Blau, war die Antwort des Jungen. Blau war eine schöne Farbe. Sie war nicht so stechend wie Rot, außerdem konnte man sie in fast jedem Bild sehr schön als Lückenfüller einsetzten. "…Blau...", wiederholte sie leise noch einmal vermerkend. Sie mochte seine Antwort. Mehr zu sich selbst als zu dem ihr Gegenüber. Sie mochte seine Antwort. Nun wendete sie ihren Blick wieder vom Fenster ab und schaute den, nun lässig zurückgelehnten, Blonden wieder in die Augen. Sein Lächeln war verschwunden und generell schien er nicht mehr so höflich zu sein, wie er sich am Anfang gegeben hatte. Auf eine relativ ruppige Art und Weise erzählte er der Engelin nun wie sein Name Lautete. "Lavi...", wiederholte sie wieder einmal und nahm einen kleinen Bissen von ihrem Brot auf dem Teller. Ehe sie sich wieder ihrem Gesprächspartner widmete. Es war ein, ihrer Meinung nach, seltsamer Name. Aber nicht im schlechten Sinne. So einen Namen hatte sie noch nie gehört. Obwohl sie das bei so gut wie jedem auf der Insel sagen konnte.
"...Ein seltsamer Name...", sprach die Blonde und wirkte bei all ihren Aussagen eher als würde sie Gedanklich immer bei der vorhergegangenen Aussage hängen geblieben sein. "Ich mag ihn.", schob sie gleich im Anschluss nach ohne das er etwas dazwischen werfen konnte.
Die Gegenfrage des Jungen, fand sie trotz all dem etwas merkwürdig. "komisches Weib", nannte er sie während er nach sich nach ihrem Namen erkundete. Wobei Shiina die Tatsache, dass er sie als ein solches bezeichnete, nicht als Beleidigung sah. Wenn sie es nicht sogar ignorierte. Sie verstand den Zusammenhang in ihrer exzentrischen Sichtweise einfach nicht. Nur, wenn es absolut unmissverständlich war, dann kam es durchaus bei ihr an. "Shiina.", antwortete sie kurz und knapp in ihrer sanften Stimme, während sie den Kopf leicht schief legte und den Jungen vor ihr kurz ein weiteres Mal zu mustern schien. irgendetwas an ihm schien sie zu interessieren. Es war seine Art, diese Freundlichkeit am Anfang, in Verbindung mit seinem plötzlichen Umschwenken in eine nicht so freundlichere, etwas schroffere, Art. Als sie dann ihren Kopf wieder in eine gerade Position brachte, brachte sie nur ein. "Du bist merkwürdig...", heraus und nahm sich einen weiteren Bissen ihres Essens bevor sich ihr Blick wieder von ihm ab wandte und in den Weiten des Fensters verlor.

Serenity mimte zwar die Desinteressierte und tat so als würde sie dem Gequassel ihres Gegenübers nicht zuhören, doch lauschte sie in Wahrheit sehr genau was dieser Kerl ihr zu sagen hatte. In ihren Augen machte das alles jedoch kaum einen Sinn. Sogar er erkannte, dass eine Unterhaltung mit ihr nichts brachte, aber gleichzeitig sagte er, dass es irgendwie Spaß machte mit ihr zu reden? Das Fuchsmädchen schaffte es nicht den sinnvollen Zusammenhang zu finden. Dies realisierend stempelte sie alles was der Fremde sagte als sinnlosen Unsinn ab.
"Gut...das mit dem "nervig kann ich so auf jeden Fall...", gab Serenity desinteressiert von sich als sie wieder zu ihrem Brot griff. Doch das was folgte erschrak Serenity so sehr, dass sie zusammenzuckte. Ohne Ankündigung wurde dieser merkwürdige Junge auf einmal sehr laut und schlug auf den Tisch während ihm zwei große, schwarze Flügel aus dem Rücken schossen und sich ausbreiteten.
"W...was?", Serenity hatte so etwas in ihrem ganzen Leben noch nie gesehen. Sie hatte zwar schon Geschichten von Engeln gehört, aber gesehen hatte sie noch nie Einen. Doch das was das Fuchsmädchen wirklich stutzig machte, war etwas in der Stimme dieses Jungen. Irgend etwas, dass sie nicht wirklich festlegen konnte, in ihr jedoch gleichzeitig für einen unangenehmen Schauer sorgte. Sie wusste einfach nicht woran es lag, aber auf einmal fing sie an diesen Fremden mit anderen Augen zu sehen...nur wie genau, wusste sie selbst nicht. Erschrocken und mit aufmerksam gespitzten Ohren betrachtete Serenity die großen, schwarzen Flügel ihres Gegenübers, bis dieser sie wieder anlächelte als wäre nie etwas gewesen.

