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Vincent Tunstell
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Zen 189
Vincent

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BeitragThema: Vincent Tunstell Vincent Tunstell EmptyMo 11 März 2019 - 21:51




Vincent Tunstell
Heimleiter






» Allgemeines «


Nachname: × Tunstell
»Der Name Tunstell gehört zu einer Adelsfamilie, die schon seit vielen Jahrhunderten in England ansässig ist. Ein paar dieser Familie hat es auch in andere Regionen verschlagen, wie Schottland zum Beispiel. Ich habe auch nicht zu allen Familienmitgliedern Kontakt. In unserer Familie gab es eigentlich schon immer Werwölfe, aber nicht jeder trägt das Gen in sich. Was vermutlich auch ganz gut ist, in unserer Familie gab es schon ein paar sehr komische Vögel, die Gott sei Dank die Radieschen von unten sehen.«

Vorname: × Vincent
»Bla bla bla. Ja mein Name ist Vincet. Und nein, nicht Vincent van Gogh. Ich war vor ihm auf der Welt, daher habe ich auch mehr Anrecht auf den Namen. Wenn es ginge hätte ich damals schon Patent darauf angemeldet. Aber manchmal finde ich meinen Namen schon ein wenig altertümlich. Habe ich alles schon gehört. Ich wüsste aber nicht, welcher Name sonst zu mir passen würde. Im Grunde genommen ist es auch egal, Namen sind Mittel zum Zweck.«

Spitzname: × Tunny, Vince oder Vinny
»Spitznamen. Da gibt es eigentlich nicht so viele die andere Leute benutzen. Aber ich werde von meinen Bekannten liebevoll Tunny genannt. Manchmal kommt jemand um die Ecke und nennt mich auch Vinny oder Vince. Hab ich auch kein Problem damit, ich bin da relativ flexibel. Ich hör auf so gut wie alles, wenn es noch irgendwie etwas mit meinem Namen zu tun hat. Kosenamen, wenn sie zu häufig verwendet werden, verlieren ihren Reiz. Aber das ist wieder ein anderes Thema.«

Geburtstag: × 15. April 1680
»Mein Geburtstag fällt auf den 15. April, vor ein paar Jahrhunderten. Mein Geburtstag ist und war ein Tag wie jeder andere. Ich bin nicht unbedingt ein Partylöwe, es ist mir ziemlich egal ob mir jemand zu meinem Geburtstag gratuliert. Man wird eben ein Jahr älter. Ob weiser auch, sei mal dahingestellt. Und bei mir ist das eine berechtigte Frage. Man sollte im Leben nicht alles so ernst nehmen, das gibt nur Falten und Stresspusteln. Wobei die Damenwelt ja sehr davon überzeugt ist, dass Falten und graue Haare bei Männern sexy sind.«

Alter: × 335 Jahre
»Das ist eine berechtigte Frage. Also wie alt ich in Menschenjahren bin, weiß ich nicht, die Zeitrechnung diesbezüglich hat sich mir noch nicht erschlossen. In meinen Werwolfsjahren bin ich bereits 335 Jahre alt.Ich bin also schon ein ziemlich altes Exemplar eines Werwolfs. Es sollte aber auch gesagt sein, dass es noch mehr in diesem Alter, wenn nicht sogar ältere gibt. Diese Eigenschaft obliegt aber nicht nur den Werwölfen, man bedenke da nur unsere natürlichen Feinde – die Vampire. Wobei ich hierbei auch gestehen muss, dass ich absolut keine Abneigung gegen diese Rasse hege. Manche sagen ich sei merkwürdig. Kann ich wohl nicht abstreiten.«

Rasse: × Werwolf
»Ich teile das Schicksal ein Werwolf zu sein mit vielen anderen. Ob es ein Segen oder Fluch ist, hat sich mir bislang noch nicht erschlossen. Es hat alles seine Vor- und Nachteile. Aber ich wüsste auch nicht, was ich stattdessen lieber wäre. Ich war schließlich schon immer ein Werwolf, ich kenne gar nichts anderes. Ich bin nicht nur in Vollmondnächten eine Bestie sondern auch in den eigenen vier Wänden, vor allem im Schlafzimmer. Wenn ihr versteht.«

Geschlecht: × männlich
»Definitiv männlich. Wer das nicht sieht, ist blind oder hat im Biologie-Unterricht nicht aufgepasst. Ich würde ja sagen, man darf selbst nachschauen, aber nicht jeder darf Hand anlegen. Aber ich kann euch versichern, ich bin männlich mit allem was dazu gehört. Meine Stimme deutet schließlich auch schon in diese Richtung. Als hoch kann man sie wohl kaum bis gar nicht bezeichnen, außer jemand tritt mir in die Weichteile. Kam bislang zwar noch nicht vor, aber alleine die Vorstellung lässt mich bereits wahnsinnige Schmerzen spüren.«

Sexuelle Orientierung: × hetero
»Mehr Heteromänner für das Land. Irgendwie sind wir Heteros eine aussterbende Spezies, habe ich so das Gefühl. Ich finde einen weiblichen Körper mit gewissen Rundungen einfach attraktiver. Ist jetzt auch nicht so, dass ich schwule oder lesbische Paare boykottiere. Gott bewahre, ich bin sicher alles aber nicht homophob. Leben und leben lassen, würde ich sagen. Jeder wie er will. Aber hier ging es ja schließlich um meine Präferenz.«

Beziehungsstatus: × Single
»Ich friste mein Dasein derzeit als Single. Glücklicher Single. Zum Glücklichsein muss ich mich in keiner Beziehung befinden. Affären sind ebenso nicht mein Ding, heißt aber nicht, dass ich nicht schon welche hatte. Derzeit bin ich mit meinem Leben zufrieden, sollte sich aber irgendwann mal meine Traumfrau blicken lassen, werde ich ganz bestimmt nicht zögern. Ich will schließlich nicht als einsamer, verbitterter Mann sterben.«

Ankunft auf Isola: × seit 2002 | Unterbrechung 2012-2014
»Auf Isola bin ich bereits seit dem Jahr 2002. Es gab eine kleine Unterbrechung von 2 Jahren wo ich mich nicht auf Isola befand. In diesen zwei Jahren hatte ich wahrlich alle Hände voll zu tun. Aber seit dem Winter beziehungsweise seit Januar des Jahres 2014 befinde ich mich wieder auf diesem schönen Fleckchen Erde und ich habe nicht vor zu gehen. Außer man gewährt mir mal meinen Urlaub. Wobei es sich auf Isola auch gut urlauben lässt, schließlich befinden wir uns auf einer Insel und somit ist das Meer nicht wirklich weit.«




» Äußerlich «


Statur: × groß, durchtrainiert
»Als klein kann mich wohl nicht bezeichnen, man hat mir auch schon gesagt, dass ich genau die richtige Größe hätte um ein Profibasketballspieler zu werden. Aber diesem Sport konnte ich noch nie was abgewinnen, zumal ich mich auch gar nicht mehr erinnern kann, wann ich das letzte Mal Basketball gespielt habe. Gott sei Dank fällt es bei der Größe nicht so auf, wenn man etwas an Gewicht zulegt. Verteilt sich schließlich. Vielleicht nicht immer an den richtigen Stellen, aber dennoch so, dass man es nicht gleich auf Anhieb sieht, wenn ich meine Finger mal wieder nicht vom Süßkram lassen konnte. Aber da ich ungerne mit einem Waschbärbauch durchs Leben schreite, mache ich natürlich auch ein wenig Sport, um meinen trainierten Körper zu behalten. Joggen und oder schwimmen ist ausreichend um die ungeliebten Pfunde wieder loszuwerden. Im Grunde bedarf es einer großen Menge an Süßkram oder generell an Essen, damit ich genügend Pfunde auf die Rippen bekomme um ein Bäuchlein vorzuweisen. So oft war das aber noch nicht der Fall. Gute Gene. Kann nicht jeder von sich behaupten. Man kann sich gerne selbst von meiner Statur überzeugen. Aber bitte keine Bilder. Ich möchte nicht als Lustobjekt missbraucht werden.«

Größe: × 2,02 Meter
»Ich bin wohl nicht gerade klein. Ein Riese sozusagen mit meinen 2 Meter und 2 Zentimeter. Meine Größe ist auf den ersten Blick sicher einschüchternd, aber wenn man mich erst richtig kennt, kann ich trotzdem einschüchternd sein. Ich bin definitiv kein Schläger. Ich wehre mich verbal wenn es sein muss. Natürlich ist die Größe nicht ganz unbedeutend in einem Rudel, aber auch nicht alles. Köpfchen spielt auch eine bedeutende Rolle, leider sind nicht alle Werwölfe damit gesegnet. Damit sind wir bei denen, die den Ruf der Werwölfe in den Dreck ziehen beziehungsweise in den Dreck gezogen haben.«

Gewicht: × 98 Kilogramm
»Ich bin wohl weit davon entfernt als Fliegengewicht durchzugehen. Zwar bin ich kein Sumo-Ringer, aber bringe doch beinahe 100 Kilogramm auf die Waage. Ein Großteil dieses Gewichts wird meiner Muskelmasse zugesprochen. Böse Zungen würden ja behaupten, dass mein Ego so viel wiegt, aber da spricht nur der Neid. So eine Aussage kann mich nicht im Geringsten verletzen. Darüber lache ich höchstens. Meist reicht es nur für ein Schmunzeln. Solche Aussagen sollten nicht gefördert werden. Aber wenn ich lache, dann lache ich sicher nicht, weil die Aussage so lustig war, sondern weil es einfach nur lächerlich ist.«

Augenfarbe: × blau
»Meine Augenfarbe ist blau. Mehr so hellblau. Ziemlich langweilig wenn man mich fragt. Aber noch immer besser als braun. Schließlich besitzen 90% der Weltbevölkerung diese Augenfarbe. So ein Giftgrün oder Gelb wär schon irgendwie special. Man kann leider nicht alles haben. Im Großen und Ganzen bin ich damit ja auch zufrieden. Eigentlich ist es vollkommen irrelevant welche Augenfarbe jemand besitzt, solange er über Augenlicht verfügt. Blind zu sein, stell ich mir nicht so genial vor. Ein eingeschränktes Sichtfeld zu haben, ist schon schlimm genug. Und ich muss es ja wissen.«

Haarfarbe: × weiß, silber
»Meine Haarfarbe hat absolut nichts mit meinem Alter zu tun. Ich war schon immer weißhaarig. Und außerdem binde ich keinem gleich mein wahres Alter auf die Nase. Das tut einfach nichts zur Sache und ist zudem auch noch mega uninteressant. Ich mag mein weißes oder wie ich es nenne silbernes Haar. Es verleiht mir einen verwegenen Touch. Alle anderen Haarfarben würden ein wenig komisch aussehen, aber die heutige Jugend steht ja irgendwie auf ausgeflippt wie blau, grün oder rosa. Sehr gewöhnungsbedürftig wenn man mich fragt.«

