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Shima no Koji :: Grundinformationen :: Abgebrochene Nebenplays

Alles nur Routine...naja, fast.
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BeitragThema: Alles nur Routine...naja, fast. Alles nur Routine...naja, fast. EmptyDo 13 Feb 2020 - 22:09
Alles nur Routine...naja, fast.



Alles nur Routine...naja, fast. IfFv0U8
Teilnehmer: @Riley Constantin, @Wasabi
Startort: Krankenzimmer im Wohnheim
Zeitpunkt: 22. April, 2015 - 1050 Ortszeit.

Beschreibung:
Es war ein schöner Vormittag auf der Insel Isola und auch Riley konnte von seinem Arztzimmer aus die schönen Sonnenstrahlen begutachten. Ihr fröhliches Licht in die Räumlichkeiten des Krankenzimmers im Wohnheim verbreitend, erinnerten sie den Arzt an seine heutige Aufgabe. Gut, eigentlich war bis jetzt nichts los gewesen. Trotz der Tatsache, dass sich das Personal mal einem ärztlichen Check unterziehen sollte. Reine Präventivmaßnahme, versteht sich. Doch seine Kollegin und beste Hilfe, Roxanne, war heute nicht da. Hätte er gewusst wie stressig das wird, sich mit der Hausmeisterin rumzuschlagen, wäre auch er zuhause geblieben.  



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BeitragThema: Re: Alles nur Routine...naja, fast. Alles nur Routine...naja, fast. EmptyDo 13 Feb 2020 - 22:11
„Ehhh, was für ein Tag.“, schallte es beinahe schon leicht frustriert aus dem Krankenzimmer heraus. Es war doch auch unnötig, oder? Routineuntersuchungen beim Personal? Wer kam denn auf so eine Idee? Vor allem an dem Tag, wo nur einer der Ärzte anwesend war. Was würde passieren, wenn nun die ganzen Leute sich sagten: Ja, an der Untersuchung nehme ich teil? Resultat wäre eine elend lange Schlange vor dem Krankenzimmer und ein unter Druck gesetzter Arzt, der auf Tempo und nicht auf Präzision arbeiten konnte. Manchmal zweifelte der Brite echt an der Bürokratie dieser Insel.
Aber gut, es half nichts. Beschwerden konnte er auch später noch anbringen. Jetzt galt es erst einmal die Wellen an möglichen Infizierten abzuhandeln und in sichere Gewässer zu leiten. Dafür musste er allerdings erst einmal die Tür des Zimmers für Besucher zugänglich machen. Mühselig erhob sich der Magier also von seinem Stuhl, welcher vor dem edlen Schreibtisch mit der grünen Fläche platziert war und ging zum Eingang. Mit einem gesunden Schwung packte seine Hand die Tür an der Klinke und öffnete sie effizient in der gleichen Bewegung. Vorsichtig schaute sein mit Sonnenbrille bedecktes Gesicht den Gang hinunter. Nichts. Weit und breit war kein einziger, potentieller Patient in Reichweite. Vermutlich wollten sie sich alles Zeit lassen. Ganz getreu nach dem Motto: Da wird dann bestimmt weniger los sein. Wie das ausgeht, wenn jeder dann kurz vor Nesquik bei ihm auftauchte, war wohl jedem klar. „Hoffen wir mal das es nicht so ist und sich alle nur um eine halbe Stunde verspäten.“, versuchte sich der Brite indirekt mit seiner eigenen Stimme alles schönzureden. Der Erfolg war allerdings ein sehr gemäßigter.

Ein paar Minuten verblieb der Doktor im geöffneten Türrahmen, lehnte sich an und ließ seine Augen den Flur hinauf und wieder hinunterwandern. Seine Arme so verschränkt, dass die Armbanduhr auch ohne großartigen Aufwand lesbar war. Minute nach Minute verging…es regte sich einfach nichts. „Gut, wenn noch keiner da ist.“, zuckte er gleichgültig mit den Schultern und begab sich zurück in seine Räumlichkeiten. Die Tür allerdings ließ der Brite weit offen. Damit auch ja keiner auf die Idee kam davor stehen zu bleiben. Solche Experten hatte er schon mehrmals in der Schule gehabt und auch wenn es Schüler waren, den Erwachsenen traute er es genauso zu.
Wieder auf seinem Stuhl sitzend, die Beine so positioniert, dass sein rechter Fuß auf dem linken Knie abgelagert war, kehrte nun Stille ein. Wenn er wenigstens sein Buch heute nicht vergessen hätte, dann wäre es ja nur halb so schlimm. Handyspiele oder sowas in der Art kamen für ihn überhaupt nicht infrage. Auch wenn er sich diese durchaus mal anschauen wollte. Es war irgendwie nicht seine Welt, musste er immer wieder feststellen. Er hatte aber auch nicht wirklich die Zeit dafür, sich ihnen mit vollster Hingabe zu widmen. Selbst, wenn er sie hatte, rückte meistens etwas anderes in dieses Zeitfenster hinein. Es war ein Teufelskreis. Vielleicht waren seine Ansichten ja auch einfach nur so alt, wie das Baujahr seines Wagens. Aber war das was Schlechtes? So lange man das Neue nicht verteufelt und ablehnt, war es doch in Ordnung, oder nicht?

Beinahe schon in einer inneren Debatte versunken, folgte Thema auf Thema im Kopf des Blondschopfes. Von dem Technologischen Fortschritt, welchen er Hautnah miterlebt hatte, bis hin zu modernen Abstraktionen des Traditionellen. Unweigerlich schlich sie in diese Überlegung auch ein anderes Thema mit hinein: Krieg. Neben seiner eigenen Erfahrung, konnte er sich noch an die damaligen Geschichten seines Vaters erinnern, welcher von seinem Bruder an der Front ständig Briefe bekam. Wenig Heroismus, nur die Sorge nicht wieder nach Hause zu kommen. Keine schöne Zukunftsaussicht. Das Gleiche war es mit diesen Werwölfen hier auf dem Eiland. Bis heute weiß keiner so genau, warum sie das tun, was sie tun. Selbst Riley selber hatte in seinen vielen Nachforschungen keine Anhaltspunkte finden können. Vielleicht -mit dem Gedanken spielte er oft -war es aber auch nur so offensichtlich, dass keiner darauf kam. Mh, jetzt wo er so drüber nachdachte…was hatte er denn noch nicht bedacht?


