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Shima no Koji :: Grundinformationen :: Abgebrochene Nebenplays

Die Trinker der Schwafelrunde [abgebrochen]
Gast

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Anonymous

BeitragThema: Die Trinker der Schwafelrunde [abgebrochen] Die Trinker der Schwafelrunde [abgebrochen] EmptyDo 20 Mai 2021 - 22:17
Teilnehmer:
Raphael Osbourne, Deirdre Fitzgerald, Julia Badera, Bernardo Gavri-El, Jack Wilson, Vincent Tunstell
Startort:
Stadtzentrum, in der Blackbird- Kneipe
Zeitpunkt:
24. Juni 2015 (Mittwoch), früher Abend
Beschreibung:
Eine Truppe von Erwachsenen tarnt einen Abend, an dem man sich heillos die Birne zu ballert, als harmlose Willkommensparty für den neuen Kollegen.


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Anonymous

Fortführung des Postings

Raphael war der einzige, der eine verbale Reaktion auf den Shot zeigte. Alle anderen Regungen konnte der junge Arzt in dem Moment nicht aufnehmen, da der Alkohol seine Sinne wie ein Schlag auf die Nasenspitze betäubt hatte.
Vielleicht waren die anderen Anwesenden einfach geübtere Trinker. Oder Raphael war einfach ein kleiner Waschlappen, wenn es ums gesellige Trinken ging. Beide Möglichkeiten standen durchaus im Raum.
Die Bemerkung der Schulleiterin konnte Raphael nur mit einem verzogenen Schmunzeln kommentieren, als das letzte Brennen des Alkohols ein erneutes Zucken durch den Körper des Spaniers fahren ließ.
Er war kein kleiner Mann und für die beiden Damen der Runde mag der Unterschied noch weitaus deutlicher sein, doch auch er sah sich selbst zwischen den beiden Riesen eher als ein zu großgewachsener Gartenzwerg.
Manche Menschen hatte die Natur einfach mit gewissen Abnormalitäten gesegnet. Doch.. waren sie nicht alle irgendwie nicht normal?
Mit einem Räuspern, um diesen unangenehmen Film aus Restalkohol von der Kehle zu bekommen, angelte Raphael sich das Glas, welches plötzlich so verlockend vor seiner Nase im gedämmten Licht der Bar vor sich hin schimmerte. Ein guter Wein konnte sicherlich die letzten Reste des Schnapses von seiner Zunge neutralisieren. In dieser Hoffnung wollte der Panda-Mann das Glas relativ zügig an seine Lippen führen, als ein Einwurf von seiner Linken ihn jedoch innehalten ließ. Erneut huschte ein Schmunzeln über die Lippen des Südländers. Diesmal weniger verzerrt, da die Einschlagswirkung des Alkohols verflüchtigt hatte. "Ja.. Wein klingt gut. Sehr gut." das Schmunzeln brach zu einem hellen Lächeln aus, als die Gläser der beiden zusammenstießen. Nachdem Raphael seine Kehle mit einem finalen Räuspern vom Rest des Brennens befreit hatte, folgte eine Flut aus weitaus angenehmerem und geschmackvollerem roten Saft. Als er das Glas absetzte, entfleuchte Raphael beinahe ein erleichtertes Seufzen. Wie von einem Herumirrenden in einer staubtrockenen Wüste, der nach Tagen des Durstes endlich ein Schluck Wasser in die Finger bekommen hatte. Dabei war er einfach nur froh etwas weniger aggressiv auf der Zunge schmecken zu können. Er sollte dem harten Alkohol wohl einfach den Rücken kehren. Ein für alle mal.. oder zumindest für diesen Abend. Schließlich musste er morgen eigentlich wieder das Krankenzimmer hüten.
Doch eigentlich war dies ja auch nur ein Abend, um die Kollegen kennenzulernen und kein heilloses Besäufnis.. eigentlich.
Denn die folgenden Worte Julias, die scheinbar nicht nur bei Raphael für Verwunderung sorgten, ließen ihn erahnen, dass sich der Abend doch etwas länger ziehen konnte. Angetrieben durch einen beachtlichen Nachschub an weiteren Getränken mit ordentlich Schuss. Doch die Brauen des Arztes schoben sich zusammen.
Welcher Ball? Wohl irgendein Ereignis, welches vor seiner Ankunft stattgefunden hatte. Schade. Solche Events waren eigentlich immer ganz nett. Vor allem für die Kinder. Eine Abwechslung vom sonstigen Schulalltag.
Doch es fühlte sich falsch an eine Belohnung für etwas einzuheimsen, an dem Raphael nicht teilgenommen. Wo kein Funken seiner Mühen hineingeflossen war. Aber sollte er sich gegen diese Einladung wehren? Wohl keine gute Idee. Wieder schossen ihm die Gepflogenheiten durch den Kopf, die ihm seine Mutter mit liebevoller Strenge eingehämmert hatte. Deshalb schwieg er.
Auch wenn Deirdre eine perfekte Gelegenheit bot, um etwas gegen diese Einladung vorzubringen. Doch Raphael griff lieber nach seinem Wein und nahm einen weiteren kräftigen Zug. Währenddessen entschied der Rest der Gruppe, dass man sich wohl auch ein paar Snacks ordern sollte. Keine schlechte Idee. Essen war immer gut. Und vielleicht konnte man so dem Alkohol ein wenig entgegenwirken, damit bestimmte Personen der Runde nicht nach wenigen Gläsern mit den Tischbeinen kuschelten.
Geistesabwesend griff Raphael nach seinem Glas, um einen dritten Schluck zu nehmen, und sah der Kellnerin nach, die soeben die nächste Bestellung ihres Tisches weitergab. Eine Bewegung aus dem Augenwinkel ließ seine Aufmerksamkeit an den Tisch zurückkehren. Es war erneut Julia, die sich zu Wort meldete und sich, erneut zur Verwunderung des Arztes, für einen Moment entschuldigte. Und schon war sie verschwunden. Die bernsteinfarbenen Augen Raphaels folgten den blonden Haarspitzen, bis die Worte seiner Nachbarin ihn nachdenken ließen.
Julia konnte kaum schon so betrunken sein, dass die Übelkeit sich breit machte. Vielleicht hatte sie irgendetwas vergessen? Oder es war etwas dazwischengekommen? War eventuell etwas passiert? Hatten sie irgendetwas verpasst?
Mit einem Schluck ließ Raphael den Wein seine Kehle hinablaufen, setzte das Glas ab und wollte just in diesem Moment fragen, ob man sich vielleicht Sorgen machen sollte, als Deirdre ihm zuvorkam. Er klemmte sich seine Frage, wartete auf eine Reaktion der Runde.. doch es kam nichts. Also gab es keinen Grund zur Sorge, richtig?
Bevor er sich über diese, wahrscheinlich wirklich banale Sache, den Kopf zerbrechen konnte, widmete sich Raphael lieber der Frage, die direkt an ihn gerichtet worden war.
"Oh, ja.. schon. Also noch nicht alles, dafür brauche ich definitiv noch ein paar Rundführungen. Aber gib mir noch ein paar Tage und ich kenne zumindest den Weg von meiner Wohnung zum Krankenzimmer in- und auswendig." ein kurzes Kichern, während Raphael sein Glas weiter in Richtung Mitte des Tisches schob. "Außerdem.." seine Hand löste sich vom dünnen Hals des Weinglases und landete auf der Schulter seiner pink haarigen Banknachbarin ".. hat mir eine äußerst nette Kollegin bereits das Dojo gezeigt." Mit ganz exklusiver und privater Rundführung. Danke dafür." kurz neigte sich der Mützenkopf in Richtung Deirdre "Definitiv ein Ort, dem ich häufiger mal einen Besuch abstatten werde." mit einem zufriedenen Grinsen auf den Lippen sah Raphael in die Runde. Ob wohl einer der anderen Herren auch ein Freund einer Kampfsportart war? Vorstellen konnte er es sich auf jeden Fall. Aber ob sie für einen Schwertkampf zur Verfügung stehen würden, sowie Deirdre?
Doch Raphael war immer offen für Neues. Es gab noch Dinge, die er gern mal ausprobieren wollte.
"Es könnte durchaus mal sein, dass ich euer Angebot der stets offen Tür nutze, um mir ein paar nette Orte der Insel zu zeigen. Ihr dürftet wohl alle schon deutlich länger hier sein, als ich." ein erneutes Kichern, als sich Raphael mit der rechten Hand die Mütze wieder gerade auf den Kopf rückte.
"Wo wir gerade dabei sind.. wie lang genau seit ihr denn schon hier? Und was hat euch hierher verschlagen? Also.. wenn ich einfach mal so frech fragen darf."


