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Leviathan

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Zen 136

Charakterbogen
Aufenthaltsort: Zimmer 205
Aktuelles Outfit: Offenes, grau kariertes Hemd über weißem T-Shirt, knielange Jeasshorts, weiße Sneakersocken
Leviathan

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BeitragThema: Kissenecke Kissenecke - Seite 4 EmptySo 11 Okt 2009 - 14:19
das Eingangsposting lautete :

Die Kissen-Ecke



Die Kissen-Ecke... ein perfekter Ort für Schüler, die sich in der Pause einfach nur mit ihren Freunden auf die faule Haut legen wollen. Diese Sitzecke ist durch eine Trennwand vom Gang abgegrenzt, viele Kissen und Decken wurden hier einfach aufeinander gepfeffert und laden zum Verweilen ein. Oft wird der Ort auch von verliebten Pärchen genutzt, die man besser nicht stören sollte.


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Anonymous

BeitragThema: Re: Kissenecke Kissenecke - Seite 4 EmptyMi 5 Okt 2011 - 18:28
{ chloe

Ich erinnerte mich an jenes kurze Gespräch auf dem Flur in der Pause wieder, als wir uns zum ersten mal gesehen hatte. Es erschien mir so unendlich lange her, dabei waren erst einige Stunden seit dem vergangen. Zu viel hatte sich in dieser Zeit verändert und offenbart. Erst das mysteriöse und nicht aufschlussreiche Gespräch mit Slevin, dann die Tatsache, dass ich ein Dämon war, und der kurze Flur fünf Meter über der Erde. So viel hatte ich in den letzten sechzehn Jahren meines Daseins in Japan nicht erlebt, wenn man von einigen Ereignissen, wie den Tod meines Bruders vielleicht einmal absah. »Sicher kann ich mich noch erinnern«, erwiderte ich schließlich und schluckte schwer. Plötzlich fühlte sich mein Hals an, wie zugeschnürt.
Ihre Worte beruhigten mich zwar in gewisser Maßen, doch konnte ich deutlich eine Träne auf ihrer Wange funkeln sehen, eine ruckartige Handbewegung, welche die einzelne Träne beseitigte und darauf ein peinlich beschämter Ausdruck auf Chloes Gesicht.
Mit weinenden Menschen konnte ich absolut nicht umgehen, wusste mich einfach nicht richtig zu verhalten. Meist machte ich es nur noch schlimmer im Versuch sie zu trösten, oder suchte einfach das Weite, bevor der Damm endgültig zu brechen drohte. Doch bei der Brünette schien dies nicht der Fall zu sein, denn sie beherrschte sich wieder, keine weiteren Tränen rannen über ihre Wangen. Dabei interessierte es mich schon, was der Auslöser dafür sein mochte. Wahrscheinlich handelte es sich um ihre Vergangenheit – eine schlimme Vergangenheit? Offenbar musste jeder einzelne von uns mit schrecklichen Situationen in seinem Leben konfrontiert worden sein, denn alle hier waren Waisenkinder, hatten keine Familie.
»Es tut mir leid, ich wollte nichts falsches sagen«, entschuldigte ich mich leise und kratzte mich verlegen am Kopf. »Darf ich fragen wie du es erfahren hast? Ich meine .. wenn ich kein Mensch bin, bist du dann auch … keiner?« Mir war diese Frage unangenehm und war eigentlich viel zu persönlich für das zweite flüchtige Treffen, aber wo wir das Thema bereits angeschnitten hatten, konnten wir es auch zu Ende führen.