Piercings/Tattoos: × weder noch
»Dieser Körperkult sagt mir nicht zu. Ich will mich nicht durchlöchern lassen. Einem Schweizerkäse kann ich nichts abgewinnen. Aber diese Entscheidung muss jeder für sich treffen, ich habe nichts gegen Tattoos oder Piercings einzuwenden, solange man mich aus der Schusslinie hält. Zumal will ich dafür auch kein Geld ausgeben, es hat ja schließlich einen Grund wieso wir ohne diesen Schnickschnack auf die Welt kommen, wobei es auch sicher Rassen gibt, wo solche Zeichen angeboren sind. Ich will jetzt auch nicht behaupten, dass ich schmerzempfindlich bin, aber so berauschend finde ich die Durchlöcherung auch nicht.«

Kleidungsstil: × legere, casual, alles was gefällt
»Mein Kleiderschrank hat eigentlich alles zu bieten was das Herz begehrt. Ich bin da relativ simple. Natürlich gehört ein Anzug für besondere Anlässe ebenfalls dazu, wobei ich nicht nur einen besitze. Anzüge haben eben ihren ganz eigenen Reiz. Aber meistens laufe ich mit Hemd und Jeans rum, oder im Sommer mit T-Shirt. Jacken, Sakkos und Mäntel hat mein Kleiderschrank ebenso zu bieten, wie Gürtel und einige andere Accessoires. Hin und wieder ziert ein Ring einen meiner Finger, ein Armand mein Handgelenk oder eine Kette meine Hals oder Brustbereich. Ich finde, dass auch Männer ruhig mal in die Schmuckschatulle greifen dürfen, warum sollte Schmuck nur den Damen vorbehalten werden? Seh‘ ich gar nicht ein. Ich lege auch einen sehr großen Wert auf passendes und gepflegtes Schuhwerk. Schuhe können eine ganze Menge über den Träger verraten. Aber auch hier habe ich eine nicht unbedingt kleine Auswahl, schließlich will ich die Schuhe ja passend zur Kleidung tragen. Hierbei beschränke ich mich ebenfalls auf keinen bestimmten Schuhtyp. Ich trag auch ziemlich gerne einfache Sneakers oder Slipper. Mein Schuhschrank gibt alles her was man sich nur wünschen kann. So manches weibliche Wesen würde der Neid packen.

Was ebenfalls noch kurz Erwähnung finden sollte ist, dass mein Kleiderschrank nicht unbedingt vor Farbe strotzt. Ich halte mich lieber bedeckt und bleibe bei den gängigsten Farben wie schwarz, weiß, grau, blau und nicht zu vergessen meiner Lieblingsfarbe violett. Violett macht einen Großteil meiner Kleidung aus, man kann es ruhig als Obsession beschreiben. Die Farbe steht mir einfach ausgezeichnet.«

Besondere Merkmale: × Augenklappe
»Nicht ohne meine Augenklappe. Ich will ja nicht, dass die Kinder schreiend vor mir davonlaufen. Wobei wenn ich es mir recht überlege, so ein wenig Angst zu verbreiten hat schon was. Nur leider bin ich selbst ohne Augenklappe nur mäßig angsteinflößend. Es hat wohl mehr mit der Ästhetik zu tun. Ich fühle mich mit Augenklappe einfach wohler. Zuhause in meinen eigenen vier Wänden laufe ich auch ganz gerne ohne das Ding herum. Zwar wird gesagt, dass Narben sexy machen, aber ich bezweifle es, wenn sich die Narbe im Gesicht befindet. Meinem Liebesleben hat dieses Manko zwar noch keinen Abbruch getan, aber es gibt immer ein erstes Mal.«




» Gut zu wissen «


Charaktereigenschaften und Eigenheiten:

gerecht | durchsetzungsfähig | humorvoll | freundlich | offen | launisch | Unfähig nach Hilfe zu fragen | Gelegenheitsraucher und Fröner des Alkohols

»Ich bin gerecht. Sollte ich in meinem Job auch sein. Wenn jemand etwas anstellt, dann sollte er dazu stehen. Ich reiße niemandem den Kopf ab, nur weil ein Fehler passiert ist. Fehler sind da um daraus zu lernen, um sie das nächste Mal nicht mehr zu machen. Ich bin niemand der willkürlich Strafen oder Standpauken verteilt. Wenn sie verdient werden, dann sollte man meine Entscheidung nicht in Frage stellen, schließlich habe ich mir bevor ich eine Strafe verhänge die Aussagen angehört, die Schwere des Verbrechens abgewogen und bin dann zu meiner Entscheidung gekommen. Meine Entscheidungen sind absolut. Ich lasse mich bestimmt auf keine Diskussion ein, nur weil jemand nicht damit einverstanden ist. Ich muss in meinem Job nicht nur gerecht sondern auch noch durchsetzungsfähig sein, sonst nehmen mich die kleinen Biester doch nicht für voll und tanzen mir auf der Nase rum.

Zu dieser eher ernsten Seite gibt es natürlich auch eine Gegenseite. Schließlich will ich nicht als angsteiflößend oder grausam dargestellt werden. Bälger haben eine ganz eigene Fantasie und übertreiben auch recht gerne. Auf alle Fälle würde ich mich doch als recht humorvoll beschreiben. Es ist vielleicht nicht immer die Art von Humor die die Mehrheit gewohnt ist. Ich verfüge auch über ziemlich trockenen und schwarzen Humor, was aber keinesfalls ernst genommen werden sollte. Es liegt mir fern andere damit in Depressionen zu stürzen. Natürlich bin ich auch in der Lage selbst einen Konter einzustecken und über mich selbst zu lachen. Wäre ziemlich traurig wenn nicht, wenn man austeilt, muss man schließlich auch einstecken können. Also werde ich auch nicht heulend in einer Ecke zu finden sein, sollte ich die Quittung bekommen.

Eigentlich müsste es keine Erwähnung finden, da es meiner Meinung nach selbstverständlich ist, aber nicht jeder scheint das so zu sehen wie ich. Ich bin meinem Gegenüber steht’s freundlich und offen gesinnt. Es bricht keinem ein Zacken aus der Krone, wenn man auch mal ein wenig Hilfsbereitschaft an den Tag legt. Heißt es nicht: behandle deine Mitmenschen so, wie du selbst behandelt werden willst. Also ich will wahrlich nicht als Idiot oder Arschloch abgestempelt werden. Manchmal bin ich das vielleicht, aber sicher nicht, wenn man mir das erste Mal begegnet, auch nicht unzählige Male danach. Von Vorurteilen nehme ich ebenfalls Abstand. Klar klassifiziert man die Mitmenschen, aber ich klassifiziere sicher nicht nach Rasse oder Aussehen. Das wäre doch wahrlich sehr oberflächlich.

Hin und wieder kann es vorkommen, dass meine Menstruation durchkommt und ich zu einer kleinen Zicke werde. Das kann von einen auf den anderen Moment passieren. Warum meine Launen ab und zu mal ihre Richtung wechseln, hat sich mir noch nicht ergründet. Ich laufe ganz sicher nicht heulend durch die Gänge oder schreie mir die Kehle aus dem Leib, aber schmollen wenn etwas nicht so läuft wie es will, kommt schon mal vor. Vielleicht bin ich manchmal auch einfach leicht reizbar, könnte auch von zu wenig Schlaf kommen oder stressbedingt sein. Ich bin nicht unfehlbar.

Die Unfähigkeit nach Hilfe zu Fragen kann man wohl als Manko bezeichnen. Danach zu fragen stürzt mich in ein Loch der Nutzlosigkeit. Ich weiß, dass nichts Schlimmes dran ist, nach Hilfe zu fragen, wenn man sie benötigt, aber das liegt nicht in meiner Natur. Meine Probleme gehen nur mich und meine anderen Persönlichkeiten etwas an und darum sollte ich auch in der Lage sein sie selbst zu lösen ohne jemandes Einmischung. Ich plaudere nicht gerne aus dem Nähkästchen wenn sich ein Problem auftut, schon gar nicht, wenn ich dadurch mehr von mir preisgeben muss als ich bereit bin zu tun. Es ist einfach nicht mein Ding und vermutlich bin ich auch einfach zu stolz dafür. Hilfe annehmen fällt mir auch nicht unbedingt leicht, aber leichter als selbst darum zu bitten.

Was vielleicht noch Erwähnung finden sollte, dass ich in Stresssituationen auch mal zum Glimmstängel greife. Ich bin wahrlich kein Kettenraucher, aber als Gelegenheitsraucher kann man mich schon beschreiben. Sich hin und wieder eine Zigarette anzustecken und sich so des Nikotins zu bemächtigen ist nichts Verwerfliches. Auch dem guten Geist Alkohol bin ich schon zur Genüge verfallen. Ich lebe nicht in Abstinenz und bin mir meiner Grenzen bewusst. So richtig besoffen, dass ich mich angekotzt hätte, war ich noch nie. Auch von einem Kater wurde ich bislang verschont. Mich kann niemand so schnell unter den Tisch saufen, nicht das ich es jemals darauf anlegen würde. Man sollte seine Grenzen kennen.

Es gibt sicher noch mehr zu mir zu sagen, aber alle Charaktereigenschaften aufzuzählen, würde Ewigkeiten dauern und einschläfernd sein. Ich habe mich auf die wichtigsten Eigenschaften und Eigenheiten beschränkt. Damit sollte man sich besser zufrieden geben. Sollte man noch etwas über mich wissen wollen, ist jeder gerne angehalten direkt bei mir nachzufragen. Wie gesagt ich reiße niemanden den Kopf ab, vielleicht kratze und spucke ich nur.«

Vorlieben: × Fleisch
»Zum Frühstück, zu Mittag, zwischendurch und zu Abend. Am besten immer und überall. Fleisch gehört für mich zum Grundnahrungsmittel. Von Fleisch kann ich einfach nicht genug bekommen. Ob gegrillt oder gebraten, scheißegal, Hauptsache Fleisch auf dem Teller, möglichst ohne Gemüsebeilagen. Gegen ein blutiges Steak habe ich ebenfalls keine Einwände. Da ich so ein Fleischtiger bin, ist davon immer genügend in meinem Kühlschrank zu finden. Man(n) will schließlich nicht zur Diva werden, wenn der kleine Heißhunger kommt.«

× Süßkram
»Süße Dinge gehen auch am besten immer und überall. Für Süßkram ist man nie zu alt. Zum Tee oder Kaffee sollte ein Stück Kuchen nicht fehlen. Eine Schokolade während einem spannenden Film hat auch seinen Reiz. Wobei da Popcorn auch ziemlich geil ist. Süßes Popcorn. Bei Süßigkeiten wird nicht differenziert. Es wird einfach alles wie ein Scheunendrescher verputzt. Auf meine Linie achte ich sowieso nicht, ist auch gar nicht nötig, ich bin durchtrainiert.«