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Julia

Julia Bardera

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Julia Bardera

Julia
Gut, damit war zumindest dieses Thema vom Tisch. Zufrieden beobachtete die Bardera ihren Schützling noch beim Verschwinden. Blieb aber – aus reiner Vorsicht heraus – noch eine Minute dort stehen. Es gab immerhin noch die Möglichkeit, dass Levi seinen Rückzug nur vortäuschte. Er war vielleicht nicht der Beste, wenn es um das Verschleiern seiner Motive ging. Wenn man wusste, worauf man bei dem Nephilim achten musste, war er so berechenbar wie ein Hund an den Bewegungen seines Schweifes. Natürlich nichts, was Julia ihm bei Zeiten beibringen würde. Diesen Schubser wollte die Dämonin sich für später aufheben. Sie war immer noch von der Hoffnung getrieben, dass es irgendwann in seinem Kopf *Klick* machte und er es von selbst realisierte. Vermutlich würde es aber noch eine ganze Zeit lang dauern, bis sein Gesicht nicht innerhalb von Sekunden das verriet was er in eben diesem Moment zu denken vermochte. Oder sie war einfach zu gut darin und den anderen fiel es nicht einmal auf, wenn er ihnen einen Bären aufband. Wovon die Direktorin nicht wirklich ausging. Es war sehr unwahrscheinlich den Engel in einer Gesellschaft von begriffsstutzigen Teenagern zu wissen. So simpel gestrickt konnte sein Freundeskreis nicht sein … zumindest hoffte sie das.
Wie dem auch sei. Eine Minute später als ursprünglich geplant drehte auch sie sich auf den Sohlen ihrer Schuhe herum und trat ihren Gang zurück in die Kneipe an. Dabei geübt dem Klientel ausweichend, welches sich in jenem Moment um die Ecke bewegte. Mit einer schwungvollen Drehung, die man ihr im normalen Alltag wohl niemals zugetraut hätte, drehte sich die blonde Mähne einmal rundeherum, ehe die Schwerkraft sie wieder an den Rücken zurückbestimmte. So bestimmend, wie man bei einer offenen Frisur eben sein konnte. Als Ausgleich dafür war ihr Wiedereintritt in die Atmosphäre der Blackbird-Kneipe nicht ganz so elegant. Die Dämonin betrat die Räumlichkeiten wie jeder andere Gast und hüllte sich so perfekt in einen Tarnmantel. Nur, wer den Eingang im Blick hatte, würde ihre Rückkehr mit eigenen Augen betrachten können. Ausnahmen warne hier wohl nur die eifrigen Spürnasen. Von der es – zumindest wörtlich gesehen – nur ein Exemplar am Stammtisch gab.