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BeitragThema: Re: Kissenecke Kissenecke - Seite 4 EmptyMi 5 Okt 2011 - 19:09
Chloe war froh darüber, dass sie ihm das Gespräch nicht nochmal erläutern musste. Aber es war ja auch erst wenige Stunden her, dass es statt gefunden hatte. Da konnte man das eigentlich nicht vergessen - jedenfalls dann nicht, wenn man nichts zu tun hatte. Aber scheinbar war gerade das bei Jun ja gar nicht der Fall. Stattdessen schien er doch recht viel erlebt zu haben, was er zudem auch noch nicht wirklich verarbeiten konnte. Chloe kannte das nur zu gut. Nur mit dem Unterschied, dass es bei ihr schon einige Jahre zuvor passiert war. Mit der Zeit gewöhnte man sich an den Gedanken, kein normaler Mensch zu sein, ob es einem gefiel oder nicht. Verändern konnte man es ohnehin nicht. Wenigstens schien Jun ihre Tränen nicht gesehen zu haben - oder aber er ignorierte sie gekonnt. Beides war ihr Recht, obgleich sie sich manchmal wünschte, in der Beziehung mehr Beachtung geschenkt zu bekommen. Aber was dann? Sie würde doch gar nicht damit umgehen können, in irgendeiner Art und Weise getröstet zu werden. Immerhin kannte sie es auch gar nicht. Außerdem, wenn man nicht mehr darüber sprach, dann waren die Tränen sowieso bald vergessen. Nur, dass dem in diesem Fall leider nicht so war. Zwar entschuldigte sich Jun dafür - obwohl er eigentlich gar nicht daran Schuld war, schließlich kannte er ihre Vergangenheit nicht - und Chloe wollte gerade sagen, dass es nicht schlimm sei, da stellte er ihr auch schon die Frage, die sie erneut an den Tag denken ließ, den sie schon über die Jahre hinweg immer wieder zu vergessen versuchte. Doch etwas gab es immer, was sie daran hinderte, nicht mehr daran zu denken. "Nein, ich bin kein...Mensch." Es klang komisch, das so zu sagen, doch das war die Wahrheit. Wieder schien es für einen kurzen Moment, als wäre sie in eine andere Welt eingetaucht, doch fand sie sich dieses Mal schneller. "Ich...habe jemanden, der mir sehr wichtig war, beinahe umgebracht." Ihre Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. Wahrscheinlich würde er sie nun für ein Monster halten, so wie alle anderen, denen sie begegnet war - einschließlich ihrer Ziehmutter und ihr selbst. Bisher hatte noch niemand es geschafft, sie vom Gegenteil zu überzeugen, was unter anderem daran lag, dass niemand es versucht hatte. "Ich versuche, das zu vergessen...aber das gelingt mir nicht." Chloe wusste selbst nicht, wieso sie ihm das überhaupt schon erzählte, hatte sie ihn doch gerade erst kennen gelernt. Einen Grund dafür gab es sicher, doch kannte das Mädchen diesen nicht.


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BeitragThema: Re: Kissenecke Kissenecke - Seite 4 EmptyDo 6 Okt 2011 - 16:50
{ chloe

Ihre Aussage klang merkwürdig, beinahe schon absurd, denn obwohl in bereits in der Annahme war, Chloe sei kein Mensch, erschien mir die Tatsache, dass sie unmenschlich war als falsch. Sie sah aus wie einer, handelte wie ein menschliches Wesen, doch innerlich schien offenbar noch eine weitere, absonderliche Kraft zu schlummern. Unwillkürlich versetzte es mich in Panik, wie ich sechzehn Jahre lang vor mich hin vegetieren und nichts von meiner dämonischen Seite merken konnte. Im Prinzip hatte man mich schon oft wütend gemacht, sodass ich hätte eigentlich die Macht in mir spüren müssen, doch dem war nicht so. Bisher hatte ich mich immer als gewöhnlichen Zivilisten angesehen, nicht mehr und nicht minder. Jene neue Erkenntnis stellte plötzlich alles auf den Kopf.
»Bist du deswegen hier?«, fragte ich sie und konnte ein schweres Schlucken nicht unterdrücken. Sie musste sich bestimmt schrecklich fühlen und schlimme Schuldgefühle haben, das konnte man ihr ansehen. Ich würde mich vermutlich ähnlich fühlen, wenn ich beispielsweise meinen Bruder lebensgefährlich verletzt oder gar umgebracht hätte. Selbst nach seinem Tod gab ich mir die Schuld für den Unfall, obwohl ich gar nichts dafür konnte. Es war nicht mein Fehler gewesen – das wusste ich inzwischen – doch damals war keiner da gewesen, um mir dies einzuschärfen. Meine Eltern hatten mich teils körperlich, teils geistig verlassen; ich war auf mich alleine gestellt.
»Entschuldige, dass ich dich so ausfrage. Das ist nicht in Ordnung von mir, aber .. ich würde so gerne wissen, wie es bei anderen war. Am besten wir sprechen nicht mehr darüber.« Betreten und etwas verlegen wand ich den Blick ab, starrte die vielen Kissen an und nestelte an meinem Ärmel herum. Ernst Gespräche waren nicht mein Ding, doch ließen sie sich wohl nicht vermeiden. Das Leben war kein Spaziergang, sondern unberechenbar, wie mir die letzten Tage gezeigt hatten. Obgleich ich diese Erkenntnis schon lange hatte – immerhin hatte sich nichts vorher sehen lassen, nicht sein Tod, nicht die Alkoholsucht meiner Mutter. Auch nicht, dass ich ein Monster war.