"Du...bist merkwürdig, weißt du das?", sprach Serenity leise als sie ihren Blick wieder von ihrem Gesprächspartner abwendete und nachdenklich hinunter blickte. Was war das nur, was sie gehört hatte? War es überhaupt etwas, was er gesagt hatte? Oder viel eher..."wie" er es gesagt hatte? Sie konnte es einfach nicht festlegen...
"Was auch immer...ich heiße Serenity...", stellte sich das Mädchen nun endlich vor. Etwas, was in den ganzen zwei Wochen in denen sie schon hier war nicht ein einziges mal passiert ist, Eigentlich zog sie es vor wenn man weder sie noch ihren Namen kannte. Vorstellen tat sie sich eigentlich nur, wenn man sich davor selbst vorgestellt hatte und ihr einfach keine Wahl mehr blieb. Die einzige bisherige Ausnahme was das anging war Shiina gewesen. Aber das war an Serenitys erstem Tag hier gewesen. Das zählte nicht.
"...Hm?", langsam wanderte der Blick des Fuchsmädchens wieder hinauf zu ihrem Gegenüber. Sie wollte jetzt auch wissen wie er hieß. Die Frage war nur wieso? Bisher hatte es sie auch nie wirklich interessiert welchen Namen die Leute trugen, welche sich mit ihr unterhielten.

cf.: Fions Zimmer

Fion betrat mit geducktem Kopf den Speisesaal. Er traute sich kaum hochzuschauen und schlängelte sich still und möglichst unauffälig durch den Raum. Um ehrlich zu sein hatte er keinen richtigen Hunger, doch er nahm sich trotzdem ein Croissant und legte es auf seinen Teller. Er suchte einen leeren Tisch in der Ecke und setzte sich hin. Vorsichtig kaute er auf senem Croissant, ohne etwas zu schmecken. Der eisige Geschmack von seinem Blut lag immer noch auf seiner Zunge und er spürte wie es warm und klebrig langsam üer seine Lippe lief. Er legte das Croissant beiseite und versuchte das Blut wegzuwischen, doch seine Hände schienen sich nicht rüren zu können. Er spürte das Brennen in seinen Augen und das Glühen seiner Wangen. Er fühlte sich weider wie der kleine Junge im Keller der sich selbst nicht leiden konnte, der unter seiner Einsamkeit litt und vor Angst reglos in einer Ecke lag. Die kleine Stimme in ihm schrie nach Lethiem, der in im Arm halten sollte, so wie damals. Aber es war nicht mehr wie damls. Es war jetzt anders. Es war kalt und neblig und Fions Gedanken schienen in sienem kleinen Kopf zu stürmen, ohne das er einen von ihnen fassen konnte.
Er saß eine Weile still da. Spürte das Rasen seines Herzens und dann ließ er das Croissant sinken. Er konnte nichts mehr essen. Er hatte das Gefühl als müsste er sich übergeben. Er räumte sein Tablett auf uns zog den Kopf ein, wie ein verletztes Tier. Er strich sich über die Lippe um das Blut weg zu wischen und verschwand still und leise aus dem Speisesaal, in Richtung Klassenzimmer.