Selbstsicher, als wäre gerade überhaupt nichts Relevantes passiert, kehrte sie nach ein paar Schritten zurück an die Tafelrunde. Gerade rechtzeitig, um Raphaels Schlussfrage in voller Gänze mitzubekommen. Vielleicht hätte sie sich doch etwas mehr Zeit lassen sollen. So scharf ihre eigenen Motive zu erläutern war Julia zum jetzigen Zeitpunkt garantiert nicht. Was natürlich nicht auf Raphael an sich zurückzuführen war. Julia war sich immer darüber im Klaren gewesen, dass solch eine Information die Basis für einen Angriff sein konnte. Gerade wegen dem, was sie heute Nachmittag über sich ergehen lassen musste, war dies präsenter denn je in ihrem Kopf. Aber es würde sowieso keiner eine Antwort von ihr erwarten, wenn sie gerade erst an den Tisch zurückgekehrt war.
„Ich musste mich noch schnell einem kleinen Problem entledigen.“, verschleierte sie die genauen Umstände ihres Verschwindens und kündigte damit gleichzeitig ihre Rückkehr an. Natürlich etwas lauter als sonst, damit man sie auch in Anbetracht der Soundkulisse gut verstehen konnte. Anschließend folgte ein als Bitte fungierender Blick an Vincent, der um die Freigabe zu ihrem Platz dienen sollte. Dieses Mal war es allerdings nicht ganz so einfach an die Gutmütigkeit des Werwolfs zu appellieren. Denn anstatt einfach den Weg freizugeben, war sie gezwungen einen sehr … untypischen Weg zu nehmen. Das brachte Julia so aus dem Konzept, dass sie einen Moment lang wirklich intensiv in das Gesicht von Vincent schaute. Eigentlich hoffte sie nur, dass der Heimleiter einknicken und ihr doch noch Platz machen würde. Dieser Traum löste sich aber so schnell wieder in Luft auf, wie er gekommen war. Stattdessen trat ein gehässiges Lächeln auf den Plan, welches sich allzu gerne auf ihren Lippen ausbreitete. Eigentlich würde jeder wissen worauf das hinauslief, aber Julia war innerlich eigentlich noch nicht soweit, um solche Aktionen reinen Gewissens durchzuführen. Aber was tun, wenn man keine Spaßbremse sein wollte? 
„Na gut ... Vincent.“, nahm sie die Herausforderung leise zu sich selbst gesprochen an und lächelte. Zögerlich senkte sich ihr Körper auf das rechte Bein des Heimleiters, ehe sie mit einem beherzten Rutsch vollständig auf den Schoß des Weißhaarigen landete. In ihren Gedanken konnte sie sich das schmierige Grinsen auf seinem Gesicht nur ausmalen. Sie stellte es aber auf eine Ebene mit ihrem, wenn sie sich mal den Luxus erlaubte jemanden mal so richtig vorzuführen. Hätte sie gewusst, dass Vincent so gerne Spielchen trieb, hätte sie sich außen hingesetzt. Es war ihr ja nicht mal vergönnt sich zu rächen. Leider Gottes war sie kein Knochengestell, dessen Kletterkünste am nächsten Tag eine Unmenge an blauen Flecken auf seinen Oberschenkeln hinterließ. Mal ganz davon abgesehen das jede Art von Anzüglichkeit einfach nicht ihr Stil waren. Weswegen sie eher versuchte mit so wenig Kontakt wie möglich über ihn hinwegzugleiten, während der Rest am Tisch ein charmantes Lächeln zugeworfen bekam … was es eigentlich nur noch schlimmer machte, sollte der Wolf hinter ihr jetzt immer noch grinsen.
Von diesem Gedanken angetrieben und vom Ehrgeiz gepackt diese Schmach hinter sich zu lassen, konnte es die Blondine eigentlich gar nicht erwarten endlich von dieser Position herunterzukommen. Was kurze Zeit später auch geklappt hatte. Die Show war für den Rest sicherlich Unterhaltung pur gewesen. Besonders der liebliche Blick, der wie eine in Honig getränkte Guillotine über dem Heimleiter schwebte, perfektionierte die Situationskomik vorzüglich. Aber wer mochte es nicht, wenn sich der Kopf der Schule und der des Heims so sehr „liebten“. Jetzt war sogar sie bereit über ihre persönlichen Motive zu sprechen – und wenn es auch nur ums Vergessen der eben genannten Situation ging. „Wie war nochmal die Frage? Ich habe das eben nicht richtig mitbekommen.“, versuchte sie sich freundlich an Raphael gerichtet wieder ins Gespräch einzuklinken. Vielleicht reichten die Antworten der anderen ja schon aus, um sich alles zu erschließen. Eine Sache gab es da allerdings noch zu erledigen. Getarnt als zurechtrücken ihres Rocks neigte Julia sich ein bisschen weiter nach rechts und warf ein trotziges „Das ist noch nicht vorbei.“ in seine Richtung. Wobei sie sich über die Art dieses Nachspiels selbst noch keine Gedanken gemacht hatte. Wie rächte man sich für sowas? Konnte man das überhaupt?