× die Farbe violett
»Der Farbe violett sagt man gerne nach, dass es für Unbefriedigte steht. Oder so ähnlich. Möglicherweise wurde es mir auch nur gesagt, um mich zu ärgern. Aber da muss man schon ein wenig früher aufstehen. Die Farbe schmeichelt meinem Teint und hebt meine silberne Mähne gepaart mit meinem blauen Auge super hervor. Im Kleiderschrank befindet sich allerhand violettes Zeug. Es ist auf alle Fälle nicht jedermanns Farbe. Schließlich kann nicht jeder in violett wahnsinnig gut aussehen.«

× Medizin
»Damit meine ich nicht die Medizin zum Einnehmen. Natürlich gehört die zum Überbegriff Medizin dazu. Aber damit ist eher das Studium und das Drumherum gemeint. Medizin und deren Erforschung ist interessant, nicht langweilig und die Zukunft. Ohne den Fortschritt der heutigen Medizin wäre die Welt schon den Bach runtergegangen. Dieses Gebiet schläft nie, es wird immer neue Krankheiten geben, gegen die ein Gegenmittel gesucht werden muss.«

× Wasser
»Da ich gerne schwimme, ist es nur verständlich, dass ich Wasser mag. Im Sand schwimmt es sich auch nicht wirklich gut. Nicht, dass ich dieses Unterfangen schon jemals ausprobiert hätte und jemals ausprobieren werde. Ich sage nur Sex on the Beach und die lästigen Sandkörner an Stellen, wo sie definitiv nicht hingehören. Ich kann mich sehr gut beherrschen und springe nicht in jede Pfütze die meinen Weg kreuzt. Gegen ein entspannendes Bad am Abend habe ich nichts einzuwenden. Wasser ist essentiell zum Leben.«

× gute Unterhaltungen
»Wer steckt schon gerne in einer langweiligen und nicht zum Ziel führenden Unterhaltung. Nichts ist schlimmer als ein Ohr mit irgendwelchen Geschichten mit irgendwelchen Personen – die man nicht kennt – stundenlang abgekaut zu bekommen. Klar, habe ich für Probleme ein offenes Ohr aber sicher nicht für die ganze Lebensgeschichte jeder einzelnen Person. Eine Unterhaltung wird schließlich von zwei Personen geführt, wo beide Parteien etwas beizutragen haben. Mit Monologen kann ich nichts anfangen. Selbstgespräche führe ich ohnehin schon zur Genüge. Eine gute Unterhaltung kann wie Balsam für die geschundene Seele sein.«

× Ruhe
»Ruhe kann so herrlich sein, vor allem nach einem harten Arbeitstag. Ständig Lärm, Geschrei und weiß der Teufel was noch alles, gehen mir mit der Zeit sowas von auf die Nerven. Da kann es schon vorkommen, dass ich irgendwann das Weite suche, um an einem ruhigen Plätzchen abzuschalten. Mit Ruhe geht einem vieles viel einfacher von der Hand. Natürlich verfüge ich auch über die innere Ruhe. Wo kämen wir denn da hin, wenn ich bei jeder Kleinigkeit an die Decke gehen würde. Das würde meinem Blutdruck auch nicht gut tun.«

× Leute beobachten
»Ich betreibe dieses „Hobby“ nicht so exzessiv, dass es als stalking oder wie ich es gerne nenne zuckerbergen betrachtet werden könnte. Ich gehe hierbei unauffällig ans Werk. Verhaltensweisen zu beobachten ist eben ein sehr interessantes Unterfangen. Verhaltensweisen bis ins kleinste Detail zu studieren und anderen einen Strick daraus zu drehen, liegt nicht in meinem Sinn. Aber wenn man seine Mitmenschen aufmerksam beobachtet, so erfährt man hin und wieder auch ein paar Dinge ohne jemals ein Wort mit besagter Person gewechselt zu haben. Sollte ich jemals meinen Beruf an den Nagel hängen werde ich Observierer.«

× Technik
»Ich gehe mit dem Fortschritt und hinke nicht hinterher. Ich bin up-to-date. So ein Handy ist wirklich eine feine Sache. Ich kann mich noch gut an die Telefone mit Wählscheibe erinnern, sehr nervenaufreibend. Das Internet war auch eine wahnsinnig gute Erfindung. Informationsbeschaffung war noch nie so einfach wie in der heutigen Zeit. Auch Küchengeräte haben sich über die Jahre rapide gesteigert und erleichtern einem das Leben ungemein. Man sollte keine Angst vor Neuerungen haben.«

× Regenbögen
»Man mag es kaum glauben, aber ich finde Regenbögen recht schön. Und der Gedanken, dass ein Kessel voller Gold am Ende des Regenbogens wartet, finde ich auch sehr anziehend. Ach so ein Regenbogen kann mir schon mal einen schlechten Tag versüßen. Ich mag dieses Phänomen und außerdem enthält ein Regenbogen die Farbe violett. Hab ich schon gesagt, dass ich Regenbögen mag?«

× unzählige Tiere
»Ich mag Tiere. Aber ich mag nicht alle Tiere. Insekten zum Beispiel mag ich nicht, zumindest der Großteil davon kann mir gestohlen bleiben. Einige von dieser Sorte sind meiner Meinung nach auch überflüssig. Aber ich wurde ja nicht gefragt. Die geläufigen Tierarten hingegen mag ich schon. Ich streichle Tierchen gerne und schenkte ihnen Zuneigung. Meine Liebe muss ja irgendwo hin, sie zu verschwenden wäre doch traurig. Durch das weiche Fell zu streicheln - traumhaft. Ich mag aber auch Tiere die man vielleicht nicht unbedingt streicheln sollte. Tiere sind schon etwas Feines und treue Wegbegleiter.«

× merkwürdige Namen verteilen
»Eines meiner Steckenpferde ist wohl wirklich merkwürdige Kosenamen zu verteilen. Habe ich bereits des Öfteren gehört. Nicht jeder ist empfänglich dafür, aber das ist auch gut so. Es ist so gesehen wohl eine Macke von mir aber die macht mich doch so liebenswert. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich nicht das beste Namensgedächtnis besitze. Fühlt euch also nicht gekränkt, wenn ich euch mit merkwürdig komischen Namen anspreche. Hin und wieder mache ich es aber aus Jux und Tollerei, einfach, weil ich es kann. Trotz meinem miesen Namensgedächtnis, kenn ich meine Pappenheimer alle bei ihrem Namen, habe ich schön brav auswendig gelernt und steht auch in den Akten samt Foto. Nur für den Fall der Fälle. Schummeln liegt nicht in meiner Natur.«

× Fleisch
× Süßkram
× die Farbe violett
× Medizin
× Wasser
× gute Unterhaltungen
× Ruhe
× Leute beobachten
× Technik
× Regenbögen
× unzählige Tiere
× merkwürdige Namen verteilen

Abneigungen: × Sellerie
»Kann man das eigentlich als Gemüse bezeichnen? Stangensellerie … kotz, würg, erbrech. Einfach ekelhaft. Dieses Teufelszeug wurde sicher als Folterinstrument benutzt. Wie kann so etwas seinen Weg in die Küche und in die Speisen finden? Wenn ich könnte, würde ich Sellerie verbieten und ausrotten. Schon alleine bei dem bloßen Gedanken läuft mir ein Schauer über den Rücken. Meine Definition zu Sellerie: Hass, keine Liebe, nur brennender Hass. Schon alleine der Name .. SELLERIE .. verheißt nichts Gutes.«

× Käse
»Eine ziemlich komische Abneigung. Aber Käse find ich nicht so prickelnd. Auf der Pizza ist der Käse in Ordnung. Aber die stinkenden und schimmelnden Käsesorten finde ich mehr als abartig. Damit sollte man mir am besten nicht auf die Pelle rücken, wenn man an seinem Leben hängt. Mit mir ist nicht gut Käse essen. Auf meiner Liste steht Käse zwar nicht so weit oben wie Sellerie – belegt schließlich Platz 1 meines Hassessens – aber doch recht weit oben.«

× unnötige Diskussionen
»Jeder hat schon einmal diese unnötige Diskussion geführt. Das ist wirklich kein Spaß, vor allem wenn man gegen eine Wand redet. Wobei ich sogar glaube, dass eine Wand einsichtiger wäre wie so mancher Sturkopf. Bei unnötigen Diskussionen höre ich meine Gehirnzellen absterben, sie schreien förmlich. Meine letzten Gehirnzellen werden schließlich noch für andere Zwecke benötigt. Sie müssen noch ein paar Jährchen aushalten.«

× Streit
»Bei einem Streit zwischen die Fronten zu geraten, ist meist ziemlich unglücklich. Ich bin kein wahnsinnig guter Streitschlichter, versuche mich aber darin, wenn es nötig ist. Ich zähle nicht zu den streitlustigsten Personen. Rumbrüllen gehört auch nicht zu meinen Hobbies, ich streite auf zivilisiertem Niveau. Auch ein Streit kann gesittet ablaufen. Wenn es mir doch zu blöd wird, dann drehe ich meinem Streitpartner den Rücken zu und marschiere von dannen. Sollte es trotz allem zu einem handfesten Gemenge kommen, scheue ich nicht davor zurück Gewalt anzuwenden, wenn es dem Ende des Streits dienlich ist. Es braucht schon viel, dass man mich zur Weißglut bringt und ich die Beherrschung verliere, aber dann ist der Ofen aus. In diesem Zustand kann ich für nichts mehr garantieren.«

× zu große Menschenmassen
»Menschenmassen können tödlich sein. Da herrscht mir zu viel Trubel und zu viel Gedränge. Weihnachtsshopping ist für mich kein Vergnügen, das grenzt schon an Selbstmord. Allgemein meide ich zu große Menschenansammlungen, auf einem Konzert wird man mich also nicht finden. Nicht, wenn ich nicht dazu genötigt werde. Dazu benötigt man aber eine gewisse Summe Kleingeld. Ich akzeptiere auch Fleisch als Zahlungmittel.«

× Vorurteile
»Ein wirklich super Thema, wenn man bedenkt, was hier auf Isola abgegangen ist. Ich sag nur Werwölfe. Ziemlich blöd, wenn man selbst einer ist. Aber mit Vorurteilen kann ich ganz gut umgehen, aber gut heiße ich sie nicht. Ich finde es wirklich schade, wenn verallgemeinert und nicht jeder als ein einzelnes Individuum betrachtet wird. Aber die Vorurteile machen ja nicht nur bei den Rassen halt. Es gibt so viele Leute, die mit Vorurteilen bombardiert werden, weil sie anders sind als die Mehrheit. Ziemlich engstirniges Denken. Mainstream ist doch langweilig.«