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BeitragThema: Re: Kissenecke Kissenecke - Seite 4 EmptySa 8 Okt 2011 - 11:18
Für das Mädchen war es seltsam, nocheinmal darüber nachdenken zu müssen, weshalb genau sie eigentlich hier war. Ob es etwas mit der Tatsache zu tun hatte, dass sie kein Mensch war? Wenn man weit zurück dachte, sicherlich. Aber eigentlich war sie aus einem anderen Grund hier. "Nein, nicht so direkt. Aber im entferntesten Sinne schon." versuchte sie zu erklären, musste aber zugeben, dass es einfach nur absurd klang. Sie selbst müsste den Grund für ihren Aufenthalt hier doch wohl am besten kennen. Aber sie hatte sich nie wirklich damit auseinander gesetzt, dass sie tatsächlich hier sein könnte, weil sie kein Mensch war, auch wenn sie wie einer aussah. Wegen dieser Tatsache war sie doch erst auf der Straße gelandet, ohne zu Hause und Hilfe. Die Erinnerung daran ließ das Mädchen heftig schlucken und obwohl sie nach außen hin klarzumachen versuchte, dass ihr das alles wenig ausmachte, sah es in ihr drinnen ganz anders aus.
Seine Entschuldigung kam überraschend für das Mädchen, wohl deswegen, weil sie in der Situation auch noch nie gewesen war. Noch nie hatte sie jemandem versucht zu erklären, was sie war und was sie in ihrem Leben bisher alles erlebt und getan hatte. So konnte sie auch nicht sagen, ob eine Entschuldigung an dieser Stelle angebracht war. Immerhin wollte Jun ja nur die Gewissheit haben, nicht allein zu sein. Jedenfalls glaubte Chloe das und sie konnte es auch durchaus verstehen. Sie selbst nämlich hatte sich immer allein gefühlt. "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Es ist, wie es ist und ich muss damit sowieso leben lernen. Und habe es auch eigentlich schon..." Den letzten Satz hatte sie bloß geflüstert und sie konnte nicht sagen, ob Jun ihn überhaupt verstanden hatte. Er wusste nicht, wie lange sie schon damit lebte, zu wissen, kein normaler Mensch zu sein, wie sie früher, als sie noch ein kleines Mädchen war, immer geglaubt hatte.
"Für dich ist die Tatsache, kein normaler Mensch zu sein, einfach Neuland. Für mich nicht. Man gewöhnt sich mit der Zeit daran und versucht, damit zu leben, auch wenn es einem nicht immer leicht fällt." Warum sie ihm das jetzt noch erzählte, war ihr selbst unklar. Jun musste sich sicherlich wundern, Chloe so zu sehen und so mit ihr sprechen zu können, war ihr erstes Treffen doch komplett anders abgelaufen. Aber vielleicht empfand er es auch als ganz normal. Für Chloe aber war es etwas Neues, mit jemandem so offen darüber zu reden. Denn bisher hatte jeder immer nur Angst vor ihr gehabt, wenn sie sich überhaupt mal hatte öffnen wollen. Und genau das war es gewesen, weshalb sie so arrogant und kalt geworden war - niemand aber wusste, dass das nur eine Fassade war, die sie sich im Laufe der Jahre aufgebaut hatte.