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Vincent

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Vincent

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Die laute Überlegung meinerseits, schien Anklang zu finden. Schon wenige Augenblicke später wurden Snacks geordert. Ein bisschen was zum Knabbern war bei einem solchen Abend und vor allem bei dem Alkohol ganz bestimmt nicht verkehrt. Nicht, dass ich so etwas benötigen würde, aber der Rest vielleicht. Bernardo hingegen steckte ich ebenfalls in die "Trinkfest"-Kategorie. Bei unserer Körpermasse brauchte es auch ein paar Bierchen mehr. Daher genehmigte ich mir abermals einen Schluck meines Getränks und ließ die Flüssigkeit meinen Gaumen erfreuen. Zufrieden stellte ich das Glas wieder zurück auf die Tischplatte. Ich war versucht, mit dem abperlenden Wasser Kreise zu zeichnen, ließ es aber doch bleiben, da Deirdres Frage meine Aufmerksamkeit forderte. Ob man Julia nachgehen musste? Kurz linste ich zu dem anderen Hünen, der ebenfalls keine Anstalten machte, mich von meinem Platz zu verscheuchen, um nach Julia sehen zu können. Daher schüttelte ich einfach nur den Kopf. Sie würde Levi sicher mit einer Standpauke vor der Kneipe nachhause schicken und ihm hoffentlich alle Flausen hierrüber aus dem Kopf schlagen. Wer wusste schon, was dem Chaosengel für Gedanken kamen. Ich wollte auch gar nicht weiter darüber nachdenken, den Weg führte unweigerlich zu unzähligen Horrorszenarien. Darauf trank ich gleich noch einen Schluck, um diese Gedanken abzuschütteln.
Währenddessen hatte der neue Kollege ein wenig Zeit, darüber nachzudenken, welche Plätzchen er schon gesehen hatte. So viele konnten es nicht sein. Selbst für ein paar Rundführungen war die gesamte Insel doch zu groß, um jedes Eckchen inspizieren zu können. Da musste man sich schon sehr intensiv damit beschäftigen. Die wichtigsten Dinge würde Raphael ganz bestimmt in den nächsten Tagen oder Wochen ohne Probleme finden. Ansonsten konnte er sich immer irgendwo Hilfe holen, vermutlich bei seiner Lieblingskollegin. Mein Blick wandte dabei kurz zu Dee. »Hört sich ja für den Anfang gar nicht übel an. Das Wohnheim steht dir natürlich ebenfalls für einen Rundgang zur Verfügung. Da kann dir Deirdre sicher auch weiterhelfen.«, entgegnete ich Raphael und schenkte Dee dabei ein leichtes Grinsen. Im Dojo war ich tatsächlich kaum gewesen. An das letzte Mal konnte ich mich nicht erinnern. Dürfte daher schon eine Weile zurückliegen. Meine Prioritäten lagen eben wo anders. Für ein paar Insiderinfos würde sich der Mützenmann sogar in die Höhle des Löwen bewegen. Oder so ähnlich.
Bevor ich allerdings zu einer Antwort ansetzen konnte, machte sich Julia - mit ihren klackernden Absätzen - bemerkbar und ließ verlauten, dass sie wieder zurück war und sich eines Problems entledigen musste. Dabei konnte ich mir ein Lachen nicht verkneifen. Eines Problems entledigen, das klang doch sehr dramatisch. Aber ich hielt lieber den Mund, bevor mir noch etwas Unrühmliches über die Lippen kam. Ihren Blick standhaltend, bewegte ich mich keinen Zentimeter um ihr Einlass zu gewähren. Lediglich meine leicht gehobenen Mundwinkel ließen erahnen, dass Julia sich anders Zutritt zu ihrem Platz verschaffen musste. Es dauerte auch nicht lange, bis sie damit anfing. Ein bisschen Spaß musste sein und die Blondine war eben nicht dafür bekannt. Es brach ihr auch kein Zacken aus der Krone. Auch wenn ich mir sicher war, dass sie dieses Ereignis nicht auf sich sitzen ließ. Solange sie mir nicht an die Gurgel ging, konnte ich sicher damit leben. Mein Lächeln aufrechthaltend, ließ ich die Prozedur über mich ergehen und wartete bis Julia wieder an meiner linken Seite saß, ehe ich meine Arme auf dem Tisch ablegte. Ob das schon als Strike zwei zählte? Ich ließ mich überraschen. Eigentlich musste Raphael die Frage für Julia gar nicht mehr wiederholen, wenn sie gut genug aufpasste, konnte sie sich diese selbst zusammenreimen. Da gerade keiner Anstalten machte zuerst darauf zu antworten, riss ich das Zepter an mich, dabei ignorierte ich Juls Drohung gekonnt. »Ich bin seit 2002 auf der Insel, mit einer Unterbrechung von 2 Jahren, die mir nach Rückkehr sogar den Heimleiterposten beschert hat.«, beantwortete ich den ersten Teil von Raffaelos Fragen. »Als Arzt kam mir mal ein Patient unter, der Schüler an der Shima war. Irgendwie kommt man ja mit den Patienten ins Reden und was er mir so über die Schule und die Insel erzählt hat, hat eben meine Neugierde geweckt. Und so hat es mich nach Isola verschlagen. Also keine wirklich spannende Geschichte.«, beendete ich meine kurze Ausführung und grinste leicht. Natürlich hätte ich mir jetzt eine geniale Story ausdenken können, aber das war nicht mein Stil und auch zu aufwendig. Somit dürfe auch Julia klar sein, was Raphael wissen wollte.