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BeitragThema: Re: Alles nur Routine...naja, fast. Alles nur Routine...naja, fast. EmptyFr 14 Feb 2020 - 17:33
Alles, aber wirklich alles, hätte Wasabi lieber getan, als sich dieser merkwürdigen Untersuchung zu unterziehen. Und das hatte sie sämtlichen Leuten, die sie zur Teilnahme gedrängt hatten, deutlich gemacht. Sie hatte geschworen alle Toiletten blitzeblank zu putzen, jegliche quietschende Türen zu ölen und sogar die Hecken im Garten zu stutzen, wenn es sein musste. Wasabi hatte ihren Ansichten nach, die schwersten Geschütze aufgefahren und war trotzdem kläglich gescheitert. ‘Für dich wird keine Ausnahme gemacht‘, hieß es. Was sollte die Hausmeisterin darauf erwidern? Sie hing an ihrem Job und wollte ihn durch unverschämten Ungehorsam nicht in Gefahr bringen. Verlor sie diese Stelle, würde sie automatisch ihre Aufenthaltsberechtigung auf Isola verlieren und das konnte Wasabi auf keinen Fall riskieren.
Sie sah die weit offenstehende Tür schon von Weitem. Wahrscheinlich sollte das einladend wirken, doch erschien es der Grünhaarigen eher wie ein Tor zur Hölle, das sperrangelweit offenstand und nur darauf wartete, dass sie in ihr Verderben marschierte. Der rote Bodenbelag hatte tatsächlich etwas Fegefeuer-haftes, wie ihr beim Näherkommen erschreckenderweise auffiel. Der Dämon in ihr würde lachen, könnte er ihre Gedanken hören, da war sie sich sicher.
Mit heftig pochendem Herzen schlich sie sich an den Türrahmen, um gerade so in den Raum hinein linsen zu können. Bis auf einen Mann, den sie für den Arzt hielt und dessen Name ihr in all der Aufregung partout nicht in den Sinn kam, war niemand zu sehen. Mist! Sie hatte vergeblich gehofft, dem Schafott noch einmal entkommen zu können, indem jemand anders vor ihr den Kopf hinhalten musste. Offenbar hatte sie heute riesengroßes Pech. Sie raufte sich die Haare, bis die grünen Enden in alle Himmelsrichtungen abstanden. Es führte einfach kein Weg daran vorbei. Kniff sie nun im letzten Moment, würde vielleicht Frau Bardera Wind davon bekommen und sie bestenfalls tadeln… schlimmstenfalls hochkant rauswerfen. Wasabi hatte also wirklich nur die Wahl zwischen Pest und Cholera. Arztuntersuchung und Wut der Direktorin.
Widerwillig entschied sie sich für ersteres und betrat mit schleifenden Schritten den Raum. Es roch nicht ganz so steril wie sie erwartet hatte und auf den ersten Blick fielen ihr keine mörderischen Instrumente auf. Keine Männer in blutverschmierten, nicht mehr ganz so weißen Kitteln und Mundschutz. Nur ein einziger Mann, der seelenruhig auf dem Stuhl saß und keinen bedrohlichen Anschein machte. Zumindest solange er sich nicht bewegte, keinen Mucks machte und Wasabi nicht ansah. Dass das nicht so bleiben würde, war ihr klar. „Ich brauche eine Untersuchung. Hat man mir gesagt. Sie sind doch ein D-Doktor, ja?“ Sie kratzte sich nervös am Hals und wünschte sich insgeheim, dass er ihre Frage verneinen würde. ‘Nein, ich bin kein Arzt und heute finden keine Untersuchungen statt.‘ Das wäre Wasabis bevorzugtes Szenario. Der Realist in ihr sagte ihr hingegen, dass sie wahrscheinlich gleich dazu aufgefordert werden würde, sich auf eine Liege zu setzen, um mit der Tortur zu beginnen. Je länger sie diesem Gedanken nachging, während ihr Auge den weißen Bettbezug fixierte, als würde dieser sie jeden Moment anfallen, desto milder erschien ihr plötzlich jegliche Strafe, die sie für Missachtung der Regeln kassieren könnte. Vielleicht legte Rhea ein gutes Wort für sie ein? Die Erzieherin war schließlich wortgewandt und beliebt im Personal. Wasabi hob abwehrend die Arme und setzte zu einem Rückwärtsschritt an. „Ei-eigentlich brauche ich keine! Ich bin gesund. Ich war s-seit fünf Jahren nicht mehr k-krank“, stammelte sie drauf los und wischte sich den Angstschweiß von der Stirn, noch bevor der Arzt ein einziges Wort sagen konnte.


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BeitragThema: Re: Alles nur Routine...naja, fast. Alles nur Routine...naja, fast. EmptyMo 16 März 2020 - 19:00
Der Arzt war so abwesend geworden, dass er nicht mal realisierte wie Wasabi den Raum betrat und sich erst einmal in Ruhe umschauen konnte, wenn sie das denn getan hätte. Stattdessen war ein Stottern zu hören, welches den Arzt unsanft aus seinem inneren Monolog herausriss und instant in das Hier und Jetzt beförderte. Mit einem halb betrunkenen „Ehhhh?!“ machte sich die Rückkehr bemerkbar und erst jetzt drehte sich der Kopf langsam in die Richtung des unerwarteten Besuchers. Glücklicherweise war der Brite intelligent genug die Lücken in den Aussagen selbst zu schließen. Und was sollte er dazu noch sagen außer "Ja, der bin ich.". Immerhin war er erstaunt und verwirrt zugleich. Kam da gerade jemand ernsthaft so früh zur Routineuntersuchung? Es geschahen noch Wunder auf dieser Insel. Also, noch mehr als sonst, versteht sich.