× Vollmond
»Das ist ja eigentlich selbsterklärend, wenn man ein Werwolf ist. Vollmondnächte gehören sicher nicht meinen Lieblingsnächten an. Die Verwandlung zu einem Werwolf, einer Bestie die sich an diesem Tag nicht unter Kontrolle hat, ist wirklich kein Zuckerschlecken. Und die Mondanheulerei ist im Nachhinein gesehen auch ein wenig peinlich. Und kommt bloß nicht auf die Idee ein Stöckchen zu werfen. Die denkbar schlechteste Methode um einen Werwolf im Zaum zu halten.«

× Hitze
»Zu heißes Wetter geht mir auf den Keks. Sommer und diese unerträgliche Hitze an manchen Tagen setzen meinem Kreislauf zu. Daher sind Saunabesuche ebenfalls gestrichen. Stört mich aber nicht weiter. Da meine Nase ebenfalls sehr empfindlich ist, finde ich es auch nicht sehr anziehend, wenn mir Schweißgeruch in die Nase steigt und das kommt im Sommer leider vermehrt vor. Hat ja nicht unbedingt etwas mit mangelnder Hygiene zu tun, wobei das bei dem ein oder anderen sicher der Fall ist. Leute, geht euch waschen.«

× Lilien
»Genauso wie ich Schweißgeruch oder allgemein beißende Gerüche verabscheue, verabscheue ich auch zu stark riechende Blumen. Und da gehören die Lilien einfach dazu. Rosenduft ist ja noch irgendwie angenehm, aber gehört auch nicht zu meinen Favoriten. Lilien an sich sind ja ganz schön anzusehen, aber diese Blumen kommen mir nicht ins Haus. Niemals. Wenn ihr meinen Zorn auf euch spüren wollt, schenkt mir einen Strauß Lilien. Ich werde es auch danken .. NICHT.«

× Insekten
»Meine Abneigung gegenüber Insekten habe ich bereits zum Besten gegeben. Zwar nicht ausführlich, aber das wird hiermit nachgeholt. Entweder bin ich der Einzige oder aber niemand will mir zustimmen, wenn ich sage, dass Insekten unnötige Lebensformen sind. Wozu brauch ich eine bescheuerte Fliege, die Scheiße frisst oder diese behinderten Mücken, die Krankheiten übertragen? Richtig, für NICHTS! Lieber Gott erlöse uns von den Bösen, Amen. Wenn meine Gebete doch bloß erhört werden würden. Gott hasst mich und will mich für alle meine Vergehen bestrafen.«

× Sellerie
× Käse
× unnötige Diskussionen
× Streit
× zu große Menschenmassen
× Vorurteile
× Vollmond
× Hitze
× Lilien
× Insekten

Ängste: × Familie zu verlieren
»Diese Angst ist wohl recht typisch für jemanden mit Familie. Niemand verliert gerne geliebte Menschen, sei es durch den Tod aufgrund des Alters, eines Unfalls oder Krankheit. Tragischer ist die ganze Sache jedoch, wenn Eltern ihre Kinder früher zu Grabe tragen müssen. Wenn ich daran denke, dass ich vielleicht jemals in eine solche Situation kommen könnte, treibt es mir beinahe die Tränen in die Augen. Daher schiebe ich diesen Umstand gerne beiseite. Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.«

× Durchführung einer Verwandlung
»Ich will niemals wieder jemanden in einen Werwolf verwandeln müssen. Dieses Schicksal will ich niemanden aufzwingen. Sollte es jedoch dazu dienen jemanden das Leben retten zu können, würde ich es vielleicht tun. Das garantiert aber noch lange nicht das Überleben, denn bei der Verwandlung kann derjenige noch immer abkratzen. Ich bin mir nicht sicher wie hoch die Sterberate bei der Verwandlung ist, bei weiblichen Objekten auf alle Fälle wesentlich höher als bei männlichen, ich will auch gar nicht weiter darüber nachdenken. Zumal die Abhandlung einer Verwandlung der Familie Tunstell eher mit makaber zu beschreiben wäre. Ziemlich blutig, roh und voller Sabber.«

× Clowns
»Ich schwöre, wenn das jemals an die Öffentlichkeit gerät, werde ich euch heimsuchen und foltern. Vor Clowns Angst zu haben ist mega peinlich, vor allem wenn man schon so ein alter Hase ist. Bei Kleinkindern ist es irgendwo noch verständlich und niedlich. Aber bei einem alten Herrn, der in Panik verfällt, sobald er ein Clownsgesicht sieht, ist es wohl der Abturner schlechthin. Ich meide Geschäfte oder Orte wo ich auf eine solche Horrorgestalt treffen könnte. Man muss das Risiko möglichst gering halten. Karneval und Halloween sind die schlimmsten Zeiten des Jahres. Da verkriech ich mich, wenn möglich im Bett.«

Hobbies: × schwimmen
»Ich schwimme wirklich gerne, da ist es nur von Vorteil, wenn man das Meer direkt vor der Nase hat. So kann man sich die Urlaubskosten sparen. Schwimmen entspannt und trainiert ziemlich viele Muskelpartien. Außerdem hilft schwimmen auch bei unzähligen Erkrankungen. Daher finde ich dieses Gebiet ebenfalls spannend. An einem heißen Sommertag einfach ins kühle Nass zu stürzen und die Seele beim Schwimmen baumeln zu lassen ist ein Genuss.«

× Origami
»Nicht alle können mit dem Wort Origami überhaupt was anfangen. Es beschreibt die Kunst des Papierfaltens. Klingt ziemlich öde, aber es hilft um seine Fingerfertigkeiten auszubauen und um sich in Geduld zu üben. Und die Geduld brauche ich wirklich im Umgang mit den Bälgern. Nicht alles klappt gleich auf Anhieb. Aber dafür kann man umso stolzer sein, wenn man eine schwierige Figur gemeistert hat. Andere würden Origami auch als Papierverschwendung bezeichnen, der Regenwald wird sowieso abgeholzt, da machen ein paar Blätter Papier auch keinen Unterschied mehr. Hier und da kann man immer mal wieder ein Origamiobjekt entdecken.«

× Fachbücher lesen
»Nichts geht über ein gutes Buch am Abend um müde zu werden. Da lese ich gerne Bücher über Medizin oder Heilkräuter. Es finden auch andere Genres ihren Weg in mein Schlafzimmer, aber generell lese ich doch lieber etwas anspruchsvollere Texte und befasse mich mit dem Thema, sobald es meine Zeit zulässt. Ich tausche mich auch gerne mit Kolleggen aus, da die Meinungen doch recht unterschiedlich sein können.«

× Games | gaming
»Als Ausgleich zu meinen Fachbüchern, zocke ich auch sehr gerne. Am liebsten playe ich Autorennen oder fighting Games. Darin bin ich unbesiegbar. Da kann man so richtig seine Aggressionen rauslassen ohne gleich ein lebendes Objekt zusammenschlagen zu müssen. Vielleicht ist daher mein Fahrstil ein wenig rasanter ausgefallen. Aber ich lasse mich auf keine illegalen Autorennen ein, das ist mir dann eine Spur zu krass. Ich zocke auch gerne mit Freunden und Bekannten. Für einen Zockerabend mit Bier und Snacks bin ich immer zu haben. Es kam auch schon vor, dass die Nacht durchgemacht wurde, weil man gerade im Flow war. Sind meistens immer gute Stories zum Erzählen.«

× kochen | backen | grillen
»Da ich gerne selbst koche, backe oder grille, enthalten meine Gerichte meist nur das, was mir schmeckt. Ich nehme auch Wünsche von Freunden und Bekannten entgegen, ich will ja schließlich, dass jedermann satt wird, wenn er bei mir zu Besuch ist. Aber am allerliebsten grille ich. Ich bin ein wahrer Grillprofi, da kann mir so schnell niemand was vormachen. Eigentlich will ich mich ja nicht loben und Eigenlob stinkt, aber meine gebackenen Kreationen sind auch nicht zu verachten. Bislang war immer alles genießbar. Ich würde schließlich niemanden etwas ungenießbares servieren, damit ich noch wegen Körperverletzung oder versuchten Mordes vor das Gericht gestellte werde. Kochen liegt mir in diesem Zusammenhang auch. Meine Kochkünste beschränken sich wohl eher auf Fleischgerichte, zwar findet Gemüse auch immer mal wieder Einzug auf dem Teller, ohne Beilagen wäre ein Schnitzel ja auch irgendwie zu wenig.«

× schwimmen
× Origami
× Fachbücher lesen
× Games | gaming
× kochen | backen | grillen

Lieblingsspeise: × Fleisch und Tomatensalat
»Ich glaube über Fleisch habe ich bereits wärmstens und längstens geschwärmt. Daher habe ich dem auch nichts mehr hinzuzufügen. Ich mag Fleisch. Nein, ich liebe Fleisch. Egal welches. Egal was für eine Speise. Wenn es möglich wäre, würde ich einen lebensgroßen Fleischberg heiraten und dann essen. Wäre ich zwar schnell wieder Witwer, aber das wäre es mir wert. Und was ich persönlich ganz hervorragend zu Gegrilltem oder generell zu Fleisch finde, ist eine leckere Schüssel Tomatensalat. Diese rote Mischung aus Gemüse und Obst, so sagt man zumindest, ist einfach genial. Ich mag die schleimige Textur des Innenlebens einer Tomate. Find ich einfach geil.«

Lieblingsgetränk: × Mineralwasser
»Ich mag prickelnde Getränke. Allen voran Mineralwasser. Auch gerne mit Zitrone oder Himbeersaft. Coke, Limo oder wie der ganze Scheiß heißt, trinke ich zwar auch, aber nicht so gerne. Ist mir dann doch irgendwie zu süß. Zwar bin ich auf der süßen Seite der Macht zuhause aber ich will nicht übertreiben. Schließlich findet ziemlich viel zuckriges Zeug seinen Weg in meinem Magen, das gleiche ich dann mit meinem Mineralwasser wieder aus. Damit mein schlechtes Gewissen nicht so groß ist. Ich will mein Gewissen auch nicht dazu bringen mit mir zu sprechen. Mein Gewissen ist ein gutes Gewissen, wenn es leise ist.«

Inventar: × Umhängetasche
»In meiner Umhängetasche befindet sich das, was man immer dabeihaben sollte wie zum Beispiel Geldbörse, Handy mit Kopfhörer, Taschentücher, diverse Schlüssel, etwas zum Schreiben, Kaugummipackung, mein Tablet, Origamiblätter und noch vieles, vieles mehr. Allen voran ein paar wirklich dicke Fussel. Ansonsten trage ich nicht wirklich viel bei mir. Eigentlich ist meine Umhängetasche schon genug des Guten, man könnte mich beinahe mit einer Frau verwechseln, so lange wie ich oft nach dem richtigen Utensil darin fische. Meine Umhängetasche dient natürlich auch als Selbstschutz. Wenn ich meinem Angreifer damit eins überbrate, steht der nicht mehr so schnell vom Boden auf. Man könnte sie auch als Allzweckwaffe beschreiben. Daher haben Frauen auch immer eine Tasche dabei. Es ist eine Waffe, die zudem noch Stauraum für die wichtigen Dinge bietet.«