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Jack Wilson

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Nicht nur Jack war verwundert über das plötzliche Verschwinden der Direktorin, sondern auch Dee. Aber niemand machte wirklich Anstalten, um ihr nachzugehen. Auch Vincent schüttelte seinen Kopf, dass es nichts bringen würde, wenn jemand ihr nachgehen würde. Gut so. Der Dämon war froh, dass die Blondine weg war. So konnte er sich nun besser auf die Gruppe konzentrieren und musste sich nicht die ganze Zeit Gedanken darüber machen, was Julia nun wieder für einen teuflischen Plan verfolgte.
Die zuvor bestellten Snacks bahnten sich mittlerweile auch einen Weg zum Tisch. Die Bedienung des Abends brachte der Gruppe recht viele Snacks, was aber überhaupt gar nicht schlimm war, denn sie waren ja auch eine recht große Runde. Als diese auf dem Tisch verteilt waren, griff Jack sofort zu ein paar Salzstangen und verleibte sich einen ein. Perfekter Kontrast zu dem Schnaps und dem Vodka. Das Kauen war in seinen Ohren recht laut und er hoffte einfach, dass die anderen am Tisch dies nicht auch so laut hörten. Aber zum Glück war er recht schnell mit dem Kauen auch schon wieder fertig. Die nächste Salzstange fand seinen Weg in seinen Mund.
Währenddessen erzählte Raphael davon, was er schon alles auf der Insel gesehen hatte. Dee hatte ihm schon das Dojo gezeigt? War er etwa auch ein Schwertkämpfer? Der Blonde dachte nicht, dass Dee ihm diesen Ort nur gezeigt hatte, sondern die beiden sicher auch einen Übungskampf gemacht hatten. Aber sicher wusste er es ja nicht. Gerade in dem Moment kam auch schon wieder der Spaßverderber der Runde zurück. Jack kaute ein wenig genervt auf der nächsten Salzstange herum. Mittlerweile hatte er nur noch eine Salzstange in seiner Hand, die er, nachdem er die eine gegessen hatte, auch noch aß. Währenddessen beobachtete er das Spektakel von Vincent und der Direktorin. Es war interessant zu sehen, wie die Blondine versuchte über Vincent drüber zu kommen. Ein breites Grinsen konnte sich der Neuseeländer dabei nicht verkneifen. Oho, sogar auf dem Schoß des Heimleiters war sie kurz. Dass sie so weit gehen würde, hatte Jack wirklich nicht gedacht. Doch nicht ganz eine Spielverderberin. Naja, gut. Man konnte es auch so sehen, dass Vincent die Direktorin einfach nur ärgerte und sie fast gar keine andere Wahl hatte, um an ihren Platz wieder zu gelangen. Aber trotzdem war das Schauspiel vor seinen Augen sehr amüsant.
Danach beantwortete noch Vincent kurz die Frage von Raphael. Der zweite Teil seiner Geschichte kannte Jack gar nicht. Für ihn war es vielleicht nicht sehr spannend, aber für den Blonden war es wirklich interessant zu wissen, wie sein Freund überhaupt hier auf die Insel gelangte. Anschließend wandte sich Jack an den Neuling der Runde. „Also ich hab Psychologie studiert und hab auch in einer Schule gearbeitet. Ich war sozusagen da, wenn die Schüler irgendwelche Probleme hatten. Durch einen guten Freund bin ich dann auf diese Insel gelandet“, erklärte er zu seiner Person und gab das Wort anschließend weiter. Jetzt in dem Moment dachte der Neuseeländer darüber nach, wie es seiner Familie und auch Charlie wohl so ging. Wahrscheinlich gut, immerhin hörte Jack momentan nicht sehr viel von ihnen, weil sie auch Stress hatten. Der Dämon griff nochmals nach ein paar Salzstangen, schob sich einen sofort wieder in den Mund und kaute genüsslich.