Geradezu ungläubig schob der Brite seine Brille etwas nach vorne, um sie mit den gelben Augen buchstäblich direkt anzusehen. Seine Augen machten eine kurze Rundfahrt durch ihr Gesicht. Nur maximal zwei Sekunden verstrichen, dann schob er die Brille wieder so, dass man nichts mehr von seinen Pupillen erkennen konnte. „Das würde nur jemand sagen, der wirklich krank ist.“, kommentierte er ziemlich lässig und klemmte sein Kinn nachdenklich zwischen zwei Fingern ein. „Mhhh…“, musste die Grünhaarige eine weitere visuelle Musterung über sich ergehen lassen. Sicherlich wusste auch die Grünhaarige, dass er sich nur einen Spaß erlaubte. Deswegen, als wäre es eine Prävention gegen Missverständnisse, breitete sich ein freundliches Grinsen, falls es sowas jemals gab, auf seinen beiden Mundwinkeln aus. Natürlich war dem Blondschopf klar, dass es weniger eine Krankheit und vielmehr eine Art unergründlicher Nervosität war. Aber sie sollte sich mal lieber nicht so anstellen. Er war für normale Sachen zuständig und kein Gynäkologe. Dann, so seine Auffassung, wäre es a) sehr verständlich und b) die junge Frau wäre hier wohl erst gar nicht aufgetaucht. Mal ganz abgesehen davon das er darauf getrost verzichten konnte. Er hatte zwar als Arzt schon allerhand Sachen gesehen, die nicht spurlos an ihm vorbeigezogen sind, aber man sollte seine Belastung geringhalten.
„Na gut.“, durchbrach er ruhig und vorsichtig die Stille im Raum und blickte seine Patientin mehr oder weniger leicht lächelnd an. „Um wirklich etwas festzustellen müssen Sie sich erstmal hinsetzen.“, er deutete auf das Krankenbett, „Sie können sich aber auch auf meinen Stuhl setzen. Ist alles kein Problem, wirklich.“. Kurz lobte sich der Arzt innerlich, hatte er es doch geschafft sich vom spontanen Duzen abzuhalten. Wollte er mal ausprobieren, nachdem es viele Male zu den verschiedensten Komplikationen kam. Am Ende war es die Schreckschraube von Direktorin, die ihm da mal ein paar Worte zu geträllert hatte. In ihrem höflichen Ton mit der unterschwelligen Androhung von psychischer Exekution. So oder so ähnlich war es dem Brillenträger in Erinnerung geblieben. Mal sehen, wie lange er das Durchhalten würde. „Mich können Sie übrigens Riley nennen. Nachname ist nicht nötig, merkt sich eh‘ kaum einer.“, das leichte auflachen in Verbindung mit dem Abwinken sollte dort die nötige Auflockerung schaffen. Ob das bereits mi Erfolg gesegnet war, würde er spätestens dann sehen, wenn er einen Marathonlauf mit ihr durchs Wohnheim veranstalten müsste, um sie zurückzuholen. Allein bei der Vorstellung fing der Blondschopf bereits das Schwitzen an. Also galt es dies unbedingt zu vermeiden. Die Idee, dass er sie bereits kannte, oder umgekehrt, kam dabei gar nicht erst auf. Vermutlich schlief der Teil seines Kopfes noch.
Ob er bereits jetzt mit den Erklärungen starten sollte? Riley grübelte einen Moment, dann entschied er sich allerdings deutlich dagegen. War erstmal genug Input für die arme Seele. Wartend – und zu einem Großteil betend – packte der Brite also seine Hände in die beiden Taschen seines Arztkittels und wartete ab. Vielleicht sollte er mit Magie die Tür schließen, wenn sie verschwinden wöllte. Wobei … die Gefahr war zu groß, dass er sie damit richtig gut erwischte und es dann auf jeden Fall nicht bei einer Untersuchung bleiben würde. Kollateralschaden war das in dem Falle auch nicht mehr. Mh … verzwickt, das alles.


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BeitragThema: Re: Alles nur Routine...naja, fast. Alles nur Routine...naja, fast. EmptySa 11 Apr 2020 - 18:13
Der musternde Blick des Arztes war ihr mehr als unangenehm. Normalerweise störte es Wasabi nicht, von anderen Leuten angeschaut oder gar angestarrt zu werden. Sie war schließlich in der Lage selbstreflektiert zu denken und entsprechend wusste sie, dass ihr Äußeres oft auf Verwunderung und Neugier stieß. Doch von einem Arzt beäugt zu werden, war für sie etwas anderes. Ihr war, als würde sich hinter der flüchtigen Begutachtung eine besonders kritische Bewertung verbergen.
Ärzte bewerteten und urteilten gerne — „Sie ist zu dünn. Sie sieht krank aus. Sie muss zunehmen, bevor wir...“ Wasabi wollte gar nicht weiter daran denken. Als der Arzt seine Brille wieder hochschob, erleichterte es die Grünhaarige ein wenig. So müsste sie zumindest seinem Blick nicht weiterhin standhalten. Dabei fiel ihr beiläufig auf, dass sie noch nie einen Arzt getroffen hatte, der eine verdunkelte Sonnenbrille trug. Konnte er überhaupt alles klar und deutlich sehen? Den Gedanken fand sie nur schwer vorstellbar, wenn sie an ihre Erfahrungen mit Sonnenbrillen zurückdachte.
Etwas abgelenkt von dem Accessoire, ging die Bemerkung des Blonden an Wasabi vorbei. Sie warf lediglich ein verwirrtes, bedeutungsarmes „Huh—?“ in den Raum und knete nervös ihre Finger einen nach dem anderen, während sie ihn stummschweigend anschaute. Sie wägte dabei ab, ob ein Rückzug noch in Betracht gezogen werden konnte. Doch spätestens als der Arzt wieder das Wort ergriff und sie zum Hinsetzen aufforderte, rückten etwaige Fluchtfantasien in weite Ferne. Er würde es bestimmt Frau Bardera petzen und dann gäbe es Ärger... oder zumindest ein unangenehmes Gespräch.