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BeitragThema: Re: Kissenecke Kissenecke - Seite 4 EmptySo 9 Okt 2011 - 11:17
{ chloe

Ich konnte mir gut vorstellen, dass es für sie schwieriger war die Tatsache zu akzeptieren, dass sie kein Mensch war, oder besser gesagt damit zu leben. Immerhin hatte sie jemanden verletzt, der ihr offenbar nahe stand. Bisher war ich noch nicht dazu gekommen jemandem Schaden zuzufügen, doch wahrscheinlich handelte es sich dabei nur um eine Frage der Zeit. Früher oder später würde dieses Monster die Überhand gewinnen und ich würde etwas tun, was ich im Nachhinein bereuen würde. Darüber wollte ich eigentlich gar nicht nachdenken, denn dieser Gedanke machte mir Angst, doch ich kam nicht darum herum.
»Das kann ich mir vorstellen. Aber ich komme ganz gut mit Veränderungen klar, da wird das auch nicht so schwer sein«, machte ich mir selbst Mut und lächelte Chloe vorsichtig an. Nun hatte sie bestimmt schlechte Laune, und alles war meine Schuld. Was musste ich auch jetzt mit diesem Thema anfangen wo wir uns gerade seit einem halben Tag kannten und nur über belanglose Dinge gesprochen hatten. Allerdings war es nun raus und ich hatte ihr mein Herz mehr oder weniger ausgeschüttet.
Mit der Zunge leckte ich mir über die Lippen, um einige Krümel des Donuts zu entfernen. Ich schmeckte die süße Zuckerglasur und wünschte mir augenblicklich noch etwas Süßes. Vielleicht würde ich gleich in die Cafeteria gehen, denn so ein kleines Snack vom Kiosk hatte meinen Hunger nicht auf lange Zeit gestillt. »Sag mal, hast du eigentlich eine AG belegt?«, fragte ich die Brünette nebenbei und betrachtete dabei ihre Gesichtszüge. Da ich schon immer gerne geschwommen war, hatte ich mich kurzerhand für den Schwimmclub eingetragen. Sport würde mir sicher helfen mit dieser Sache fertig zu werden.



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BeitragThema: Re: Kissenecke Kissenecke - Seite 4 EmptySo 9 Okt 2011 - 16:25
Auch wenn man mit Veränderungen gut klar kam, war diese Veränderung doch noch größer als manch andere. Sie betraf einen selbst und man fühlte sie als jemand anderer - jedenfalls war es bei Chloe so gewesen. Ob das auch bei Jun zutraf, konnte das Mädchen natürlich nicht sagen. Bei jedem war es anders. Jedenfalls glaubte Chloe das. Eigentlich konnte sie das nämlich nicht sagen. Sie wusste nicht, wie andere damit umgingen, nicht normal zu sein. Vielleicht war es für manche ja auch das schönste auf der Welt? Auch das konnte das Mädchen nicht genau sagen. Denn für sie selbst war es das Schlimmste auf der Welt, nicht zu sein wie ein ganz normaler Mensch; noch etwas anderes, bösartiges in sich zu haben, was, wenn es denn wollte, alles vernichten könnte, jede Freundschaft kaputt machen könnte, die Chloe sowieso nicht hatte - und das nur aus genau dieser Tatsache der Nichtmenschlichkeit, die scheinbar jeder bei ihr gespürt hatte, dem sie draußen auf der Straße begegnet war.
Für Chloe aber war die jetzige Situation eigentlich recht angenehm, auch wenn sie es hasste, über ihre Vergangenheit und sich selbst zu sprechen. Aber die Tatsache, dass jemand sich ihr, dem Mädchen, welches getötet hatte, wenn das auch nicht die Chloe gewesen war, die sie als Kind gewesen war, anvertraute, erfreute die Braunhaarige auf eine Weise, die sie nicht beschreiben konnte. Denn eigentlich war nichts Erfreuliches an der Tatsache, kein Mensch zu sein. Egal, um wen es da ging. "Danke." sagte sie leise, doch sie war sich sicher, dass Jun nicht wusste, wofür dieses Danke eigentlich war. Vielleicht war es für ihn ja auch ganz normal, sich jemandem anzuvertrauen, den er gar nicht kannte. Das konnte die Braunäugige natürlich nicht sagen. Aber ihr selbst gab es das Gefühl, endlich mal gebraucht zu werden. Und genau das war es wahrscheinlich, was ihr in ihrem Leben gefehlt hatte - auch wenn das alles wahrscheinlich etwas übertrieben war.
Etwas verwundert über den plötzlichen Themenwechsel, sah Chloe den Blonden nun wieder an. Eigentlich war sie froh, nicht mehr darüber zu reden, doch konnte sie nicht so ganz nachvollziehen, wie er gerade auf dieses Thema gekommen war. Doch sie beschloss, nicht weiter nachzufragen. "Nein...noch nicht. Ich wüsste nicht, welche ich belegen sollte. Ich bin sowieso allein und in große Gruppen, wo ich niemanden kenne, gehe ich nicht gerne." Außerdem hatte sie immer ein bisschen Angst, sich wieder zu verwandeln und anderen Schaden zuzufügen. Doch sie wusste auch, dass sie nicht ständig großen Gruppen fern bleiben konnte. "Warum fragst du?" wollte sie dann aber doch noch wissen, da es sie eben einfach interessierte.


