fertig sein…so wie sie selber auch.

„Nun, um euren Wissensdurst zu stillen, wir sind die Einzigen, welche sich heute um diese Aufgabe kümmern.“, die Sukkubus machte eine kurze Pause und blickte die ganzen Gerätschaften an, „Und der Plan, alles aus dem Weg zu räumen, ist auch nicht so schlecht.“. Kurz drehte sich Karina einmal um die eigene Achse, betrachtete noch das Chaos hinter sich und kehrte dann mit abwechselnden Blicken zu ihren zwei Lämmchen zurück. „Ich würde es nur ein wenig modifizieren…“, grübelte sie leicht zögernd und legte ihre linke Hand nachdenklich am Kinn an. „Ja, so machen wir es!“, verkündete die Blondine fröhlichen Tones und schnipste zur Unterlegung noch einmal triumphierend hinterher. Sie würde zwar nicht den Nobelpreis für eine aufgeräumte Halle bekommen, aber damit konnte sie gerade noch so leben. Immerhin hatte sie sich schon fest vorgenommen den Typen, welcher das Ganze so hinterlassen hatte, eigenhändig zu lynchen. Aber zurück zum Thema.
„Wir räumen die kleinen Teile in eine Ecke, um sie aus dem Weg zu haben und gleichzeitig zu sortieren. Das erleichtert uns am Ende das simple verstauen, dann kommen erstmal die großen Sachen an ihren vorhergesehenen Platz.“. Der Finger der Dämonin zeigte dabei abwechselnd auf die ganzen Böcke und Boxen, welche sich kreuz und Quer in der Halle verstreut befanden und schon eine Art Parkour aufwiesen. Auch die Matten am Boden blieben nicht von ihrem entblößenden Finger verschont. „Wenn wir das auf diese Art und Weise machen, dann haben wir am Ende nicht das Problem, dass wir das schwere Zeug die ganze Zeit verrücken müssen, nur weil es aufgrund des Platzes nicht mehr so ganz reicht. Andersherum ist es, denke ich, wesentlich leichter. Immerhin hat niemand Lust eine schwere Box gleich zwei Mal zu bewegen.“, eine Feststellung bei der sie die Arme vor der Brust verschränkte und wieder in Stille versank. „Ich gehe immerhin nicht davon aus, dass ihr beide Fans von doppelter Arbeit seid, oder?“, ein leises Lachen erfüllte die Umgebung der drei Arbeiter und Karina nutzte die kurze Pause um ihre Brille von der Nase zu nehmen. Jedoch nicht ohne die beiden Mädchen noch mit einem sympathischen Lächeln zu belohnen. Über die Effektivität dieser Methode konnte man sicherlich streiten, aber einen grimmigen Tropf wollte ebenfalls keiner hier haben. Gute Laune war schneller ruiniert als erzeugt. Eine von vielen Lebenserfahrungen, welche die Lehrerin in ihrem Leben machen musste.
Selbstverständlich hatte sie ihre Brille aber auch nicht einfach so abgenommen. Nein, ihre Intention war es die Gläser selbst zu säubern, weswegen ihre rechte Hand sobald ein Tuch aus ihrer Jackettasche hervorholte. Wenn man sich nun fragte warum ein Dämon eine Brille brauchte, dann sollte man schnell etwas ratlos werden. Waren sie nicht auch einer der übernatürlichen Wesen, denen es an nichts mangelte? Tja, die Welt war letzten Endes voller Rätsel. So würde Karina auf diese Frage antworten und dabei gekonnt die Wahrheit dahinter unter den Tisch kehren. So, wie sie den Schmutz von ihren Gläsern entfernte.

„Also, sind wir soweit?“, kam es noch beim aufsetzen ihrer Brille zwischen ihren Lippen hervor und sie steckte das Tuch wieder in die Tasche ihres Jacketts. „Wenn ja, dann werde ich mein Jackett noch schnell an das Fenster dort hinten legen und dann geht es los.“. Es war schließlich absehbar, dass ihr irgendwann zu warm werden würde, wenn sie die ganze Zeit eingepackt in der Halle Sachen umherschleppte. Es war also die einzig logische Option. Neben dem hochkrempeln der Bluse, versteht sich. Hoffentlich verletzte sich nun keiner bei irgendetwas. Die Dämonin gab es zwar nicht gern zu, aber als Caiwen vorhin an den Ringen hing, sie hatte die Verletzungen schon kommen sehen…