tbc.: Raum 06 Sonnenklasse

Kazu sah Serenety mit etwas schiefgelegtem Kopf an, da sie zusammengezuckt war. Seine Miene blieb ebenso unergründlich, als sie ihn als merkwürdig bezeichnete.
Dann stahl sich jedoch wieder das altbewährte Grinsen auf seine Züge: "Klar, weiß ich... dann behält man mich wenigstens in Erinnerung."
Für einen Moment hielt er erneut inne und lauschte in sich hinein. Sowohl Tenshi als auch Kiba machten keinen Mucks, das war neu. Er wusste nicht, dass sie so schnell zu beleidigen waren und so lange hatten sie noch nie die Klappe gehalten. Nachdenklich schob er das zweite Croissant auf dem Teller hin und her und wusste nicht mit der Stille in seinem Kopf umzugehen. Irgendwie fühlte er sich das erste Mal seit seiner Wiedergeburt etwas einsam und so lange hatte er wohl noch nie die Klappe gehalten, während er jemandem gegenüber saß. Er fühlte sich seltsam leer als schwebe er im Nichts und unwillkürlich legte er die Flügel dicht an seinen Körper. Dann schien er sich wieder zu besinnen, schüttelte den Kopf und gab sich alle Mühe das beklemmende Gefühl abzuschüttelkn, welches in ihm hoch kroch. Jetzt tat es ihm Leid, was er getan hatte und auch das war neu.
"Ehm...", setzte er an und versuchte sich abzulenken und die Fassung wieder zu gewinnen, indem er Serenety in die Augen sah. Jetzt erst fiel ihm auf, dass diese zwei verschiedene Farben hatten. ~Das Mädel wird immer interessanter~, stellte er, nun mehr wieder begeistert, fest.
Das möglichst charmante Lächeln um das er sich nun bemühte, fiel ihm nicht schwer, denn es kam mehr oder weniger von Herzen und war kein bisschen geschauspielert, was eine Seltenheit bei ihm war. "Freut mich, Serenity", sagte er in einem unvermitteltem Anflug von Serenity und er meinte auch dieses ziemlich ehrlich, wenn man bedachte, dass er sich zumindest nicht nicht freute, "Ich bin Kazuya Kaosugen, aber hübsche Frauen wie du dürfen Kazu sagen", mit diesen Worten war er schon fast wieder er selbst und sein spitzbübisches Grinsen kehrte in aller Pracht auf sein Gesicht zurück und auch tenshi meldete sich wieder, indem er wütend etwas unverständliches irgendwo in den Schlieren von Kazus Gedanken vor sich hinbrummelte.
Er packte das Croissant, bestrich auch dieses mit Nutella und stopfte es sich, immer noch grinsend in den Mund und sah Serenity erwartungsvoll an während er sowohl die Brille als auch die restlichen Illusionen zerploppen ließ. Jetzt erst bemerkte er, dass er sich mit den Dingern wohl ab jetzt etwas zurückhalten sollte, wenn er heute magietechnisch noch irgendetwas zu Stande bringen wollte, er schwächelte jetzt schon wieder. Ein wenig ärgerlich nahm er sich vor daran zu arbeiten, aber immerhin war er ja auch genaus aus diesem Grund nach Shima no koji gekommen um das zu üben.
Als er heruntergeschluckt hatte meinte er: "Haben die Klassen hier eigentlich alle so bescheuerte Namen? Ich meine ich bin in der Mondklasse, ist das nicht ein bisschen Klischeehaft oder so?" Er breitete seine Flügel erneut, wenn auch dieses mal eleganter, aus und legte sich zwei Finger ans Kinn, während er einen pseudo-mysteriösen Blick aufsetzte und sich ein wenig über den Tisch in Serenetys Richtung lehnte. "Der gutaussehende Engel aus der Modklasse, mysteriös und romantisch", sagte er mit einer übertriebenen, aufgesetzten Samtstimme. Er zwinkerte ihr kaum merklich zu und erneut zuckte das Lächeln frech über seine Züge.

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Auf seine Anmerkung hin, dass er selbst wusste, dass merkwürdig war, zuckte Serenity nur mit den Schultern. Wenigstens schien er halbwegs "ehrlich" zu sein was das anging. Auch wenn sie sich immer noch relativ sicher war, dass es so etwas wie Lyrictherapie nicht gab. Sie sollte wohl doch lieber erst einmal sehr skeptisch bleiben was den Wahrheitsgehalt seiner Worte anging.
Das Fuchsmädchen rollte stumm seufzend mit den Augen als sich der Junge endlich vorstellte. Sie selbst hielt sich nicht für besonders hübsch. Wenn es nach ihr ging, dann war sie irgendwo im Mittelmaß. Nicht hässlich...nicht hübsch. Einfach irgendwo in der Mitte dazwischen. Und das empfand sie eigentlich auch als am besten.
"Dann ziehe ich Kazuya erst einmal vor, danke", Nach ihrer trockenen Anmerkung griff Serenity wieder zu ihrem Marmeladenbrot und biss endlich wieder in dieses hinein. Sie konnte es nicht wirklich leiden in der Anwesenheit anderer zu essen. Sie hatte immer das Gefühl, dass sie dabei idiotisch aussah. Es war einfach ein etwas unangenehmes Gefühl...doch der Hunger siegte letzten Endes.