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Bernardo

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Bernardo

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Mit Julias Verschwinden teilte sich die Runde in zwei Lager. Das erste ließ sich kaum etwas ansehen und bestand wohl ausschließlich aus Wissenden. Doch nicht alle am Tisch schienen die Fähigkeit besitzen, Auren wahrzunehmen, weshalb Bernardo auch fragende und ratlose Gesichter wahrnahm. Deirdre und Raphael machten einen eindeutig unsicheren Eindruck. Erstere erkundigte sich sogar, ob man der Direktorin nachgehen sollte. Bernardo winkte daraufhin jedoch nur sachte ab. »Sie wird gleich wieder hier sein«, bemerkte er beinahe beiläufig. Wie gering der Grund zur Sorge war, sollte an seiner gelassenen Art abzulesen sein, mit der er auf den plötzlichen Umstand reagierte.
Bernardo unterließ es auch, mit seinen Sinnen nach draußen zu folgen. Stattdessen griff er nach seinem Bierglas und nahm einen kräftigen Schluck. Die Braukunst kribbelte angenehm am Gaumen, je länger es dauerte. Zurück auf der Tischplatte schwappte der letzte Rest des goldgelben Trunks gefährlich hoch, schaffte es jedoch nicht über den Rand seines Gefängnisses hinweg. Die Augen des Engels flogen über das Glas hinweg und fassten Raphael in den Fokus. Der junge Mann teilte seine bisherigen Erfahrungen auf Isola mit dem Rest der Anwesenden. Das Dojo erhielt dabei eine besondere Erwähnung von ihm. Entweder hatte es an der Gesellschaft gelegen oder an dem, was er dort gemacht hatte. Ein Verliebter also oder ein Kämpfer. Nicht selten lag sich beides sehr nahe. Doch Bernardo wollte nicht zu früh den jungen Dingern ihre animalischen Triebe zugestehen.
Es war amüsant ihnen auf ihrem Weg zuzusehen. Auch als Julia endlich zurückkehrte und sich an Vincent vorbeidrückte, konnte Bernardo viele Regungen wahrnehmen. Er selbst schloss sich gerne der allgemeinen Stimmung an.Dabei war ihm nicht bewusst gewesen, dass Vincent und Julia wohl eine Art von Vorgeschichte hatten. Nicht anders würde er sich sonst die plötzliche Einlage erklären. Anscheinend war die Direktorin verspielter, als der Engel es bisher vermutet hatte. Vincent würde also zu seinem Amüsement kommen, dachte sich Bernardo im Stillen; und nahm erneut einen Schluck von seinem Bier. Allmählich wurde es Zeit, an die nächste Bestellung zu denken.
Hätte er diesen Gedanken mal schon gehabt, als die Kellnerin die Snacks gebracht hatte. Jack hatte sich schnell an den Salzstangen bedient. Bernardo hatte dagegen erst etwas gewartet. Sein Blick schweifte nur langsam über das Angebot, blieb am Ende an den Käsecrackern hängen. In dem Moment fiel ihm wieder ein anderen Besuch in einer Bar ein, in der er eine überbackene Portion Nachos bestellt hatte. Kräftig gewürzt und feurig schwarf hatten sie damals perfekt zu seinem glasklaren Getränk gepasst. Heute aber wollte er beim Bier bleiben; daher bestellte er sich ein neues Glas, kaum war die Kellnerin wieder in Reichweite.

Bernardo bemerkte aufmerksam den Beginn des neuen Themas, welches nicht zum ersten Mal von Raphael initiiert wurde. Der Junge machte einen sehr sympathischen Eindruck bis hierher, der ein großes Interesse an seinem Kollegium zu besitzen schien.
Als erster nahm sich Vincent die Aufmerksamkeit und sprach davon, wie lange er bereits Isola kannte, sogar auf ihr gelebt hatte. Eine höchstwahrscheinlich lange Zeit in seinem bisher so kurzen Leben; aber auch eine Zeit, die Bernardo bei Weitem nicht zu überbieten wusste.
Der letzte Schluck war aus seinem Bierglas verschwunden und das Gefäß traf gut hörbar wieder auf das Tischholz. »Deine Geschichte erinnert mich an mich, Vincent«, nahm nun der Weißhaarige sich die Aufmerksamkeit der Runde, um seinerseits das aktuelle Thema zu befüllen. »Vor einiger Zeit hatte ich eine alte Freundin aus England kontaktiert. Ich hatte früher mit ihr zusammengearbeitet und kannte sie auch von der Universität in Oxford. Zu der Zeit wurden wieder Lehrer an unserer Schule gesucht, weshalb ich ihr einen Wechsel nach Isola schmackhaft machen wollte.«
Bernardo nahm sich einen kurzen Moment, um die Erinnerungen wieder zu verpacken, dann sprach er fort.
»Aber weder liegt das mehrere Jahre zurück noch bin ich bereits so lange auf Isola wie du.« Sein Blick galt Vincent, den er immer noch als Vergleich nahm. Erst als klar war, dass nun seine eigene Geschichte kam, wechselte er zu Raphael. »Ich bin seit Anfang des Jahres hier und eigentlich nur durch Zufall auf eine Ausschreibung aufmerksam geworden. Der Job klang interessant und ich hatte Lust auf etwas Neues.« Er konnte sich also getrost Vincents abschließenden Worten anschließen, denn auch seine Ursprungsgeschichte hatte kaum Spannung aufzubieten. Vielleicht würde sie sogar als die einfachste von allen an diesem Abend am unteren Ende des Dramat-O-Meters stehen.
Und als hätte der Zufall nur darauf gewartet, tauchte die Kellnerin genau am Ende seines letzten Satzes wieder auf - mit einem großen Bier für den Engel.