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BeitragThema: Re: Kissenecke Kissenecke - Seite 4 EmptyMo 10 Okt 2011 - 15:44
{ chloe

Etwas verdutzt durch ihre Dankbarkeit deutete ich ein leichtes Grinsen an und kratzte mich etwas verlegen am Hinterkopf. Wieso nun gerade jetzt verlegen wurde, wusste ich selbst nicht genau. Vielleicht lag es daran, dass sie sich bei mir bedankt hatte, was wirklich nicht oft vor kam. Entweder war ich derjenige, welcher sich für alles Mögliche zu bedanken hatte, oder aber die Leute unterließen es schlicht weg ganz. »Bitte«, erwiderte ich schließlich und ließ meine Hand wieder in meinen Schoß wandern. Dort blieb sie auf meinen Oberschenkel gestützt liegen.
Vermutlich hatte sie dieser rasche Themenwechsel etwas aus dem Konzept gebracht, denn sie wirkte etwas durcheinander, was mich jedoch nicht im Geringsten störte. Bei mir musste man mit wechselnden Gedankengängen rechnen, denn ich war kein Freund des ewigen Gelabers, um die gleiche Tatsache. Wir konnten mit unseren Worten weder etwas an der Vergangenheit, noch daran, dass wir in gewisser Hinsicht Monster waren, ändern. Darum hielt ich es auch für unnötig das Thema weiter zu vertiefen, wenn es nichts brachte.
»Du kannst dich ja beim Schwimmclub bewerben .. da habe ich mich auch angemeldet«, erzählte ich mir hoffnungsvoll. Möglicherweise würde sie ja darüber nachdenken; dann würde ich mich auch nicht mehr so alleine fühlen. Prinzipiell fiel es mir zwar nicht schwer neue Freunde zu finden, aber wenn man einige Kontakte hatte, machte einem der Sport gleich doppelt so viel Spaß. »Hm .. ? Ich weiß nicht – aus Interesse?« Ich kratzte mich an der Wange und ließ meinen Nacken mehrfach knacken, bevor ich dasselbe mit den Fingern wiederholte und Chloe abwesend betrachtete.



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BeitragThema: Re: Kissenecke Kissenecke - Seite 4 EmptySa 15 Okt 2011 - 23:24
Darüber, sich bei irgendeinem Club anzumelden, hatte Chloe bisher nicht nachgedacht, da sie einfach kein Freund von großen Menschenansammlungen war. Außerdem war es ein zusätzlicher Termin, bei dem sie zu erscheinen hatte. Nichts also, was ihr gefiel. Aber eigentlich, wenn sie genau nachdachte, konnte sie das so nicht sagen. Denn versucht hatte sie es bisher ja nicht. "Wann findet der Schwimmclub denn statt?" wollte sie deshalb von Jun wissen, denn vielleicht würde sie es sich tatsächlich einmal überlegen und dem Club sogar beitreten. Schließlich hatte Jun sie ja auch gefragt, was nun wirklich nicht häufig vorkam. Im Gegenteil, denn die meisten beachteten sie ja noch nicht mal. Außerdem würde sie, sollte sie dem Club wirklich beitreten, sogar schon eine Person kennen. Vielleicht würde ihr die ganze Sache dann ja sogar mehr Spaß machen, als sie es sich bisher denken konnte. 
Nun war sie es, die verdutzt über seine Antwort war und ein unsicheres Lächeln auf ihre Lippen brachte. Es war nun einmal neu für das Mädchen. Was? Einfach alles. Und sie hatte das Gefühl, dass sie keine Ahnung mehr hatte, was sie denken konnte, durfte oder sollte. Da war jemand, der sich mit ihr unterhielt, ihr seine Geheimnisse und Sorgen anvertraute und ihr sogar Interesse schenkte. Und das innerhalb eines Tages. Sie hatte soetwas noch nie erlebt, und war sich schon fast sicher, das alles falsch zu verstehen. Wahrscheinlich spielte er das Ganze nur, um ihr den Eindruck zu hinterlassen, dass sie nicht jemand war, mit dem man nicht reden sollte - oder konnte. Oder aber er zog irgendeinen Nutzen daraus. Das Problem nur war, dass Chloe den Jungen so einfach nicht einschätzte - und meistens lag sie richtig mit dem, was sie glaubte in anderen zu sehen. Natürlich konnte sie auch manchmal komplett falsch liegen, meistens jedoch waren ihre Eindrücke von anderen ziemlich zutreffend. "Warum hast du vorhin im Gang eigentlich ein Gespräch mit mir angefangen?" fragte sie den Blonden nun aus heiterem Himmel und hatte damit genau wie er ziemlich schnell das Thema gewechselt, ohne, dass es irgendeine Verbindung zum alten gab. Doch es interessierte sie einfach und sie wollte es jetzt wissen. Wahrscheinlich würde sie sich ansonsten die kompletten nächsten Schulstunden darüber Gedanken machen - wobei das dann natürlich die perfekte Ablenkung zum Unterricht wäre. Doch wenn Chloe schon mal zum Unterricht erschien, wollte sie diesem eigentlich auch geistig beiwohnen und nicht mit ihren Gedanken irgendwo anders sein. 