"Hm? Du bist also neu hier. Das erklärt wieso ich dich noch nicht gesehen habe. Ich rede zwar kaum mit anderen aber ich merke mir gerne Gesichter", Serenity nahm den letzten Bissen ihres ersten Brotes und sah desinteressiert zu ihrem zweiten runter. Irgendwie war ihr der Großteil des Hungers vergangen. Das lag vermutlich an Kazuyas Anwesenheit. Konversationen zu führen strengte und spannte sie einfach an. Da war es nicht wirklich überraschend, dass sie noch weniger aß als ohnehin schon. Es lag also weniger an ihrem Gesprächspartner an sich.
"Ich bin selbst erst seit etwa zwei Wochen hier. Mit den anderen Klassen habe ich nicht viel zu tun. Also ich bin in der Sonnenklasse und du in der Mondklasse, ja?...Was gibt es da dann noch? Himmel und Hölle oder so glaube ich...keine Ahnung.", erklärte Serenity gelangweilt. Sie hoffte das war nun nicht zu peinlich. Immerhin hatte sie zwei Wochen Zeit gehabt. Auf der anderen Seite wusste sie ja nicht einmal komplett die Namen ihrer Klassenkameraden. Also sollte man so schwierige Sachen wie die ganzen Klassennamen nun nicht von ihr zu erwarten. Sie hatte schon genug um die Ohren.
"Ja ja, jetzt übertreibe mal nicht", winkte Serenity die erneute Anmache Kazuyas ab. Er schien zwar ganz nett zu sein...zumindest bis jetzt. Aber anstrengend war er dafür auch eindeutig. Kein all zu guter Durchschnitt. Appetitlos schob Serenity nun ihren Teller mit dem letzten Marmeladenbrot zur Seite und stützte ihren Kopf gelangweilt auf ihrer linken Hand. Der Blick des Fuchsmädchens wanderte wieder zu den Flügeln Kazuyas.
"Sollten Engelsflügel nicht normalerweise weiß sein?", fragte Serenity mit gut gespieltem Desinteresse.

~Jaaa, sollten sie~, meldete sich Tenshi, immer noch verstimmt zurück.
~Na das hat ja nicht lange gedauert, war ja klar, dass der Herr sofort wieder zur Stelle ist, wenn es darum geht mir eine rein zu drücken~, schoss Kazu etwas genervt zurück, ~Ich hatte mich gerade dran gewohnt dein Rumgenerve nicht mehr anhören zu müssen.~
Insgeheim war er fast froh die Stimme wieder hören zu können, aber das musste seine Gewissen ja nicht unbedingt wissen.
Er drehte den Kopf um seine Flügel selbst zu betrachten. Die Federn waren tatsächlich wie immer schwarz, mit den bläulichen Reflektionen, die auch Rabenfedern vorwiesen.
"Ach, altes Vorurteil", lenkte er ab und faltete die Flatterdinger sorgsam auf seinem Rücken, "Vielleicht sind sie ja weiß und ich habe mich nur sehr lange nicht mehr gewaschen", meinte er, immer noch breit grinsend, wobei das gläünzende Gefieder seiner Flügel ihn jedoch Lügen scholten. ~Oder vielleicht hast du auch einfach Scheiße gebaut~ ~Wobei mich die "nicht gewaschen" Variante auch nich wundern würde kehehehe~
Kazu verdrehte die Augen und das nicht nur geistig. Jetzt hatte er beide wohl wieder an der Backe.
Der Engel war tatsächlich ziemlich stolz auf seine Flügel. Er hatte die Erinnerungen an seine Vergangenheit nicht vergessen und so war er glücklich, dass er sie besaß. Andere hätten angesichts seiner Vergangenheit wohl die Flügel ständig geschützt und verborgen, doch Kazu fühlte sich nur dann richtig lebendig, wenn er sie sehen, anfassen und als einen Teil von sich spüren und zeigen konnte. Ihre Farbe störte ihn auch nicht, er freute sich eigentlich sogar übder das satte Schwarz, dass ihn von den anderen Engeln, die er kannte, abgrenzte. Trotzdem empfand er es als unangenehm darauf angesprochen zu werden. Der Grund warum seine Flügel diese tiefschwarze Farbe hatten war verbunden mit Verpflichtungen und Erinnerungen, die Kazuya lieber vergaß, aber Tenshi rief sie ihm freilich oft genug ins Gedächtnis.
"Bist du sicher?", fragte er auf ihre AUssagen, seinen Namen betreffend, "Es ist ein ziemlich langer Name. Wir wollen ja nicht, dass du dir die Zunge verknotest oder so und außerdem, was viel wichtiger ist: Mach dich ja nicht runter, ich therapiere dich am Ende sonst doch noch." Er grinste sie an und lachte herzlich, als sie ihm einen neuerlichen Korb gab.
Er nahm sich das nächste Stück Brot, sein Teller war nun fast leer.
"Ja, ich bin gestern erst hier angekommen mit dem Schiff... Ich weiß immer noch nicht genau, was mich überhaupt hier her verschlagen hat." Er sah sich um, der Speisesaal begann langsam sich zu füllen, überall setzten sich nunr Schüler hin und begannen mit ihrem Frühstück, der Unterricht würde wohl auch bald beginnen.
~Das wüsste ich auch gerne~, meldete sich Kiba, ~Ich hallte das ja immer noch für komplett bescheuert, Kazu. Du bist ja echt viel zu dumm, wer geht schon freiwillig zur Schule. Vielleicht solltest du lieber was lustigeres tun, zum Beispiel den Eifelturm niederbrennen!~
~Klingt verlockend.~ ~Wirklich?~ ~Nein, halt's Maul.~ ~Aber...~ ~Der Turm is verdammt noch mal aus Metall, wie oft hatten wir das jetzt schon?~ ~Aso, hatte ich vergessen...~