Die Trinker der Schwafelrunde [abgebrochen] 0QWKEni

Winterevent-Outfit:
Tannengrüner Wollpullover mit hohem Rundkragen, darüber ein rot-schwarzes Holzfäller-Karohemd mit den obersten beiden Knöpfen offen und die Ärmel bis über die Oberarme hochgekrempelt. Braune Holzfällerhose mit dunklem Gürtel und Hosenträgern, die sich am Rücken kreuzen. Schwarze Winterstiefel mit kurzem Schaft. Auf dem Kopf eine tannengrüne Wollmütze mit ein Mal umgekrempelten Rand, sodass die Ohren frei sind. Und zu guter letzt im Gesicht ein rauschiger, schwarzer, kurzer Vollbart.
Also voll der Holzfäller-Look.
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Gast

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Anonymous

Raphael war interessiert. Sehr interessiert.
Er wollte wissen wann und wieso seine zukünftigen Kollegen auf diese Insel gelangt waren. Es gab so viele verschiedene Beweggründe.. welche waren die ihren?
Den Anfang tat Vincent, einer der beiden Hünen. Kurz nachdem sich die blonde Schulleiterin wieder ihrer kleinen, aber feinen Runde angeschlossen hatte. Ihre Worte brachten Raphael zum Nachdenken.
Gab es Probleme? Dinge, die man im Kollegium ansprechen sollte? Oder eher ein privates Problem?
Bevor sich Raphael weiter mit diesen Fragen beschäftigen konnte, kam ihm Vincent dazwischen, der das Interesse des jungen Arztes stillen sollte. Zumindest nachdem er und Julia eine mehr als merkwürdige Situation hinter sich gebracht hatten. Die Blondine wollte einfach nur auf ihren Platz zurück, doch der Berg aus Muskeln rührte sich nicht einen Millimeter. Und da sie soviel Erfolg beim Wegbewegen des Mannes gehabt hätte, wie eine Mücke einen Elefanten bewegen konnte, schob sie sich kurzerhand über den Schoss ihres Kollegen.
Komisch.. und äußerst merkwürdig. Doch Raphael ließ diesen Moment nicht mehr Platz in seinen Gedanken einnehmen als nötig.
Gebahnt lauschte Raphael den Worten des großen Mannes "Scheint so, als hätte die Auszeit dir einen guten Dienst erwiesen. Ich meine.. eine Beförderung zum Heimleiter kommt man nicht jeden Tag ins Haus geflattert. Aber jeder von uns ist wohl durch irgendwelche Kontakte auf die Insel gestoßen. Das, oder es war ein glücklicher Zufall." mit einem Schmunzeln sah er kurz zum zweiten Hünen der Runde hinauf.
In diesem Moment trat die Kellnerin wieder an den Tisch des bunt gemischten Kollegiums. Während die junge Frau eine Zahl aus verschiedenen Gläsern auf den Tisch balancierte, ließ Raphael den kurzen Verschwindibus des Abends seiner Neugier nicht entkommen "Wie sieht es bei Ihnen aus, Frau Schuldirektorin. Was hat Sie auf die Insel verschlagen?".
Bei ihr war Raphael besonders neugierig.
War sie eventuell schon seit dem Aufbau der Schule hier? Oder vielleicht sogar seit dem Anbeginn der Zeit? Hatte sie die Insel mit ihren eigenen Händen geschaffen?
Schlagartig merkte der junge Spanier, wie sehr ihm der Alkohol bereits zugesetzt hatte. Er nippte den letzten Schwank Wein aus seinem Glas und schob es danach in die Mitte des Tisches, wo es die Kellnerin mit einem flinken Griff einsammelte.
Mit leicht geröteten Wangen richtete der Arzt seine Mütze neu aus, während seine bernsteinfarbenen Augen die Schuldirektorin aufmerksam nach einer Antwort absuchten.