Ich nickte, als das hilfsbereite Mädchen erklärte, dass wohl niemand gerne aufräumte. Sie wirkte nervös und ich fragte mich, was das für einen Grund haben sollte. Sah ich ... vielleicht böse für sie aus? Oder war sie generell eher nervös oder zupfte sich einfach gerne am Haar?
Wie dem auch sei, ich war froh, dass sie mich nicht auslachte, als ich versuchte mich von den Ringen zu befreien.
Ich bemerkte, dass es wohl nicht an mir lag, dass mein Gegenüber eine unruhige Ader hatte, sondern es scheinbar ihre Art ist. Das wurde mir bewusst, als die Lehrperson eintrat und sie ... naja sie stammelte wohl etwas rum. Doch bei mir sah das ja auch nicht besser aus. Wie auch, wenn man alleine mit einer Lehrperson in der Turnhalle stand und man nicht hier war um zu turnen. Sondern um aufzuräumen. Aber es hatte den Anschein, dass niemand was gegen diese Arbeit hatte. Schließlich waren wir alle ja auch freiwillig hier.
River machte einen Vorschlag, wie wir alles ordentlich aufräumen könnte. Ich hingegen hätte einfach gestartet. Am Besten mit den Ringen.
Ich seufzte, als die Lehrerin meinte, dass wir alleine das alles aufräumen sollten. "Naja, besser zu dritt als alleine." schmollte ich und stand gerade hin um zuzuhören. Zuerst also die kleinen Teile, dann erst das Große. Klang kompliziert, aber man würde es schon hinkriegen. "Na dann los, Kaptain!" Ich taute langsam auf und war startklar. Ich kickte auf dem Weg zu den Seilen der Reifen ein paar Bälle in ein Eck und sprach: "Aber die Ringe kann ich jetzt ja schon weg machen. Oder?" Ich entfesselte das Seil und zog mit einem Ruck daran, sodass die Ringe mit einem Schwung nach oben sausten. Zack - waren die Ringe bereits verräumt. Ich klickte noch die Ketten ein, sperrte den Karabiner und wickelte das Seil auf. "Erledigt." sagte ich ermutigt und ging weiter und legte ein paar Sprungseile auf die Seite. Dann ging ich in Richtung Tor, wo hinter die Sachen eigentlich gehörten.
Das Schloss machte mir jedes Mal etwas Schwierigkeiten. Drehen? Drücken? Oder... ziehen?
"Eeeerm..." schnaubend versuchte ich daran zu Ziehen. "Wie ging das nochmal?"

Es besänftigte meine Aufregung ein wenig, dass Frau Jansson mir versicherte, dass es schon gut sei und sie ja wüsste, dass ich eine höfliche Ader hatte. Anschließend war ich schon ein bisschen stolz auf mich, weil sie meinen Vorschlag gut fand - kam ja immerhin nicht oft vor, dass ich gute Vorschläge machte.
Nachdem die Lehrerin also gut erklärt hatte, wie wir nun vorgehen sollten, nickte ich zustimmend und begann, wie die Schwarzhaarige - ich wusste ihren Namen noch immer nicht - die kleinen Dinge in die Ecken zu räumen und gleichzeitig zu sortieren. All diese Sportgeräte hatte ich gar nicht gekannt, ehe ich hergekommen war. Und einige davon kannte ich noch immer nicht, wollte Frau Jansson aber auch nicht mit Fragen nach den Namen und Nutzen belästigen.
Die nächsten Stunden war ich mit dem Aufräumen jedenfalls gut beschäftigt, auch wenn wir zu dritt waren. Nun ja, ich war vielleicht nicht die größte Hilfe. Nachdem die kleinen Sachen in den Ecken sortiert waren ging es an die großen Geräte. Bei den meisten wusste ich nicht, wie man sie am besten wegräumte und musste mir vieles abschauen oder von Frau Jansson erklären lassen. Bei den schwereren Geräten war ich ohnehin keine große Hilfe, strengte mich aber dennoch an, weil ich irgendwie nützlich sein wollte. Und sei es nur, dass ich ein Seil hinterher trug.
Als wir dann endlich fertig waren fühlten sich meine Arme etwas schwer an und mein Rücken tat minimal weh, aber ich war froh, dass wir das geschafft hatten und lächelte begeistert. "Erledigt!", rief ich halblaut und klatschte in die Hände. "Dann kann das Team zum Dekorieren ja gleich loslegen." Noch während ich das sagte, schaute ich mich ein wenig um und dachte darüber nach, wie alles dekoriert wohl aussehen mochte. Hoffentlich kam jemand dazu, der sich mit so etwas auskannte. Ich war beim Dekorieren selbst wahrscheinlich etwas hilfreicher als beim Aufräumen, aber... Nun ja, ein Ass war ich trotzdem nicht.
Fröhlich lächelte ich schließlich die Schwarzhaarige und Frau Jansson an. "Ich wünsche noch einen schönen Tag." Ich selbst würde einfach hier bleiben, weil ich dem Team Deko ebenfalls angehörte. Wäre ja unsinnig raus zu gehen, wenn ich eh wieder rein musste.