"Aha...na dann", Serenity konnte mit Kazuyas Antwort nichts anfangen. Er würde ja wohl selbst am besten wissen was es mit schwarzen Flügeln auf sich hatte. Entweder die Antwort war also tatsächlich so simpel, dass das ganze Gerede von "Weißen Engelsflügeln" nur ein Vorurteil war und es in Wirklichkeit verschiedene Gefiederfärbungen gab oder aber er wollte ihr die Wahrheit nicht sagen. Was es nun auch war, Serenity war es relativ egal. Immerhin war die Tatsache. dass er Flügel hatte nichts all zu wichtiges. Zumindest nicht für sie. Von daher viel es dem Fuchsmädchen relativ leicht diese Geschichte einfach wieder abzuwinken.
Auf die weiteren Worte des "Dunklen Engels" antwortete Serenity nicht wirklich. So lange, dass sie ihre Zunge verknoten müsste um seinen Namen auszusprechen, war dieser immerhin auch nicht. Und was das heruntermachen ihrer Selbst anging, hatte sie ihm auch nichts zu sagen. Seit wann machte man sich herunter, wenn man realistisch blieb?
"Hm...na dann sage ich mal willkommen. Die Leute hier auf der Insel scheinen ganz nett zu sein. So zum Großteil zumindest. Ich glaube du wirst dich hier gut einfinden...vielleicht", Serenity gab sich am Ende Mühe halbwegs so herüber zu kommen als würde sie daran zweifeln, dass Kazuya sich hier gut einleben würde. Innerlich zweifelte sie jedoch nicht daran. Nun gut, dieser Kerl schien wirklich sehr nervig sein zu können...aber in den zwei Wochen seit ihrer Ankunft hier musste das Fuchsmädchen schon lernen, dass sie wohl zu den spießigsten Schülern hier gehörte. Die meisten Anderen waren viel lockerer als Sie. Kazuya würde unter ihnen schon zurecht kommen. Und wenn das erst einmal passierte, würde sie wohl nichts mehr von ihm hören. Alle waren am Ende glücklich und gewannen.
"Hehe...klar", flüsterte Serenity etwas bitter in sich hinein als ihr gelangweilter Blick zum Fenster hinaus wanderte. Es war wohl langsam Zeit für die Schule. Langsam griff das Fuchsmädchen in ihre Jackentasche und holte ihr Handy heraus um die Uhrzeit zu prüfen. Ein resignierter Seufzer entfuhr ihr, als sie das Gerät wieder wegsteckte. Anscheinend hatte sie sich eine andere Uhrzeit gewünscht.