» Leben «


Geburtsort: × London UK
»Geboren wurde ich in London, der Hauptstadt von Großbritannien. Aufgewachsen bin ich jedoch in Schottland in den Highlands in Aldourie Castle. Aldourie liegt am See von Loch Ness. Jetzt wird es vermutlich bei den meisten Klingeln. Angeblich soll im See von Loch Ness das Monster Nessie sein Unwesen treiben. Diesen Umstand kann ich jedoch nicht bekräftigen, liegt vielleicht auch daran, dass ich schon eine Zeit lang nicht mehr in Schottland unterwegs war. Auldorie Castle befindet sich zudem auch nicht mehr im Besitz der Familie Tunstell, was mich aber nicht weiter stört, schließlich habe ich dieses Objekt verscherbelt.«

Familie: × Cyril von Nykvist | Werwolf
»Was soll ich zu diesem Kerlchen sagen? Er ist mein Sohn und zudem ein Werwolf. Warum ich diesen Umstand der Rasse erwähne? Weil er nicht mein leiblicher Sohn ist. Ich bin sein Adoptivvater, alles rechtlich festgehalten, sollte man mir hier etwas unterstellen wollen, wie Kindesentführung. Wir haben uns auch nach langem Bereden dafür entschieden, dass er seinen Nachnamen behält, es ist schließlich nicht zwingend, dass er den Namen der Adoptiveltern annehmen muss. Und außerdem will er sicher nicht gleich mit dem Heimleiter in Verbindung gebracht werden.

Der Junge hatte es in seinem Leben wirklich nicht leicht. Aber dafür hat es jetzt umso besser, das bestimme ich jetzt einfach mal. Alles Schlechte wird irgendwann mit guten Dingen aufgewiegt. Zumindest trifft es bei Cyril zu. Ich würde es natürlich auch jedem anderen gönnen, aber das Leben ist kein Wunschkonzert. Natürlich bringt mich der Junge des Öfteren auf die Palme, aber so sind Teenager eben. Es hat auch schon genügend Diskussionen und Streitereien gegeben, das gehört leider auch zum Elternsein dazu. Nicht jeder Tag besteht aus Friede-Freude-Eierkuchen. Wäre doch auch irgendwie langweilig, trotz allem überwiegen natürlich die schönen Tage, wäre ziemlich scheiße wenn nicht. Ich habe die Adoption auf alle Fälle noch nie bereut, auch wenn sie noch gar nicht so lange zurückliegt. Es liegen noch unzählige Jahre, Jahrzehnte, wenn nicht sogar Jahrhunderte vor uns. Und selbst wenn er, irgendwann als erwachsen gilt, so wird er noch immer mein Junge bleiben. Damit es nicht doch noch langweilig wird, kommt noch eine Brise Peinlichkeit und Kitsch dazu. Was wäre ich denn für ein Dad, wenn ich nicht auch irgendwo erwähnen würde, dass ich Cyril liebe wie meinen eigenen Sohn? Over and Out.«

× Lyall | Werwolf
»Der Zweite im Bunde, ebenfalls Werwolf. Wenn ich es nicht besser wissen würde, würde ich Cyril und Lyall für siamesische Zwillinge halten. Aber ich wurde eines besseren belehrt. Siamesische Zwillinge tauschen nicht unbedingt sexuelle Intimitäten aus, würde ich meinen. Um es noch einmal auf den Punkt zu bringen: Lyall ist wohl der Freund und zwar der Boyfriend von Cyril. Eigentlich wurde ich vor vollendete Tatsachen gestellt, ich konnte nicht einmal mehr ein Veto einlegen. Was ich sowieso nicht getan hätte. Der Rotschopf tut Cyril wirklich gut, holt ihn aus seinem Schneckenhaus und aus seiner Traumwelt. Man könnte Lyall als rasenden Wirbelwind beschreiben. Er ist ein guter Junge, der im Leben ebenfalls nichts geschenkt bekommen hat. Darum werde ich der Beziehung nicht im Wege stehen. Er gehört praktisch eh schon zur Familie. Eine Heirat ist nur noch Formsache, die aber gut und gerne noch 100 Jahre warten kann. Ach, wenn ich an den Herren der Schöpfung denke, taucht immer wieder ein Welpenbild vor meinem inneren Auge auf, dass rührt wohl daher, dass er sich ab und zu wie ein Hündchen verhält. Wer kann einem Hündchen schon widerstehen? Cyril hat den Herren auch fest an der Leine. Wobei ich mir auch nicht denken kann, dass einer der Beiden plötzlich das Interesse am jeweils anderen verliert. Lyall bestreitet ebenfalls einen großen Teil in meinem Leben, den ich nicht missen will.«

× Bianca Tunstell (geborene Russo) | Fluchbrecher | verstorben
»Zu meiner Familie zähle ich immer noch gerne meine Ehefrau. Auch wenn sie schon unzählige Jahrzehnte nicht mehr unter den Lebenden weilt. Sie war meine erste Ehefrau und wird vermutlich auch meine letzte bleiben. Typisch war ihr italienisches Temperament. Sie hat mir auch ziemlich oft die Stirn geboten, was unsere Beziehung auch so spannend gemacht hat. Kinder wollten wir zum Glück beide nicht, das wäre sonst sicher zu einem Streitthema geworden. Streitthemen gab es genug in unserer Ehe. Man könnte eine Ehe ja auch nicht Ehe nennen, wenn nicht irgendwo Differenzen zu finden wären. Zu harmonisch kann nicht mit rechten Dingen zu gehen. Es war eine wundervolle Zeit, die ich sicher niemals vergessen werde. Während unseres gemeinsamen Lebens verfluchte ich es ein ums andere Mal nicht normal gewesen zu sein. Aber es gibt eben Dinge die man einfach nicht ändern kann, außer man steht auf Selbstmord. Um es auf den Punkt zu bringen, war sie wohl die Liebe meines Lebens. Ich denke auch gerne an diese Zeit zurück. Einer neuen Liebe werde ich mich auf keinen Fall verschließen, das hätte Bianca ebenfalls nicht gewollt.«

× Taffy | Papagei
»Das ist mein kleiner Piepmatz, den ich seit meiner Piratenzeit mein Eigen nennen darf. Er ist mir einfach nicht mehr von der Seite gewichen, als wir irgendwann mal auf einer Insel Halt gemacht haben. Er war ein kleines beißendes Etwas, daher war meine ehemalige Piratencrew froh, als sie mich in Neapel aussetzten, dass ich ihn mitnahm. Er ist ein wahres Plappermaul, daher nenne ich ihn auch liebevoll Plappergei. Und falls ihr euch wundert, wieso ich diesen Vogel noch immer habe, er hat seine Seele an mich gebunden. Er ist kein lebendes Exemplar eines Papageis mehr. Er ist gestorben und wieder auferstanden, irgendwie so. Den Vorgang kann ich leider nicht genau erläutern. Wie gesagt hat Taffy seine Seele an mich gebunden und erst wenn ich den Löffel abgebe wird auch sein Geist Ruhe finden. Das kann aber noch ein paar Jährchen dauern. Vermutlich war das genau die Intention dahinter, er will mich einfach weiter knechten. Er ist einfach ein Brain. Aber immer noch mein Vogel. Schließlich kann nicht jeder behaupten einen Vogel zu haben.«

Freunde/Bekannte: × Riley Constantin | Magier
»Riley oder wie ich ihn gerne nenne – Costa, wurde auf der Insel schnell zu einem meiner Freunde. Nicht zuletzt wegen unserer beider Vorliebe für die Medizin. Er ist ein wirklich angenehmer Genosse, stets für ein Späßchen aufgelegt und ebenfalls ein Hobbygriller. Was wir ebenfalls noch teilen ist die Leidenschaft des Fleischessens. Schade das der gute Kerl eben ein Kerl ist und nicht weiblichen Geschlechts. Vielleicht hätte ich ihn als Weiblein sogar schon geehelicht. Das behalte ich mal lieber für mich. Ich brauche schließlich auch meine kleinen, schmutzigen Geheimnisse. Auf alle Fälle ist er ein wirklich guter Knochen, ein guter Sauf- und Rauchkumpane. Findet man nicht überall. Darum wäre ich schon sehr schwer getroffen, wenn er mir die Freundschaft kündigen würde. Aber das würde er selbst nicht übers Herz bringen, dafür liebt er mich viel zu sehr. «

× Francesco Dandolo | Vampir
»Fran ist ein Überbleibsel meiner Ehefrau. Sie war ganz vernarrt in diesen Vampir. Eigentlich hätte ich ihm am Anfang gerne die Fresse poliert. Es war vermutlich die Tatsache, dass meine Frau so gut mit ihm auskam, dass es mich beinahe jedes Mal zur Weißglut getrieben hat. Die Rasse spielte da weniger eine Rolle. Auch wenn man den Werwölfen und Vampiren gerne nachsagt, dass diese beiden Rassen Erzfeinde sind. Ich weiß nicht, ob er und ich da eine Ausnahme bilden. Es hat auch ein paar Anläufe gebraucht, bis ich ihn sogar als Freund akzeptierte. Aber es muss dazu gesagt werden, dass man sich immer auf ihn verlassen kann. Er ist auch keiner dieser Sorte, der wahllos auf Menschen als Nahrungsquelle losgeht oder wenn ihm der Sinn danach steht Menschen in Vampire zu verwandeln. Hin und wieder schreiben wir uns auch ein paar Nachrichten, er hält schließlich das Grab von Bianca in Schuss. Er hat mir sogar mehrmals aus der Patsche geholfen und daher zähle ich ihn selbstverständlich zu meinem kleinen Freundeskreis. Wir stehen auch heute noch regelmäßig in Kontakt.«

× Karina Aurelia Jansson | Dämon - Sukkubus
»Wir haben uns in Schweden kennengelernt. Eigentlich könnte man sagen, dass Björn uns irgendwie zusammenbrachte. Aber dieses Zugeständnis werde ich niemals freiwillig offenbaren. Damals in Schweden stellte sie sich mir als Annika vor. Das war aber nicht ihr richtiger Name, was ich auf nicht sehr sanfte Weise erfahren musste. Eigentlich heißt sie Karina, das erfuhr ich aber auch erst später. In meiner Zeit in Schweden wurden wir gute Freunde, sogar eine Freundschaft + entstand daraus, bis ich ins Visier ihres Arbeitgebers getreten war und man die Beseitigung meiner Person forderte. Da unsere Freundschaft zu diesem Zeitpunkt schon sehr tief ging, blieb uns nur die Flucht. Und diese Flucht führte uns nach Italien zu meinem Freund Francesco. Nachdem mir Karina endlich alles geschildert und das erschütterte Vertrauen wieder hergestellt hatte, brach sie alleine auf, um Ärsche zu versohlen. Seit diesem Tag habe ich sie nicht mehr gesehen. Trotzdem und genau deswegen zähle ich sie zu meinen Freunden. Ich würde sie auf alle Fälle gerne wiedersehen, um mit ihr über alte Geschichten zu plaudern.«

Bisheriges Liebesleben: × umfangreich
»Da ich nicht besonders jung bin, kann ich da schon mit so manchen Bettgeschichten aufwarten. Sie waren immer weiblich. Sollte jemand etwas anderes erwartet haben, muss ich euch enttäuschen und außerdem wurde bereits darauf hingewiesen, dass ich heterosexuell bin. Es heißt zwar: probieren geht über studieren, aber ich will mir nichts in den Hintern schieben lassen. Wenn es mal darauf hinausgelaufen wäre, dann wäre wohl ich der Top gewesen, das steht jawohl außer Frage.