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Julia

Julia Bardera

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Julia Bardera

Julia
Das Julia sich während ihrer gymnastischen Verausgabung nicht wirklich um die Konversation am Tisch kümmerte, sollte jedem durchaus klar gewesen sein. Zwar hätte sie durchaus zuhören können, aber am Ende waren die spontanen Rachegedanken dem Heimleiter gegenüber, sowie ihr leicht verrutschter Rock in der Prioritätsliste etwas höher angesiedelt. Alles was sie noch mitbekam waren die Glückwünsche in Vincents Richtung. Einen Kommentar dazu ersparte sich die Dämonin einfach mal. Sie wusste sowieso nicht, was sie ihm großartig hätte erzählen sollen. Dumme Sprüche reißen war auch keine ihrer Stärken … zumindest nicht nüchtern. Aber ob der Alkohol es wirklich besser machen würde? Kaum war der Gedanke über ihre Lippen geflossen, schnappte sich Julia ihr letztes bisschen Vodka und kippte es ihre Kehle hinunter. Man merkte nicht oft wie das Gift sich in den Adern ausbreitete und die Hemmungen senkte, doch bei ihr fingen so langsam an die Hemmungen zu sinken. Ob das nun gut oder schlecht war? Sie wusste es nicht und an diesem Punkt war es ihr auch herzlich egal darüber nachzudenken. Stattdessen nutzte sie die Lücke, welche besagte Kellnerin in die Unterhaltung schob um mit einem schlichten „Einen Bacardi, gemischt, wenn es recht ist.“ Ihre nächste alkoholische Beschäftigung zu ordern. Was – so war zumindest der Eindruck – wohlwollend vermerkt wurde. Erleichtert ließ sich die Dämonin zurück in ihren Setzplatz sinken und dachte allen Ernstes, dass die Welt nun erst einmal an ihr vorbeiziehen würde. Doch diese Rechnung hatte sie ohne den Neuling gemacht.
Einen kurzen Moment lang musterten die saphirblauen Augen Raphael genauso eindringlich, wie er sie anschaute. Bevor das allerdings zu gruselig wurde, legte sich ein leichtes Lächeln auf ihre Lippen.  Im leicht nebeligen Flair der Bar wirkte es gerade so ein bisschen, als wäre die Direktorin in Wirklichkeit die abgewandelte Form eines Mafiosos. So, wie ihre linke Hand auf dem Tisch lag und die Finger vereinzelt auf dessen Oberfläche klopften, hatte sie das Schauspiel zumindest teilweise perfektioniert. Lediglich die Deckenbeleuchtung spielte nicht mit, da man – im Gegensatz zu den Filmen – das Gesicht der Direktorin ganz klar und deutlich sehen konnte. Wüsste man es nicht besser, hätte man auch denken können sie würde im nächsten Moment die beiden Hünen neben sich losschicken, sie würde Raphael ergreifen und nie wieder würde man von ihm hören. Auf der anderen Seite könnte es sich aber auch um ein Jobangebot handeln. Je nachdem, wie man ihre leicht gekrümmten Mundwinkel zu deuten vermochte.
„Mh, eigentlich nichts Besonderes, wenn ich so darüber nachdenke.“, löste sich das gangsterhafte Schauspiel auf und sie lehnte sich über ihre beiden Arme nach vorne, die sich nun als Stütze auf dem Tisch ineinander verschränkten. „Ich gebe Ihnen trotzdem mal die Kurzfassung.“, begann sie ihre Antwort in einer Form die es schon von Anfang an so uninteressant klingen ließ, dass man am liebsten gleich wieder weghörte. „Mir gings an meinem alten Platz nicht so gut und die Familie kam dann letzten Endes auch noch dazu … ich brauchte einfach einen Tapetenwechsel. Zurück zu den Wurzeln zu gehen schien mir deswegen eine gute Idee zu sein. Schließlich fühlt man sich dort, wo man aufgewachsen ist, am wohlsten.“, ein kleines Lächeln huschte über ihr Gesicht, „Zumindest sollte man davon ausgehen.“.
Das dies eine harte Untertreibung war, musste ja keiner wissen. Ihre Geschichte war eine, die man nicht an einem Stammtisch wie diesem offen zur schau stellte. Mal ganz abgesehen davon, dass man einen Neuling nicht gleich mit einem Schwall an Theatralik überhäufte … die hatte man als Arzt sicherlich schon so genug. Blieb nur zu hoffen, dass dies seine Neugier gestillt hatte. Zumindest wussten die Erzieher jetzt, dass sie durchaus das Zeug hatte verlorene Schäfchen an Orten zu finden, die sie nicht einmal für möglich gehalten haben. Vorausgesetzt die Stelzen an ihren Füßen ließen eine Gefahrlose reise dorthin auch zu.
 
----- kleiner Timeskip um etwas mehr Aktion reinzubringen ----
 
Was für einen eisernen Magen die Dämonin hatte, war wohl ersichtlich als selbst das siebte Getränk ihrem Appetit keinen Dämpfer verpasste. Mit einem gekonnten Schwung entleerte sich der letzte Tropfen Alkohol aus dem gläsernen Behälter und umso Schwungvoller wurde das Glas wieder auf dem Tisch abgesetzt. Julia war zwar nicht komplett betrunken, aber ihre gut durchbluteten Wangen sprachen Bände. Egal was man sagte, sie beteiligte sich mit äußerster Freude an dem Gespräch. Fast so, als hätte man sie beim letzten Toilettengang einfach ausgetauscht und durch einen Formenwandler ersetzt. „… aber am besten ist immer noch, wenn sie denken du siehst nicht dass sie tuscheln, Sachen tauschen, oder was auch immer.“, sie seufzte erleichtert aus und richtete ihren Zeigefinger ausgestreckt in Jacks Richtung, als ob dieser irgendein Verbrechen begangen hatte. Im Endeffekt war es aber nur eine unbedeutende Floskel. „Aber ich verspreche euch … ihr seht es. Ihr seht alles! Ihr wollt wegschauen, doch es geht einfach nicht.“, sie lachte und ihre Hand machte einen leichten Bauchklatscher auf der Tischplatte. „Manchmal ist es echt soooo schwer da mit einem normalen Gesicht zu sitzen …“, und damit war ihre kleine Gesichtsstunde auch schon zu Ende und ihre Hände fummelten erneut an ihrer Bluse rum, es war so uunglaublich warm hier drin. Den Gedanken, ihre Bluse auszuziehen, verwarf sie aber ganz schnell wieder. Stattdessen musste eben einer der Knöpfe dran glauben ... war ja sicherlich nicht so schlimm.


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