Das Jackett hatte sich relativ schnell an einer der Seiten der Halle positionieren lassen. So konnte die Arbeit im Handumdrehen auch schon losgehen. Caiwen hatte zumindest schon einmal den richtigen Ansatz im Kopf gehabt: Besser zu dritt als alleine. Karina sah das, auch wenn sie es nicht sagte, ganz genau so. Es ist immer gut ein paar Leidensgenossen zu haben. Wenn diese dann auch noch mit anpackten, dann erledigte sich das Problem fast schon wie von selbst.
„Ja, die Ringe kannst du schon einmal entfernen. Die stören am Ende eventuell sowieso nur.“, kommentierte die Dämonin relativ knapp und machte sich selbst daran, erst einmal die ganzen kleinen Sachen aus dem Weg zu räumen, damit die großen Springböcke oder Kästen ohne Probleme im Geräteabteil verstaut werden konnten. Wenn man sich für diese Tätigkeit nicht immer so bücken musste. Ein Grinsen schlich sich bei dem Gedanken auf ihre Lippen. Sie sollte sich wirklich mehr der aktuellen Aufgabe widmen. Nicht, dass ein bisschen Tagträumerei ihre Produktivität großartig behindern würde. Aber naja, wie sagt man so schön? Vorsicht ist besser als Nachsicht, also sollte sie sich mehr auf das Hier und Jetzt einstellen. Dementsprechend schnell warf sie den anderen beiden Bienen immer mal wieder ein paar prüfende Blicke zu, während sie selber die letzten Routen für das wirklich schwere Zeug schuf. Das ging dann doch ganz schön auf den Körper, hätte sie so gar nicht gedacht.

Aus reiner Vorbereitung heraus, schnappte sich Karina dann auch schon eine der ersten großen Boxen. Ein Hebel an der Seite schob ein Paar Räder herunter, dann konnte man sie ohne Probleme zum gewünschten Zielort schieben. Was sie auch sogleich tat. Nur stand sie bei dem Geräteraum, im wahrsten Sinne des Wortes, vor geschlossenen Toren. Caiwen zumindest hatte wohl auch nicht so viel Glück mit dem Torwächter gehabt. Die Dämonin sah noch, wie die Schwarzhaarige dort relativ angestrengt dran herumzog, ehe sie sich selbst dazugesellte. „Ja, gute Frage.“, erwiderte sogar sie selbst etwas seufzend, während sie den Griff in seiner metallenen Fassung begutachtete. Eigentlich machte es ja keinen Sinn, wenn bei jedem Ruck das Tor aufging. Es musste also eine Art Verschluss dahinterstecken. Vielleicht drehen? „Mhhh, vielleicht drehen?“, gab sie einfach mal einen Tipp ab und drehte Den griff jeweils in eine der beiden Richtungen. Erst nach links, wo es nicht weiterging, dann nach rechts, wo sich der ganze Griff auf einmal mitbewegte. „Aha!“. Mit einem Gefühl des Erfolgs, zog die Blondine letzten Endes das Tor auf, dann konnte es ja weitergehen!
Und das tat es auch. Relativ zügig wurden die großen Sachen nacheinander eingeräumt und fachgerecht verstaut. Gut, ein paar der kleinen Gerätschaften machten auch im Nachhinein noch Probleme, aber auch sie konnte eben nicht alles von Anfang an überblicken. Zumindest gaben sich alle Beteiligten bis zum Ende auch großartig Mühe, das Chaos schnell zu bereinigen. So kam es, dass sie innerhalb kurzer Zeit alles im Weg stehende weggeräumt hatten und die Halle wieder in neuem Glanz erstrahlte. Naja, zumindest glänzend genug um sie nachher zu dekorieren.
„Puh….das haben wir wirklich echt gut gemacht.“, pflichtete Karina mit einem begeisterten aneinander klatschen ihrer Hände bei und stemmte anschließend beide Hände an ihre Hüfte. Ein erleichtertes ausatmen folgte. „Ja, das war wirklich eine gute Arbeit, Mädels.“. Jetzt wo sie selbst noch einmal den Blick umherschweifen ließ, erkannten ihre Augen den Ort kaum wieder. Wenn man das am Ende nicht anerkennend loben würde, dann wusste sie auch nicht. Vielleicht entlarvte sich ja auf dem Ball noch der Missetäter, welcher die Halle so zurückgelassen hatte. Dann klatschte es, aber keinen Beifall. Aber naja, das war ein Thema für später.