[out: sry fürs späte Posten, hatte einiges zu tun ... ]


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BeitragThema: Re: Kissenecke Kissenecke - Seite 4 EmptySo 16 Okt 2011 - 12:09
{ chloe

Da sie nach dem Stattfinden des Schwimmclubs fragte, schien sie schon einmal darüber nachzudenken dort zu erscheinen. Vielleicht erkundigte sie sich auch nur aus Höflichkeit, aber Jun schätzte sie nicht als Menschen ein, welcher Interesse vortäuschte nur, um es den anderen Recht zu machen. Insgesamt wirkte Chloe doch eher, wie eine Einzelgängerin, die in kein bestimmtes Schema passen will oder kann. Ob sie damit jedoch glücklich sein kann, vermochte der Blonde nicht zu sagen. Er ordnete sich ja selbst nicht gerne irgendwo unter, doch manchmal war es eben passend einfach mit den Strom zu schwimmen, anstatt sich seine eigene Furche zu graben. »Mmh .. am Dienstag um halb fünf, wenn ich mich jetzt nicht täusche. Ich denke, es ist okay, wenn du einfach mal vorbei kommst.« Mit einem hoffnungsvolle Lächeln blickte er in ihre braunen Augen. Es wäre wirklich schön, wenn sie dort erscheinen würde, aber wenn nicht, wäre es für ihn auch in Ordnung. Er wollte niemanden zu etwas zwingen, obgleich seine Anwesenheit an dieser Schule ebenfalls erzwungen war. Freiwillig wäre er sicher nicht her gekommen.
Seufzend fuhr sich der Junge durch das Haar und ließ seinen Blick flüchtig durch den Raum schweifen. Das Licht war leicht gedämpft, Kissen stapelten sich in jeder Ecke und er meinte sogar einige Sitzsäcke zu erkennen. Chloes Frage riss ihn wieder aus seinen Gedankengängen und ließ ihn verdutzt in ihr hübsches Gesicht sehen. Der plötzliche Themenwechsel kam unerwartet, doch hatte Jun nichts dagegen einzuwenden. Eigentlich; denn momentan wusste er auf ihre Frage keine rechte Antwort. »Du stellst merkwürdige Fragen, weißt du das?«, grinste er und zupfte an seiner Hose herum. »Du sahst so traurig und einsam aus .. da habe ich dich einfach angesprochen. Da war doch nichts dabei. Ich meine, wenn jemand im Flur auf dem Boden hockt, ist es so als würde über ihm ein Schild hängen auf dem steht „Ich brauche Gesellschaft“.« Mit einem zaghaften Lächeln beugte er sich etwas vor, sodass sein Haar einen Teil seines Blickfelds verdeckte. »Hättest du mich angesprochen, wenn die Situation andersherum gewesen wäre?« Die Neugier und Erwartung in seinen Augen wirkte schon fast etwas bedrängend, sodass Jun sich wieder zurück lehnte und entspannt die Augen schloss.

[out: Kein Problem. Ich habe jetzt in die 3. Person gewechselt, hoffe das stört dich nicht.]