Doch sie wollte sich weder auf das Bett noch auf den Stuhl setzen. Ihr Blick wanderte rastlos zwischen beiden Sitzmöglichkeiten hin und her. Dann wagte sie sich einige weitere Schritte ins Zimmer hinein und stellte sich in etwa ans Kopfende des Bettes, ohne sich niederzulassen. „Nein, danke“, erwiderte sie schließlich etwas verzögert auf die Aufforderung, nicht gewillt einen Kompromiss einzugehen. Obwohl Wasabi einen Rückzieher bereits abgetan hatte, fühlte sie sich im Stehen dennoch sicherer. Fluchtbereit. Das musste er doch verstehen.
Wie ein in die Ecke gedrängtes Tier, behielt sie Riley krampfhaft im Auge. Nicht, dass er sich viel bewegte oder einen bedrohlichen Anschein erweckte. Im Gegenteil — er vermittelte Freundlichkeit und eine Wärme, die nicht zu einem Arzt passten. Er wirkte regelrecht sympathisch. Einzig und allein der Kittel gab ihm das typische Auftreten eines Doktors und ließ überhaupt erst darauf schließen, dass Wasabi kurz vor einer ärztlichen Untersuchung stand (von der Räumlichkeit einmal abgesehen). „Mein Name ist Wasabi“, stellte sie sich verhalten vor. „Nachname ist auch nicht nötig“, kopierte sie Rileys Worte nach einer kurzen Pause und schmunzelte für den Bruchteil einer Sekunde amüsiert und etwas verlegen. Als sie realisierte, was ihre Mundwinkel taten, zwang sie sich zu einer neutraleren Mimik.
Sie durfte sich nicht von seiner Freundlichkeit täuschen lassen! Die anderen Ärzte hatten auch zuerst gute Miene zu bösem Spiel gemacht, um ihr Vertrauen zu gewinnen. Mit netten Worten und Bestechungsbonbons um sich werfen, das konnten diese Kittelträger wirklich gut. Dennoch... trotz des generell präsenten flauen Gefühls im Magen, sah sie noch keine roten Fahnen, wenn sie Riley ansah. Höchstens dunkel-orange Fahnen. „Riley, sind Sie wirklich ein richtiger Arzt? Sie wirken nicht so. Außer dem Kittel.“ Hoffentlich fragte er nicht, was sie mit „so“ meinte. Das wäre einerseits sehr schwer in Worte zu fassen, andererseits mit einem simplen „böse“ zu beantworten. Doch das würde wohl noch mehr Fragen aufwerfen, als es beantwortete.
Ihr Blick wanderte an ihm vorbei und machte einen kurzen Schwenker durch den Raum. Sie schluckte. „Was machen Sie jetzt mit mir?“ Sie hatte wirklich alle möglichen Horrorszenarien vor Augen. Kein Wunder, man hatte sie schließlich nicht darüber aufgeklärt, was bei dieser „Routineuntersuchung“ von statten gehen würde. Die Untersuchungen, die sie kannte, involvierten ein Arsenal aus scharfen, schmutzigen Geräten und Schmerzen.


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BeitragThema: Re: Alles nur Routine...naja, fast. Alles nur Routine...naja, fast. EmptyDi 5 Mai 2020 - 11:24
Schmunzeln musste der Doktor eindeutig, als Wasabi seine Vorstellung einfach mal kopierte und ohne die Angabe von Quellen bei sich ins Repertoire schob. Fair genug, dacht sich der Brite. Wenn er sich so vorstellen durfte, dann konnten das die Anderen genauso. Außerdem gefiel ihm diese Art und Weise des Umgangs. Wirkte schlagfertig, nicht so höflich und zurücknehmend. Frech war dafür allerdings das falsche Wort. Er würde es eher als … mh, kurz grübelte der Brillenträger. Ahja! Als schelmisch interpretieren. Ihr fliegender Wechsel in der Mimik schien das ein wenig mit zu tragen, zumindest seiner Meinung nach. Wobei der Arzt da wohl auch das falsche Wort erwischt hatte. Schelmisch war irgendwie auch fehl am Platz. Naja, es gab Gründe warum der gute Mann kein Sprachlehrer geworden war. Da wäre er eher zu Mathe gewechselt … und er hasste Mathe. Ganz egal wie Notwendig es vielleicht sein mochte. Und wo er gerade bei Notwendigkeit war, es gab die Notwendigkeit seine Untersuchung zu beginnen. Aber vorher musste er sich wohl mit einem anderen Problem herumschlagen.

Fast schon ein bisschen ungläubig blieb der Kopf des Blonden an Wasabis Gesicht hängen. „Eh?“, fragte er etwas verpeilt und machte sich keine Mühe die Hände aus den Hosentaschen zu nehmen. Überrascht? Ja. Beleidigt? Weit davon entfernt. Das merkte man spätestens daran, dass er ein kräftiges Lachen von sich gab. „Ich wirke nie wie ein Arzt.“, ging er relativ locker darauf ein und bewegte nun das erste Mal seine linke Hand aus der Tasche um seine hochgezogenen Schultern damit gestisch zu unterstützen. „Aber das ist ja auch nicht notwendig. Gibt Leute die sehen aus wie Ärzte, sind aber keine.“, was im Endeffekt ja nicht einmal gelogen war. Laboranten zum Beispiel, sehr komisches Volk. Die ganzen Betrüger und Pfuscher mal ausgenommen. Wenn er so einen bei frischer Tat erwischen sollte, nicht einmal Gott würde ihn wieder zusammensetzen können, da würde Riley auf Nummer sicher gehen.
„Aber, um noch einmal präzise darauf zurück zu kommen; Ja, der bin ich. Aber keine Sorge, noch haben alle meine Behandlungen und Untersuchungen überlebt.“. Und der Brite würde auch weiterhin dafür sorgen, dass es eben so bleibt. Aber das schien die junge Dame gar nicht mehr großartig zu interessieren. Anscheinend hatte die Andeutung der Behandlungen ein paar andere Fragen gelockert. Da er auf diese aber sowieso eingehen wollte, kam ihm das eigentlich sehr gelegen.