„Dementsprechend…“, erhob die Sukkubus dann doch noch einmal das Wort und streckte sich ein bisschen, „…wünsche auch ich euch einen schönen Restnachmittag.“. Obwohl das ja noch nicht alles war. Jede der beiden bekam noch ein dementsprechendes Zwinkern von ihrer Lehrkraft geschenkt. „Vergesst nicht euch vor dem heutigen Abend noch einmal zurechtzumachen. Immerhin, wenn man noch niemanden hat, dann findet sich bestimmt jemand auf solchen Events.“. Frech wie sie dabei klang, machte sich die Dämonin summend auf dem Weg zu ihrem Jackett, welches sie lässig über ihren angewinkelten Arm hängte und den Weg in Richtung des Ausgangs antrat. Sie brauchte definitiv eine Dusche, da gab es keinen Weg dran vorbei. „Wenn nicht, für Blödsinn gibt es genug andere Möglichkeiten. Also, bis dann, ihr Lieben. Und dir viel Glück beim Dekorieren, River. Ich erwarte Großes!“, warf sie der Nixe noch mit einer schnellen Drehung zu, bevor sie in der Tür des Gebäudes in die Außenwelt entfloh…

Ruby Fire
mir River
ca.: 15:35Uhr

Cf.: Speisesaal


Nachdem ich vom Speisesaal in mein Zimmer gegangen bin, um dort noch einige organisatorische Sachen zu klären und danach erledigte noch die restlichen Schulaufgaben. Auch wenn die letzten Tage kein richtiger Unterricht, wegem Ball, stattgefunden hatte,so war dies für mich kein Grund eine Lernpause einzulegen.
Ich räumte meinen Schreibtisch auf, machte mir dann meine Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen, dann glitt mein Blick zu der Mandarine von Yuu zurück, welche ich natürlich noch nicht gegessen hatte, wegen dem
Ich räumte meinen Schreibtisch auf, machte mir dann meine Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen, dann glitt mein Blick zu der Mandarine von Ich räumte meinen Schreibtisch auf, machte mir dann meine Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen, dann glitt mein Blick zu der Mandarine von Yuu zurück, welche ich natürlich noch nicht gegessen hatte. Kurz überlegte ich, ob ich sie wegwerfen sollte, jedoch hielt nicht viel von Lebensmittelverschwendung und so ließ ich sie auf meinem Schreibtisch liegen. Nahm mir meinen kleinen Rucksack und bevor ich mein Handy in meiner Hosentasche verstaute, verschickte ich eine Nachricht und machte mich dann auf den Weg zur Sporthalle.
Es kam nicht oft vor, das ich nicht pünktlich war. Tatsächlich empfand ich Unpünktlichkeit als einen ziemlich unsympatischen Charakterzug und doch, kam ich nicht rechtzeitig an der Sporthalle an. Die Momente, an denen ich über der verabredeten Zeit war, konnte man tatsächlich an einer Hand abzählen und dann war es nie meine Schuld gewesen, sondern die Schuld von @Leviathan.
Ich öffnete die Tür zur Sporthalle und natürlich war ich nicht mehr die Erste. Schnell entdecke ich @River, welche schon ein paar Sachen in der Hand hielt. Wir haben uns über mein Angebot zur Nachhilfe kennengelernt, auf welche sie sich gemeldet hatte. Seit ca. zwei Monaten trafen wir uns ungefähr ein bis zwei mal die Woche und ich musste sagen, dass es mir wirklich Spaß machte ihr bei dem Unterrichtsstoff zu helfen.
„Hey, River.“ Ich ging lächelnd auf sie zu. „Tut mir Leid, das ich etwas zu spät bin. Ich hatte die Uhrzeit nicht richtig im Blick gehabt.“ Eigentlich sollten wir zu dritt sein, zu mindestens stand es so auf dem Plan, aber bisher waren nur wir beide hier. Die Gruppe vor uns hatte auf jeden Fall gründlich aufgeräumt.