Auf alle Fälle haben sich bislang nur weibliche Wesen in mein Bett verirrt und das wird sich auch nicht ändern. Da können Cyril und Lyall noch so oft vor mir rumknutschen. Bei meinen Frauengeschichten habe ich keinen bestimmten Typus vorzuweisen. Egal ob groß, klein, rothaarig oder schwarzhaarig. Es war eigentlich schon alles dabei.

Die einzigen männlichen Wesen die ich in mein Bett lasse, gehören zu meiner Familie oder sind Freunde. Alles andere sollte sich mit dem Boden zufrieden geben. Wenn ich gute Laune habe, biete ich sogar das Sofa als Schlafplatz an und derjenige bekommt sogar eine Decke. So nett kann ich sein. Aber das sollte man nicht überstrapazieren.

Was ich vielleicht erwähnen sollte, ich war bereits einmal verheiratet. Man könnte mich also auch als Witwer bezeichnen, dieser Umstand wird aber nicht gleich an die große Glocke gehängt. Im Allgemeinen beschränke ich mich auf Single. Der Tod meiner Frau liegt schon Lichtjahre zurück und sie hätte nicht gewollt, dass ich mein Dasein alleine verbringe. Das hat sie mir mehr als einmal klar gemacht. Darum bin ich auf alle Fälle noch zu haben. Die Damen können sich gerne schon einmal in einer Schlange aufstellen und warten bis sie an der Reihe sind in mein Schlafgemach zu hüpfen und sich der Bestie zu stellen. Ich werde auch ganz vorsichtig sein, nur ein wenig knabbern und lecken, vielleicht auch ein wenig beißen.«

Vergangenheit:
»Geboren wurde ich wie bereits erwähnt am 15. April des Jahres 1680 in London. In unserer Villa verbrachte ich jedoch nur ein paar Tage bevor es auf die Reise nach Schottland ging. Auf die Reise nach Aldourie Castle. Die Residenz des Werwolfsrudels der Tunstells, geführt von meinem Vater. Wie zu erwarten, kann ich mich an die Reise und die Verwandlungen der ersten Jahre bei Vollmondnächten nicht erinnern. Das ist wohl das Privileg, wenn man als Werwolf auf die Welt kommt, dass man den Schmerz der Verwandlung als Hosenscheißer nicht aushält und sich der alles umfangenden Schwärze hingeben kann. Und Schwärze ist ein weiteres Stichwort. Als neugeborener Werwolf reagiert man sehr empfindlich auf Sonnenlicht. Bei direkter Sonneneinstrahlung kann es zu schweren Verbrennungen kommen. Mit Brandblasen habe ich in meinem zarten Alter von 5 Jahren auch so meine Erfahrungen gemacht. An diese Schmerzen kann ich mich noch erinnern, als wäre es gestern gewesen, wenn du einfach nicht mehr weißt, wie du liegen sollst, weil dir einfach alles wehtut. Ich habe auch ein paar Narben davon getragen, die aber mit der Zeit weiter verblasst sind, nur noch die Schwülste sind unter den Fingerspitzen zu erfühlen, natürlich nur von zarten Frauenhänden.

Also im Alter von 5 Jahren verfügte ich bereits über sexy Narben. Meine Sonnenempfindlichkeit nahm mit der Zeit ebenfalls ab und so war es mir auch möglich mich im Freien zu bewegen und nicht nur in den Katakomben unseres Schlosses mein Dasein zu fristen. Somit konnte das Training meiner Fertigkeiten auch in freier Wildbahn erfolgen. Und das Training war kein Zuckerschlecken. Schließlich ist man als Werwolf eine Bestie und hat sich in den ersten Jahren kaum bis gar nicht unter Kontrolle. Natürlich ist es von Vorteil, wenn man einem Rudel angehört. Jeder im Rudel ist für andere Fertigkeiten bekannt und gibt diese an die nächste Generation weiter. So war es auch bei mir. Die Fertigkeit der Selbstkontrolle ist allerdings ein nicht endender Prozess. Der sich auch noch heute in mein Leben schleicht, sobald eine Vollmondnacht bevorsteht.

Natürlich wurden nicht nur die Werwolfsfertigkeiten trainiert sondern auch die Allgemeinbildung. Man will schließlich kein Hinterwäldler sein. Was man nicht von allen Rudeln behaupten kann. Auch hier sollte man unterscheiden zwischen den Werwölfen die nur in der freien Wildbahn ihr Leben fristen und den Werwölfen die in ihrer Menschengestalt unter eben diesen Leben. Oftmals fehlt es den Werwölfen in freier Wildbahn an Kommunikationsfertigkeiten, Artikulation, das Leben mit dem Menschen und noch viele andere Dinge. Solche Rudel sind im wahrsten Sinne des Wortes wohl die gefährlichsten und unberechenbarsten. Meistens leben sie in ihrer Wolfsform und es kann auch dazu kommen, dass sie das Sprechen, sowie das zurückverwandeln in einen Menschen komplett verlernen und ihr Dasein als Wolf beziehungsweise bei Vollmond als Bestie verbringen. Somit sind sie auch nicht in der Lage ihre Selbstkontrolle zu erweitern und das Tier in sich unter Kontrolle zu bringen. Ein Blutrausch ist daher nicht ausgeschlossen.

Auf alle Fälle lernte ich als kleiner Drei-Käse-Hoch also auch die Dinge, die man in einer Schule lernen würde, wobei das Niveau von damals sich doch sehr stark von dem Jetzigen unterscheidet. Aber zum Glück muss ich nicht mehr die Schulbank drücken. Mit Mathematik steh ich bis heute auf Kriegsfuß. Aber dafür gibt es ja die super Hightech-Erfindung genannt Taschenrechner. Auch wenn dazu gesagt werden muss, dass der Taschenrechner nur so gut funktioniert, wie der Anwender ihn bedient. Meinen Zweck erfüllt ein Taschenrechner alle Mal. Er muss nur die gängigsten Rechenaufgaben lösen können, wie Additionen, Subtraktionen und wie der ganze Kram auch heißen mag.

Vincent Tunstell Werwol10

Ich kann mich noch sehr genau an meine erste Verwandlung erinnern, wo ich zum ersten Mal nicht das Bewusstsein verloren habe, da war ich ungefähr 10 Jahre. Der Moment wenn sich dein Körper nicht mehr wie dein Körper anfühlt, sondern wie eine Explosion die dich in Stücke reißt. Wenn du schon heißer bist bevor es erst richtig zur Sache geht. Wenn du spürst und hörst wie die Knochen brechen und sich neu zusammensetzen. Wenn du merkst wie deine Haut aufreißt und die ersten Haare des Fells zum Vorschein kommen. Wie sich einfach deine Haut auflöst und dem Fell Platz macht, als wäre nie was anderes dort zu sehen gewesen. Wenn dein Gesicht sich verformt, die Zähne spitz werden, deine Pranken – wo früher mal Hände waren – sich haltsuchend in den Untergrund bohren. Kein menschlicher Laut mehr dein Maul verlässt, stattdessen einem angsteinflößendem Geheul und Knurren Platz macht. Wenn du keinen klaren Gedanken mehr fassen kannst. Wenn das Einzige was dich interessiert, der unbändige Hunger auf Fleisch – möglichst blutig und roh – ist. Wenn du nicht mehr zwischen Freund und Feind unterscheiden kannst. Wenn nichts mehr an dir menschlich ist, nicht einmal mehr deine Gedanken, die sowieso nicht an die Oberfläche dringen können. Wenn du dir vorkommst, als wärst du nicht mehr du selbst. Dann … Dann bist du ein Werwolf.

In Aldourie Castle gab es genau für diese Nächte Kerker. Man konnte schließlich nicht verantworten, dass speziell Jungwölfe, aber natürlich auch der Rest des Rudels frei rumliefen. Neben den eigentlichen Werwölfen lebten dort auch noch die sogenannten Anwärter. Jene Personen die sich dem Dienst des Wolfsrudels verschrieben. Sie waren Mädchen für Alles. Mussten dem Befehlen von Alpha, Beta oder Gamma Folge leisten. Sich um das Wohlergehen des ganzen Rudels kümmern. Das war der Preis, den die Anwärter bereit waren zu zahlen um vielleicht irgendwann, wenn sie sich gemacht hatten, selbst verwandelt zu werden. Nicht selten kam es bei Vollmondnächten zu Unfällen, die mit dem Leben bezahlt wurden. Aber komischerweise gab es genügend Anwärter die bereit waren das Risiko einzugehen und ihr Leben für Werwölfe gaben. Komische Sache wenn man mich fragt. Wie bescheuert muss ein Mensch sein, sich freiwillig in die Höhle der Wölfe zu begeben, nur um, wenn es Scheiße läuft, sein Leben zu verlieren. Ich habe den Sinn hinter einer solchen Handlung auch zum heutigen Tage noch nicht ganz verstanden. Die einen trachteten nach ewigem Leben, die anderen nach übermenschlicher Stärke, wieder andere wollten einer Gemeinschaft angehören. Alles lächerliche Gründe um seinem Leben ein Ende zu bereiten. Hat mich mal jemand gefragt, ob ich überhaupt ein Werwolf sein will? Nein! Und ich hätte mich definitiv dagegen entschieden. Ewiges Leben. Drauf geschissen.