„Also, eigentlich nur eine Untersuchung.“
. Ja, Riley war überaus informativ … nicht. Gott segne die Selbstreflexion! Dadurch setzte der Doktor nämlich noch einmal nach. „Was im Endeffekt eine Untersuchung der Augen und des Mundraumes umfasst, sowie eine schnelle Überprüfung ihrer Atmung und der Reflexe. Sonst eigentlich nichts großartig.“, kurz wanderte sein Blick auf die Spritzen am Tisch. „Und wenn ich was finden sollte, dann folgt vielleicht noch eine andere Behandlung, aber das kann ich jetzt ja noch gar nicht sagen.“. Sein Blick ging kurz nachdenklich an Wasabi vorbei an die Wand. Hatte er was vergessen zu erwähnen? Ah! Genau! „Und ich werde ihnen ein bisschen Blut abnehmen müssen. Nur, um einen Test zu machen ob irgendwelche Sachen aus der Norm fallen. Manche Sachen kann man eben schlecht rein visuell identifizieren.“. Dabei war sogar das der wichtigste Teil. Immerhin waren Blutkrankheiten mitunter sehr fiese Sachen. Viele Menschen kämpften ein Leben lang mit ihnen, mitunter auch ohne Erfolg. Je früher es erkannt wurde, umso schneller konnte es auch behandelt werden. Sie würde das sicher verstehen.
Aus ihrer kerzengeraden Komfortzone musste der Magier sie trotzdem entfernen. „Dafür müssen sie sich allerdings trotzdem hinsetzen. Ich werde das wohl kaum im Stehen machen.“, was seine linke Hand nun wieder auf den Sessel zeigen ließ. Sie hatte zwar vorher beides abgelehnt, aber darauf zu insistieren behob das Problem vielleicht und erstickte weiteren Widerstand im Keim. Who knows? „Aber lassen sie sich ruhig Zeit. Sie haben ja anscheinend so ihre Probleme mit dem Sitzen.“, und ein Lächeln streifte seine Lippen. Vielleicht hatte sie ja Hämorriden, lästerten seine Gedanken ein wenig, packten die Idee aber sehr schnell wieder zurück in die Schublade aus der sie gekommen war. Manchmal war es ein Fluch er selbst zu sein, aber auch nur manchmal.


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BeitragThema: Re: Alles nur Routine...naja, fast. Alles nur Routine...naja, fast. EmptyMi 6 Mai 2020 - 14:32
Der Blonde stimmte Wasabi in ihrer Anmerkung zu, er würde nie wie ein Arzt wirken. Vielleicht hatte er Ähnliches schon von anderen Patienten gehört oder es war einfach eine persönliche Selbsteinschätzung. „Ja. Ärzte lachen außerdem nie“, fügte sie auffallend nüchtern hinzu. Sie schmunzelten und grinsten auch nicht. Nicht so wie Riley. Wenn sie grinsten, dann grinsten sie verächtlich. Und wenn sie schmunzelten, dann höchstens aus reiner Selbstzufriedenheit. Wasabi erinnerte sich noch genau an die hämischen Fratzen der Kittelträger, die so rein gar nichts mit Riley gemein hatten. Es wurmte sie noch immer, dass er in keinerlei Hinsicht in ihr starres Abbild eines Doktors hineinpasste. Hatte sie ihr ganzes Erwachsenenleben grundlos Angst und Panik vor Ärzten geschoben? Waren in Wirklichkeit alle Ärzte so freundlich wie Riley oder war er eine Ausnahme, von der aus man nicht auf alle anderen Mediziner schließen konnte? In Wasabis Köpfchen stritten sich schlechte Erfahrungen, jahrelanger Hass und diese eine flüchtige positive Bekanntschaft. Wer diesen Kampf bislang dominierte, war unschwer an ihrer gesamten Haltung abzulesen.

Dass bis dato alle Patienten die Untersuchungen überlebt hatten, sollte das nervöse Gemüt wohl beschwichtigen, doch letztlich war es nur eine leere Floskel, die sie dutzend Mal in einer ähnlichen Ausführung gehört hatte. Daher kommentierte sie dies gar nicht weiter. Je mehr sie sich auf bedeutungslose Worte einließ und nachhakte, desto länger würde all das hier dauern. Deshalb entschloss Wasabi sich dazu, die einzig wirklich wichtige Frage zu stellen: Was würde nun genau auf sie zukommen? Worauf müsste sie sich gefasst machen?
Mit gerunzelter Stirn versuchte sie Riley Ausführung zu folgen. Sie erweckte dabei den Anschein, einer komplizierten Physikvorlesung zu folgen und keiner simplen Erklärung über Routineuntersuchungen. Sie hatte einen unangenehmen Druck auf den Ohren und einen Puls, der ihr bis zum Hals schlug, wahrscheinlich vor Aufregung. Das machte es zusätzlich schwer sich zu konzentrieren. Es gelang ihr jedoch, den Großteil des Gesagten zu verarbeiten. Schließlich war sie nicht dumm, bloß verängstigt und unruhig. Atmung und Reflexe? Damit war sie noch einverstanden. Das klang harmlos genug, selbst für Wasabi. Der Mund und besonders ihre Augen waren wiederum buchstäblich wunde Punkte für sie. Wahrscheinlich fürchteten sich die meisten Patienten am ehesten vor einer Blutentnahme, doch Wasabi ließe sich eher Blut abzapfen als jemanden zu nah an ihr Gesicht heran kommen. Das durfte niemand berühren, mit Ausnahme ihrer Mutter! Obwohl Riley noch nichts unternahm, ja, sich nicht einmal wirklich bewegte, schirmte die Grünhaarige ihre bandagierte Gesichtshälfte mit einer Hand ab, so als würde sie diese dadurch vor ihm verbergen können.