Nachdem sich Frau Jansson noch freundlich von der Schwarzhaarigen und mir verabschiedet hatte, gab sie mir noch zu verstehen, was für Erwartungen sie hatte und ging schließlich, ebenso wie meine Mitschülerin. Ganz ruhig, River. Nur kein Stress. Sie wollte dir sicher keinen Druck machen. Ich nickte mit bestätigend zu und machte mich dann daran die Sachen für die Dekoration herein zu holen. Die bereits zurecht gemachten Stühle und Tische würde ich allein niemals herein kriegen.
Ich war bereits munter dabei nach Anleitung ein paar Girlanden zu basteln, als ich eine vertraute Stimme hörte. Begeistert sah ich auf und lächelte @Ruby Fire an, die gerade auf mich zu kam. Kurz nachdem ich ihr Angebot zur Nachhilfe am Schwarzen Brett des Wohnheims gesehen hatte, begann sie mir Nachhilfe zu geben und half mir damit ungemein meine Probleme auszubessern. Es war mir noch immer peinlich wie schlechte meine Rechtschreibung war. Oder überhaupt wie unsauber meine Schrift aussah.
"Hallo Ruby!", begrüßte ich sie nun ebenfalls, froh, dass sie hier war, und ließ den Blick zur Uhr gleiten. "Das ist mir gar nicht aufgefallen.", gab ich dann auf ihre Entschuldigung hin zu, "Ich war sowieso schon hier und habe beim Aufräumen geholfen." Vorsichtig legte ich die Schere in meiner Hand ab, weil ich Angst hatte, ich würde mich aufgrund meiner Tollpatschigkeit daran verletzen, wenn ich nicht hinsah. "Ich hoffe, du bist so gut im Dekorieren wie im Nachhilfe geben. Ich bin mir nämlich noch nicht ganz sicher, wo wir das alles hinhängen sollen. Ich meine... behängen wir alle Wände mit Girlanden und Ballons? Oder... lassen wir auch Platz?" Ich deutete auf einen kleinen Stapel Kartons, den ich herein geholt hatte. Der oberste war bereits geöffnet und enthüllte Material für die Dekoration. Papier und Bastelmaterialien samt Anleitungen für Girlanden. In einem anderen Karton gab es Lichterketten. Ich hatte sogar eine Discokugel gefunden. "Soweit ich weiß sollen wir auch irgendwas mit Fackeln machen, oder? Ich sollte das besser nicht machen." Letzteres murmelte ich mehr vor mich hin. Feuer war eine Gefahrenquelle und bei meinem Geschick... Nun ja. Ich hatte mich schon einige Male verbrannt. War nicht schön gewesen. "Was meinst du?" Fragend sah ich zu Ruby.