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BeitragThema: Re: Kissenecke Kissenecke - Seite 4 EmptySo 16 Okt 2011 - 12:38
[out: stört mich gar nicht ^^]

Sie würde es sich auf jeden Fall durch den Kopf gehen lassen, ob sie dort erschien oder es doch lieber sein lassen würde. Aber wenn sie schonmal gefragt wurde, ob sie nicht Lust hatte, irgendwo zu erscheinen, so fand sie, sollte sie die Gelegenheit auch nutzen. Abgesehen davon hatte sie Dienstags nachmittags - und auch an allen restlichen Nachmittagen - nichts vor und würde ohnehin nur in ihrem Zimmer hocken. Da konnte sie durchaus auch mal etwas Besseres tun als nichts zu unternehmen. Vielleicht würde sie dann ja sogar ein paar Kontakte knüpfen. Nur musste man dann leider sie ansprechen, denn von selbst würde sie wohl kaum auf die Idee kommen, auf andere zuzugehen. Vielleicht war aber genau das ihr Fehler - nur einsehen wollte es das Mädchen gewiss nicht. "Ich werde mal schauen, ob ich komme." sagte sie dann doch noch, und nun war das Thema für sie auch eigentlich abgeharkt - es sei denn, Jun hatte dem noch irgendetwas beizusetzen, dann würde sie ihm natürlich noch zuhören.
Doch nun wartete sie erstmal auf eine Antwort seinerseits auf ihre ihm gestellte Frage, die ihn vielleicht sogar etwas verwirrt haben mochte. Denn nicht sofort gab er ihr Antwort, es dauerte eine Weile. Aber vielleicht hatte er auch einfach nur nach einer Antwort gesucht und sie nicht sofort gewusst. Chloe musste lächeln, fast schon grinsen, als er ihr eine Gegenfrage stellte, zu dessen Antwort sie allerdings nicht mehr kam. Über seine dann folgenden Worte musste Chloe ein wenig nachdenken, doch schnell kam ihr in den Kopf, dass Jun da bisher der Einzige war, der das so sah. Alle anderen, denen Chloe begegnet war, war es egal gewesen, dass sie auf dem Boden gehockt hatte und niemand bei ihr gewesen war, der ihr in irgendeiner Art und Weise geholfen hatte. Auch auf seine Frage hin musste sie erstmal überlegen und obwohl ihr die Antwort recht schnell in den Sinn kam, dauerte es eine Weile, bis sie diese aussprach. Denn irgendwie tat es ihr schon Leid. Wie konnte sie denn erwarten, dass man ihr Gesellschaft leistete und ihr half, wenn sie selbst es auch nicht tun würde? "Eher nicht.." murmelte sie kaum verständlich und sah Jun dabei nicht an. "Mir ist es schon oft passiert, dass ich einfach ignoriert wurde, selbst wenn ich alleine auf dem Boden gehockt habe. Da habe ich einfach so ein Bild von anderen, was bei manchen vielleicht gar nicht zutrifft." versuchte sie, die Sache zu erklären, war aber selbst verwirrt von ihren Worten. Ob Jun sie nun verstand, vermochte sie deshalb nicht zu sagen. "Hätte ich dich gekannt, so wie jetzt, dann hätte ich dich angesprochen. Vorher aber nicht." Chloe hatte das Gefühl, nur dummes Zeug zu reden und sich ständig zu wiederholen, was vielleicht auch der Grund dafür war, dass sie noch immer nicht ihn, sondern ihre Hände anschaute, die in ihrem Schoß ruhten. Sie fragte sich, ob Jun sie überhaupt verstehen konnte. Denn in ihrer Situation war er nie gewesen und würde es, zu seinem Glück, auch nie sein. "Tut mir leid, dass ich dich damit vollquatsche." Vielleicht wollte er ja auch nur eine einfache 'Ja - Nein' - Antwort von ihr hören und nicht auch noch eine Erklärung zu dem Ganzen. Aber jetzt hatte sie ihm nunmal mehr gesagt, als manch anderer hören wollte (und wahrscheinlich auch mehr, als sie manch anderem sagen würde) und sie würde ihre Worte sicher nicht rückgängig machen wollen. Stattdessen lehnte nun auch sie sich wieder an den vielen Kissen an und starrte an die Decke, während sie auf eine Reaktion Jun's wartete.


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