Während der gesamten Zeit, in der Riley sprach, gab sie kein Wort von sich. Zugegebenermaßen gab er ihr nicht viel Raum, um etwas dazwischenzuwerfen, aber sie wusste auch nicht, was sie zu alle dem sagen sollte. Was sagten normale Leute in solchen Situationen? Wahrscheinlich so etwas wie „in Ordnung“. Wasabi brachte nur ein schwaches, gezwungen kooperatives „Okay“ über ihre Lippen, senkte langsam die Hand, die ihr Gesicht schützte und ging langsam, fast mechanisch, auf den besagten Sessel zu. Sie musterte das Möbelstück kurz und entschloss sich schließlich doch für das Bett. Auf dem fühlte sie sich wenigstens nicht so eingeengt. „Ich habe keine Probleme mit dem Sitzen. Ich habe ein Problem mit Ihnen. Und der Untersuchung“, erwiderte sie in einem ganz sachlichen Tonfall. Dabei richteten sich ihre Worte nicht gegen Riley als Person, auch wenn man es durchaus so verstehen könnte. „Ich sitze gerne. Aber lieber draußen in der Sonne als hier.“ Sie ließ sich auf den Rand des Betts fallen und legte die Hände zunächst auf ihre Oberschenkel, ballte sie jedoch im nächsten Moment zu Fäusten, als sie merkte, wie statt Schweiß eine glitschige, grüne Flüssigkeit aus ihren Handflächen austrat. Das war nicht gut. Gar nicht gut. Die Untersuchung hatte nicht einmal begonnen und schon entglitt der Grünhaarigen die Kontrolle. In einem Moment, in dem sie sich unbeobachtet fühlte, ließ sie ihre Hände unter ihre Oberschenkel wandern, in der Hoffnung, dass sie das Problem trotz ihrer Nervosität in den Griff bekäme, bevor Riley etwas davon mitbekam.


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BeitragThema: Re: Alles nur Routine...naja, fast. Alles nur Routine...naja, fast. EmptyDo 21 Mai 2020 - 18:22
Egal wie oft man es vielleicht gehört hatte, es war immer wieder eine Überraschung für den Arzt. Sie hatte kein Problem mit dem Sitzen, sondern mit ihm und der Untersuchung? Für einen kleinen Moment wünschte sich der ehemalige Bewohner des Königreiches England, seinen Witz mit den Hämorriden ausgesprochen zu haben. Diesen Drang danach konnte er zum Glück ein weiteres Mal erfolgreich unterbinden. „Ich habe die Untersuchung nicht angesetzt.“, stellte er nur klar und hob seine beiden Arme nach oben, bevor er sie wieder an seine Oberschenkel fallen ließ. Weiß Gott was sie für Probleme hat. Alarmierend war es, keine Frage, aber die Anhaltspunkte für eine genaue Analyse waren kaum – bis gar nicht vorhanden. Noch dazu dieser sachliche Ton. Einfach nur gruselig. Als dann noch der Zusatz mit der Sonne über ihre Lippen kam, war es endgültig vorbei.
Ziemlich kritisch hob sich hinter seinem Brillengestell eine Augenbraue empor, die auch nicht so schnell verschwand. Eine Gefühlte Ewigkeit beobachtete er die Frau mit den grünen Haaren dabei, wie sie sich nun auf dem Bett des Krankenzimmers niederließ. Ein leises Seufzen war zu vernehmen, als sie wie gemalt dort saß und ihren Rücken durchdrückte. Das war noch nicht vorbei, eindeutig. Und damit das Ganze auch nicht weiter hinausgezögert wurde drehte er sich kurz zum Tisch um, damit er seine kleine Taschenlampe holen konnte. Im Gegensatz zu seinem Stethoskop hing diese nämlich nicht um seinen Hals herum. Wäre – so der plötzliche Gedanke – aber eine verdammt gute Idee. Auch wenn @Vincent ihn für den Kommentar „Meine Halskette kann uns den Weg leuchten“ definitiv schlagen würde. Das Gesicht des Werwolfs vor der Aktion zu sehen, wäre aber schon wieder pures Gold wert.