Ruby Fire
mit River

Froh darüber das River meine Verspätung mit wenigen Worten abtat, lächelte ich sie an und hörte mir dann, was sie bisher gemacht hatte, was anscheinend noch nicht so viel war. Darüber war ich auch ziemlich froh, denn ich hatte eine genaue Vorstellung in meinem Kopf und dazu auch einen akribischen Plan erstellt. Wenn River also schon voll losgelegt und es mit meiner Vorstellung nicht über eingestimmt hätte, dann wäre das ziemlich unangenehm gewesen.
Ich sah auf die Girlande, welche sie schon angefangen hatte zu basteln. „Das sieht auf jeden Fall schon mal gut aus, davon müssen wir auf jeden Fall eine ganze Menge machen.“ Ich sah zu den Kisten rüber, von denen River sprach und sah mir ihren Inhalt etwas genauer an. Es wurde alles mit geliefert. Sehr gut. „Die Luftballons werden wir mit Helium befüllen, so dass sie später dann oben an der Decke schweben. Die Girlanden werden wir quer in der Halle aufhängen. Wenn wir sie fertig gebastelt haben, werde ich zeigen, wo genau. Außerdem legen wir über die Tischbänke noch die Papierdecken und dekorieren sie mit den künstlichen Pflanzen, das ist alles in der Kiste hier.“ Ich zeigte auf die, welche ganz rechts an der Wand stand. „Da sind auch kleiner Tischdecken für die runden Tische drin, welche wir noch etwas ordentlicher aufstellen müssen, damit man später vernünftig an ihnen stehen kann, wenn man nicht tanzen möchte.“ Ich sah mich kurz in der Turnhalle um und nickte dann, um meiner eignen Planung zu zustimmen. „Um die Fackeln sollten wir uns zum Schluss kümmern, die stellen wir dran draußen auf. Vielleicht ist bis dahin dann auch Ryder da, immerhin hat er sich auch eingetragen.“ Mein Blick glitt zur Uhr und dann zur Tür, welche offen stand, doch von ihm war weit und breit nichts zu sehen.
Ich lächelte River an. „Da du ja schon mit dem Basteln der Girlanden angefangen hast, sollten wir damit auch gleich weiter machen.“ Ich nahm mir eine Schere zur Hand und einen Stapel von dem Papier, die Anleitung brauchte ich mir dazu gar nicht mehr anschauen, da ich diese schon im vorhinein studiert hatte. Gerade wollte ich den ersten Schnitt setzten, als mir auffiel, dass ich gar nicht nach gefragt hatte, ob diese Planung für sie in Ordnung war. „Oder hast du noch eine Idee für die Dekoration?“

Ein strahlendes Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus, als Ruby verkündete, die Girlande, die ich da bastelte, sähe schon mal gut aus. Ich hatte mir Mühe damit gegeben alles genau so zu machen, wie es in der Anleitung stand. Als sie dann begann zu erklären, was sie mit der Dekoration geplant hatte, hörte ich aufmerksam zu, folgte mit dem Blick ihrem Deut mit dem Finger und versuchte mir vorzustellen, wie alles am Ende aussah.
"Das klingt gut.", bemerkte ich und war im Geiste noch dabei zu Versuchen mir alles vorzustellen, als sie einen Ryder erwähnte. Der Name kam mir bekannt vor, auch wenn ich gerade nicht so genau wusste, wer das sein sollte. Gleichzeitig war es ein bisschen so, als würden in meinem Kopf Alarmglocken klingeln. "Wenn wir so viele davon brauchen", bemerkte ich auf ihre Aussage, "frage ich mich, ob wir das in so kurzer Zeit alles schaffen. Wäre es nicht besser gewesen so etwas schon gestern vorzubereiten?" Mir entwich ein kleines Seufzen. "Aber was soll's? Es macht ja Spaß."
Im nächsten Moment ging mir auf, wer Ryder war und fühlte mich in dieser Sekunde wie das dümmste Mädchen der Welt. Ich war nur nicht sofort darauf gekommen, weil ich ihn immer Yoshi nannte. Für ein paar Sekunden war ich wie erstarrt und ich spürte Nervosität und ein kleines bisschen Angst in mir aufkommen. Ich war noch nicht bereit mit ihm zu sprechen! Vielleicht würde er ja aber auch gar nicht kommen. Allerdings war er kein unzuverlässiger Junge. Vielleicht nicht immer pünktlich, aber wenn er sagte, er kam, dann kam er auch. Diese Erfahrung hatte ich zumindest immer mit ihm gemacht.
Als Ruby mich nun fragte, ob ich noch Ideen hatte, schüttelte ich hektisch den Kopf. "N-n-nein. Ich meine, deine Idee finde ich außerordentlich gut. Ich kenne mich mit Dekoration nicht so gut aus." Etwas hilflos hob ich die Schultern und griff nach meiner Schere, um weiter zu basteln. Das tat ich nicht nur so sorgfältig, damit sie hübsch aussahen, sondern auch, weil ich Angst hatte mich zu schneiden. Vielleicht kommt Yoshi ja auch ganz ganz spät... "Hängen wir auch die Discokugel auf?"