Hierarchie wird in einem Rudel groß geschrieben. Es gibt den Anführer, das wäre dann der sogenannte Alpha, dann gibt es dessen rechte Hand, den Beta und dann wiederum die linke Hand den Gamma. Das sind die ranghöchsten Werwölfe. Und nur dem Alpha obliegt es jemanden in einen Werwolf zu verwandeln. Um jemanden verwandeln zu können muss der Alpha die Anubis-Form beherrschen. Über die Vorgangsweise einer Verwandlung wurde ich ebenfalls aufgeklärt, ich war sogar bei welchen dabei. Für jemanden mit schwachen Magen ist es nichts. Bei dem Rudel der Tunstells geht es recht brutal und blutig zu. Ihr fragt euch sicher, was daran brutal und blutig sein soll? Ich will hier kein FSK-Rating sprengen, daher wird dieses Prozedere nicht genauer erläutert. Wir wollen ja niemanden um seinen wohlverdienten Schlaf bringen. Manche brauchen schließlich ihren Schönheitsschlaf, wobei da vermutlich Hopfen und Malz verloren ist. Nur mal um eines klarzustellen: Man kann sich nicht schön schlafen. Man kann sich nur schön operieren, aber das geht auch sehr oft in die Hose. Wobei es auch noch eine weitere Möglichkeit gibt und zwar sich jemanden schön zu saufen, geht weniger ins Geld als eine OP. Aber was ich noch dazu sagen möchte, es gibt verschiedene Arten jemanden in einen Werwolf zu verwandeln und auch da ist es von Rudel zu Rudel unterschiedlich. Ich hab zwar keine Ahnung wieso genau meine Familie sich für so eine unansehnliche Art der Verwandlung entschieden hat, aber daran ist wohl nicht mehr zu rütteln.

Wie dem auch sei, meine ersten Lebensjahre gingen relativ schnell und unspektakulär von statten. Lernen, verwandeln, ausruhen, lernen. Mit anderen Kindern hatte ich in dieser Zeit keinen Kontakt und es war auch kein anderer Jungwerwolf im Rudel. Mochte vielleicht auch daran gelegen haben, dass die meisten unseres Rudels verwandelt wurden und leider schon den älteren Semestern angehörten. Aber mir hat es in dieser Zeit an nichts gefehlt, es war eigentlich relativ lustig mit den Alten. Die hatten eine Menge an Geschichten zu erzählen. Ich habe also viele Gute Nacht Geschichten zu hören bekommen. Die Intentionen meines Vaters wurden mit der Zeit auch immer klarer, er wollte mich zum nächsten Alpha dieses Rudels machen, was nicht weiter verwunderlich war, wenn man bedachte, dass ich der Sohn des Alphas war. Auch wenn er gut und gerne noch unzählige Jahre, Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte vor sich zu haben schien. Schließlich altern wir Werwölfe nicht wie Menschen. Unser Alterungsprozess geht nur sehr schleichend vorwärts. Wobei es jetzt nicht heißt, dass ich mit 30 ausgesehen habe wie 10. Bis wir unser Erwachsenenalter erreicht haben, ist auch unser Alterungsprozess mit dem eines Menschen zu vergleichen, aber danach dauert es schon ein paar Jährchen bis man ein paar Veränderungen erkennen kann, wie Falten zum Beispiel. Frauen würden mich darum beneiden, da bin ich mir sicher. Kein lästiges Eincremen, kein Botox, keine Geldverschwendung.



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Vincent

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Vincent

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BeitragThema: Re: Vincent Tunstell Vincent Tunstell EmptyMo 11 März 2019 - 22:03




Das Training zum Alpha wurde mit der Zeit natürlich auch immer härter, länger und anstrengender. Aber was tut man nicht alles, damit man die Familie nicht enttäuscht. Wobei ich eigentlich nie das Verlangen verspürte in die Fußstapfen meines Vaters zu treten. Im Grunde genommen sollte man als Alpha geboren werden, dass hat aber weniger damit zu tun ob die Eltern Alphas sind. Sondern vielmehr mit den Eigenschaften die sich im Laufe des Trainings herauskristallisieren. Führungskraft, Disziplin und Gerechtigkeitssinn sollten schon vorhanden sein. Natürlich ist ein Alpha mit Anubis-Form wünschenswert, aber ein bestehendes Rudel kann auch so überleben oder sich anderer Methoden bedienen. Somit verbrachte ich wohl einen ziemlich großen Teil damit (mehrere Jahrzehnte), meinem Vater gerecht zu werden, bis ich keine Lust mehr hatte.

Klar, irgendwo verstand ich meinen Vater ja, aber ich bin noch immer ein eigenes Individuum und lasse mich ungerne in eine Richtung drängen. Da kam dann wohl der keine Rebell in mir durch und ich kehrte dem Rudel schlussendlich den Rücken. Mein Vater war auch nicht gewillt mich aufzuhalten, er war wohl der Meinung, dass man einen Wolf der ziehen will, nicht aufhalten sollte. Zumal ich vermutlich auch nicht übermäßig glücklich im Rudel gewesen wäre. Lasst mich mal kurz überlegen um welchen Dreh ich also das Rudel verlassen hatte. Wenn mich meine Rechenkünste nicht vollends im Stich lassen würde ich wohl sagen, dass es ca. 1722 war.

Vincent Tunstell Taffy110

Es war irgendwie befreiend, nicht ständig andere Wölfe im Nacken zu haben. Und ständig unter der Fuchtel meines Dads zu stehen. Ich konnte tun und lassen was ich wollte, auch mit dem weiblichen Geschlecht, an dem es uns im Rudel sehr gemangelt hatte. Zwar war meine Mutter ebenfalls ein weiblicher Werwolf und somit das Alpha-Weibchen, aber meine Mutter als nunja … zu missbrauchen, lieber nicht. Somit genoss ich erstmal die weiblichen Vorzüge. Ich war auch sehr begehrt. War auch zu erwarten, schließlich war ich ein recht attraktives Kerlchen. Kann nicht jeder von sich behaupten, aber ein wenig Arroganz war zu diesem Zeitpunkt genau richtig. Schließlich war ich Mitglied einer Piratenbande. Werwolf on Board. Aber die Crewmitglieder waren auch nicht alle astrein und menschlich, somit konnten mich meine Mitkumpane sehr gut in Schach halten, sollte wieder eine Vollmondnacht bevorstehen. In Silberketten gelegt und in einem Käfig gesperrt zu werden, war zwar nicht so glorreich, aber ich wollte mich auch nicht beklagen. Es war mir unter diesen Umständen schließlich möglich die Welt zu bereisen, ungeniert plündern zu können, hin und wieder auch miese Typen zu verletzen und die Frauenherzen höher schlagen zu lassen. Auf einem kleinen Abstecher auf eine Insel, Madagaskar vielleicht, mein Gedächtnis ist mit den Jahren leider nicht besser geworden, wurde ich stolzer Besitzer eines Papageis. Er wich einfach nicht von meiner Seite. Was einem nachfliegt darf man schließlich behalten. Er hörte auf den Namen Taffy. Sehr gesprächiges Kerlchen. Nicht immer freundlich, aber das machte seinen Charme aus. Natürlich brachte mir der kleine Kerl weitere Pluspunkte bei den Damen ein. Aber unsere eigentliche Aufgabe galt natürlich nicht der Plünderei oder der Sexorgien sondern einer ganz bestimmten Sirene. Einer Sirene die es darauf abgesehen hatte die Herzen junger Prinzen zu stehlen. Jedes Jahr zu ihrem Geburtstag war sie auf der Jagd um ein Herz an sich zu reißen. Ein ziemlicher Teufel mit blutrotem Haar. Perfekte Beschreibung. Es war nicht leicht an dieses Miststück ranzukommen. So blöd war sie leider nicht. Unterwasserbewohnern würde ich gerne die Eigenschaft zuschreiben, dass sie nur Wasser im Kopf haben, aber leider waren diese Sirenen, davon gab es auch mehrere, wenn nicht sogar tausende, relativ klug und geschickt. Nicht nur ihre Stimmen waren bezaubernd und lockten so manchen Mann ins Wasser, sondern auch ihr Erscheinungsbild ließ nicht zu wünschen übrig. Lästig ist auch ein sehr gutes Wort, was diese Sirenen beschreiben würde. Lästig und tödlich. Und da sagt man zu unsereins, dass Werwölfe Bestien sind, die haben noch nie eine wildgewordene Sirene erlebt. So einer wildgewordenen Sirene habe ich es auch zu verdanken, dass ich nur mehr ein Auge besitze. Nun, dieses Exemplar weilt nicht mehr unter den Meeresbewohnern. Somit konnte man mich wohl als Klischeepiraten einstufen. Pirat mit Augenklappe und Papagei. Nichts desto trotz waren wir in der Lage DAS Unheil des Meeres nach unzähligen Jahren zur Strecke zu bringen, die Gewässer waren nun um eine Bedrohung ärmer, aber das störte niemanden, der von der Existenz dieser herzgeilen Sirene wusste. Auch ihre Sippschaft hielt sich nach ihrem Tod zurück. Ob jedes Verschwinden eines Mannes auf hoher See den Sirenen zuzuschreiben ist, wäre wohl zu viel Puplicity für diese Spezies und nicht gerade förderlich.

Meine Piratenzeit war gespickt mit Abenteuern, Zusammenhalt, einer Menge Alkohol und ausschweifende Sexorgien. Ich war also kein Kind der Traurigkeit. Aber diese Jahre hinterließen auch Spuren, nicht nur bei mir, sondern auch bei den Anderen. Wir mussten auch viele Tode betrauern, mit einer Menge Rum. Aber dieses Schicksal hatten wir uns selbst ausgesucht. Aber auch die beste Zeit geht einmal vorbei. Schließlich war die Piraterie kein anerkannter Job und wenn es am schönsten ist, sollte man bekanntlich gehen. Meine wilden Jahre hatte ich bereits hinter mich gebracht. Meinen Piratenhut hing ich im Jahre 1732 an den Nagel. Mein Piepmatz blieb auch nach meiner Piratenzeit mein treuer Begleiter. Die Beißattacken wollten sich die Jungs ersparen und waren wohl auch froh darüber, dass sie sich nicht mehr um Taffy kümmern mussten. Ausgesetzt hatten mich meine ehemaligen Crewmitglieder in Italien, um es ein wenig einzugrenzen in Neapel. Man hatte mich förmlich über die Planke geschickt.

Vincent Tunstell Bianca10

Somit war ich also in Neapel angekommen mit meinem doch recht ungewöhnlichen Haustier, was mir auch unzählige Blicke einbrachte. Man sollte dazu sagen, dass ich kein Wort italienisch konnte und auch bis heute noch unzählige sprachliche Lücken aufweise. Sprachen sind einfach nicht so mein Ding. Es ist auch noch kein Meister vom Himmel gefallen, der alles beherrscht. In einer fremden Stadt, der Sprache nicht mächtig, war es nicht so einfach klarzukommen. Aber aufgeben war auch keine Option. Es dauerte ein paar Jahre, bis ich mich in Italien etablieren, mich mit meinen Mitmenschen irgendwie verständigen und ein recht bescheidenes Leben führen konnte. Und dann kam der schicksalshafte Tag. Ohne darauf vorbereitet zu sein, ging ich wie üblich meinen Erledigungen auf dem Markt nach. Man(n) muss schließlich bei Kräften bleiben. Was auf meinem Einkaufszettel herrlich weit oben stand, war wie nicht anders von mir zu erwarten, Fleisch. Besagtes Fleisch war auch schnell besorgt und als ich mich zum Gehen umwandte, wäre ich beinahe in eine äußert reizende junge Dame gekracht. Aber meinen geschärften Sinnen und guten Reflexen war es zu verdanken, dass ich diesen Zusammenstoß gerade noch so verhindern konnte. Ich war völlig perplex, außerstande auch nur eine Silbe zu formen, geschweige denn diese Silbe sinnergebend über meine Lippen zu befördern. Es hatte mich eiskalt erwischt, ja es glich beinahe einem Schlag mitten in die Fresse. Aber diesen Schlag würde ich mir liebend gerne immer wieder einfangen.