Nachdem diese kurze Exkursion in seine zukünftige Tracht Prügel das Lächeln zurück auf seine Mundwinkel gezaubert hatte, schnappte er sich den Hocker im Raum und nahm vor Wasabi darauf Platz. „Die Sonne ist es zwar nicht …“, begann er die Lampe in seiner Hand zwei Mal an und aus zu schalten, „Aber mit so einer Lampe ist man schon einmal viel näher dran, als ohne.“. War natürlich auch wieder eine subjektive Angelegenheit, aber wer widersprach schon einem Arzt? „Dementsprechend kann das jetzt Hell werden, ich schaue nur nach ob ihre Augen auch so funktionieren wie sie sollen. Lichtempfindlich sind sie ja nicht laut Akte, dass bedeutet für mich schon einmal weniger die Gefahr, dass sie mir gleich mit einem Salto von der Liege hüpfen. Klingt zwar komisch, ist aber alles schon da gewesen.“, er grinste noch einmal leicht amüsiert, „Und jetzt bitte einmal in mein Gesicht schauen.“.
Den Fokus der Augen auf sich ruhend, konnte es dann auch endlich wirklich losgehen. Mit einem erneuten kleinen „klick“ betätigte er den Schalter an der Lampe und ließ sie schräg in das noch vorhanden Auge seiner Patientin leuchten. Ja, dass dort etwas fehlte war nicht zu übersehen. Hatte er selbst schon ein paar Mal miterlebt. Egal wie es passierte, es war nie schön und Wasabi hatte es da wohl nicht anders erwischt. Die Medizinische Akte sprach ein paar Bände. Zu viele, seiner Meinung nach.
Die Augen allerdings zeigten sich von Rileys Gedanken ziemlich unbeeindruckt. Als wäre es das natürlichste der Welt, zogen sich die Pupillen bei starkem Lichtkontakt zusammen und breiteten sich aus, sobald der Doktor den Kegel der Lampe wieder von ihnen wegbewegte. „Sieht gut aus.“, murmelte er ein bisschen verträumt und brauchte ein bisschen, ehe er die Lampe wegsteckte und seinen ausgestreckten Zeigefinger zwischen den beiden in der Luft platzierte. „Und jetzt bitte einmal dem Finger folgen.“, gab er die Anweisung und vollzog eine Reise von links nach rechts, ehe er auch damit zufrieden war. Manchmal machte er danach noch einmal den Witz mit zwei Fingern, die am Ende auseinander gingen, aber das war hier wohl mehr als unangebracht. Ganze besonders wenn man sich die Situation ins Gedächtnis rief, wo Wasabi ihre eine Gesichtshälfte verdeckt hatte. „Jopp, ist auch in Ordnung.“, kommentierte er und verschränkte für einen Moment zufrieden die Arme. Und die Chancen standen gut, dass der Rest auch wunderbar in Ordnung war. Die Idee seiner Patientin ein wenig mehr Mut zu machen, war in diesem Moment vielleicht gar nicht so verkehrt.
„Ich weiß gar nicht, warum sie so negativ waren. Wenn der Rest genauso abläuft, sind sie schneller draußen als sie Oberweserdampfschifffahrtsgesellschaftskapitän sagen können, versprochen.“, lachte der Brite anschließend laut auf und freute sich innerlich schon auf das verwirrte Gesicht. Das Wort selbst hatte er mal von einem deutschen Patienten bei einem kleinen Plausch über Sprachen aufgeschnappt. Am Ende fand er es so skurril gut, dass er es einfach nicht mehr vergessen konnte. Und jetzt? Jetzt quälte er Wasabi damit. Ganz höflich, versteht sich.


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BeitragThema: Re: Alles nur Routine...naja, fast. Alles nur Routine...naja, fast. EmptyMo 8 Jun 2020 - 18:10
Das war wirklich eine ganz schwache Rechtfertigung von dem Doktor. Was interessiert es Wasabi wer die Untersuchung angesetzt hatte? Das war für sie genauso unwichtig, wie die Frage nach dem Hersteller des Stethoskops, das der Blonde um den Hals trug. Alles was für sie in diesem Moment zählte, war die Tatsache, dass sie gezwungenermaßen hier sitzen musste, während Riley die Untersuchung durchführte. Vielleicht würde der Grünhaarigen ein bisschen mehr Weitsicht in dieser Situation nicht schaden, doch um über das Wieso und Weshalb dieses Check-Ups zu grübeln, war die Hausmeisterin gerade eindeutig zu aufgeregt. Sie erwiderte daher gar nichts auf Rileys Erläuterung; stattdessen beobachtete sie ihn lediglich dabei, wie er durch den überschaubaren Raum lief und schließlich mit einer kleinen Taschenlampe zurückkam.
Bewusst rutschte Wasabi auf ihrer Sitzmöglichkeit ein Stück nach hinten, als Riley sich vor ihr niederließ. Der Mann war gut einen Kopf größer als sie und deutlich kräftiger. Selbst wenn sie den Versuch unternehmen würde sich zu verdünnisieren, wäre es ein Leichtes sie zurückzustoßen und notfalls auf der Liege zu fixieren. Ob es unbedingt zu so einer Auseinandersetzung kommen musste, konnte Wasabi nicht vorhersagen, doch ihre gefühlt eingepferchte Position ließen ihre Gedanken automatisch in diese unangenehme Richtung wandern. Ob sie den Arzt wohl mit einer gezielten Kopfnuss für kurze Zeit betäuben könnte? Das würde er jedenfalls bestimmt nicht kommen sehen. Schließlich war Wasabi unter normalen Umständen alles andere als gewalttätig oder gefährlich. Sie könnte ihn auch am Handgelenk packen und seine Hand ans Bettgestell kleben; das wäre eine schmerzlosere Möglichkeit.

Ihre Gedanken wurden durch einen hellen Lichtkegel, der ihr direkt ins Auge leuchtete und sie zum Blinzeln brachte, unterbrochen. Ihr Kopf zuckte dabei aus Reflex zurück und sie musste dem Drang widerstehen eine Hand vors Gesicht zu halten. „Das blendet“, stellte sie mit leicht gequälter Stimme fest. Riley hatte sie zwar vorgewarnt, aber er konnte auch gut reden mit seiner Sonnenbrille auf der Nase. Wie angeordnet schaute Wasabi dem Arzt ins Gesicht, wobei sie ihren Blick auf die getönten Brillengläser fixierte. „Sind Sie denn … lichtempfindlich?“, fragte sie, während Riley ihr Auge unter die Lupe nahm, und nutzte dabei den selben Begriff wie er. Nach einer kurzen Pause fügte sie mit verhaltener Neugier hinzu: „Sind Sie ein Vampir?“ Eigentlich lag es nicht in ihrem Interesse den Kittelträger näher kennenzulernen. Aber die Fragen waren ihr einfach so herausgerutscht. Vielleicht auf Grund ihrer Nervosität, von der sie sich dadurch ablenken wollte. Außerdem konnte sie nicht leugnen, dass es sie tatsächlich interessierte, wieso Riley im Gebäude eine Sonnenbrille trug. Denn so stark blendete die kleine Taschenlampe nun auch nicht, dass er als Arzt eine Schutzmaßnahme ergreifen müsste. Es sei denn sie hatte recht und er war wirklich ein Vampir!
Nicht überrascht stellte Riley fest, dass ihr Auge in bester Ordnung war. Ein wenig perplex legte Wasabi den Kopf schräg und rieb sich mit der Faust über das geschlossene Lid, bevor sie wieder zu Riley aufschaute. „Das hätte ich Ihnen auch sagen können“, sagte sie in einem wertfreien Ton. Dass ihr linkes Auge einwandfrei funktionierte, wusste sie immerhin am besten. Nur, dass ihre Aussage keine medizinische Gültigkeit besaß, war wohl das Problem. „Oberfahrt … kapitänschiff? Das kann ich überhaupt nicht sagen!“, schmollte sie. Was war das überhaupt für ein Wort? Das hatte er sich doch bestimmt selbst ausgedacht, um sie zu ärgern. „Oberfahrtweserdampfkapi—kapitan … tän“, wiederholte sie angestrengt, aber es klang immer noch falsch. Frustriert gab sie es auf. Aber zumindest brachte es sie auf andere Gedanken als Gewaltfantasien und mögliche Fluchtpläne aus dem Krankenzimmer. Und auch ihre Hände sonderten für den Moment keinen Schleim mehr ab. Einzig und allein Wasabis Körperhaltung war unverändert starr, während ihre Miene sich schon etwas auflockerte. Den ersten Teil hatte sie schließlich überlebt; den Rest würde sie vielleicht auch schaffen. „Und jetzt?“ Sie meinte sich zu erinnern, dass Riley noch ihren Mund untersuchen wollte, aber sie wollte es trotzdem noch einmal von ihm hören.