Lavinia Efe

Ich wartete ab und studierte ihre Reaktion auf meine Antwort genau. Sie schien zu erst drüber nachzudenken, was mich doch innerlich etwas nervös machte. Sie widerholte nur meine Antwort und mehr sagte sie einfach nicht. Ich hätte durch drehen können aber natürlich blieb ich gelassen. Blau würde schon passen, was sollte daran denn auch nicht passen? Sie hatte mich auch nicht komisch angeguckt, sie hatte nur drüber nachgedacht. Blau ist gut. Als ich hörte wie sie meinen Namen nachsprach, realisierte ich erst, da wir schon wieder bei nem anderen Thema waren. Dann war sie wieder kurz ruhig, dachte anscheinend diesmal über meinen Namen nach. "Mein Name ist sicherlich nicht komisch." widersprach ich ihr im gleichen Moment, wo sie sagte, dass sie ihn mag. "Gut." Ich nickte zum nachdruck meiner Aussage.
Shiina hieß sie also. "Hallo Shiina." Ich zuckte mit meinen Schultern, mehr hatte ich dazu nichts zusagen. Ihr Name war weder weltbewegend schön noch sonderlich merkwürdig. Einfach Shiina. Als sie mir dann aber erzählte, das ich komisch sei, lehnte ich mich wieder nachvorne, stellte meine Ellenbogen auf dem Tisch ab und legte meinen Kopf auf meine Hände. Ich sah Shiina mit verengten Augen an. "Ich soll also merkwürdig sein?" Doch noch bevor ich den Satz ganz ausgesprochen hatte, schweifte ihr Blick wieder zum Fenster. "Hat dir denn schon mal jemand gesagt, das du ziemlich unhöflich bist?" Von guten Manieren schien sie nicht wirklich eine Ahnung zuhaben. "Man schaut seinen Gesprächspartner an, falls dir das noch nie jemand gesagt hat, Shiina."

Der Blonde schien von Shiinas Art alles andere als begeistert zu sein. Ganz im Gegenteil, er wirkte auf eine bestimmte Art und Weise ziemlich aufgebracht. Doch das erkannte Shiina nicht, denn es war nicht allzu deutlich sichtbar. Das einzige was dies eventuell verraten könnte, war die Haltung des ihr gegenüber sitzenden Jungen. Doch die Blonde beachtete es nicht als sie ihren Blick in Richtung des Fensters gerichtet hatte. Nur seine Gegenfrage, die ziemlich ungläubig klang, war es die die Blonde mitbekommen hatte. Ohne den Kopf zu drehen äußerte sich die Engelin ein weiteres Mal dazu. "Ja, du bist merkwürdig.", sagte sie und dreht den Kopf nun doch wieder in seine Richtung. Nun hatte er ihre komplette Aufmerksamkeit. Er hatte ihre Aussage infrage gestellt und nun wollte sie wissen wieso. Doch vorerst meldete sich der Blonde wieder zu Wort. Ob ihr noch nie jemand gesagt hatte das sie unhöflich sei, fragte er. Ohne auch nur einen Moment darüber nachzudenken kam ein "Nein." in der nun allseits monotonen, sanften Stimme aus ihrem Mund. Nie hatte jemand der Blonden gesagt, dass sie unhöflich sei, noch nie hatte sie jemand darauf angesprochen. Jeder hatte es einfach hingenommen. Was auch der Grund war, warum sie seine Aussage nicht wirklich nachvollziehen konnte. Es schien wie eine Weltneuheit für sie. Seine nachfolgende Aussage machte es dabei nicht besser. Mit Shiina über Manieren zu reden war, als würde man gegen eine Wand reden. Nicht, das sie es nicht verstehen würde. Sie war einfach zu weltfremd als das sie sich um Manieren oder irgendwelche anderen Sachen in Verbindung damit sorgte, was dem Blonden am Tisch sicherlich langsam auffiel. Sie distanzierte sich durch ihre exzentrische Art von all dem. Nachdem der ihr Gegenüber sitzende Junge mit seiner Aussage fertig war, starrte sie ihn noch ein paar Sekunden wortlos an. Es war wie ein kleines Starrduell während in Shiinas Kopf allerlei Gedanken umherflogen, nur nicht zu eben diesem Thema. Und da sie sich darauf auch keinen Reim machen konnte, war das Thema für sie damit erledigt. "Warum bist du nicht merkwürdig?", fragte die Engelin daraufhin mit ihrer regungslosen Mimik und änderte wieder von einem Moment auf den anderen das Gesprächsthema. Es interessierte sie immer noch brennend warum er ihrer Aussage widersprach. Shiki gestern hatte einfach nur gesagt, dass sie es auch sei;  und sie bestritt es nicht. Keinesfalls hatte er ihr aber widersprochen. Beinahe jeder hatte die Aussage einfach nur zurückgeworfen. Warum also er nicht? Vielleicht hätte sie ihn doch fragen sollen, ob er ein Wahrsager ist...