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Anonymous

BeitragThema: Re: Alles nur Routine...naja, fast. Alles nur Routine...naja, fast. EmptyDi 14 Jul 2020 - 22:12
„Jetzt müssen sie ihren Mund aufmachen und ich werde mit diesem Stängel hier einen Blick hineinwerfen.“, was hoffentlich nicht allzu schwierig werden würde. Außer sie entschied sich dafür beim Nachsehen plötzlich wieder das Reden anzufangen. Er musste den Stängel danach sowieso wegwerfen, das war gar nicht das Problem. Aber er hatte echt besseres zu tun als im Rahmen einer Not OP dann noch die Überreste seines Stabes aus ihrem Rachen herauszufischen. Abgesehen davon machten sich Todeszahlen nicht gut auf seinem Ärzteverzeichnis und seiner Mentalität tat es ebenfalls nicht sonderlich gut. Es reichte schon das Leute aus weitaus simpleren Gründen den Löffel abgaben, da musste es nicht noch eine Kategorie geben, die alles darüber übertrumpfte. Allein der Name eines Zeitungsartikels, welcher über solche Sachen berichten würde, wäre schon urkomisch. „Frau von Rachenstäbchen ermordet.“, oder wenn man ihn in die Pfanne hauen wollte, „Arzt bringt Frau mit Rachenstäbchen um, die Welt ist schockiert.“. und als Untertitel kam dann vermutlich noch irgendetwas über seine bizarre Kindheit und seine Motive. Natürlich zurechtgedreht, damit es gut in die Story passte. Wer kannte es nicht? Aber … irgendwo war es doch schon wieder lustig. Erinnerte ihn an diesen einen Film, wo jemand androhte einen anderen mit einem Becher um die Ecke zu bringen und es tatsächlich tat. Die nächsten schaute er dann einfach nur an und legte einen Würfel oder sowas an die Stelle wo der Becher stand. Es war urkomisch, allein die Gesichter der anderen Typen. Den Film musste er sich heute Abend auch mal wieder anschauen. Konnte er sich auf die gedankliche Liste schreiben. Gleich neben Grillfleisch einkaufen, immerhin musste immer für ordentliche Essen im Haus gesorgt sein. Aber eines nach dem Anderen.
 
Er musste immerhin noch einer Frage nachkommen. Obwohl ihm diese unerklärliche Wichtigkeit noch nicht so wirklich geläufig war. Wie kam sie überhaupt darauf? „Und nein, ich bin übrigens kein Vampir.“, kam wohl endlich die sehnsüchtig erwartete Antwort. „Also, zumindest nicht das ich wüsste…“, und eine leicht nachdenkliche Mimik legte sich über seine Gesichtszüge. „Ne, also den Durst nach Blut kann ich abschreiben. Hab auch eher weniger Schlafprobleme, weil ich immer schlafen kann und joa…“, er grinste einmal kurz befremdlich in Wasabis Richtung, „… spitze Zähne habe ich auch nicht!“. Und wieder einmal hatte Privatdetektiv Riley die Aufgabe gelöst! Erfolgreich, natürlich. „Also im Großen und Ganzen bin ich kein Vampir.“. Doch damit war der Brite natürlich noch lange nicht am Ende. Sie hatte ihn auf eine Idee gebracht, die er jetzt einfach mal umsetzen wollte. Alles andere war eh für Spaßbremsen und Langweiler.
„Ich bin eher auf der magischen Seite zuhause.“, und neben ihm ließ er sein berüchtigtes magisches Schachbrett erscheinen, welches die altbekannte leicht bläuliche Färbung besaß, sowie einen gläsernen Durchblick gewährte. Auf der Fläche selbst befanden sich Figuren in dunklem und hellem Blauton. Alle so aufgereiht, dass man sie sofort zum Losspielen benutzen konnte. Wenn man natürlich das Interesse daran hatte. „Aber das sind halt nur so Taschenspielertricks, das will keiner sehen.“, fuhr er relativ gelassen fort und zuckte gleichgültig mit den Achseln. Ein Vampir würde auch unmöglich seine Kräfte dafür verschwenden ein Schachbrett entstehen zu lassen. Spielten Vampire überhaupt gerne Schach? Wäre echt mal eine interessante Fallstudie, warum machte das hier auf der Insel eigentlich keiner? Mh…
„Aber naja, dann bitte einmal den Mund öffnen, damit ich einen Blick reinwerfen kann. Dann prüfe ich noch schnell die Reflexe.“, er grinste und lachte kurz auf, „Und wenn sie mich dann noch nicht loswerden wollen, dann kann man auch noch eine Runde Schach spielen.“, nicht das ihn irgendeine der Varianten stören würde. „Ach, den Atem muss ich noch abhören. Also das kommt auch noch dazwischen, aber dann war es das. Versprochen“.


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