Es dauerte sicher eine gefühlte Ewigkeit bis ich meine Stimme widerfand. Während ich also auf der Suche nach meiner Stimme war, faltete mich dieses Prachtexemplar einer Frau regelrecht zusammen. Was ich doch für ein Rüpel war, der keine Augen im Kopf zu haben schien. Eine Frau mit Temperament, genau nach meinem Geschmack. Es wäre zwar übertrieben zu behaupten, dass es Liebe auf den ersten Blick war, aber viel fehlte nicht. Irgendwann nachdem ihre Schimpftirade zu Ende war, hielt ich nicht lange mit meinen Absichten hinter dem Berg. Mít meiner spitzen Zunge entging ich nur knapp der Prügelattacke mit ihrem Sonnenschirm. Aber ich war schon immer gut darin meinen Charme spielen zu lassen.

Nachdem meine Anstrengungen auch Früchte trugen, ging es doch ziemlich Knall auf Fall und ich heiratete die wehrte Dame. Ich war eben sehr überzeugend. Bianca Tunstell ehemalige Rosso hieß mein Herzblatt. Ein Vollblutweib, was sich definitiv nicht zu schade war, ihrer Meinung kundzutun. Ich mochte unsere Sticheleien, manchmal artete es zwar in einem beinahe handfesten Streit aus, aber das machte unsere Ehe so prickelnd. Natürlich wusste meine Frau über den Umstand meines Werwolfsdaseins Bescheid. Um es genauer zu sagen, war sie wenig überrascht darüber. Lag daran, dass sie sich mit solchen nicht menschlichen Wesen auskannte, sie keineswegs fürchtete. Zu einem ihrer besten Freunde zählte sogar ein Vampir, Francesco Dandolo, den ich ebenfalls ertragen musste. Im Grunde genommen war dieser Vampir doch recht umgänglich. Manchmal merkwürdig, vielleicht auch ein wenig geheimnisvoll und stets zuvorkommend. Bei seiner Gesinnung bin ich mir aber bis heute nicht zu 100 Prozent sicher, die Tendenz liegt näher bei homosexuell.

Zu Bianca könnte ich ein ganzes Buch schreiben, aber das wohl bemerkenswerteste an dieser Frau war ihre Gabe nicht menschlichen Wesen durch Berührung ihre Fähigkeiten zu rauben und sie wieder menschlich werden zu lassen. Somit ist jemand der eigentlich als unverwundbar galt, wieder so leicht zu verwunden wie ein Mensch. Ziemlich scheiße, wenn man gerade dabei ist zu verbluten. In bekannten Kreisen wurde ein solches Individuum als Fluchbrecher bezeichnet. Der Umstand des Menschlichseins hielt aber nur solange, solange der Kontakt aufrechterhalten wurde und zwar skin on skin. Da sie zu einem sehr starken Exemplar dieser Spezies gehörte – eigentlich war sie das einzige lebende Exemplar - wurden die Fähigkeiten bereits bei Kontakt über den Klamotten eingeschränkt. Da ich während meiner Zeit mit ihr nicht auf Körperkontakt verzichten wollte, schritt mein Alterungsprozess ebenfalls voran. Zwar ziemlich verlangsamt aber ein paar Fältchen konnte ich nicht aufhalten. Während ich also nur sehr langsam vor mich hin alterte, alterte meine Frau wie jeder normale Mensch. Und natürlich kam dann der Tag der kommen musste und ich trug meine Bianca zu Grabe. Da wären wir bei der Zeitrechnung im Jahre 1806. Meine Frau war zum Zeitpunkt des Todes 92 Jahre alt. Was für eine alte Schachtel, aber mir die Hölle heiß machen ging auch kurz vor ihrem Tod noch immer. Man konnte mich ab diesen Zeitpunkt wohl als Witwer betrachten. Aber man kann sich ja nicht ewig dahinter verstecken, darum ist mein Beziehungsstatus wohl Single. Den Ehering bewahre ich auch weiterhin auf. Schließlich war es meine erste Ehe und wird vermutlich auch die Einzige bleiben. Der riesen Fan von solchen meist leeren Versprechungen bin ich nicht. Es kostet zudem auch noch eine Unmenge an Geld, mal ganz davon abgesehen, wenn man sich wieder scheiden lässt. Drama Baby, ohne mich.

Das war dann wohl auch der Startschuss um von Italien wieder abzuhauen. Schließlich erinnerte mich hier alles an meine Frau und ich war wirklich nicht scharf darauf, ständig in Selbstmitleid zu versinken und daran zu denken, dass mein Leben mit ihr einfach wunderbar war. Wohin es mich verschlug konnte ich nicht sagen. Es war einfach ein Anfang weg aus Italien zu sein. Alles andere würde sich mit der Zeit schon fügen. Und das tat es. Es verschlug mich ganz in die Nähe meiner Heimat. Nach Irland. Vielleicht war es die Tatsache, dass ich irgendwie in der Nähe meiner Familie war, die mich ein wenig nostalgisch stimmte und ich mich sogar zuhause fühlte. Im Grunde genommen ist es auch irrelevant, denn ich verbrachte ein paar wunderbare Jahre in Irland. Um genau zu sein war ich in Galway gelandet. Ich hatte mich als ich noch in Italien lebte bereits mit der Medizin auseinandergesetzt. Die Medizin faszinierte mich, unzählige Fachbücher konnte ich mein Eigen nennen. Meine Frau hat meine Obsession immer mit einem Kopfschütteln abgetan, aber ich habe schon viele Krankheiten miterlebt, die eine breite Masse an Menschen dahingerafft hatte. Kein schöner Anblick. Man könnte aber sagen, dass die Medizin irgendwie noch immer in Kinderschuhen steckte, darum war ich auch sehr erpicht darauf die National University of Ireland, Galway mit dem Schwerpunkt Medizin und Gesundheitswesen im Jahre 1845 zu besuchen. Das war wohl auch meine erste Erfahrung in Sachen Schule. War gar nicht so einfach, dass ganze lernen, Leuten zuhören, mir ein Ohr abkauen lassen, Studentenleben. Irgendwie weiß ich bis heute noch nicht, wie ich es überhaupt geschafft habe diesen Horror zu überstehen. Mit meinem Studium war ich im Jahre 1851 fertig und somit auch einer der ersten Studenten, die die Uni absolvierten. Als erstes ging ich nach meiner erfolgreich hinter mich gebrachten Studienzeit einen Heben, einfach der guten alten Zeiten Willen. Trinkfest war ich auch zu diesem Zeitpunkt noch, das wird sich so schnell wohl auch nicht ändern, da ich nie so ganz dem Alkohol abgeschworen habe. Zwar war meine Zeit in Galway recht nett, aber ich wollte noch mehr sehen und nicht an einem Ort versauern.

Mein nächster Aufenthaltspunkt war die Hauptstadt Irlands, Dublin. Ich wanderte also von der einen auf die andere Seite. Dort fing meine Ausbildung zu einem richtigen Arzt an, schließlich konnte man mit einem abgeschlossenen Studium immer noch keine Menschenleben retten. Das dauerte ebenfalls noch ein paar Jahre, aber auch diese Hürde hatte ich irgendwann geschafft und dann war endlich mal Ruhe mit Lernen. Um ca. 1855 konnte man mich endlich als Arzt ansprechen. Dr. Vincent Tunstell, klingt geil oder? Ich war auch sehr beliebt bei den weiblichen Patienten, aber auch die männlichen Patienten schlossen mich irgendwann in ihr Herz. Getreu nach dem Motto Bromance, Männerfreundschaften. Bros before .. ihr wisst schon. Aber leider holte mich zu diesem Zeitpunkt meine Vergangenheit wieder ein. Es gab schon immer Orte, die mit nichtmenschlichen Lebewesen koexistierten und Orte, die nichtmenschliche Wesen am liebsten auf den nächsten Scheiterhaufen verbrennen wollten. Die Gerüchteküche war auch niemals am Schlafen. Und so kam der Tag an dem das Gerücht des Falls des Tunstell-Alpha bis nach Dublin vorgedrungen war. Wenn ich ehrlich bin, dann hatte ich immer weniger Gedanken an meine Familie verschwendet, da ich jetzt ein geregeltes Leben führte, mal abgesehen von den Vollmondnächten, die sich immer noch nicht vermeiden ließen. Diese Nachricht riss mir den Boden unter den Füßen weg. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich gar nicht mehr, ob ich Männlein oder Weiblein war. Meine Familie bedeutete mir noch immer viel, genauso wie das Tunstell-Rudel, welches nun unter anderer Führung stand. Ich war mir jedoch sicher, dass mein Vater und meine Mutter nicht mehr unter den Lebenden weilten. So ein Kampf um den Posten des Alphas geht fast immer tödlich aus, zumindest wenn der Herausforderer gewinnt, wie in diesem Fall. Sollte so ein Kampf einmal nicht tödlich ausgehen, so wird der Ex-Alpha jedenfalls nicht ins Rudel aufgenommen. Er muss sein Leben nun als Ausgestoßener verbringen. Zumindest solange bis er sich selbst in der Lage sieht einen anderen Alpha herauszufordern und dessen Rudel zu übernehmen oder eben mit dem Leben zu bezahlen. Ein Alpha ist meist nicht gewillt einen anderen Posten einzunehmen. Sollte jedoch der Herausforderer dem bestehenden Alpha unterlegen sein und sowas findet ein Alpha meist ziemlich schnell heraus, geht es keinesfalls vorrangig darum seinen Herausforderer zu töten. Sollte der Alpha in seinem Herausforderer Potential sehen, gibt es natürlich auch die Möglichkeit diesen ins Rudel aufzunehmen. Jedoch wird auch diese Option selten gewählt oder in Betracht gezogen. So ein verlorener Kampf nagt doch ganz schön am Ego, da will man nicht unbedingt als Verlierer auch noch ins Rudel aufgenommen werden und dem Alpha hörig sein. Daher gibt es auch noch die Kategorie der sogenannten „Loner“, das sind Werwölfe die keinem Rudel angehören und oder niemals einem Rudel angehören wollen. Es gibt unzählige von diesen Einzelgängern, mich miteingeschlossen. Jeder muss für sich selbst entscheiden, wie er sein Leben als Werwolf verbringen möchte. Aus den Einzelgängern können schließlich irgendwann ebenfalls Rudelmitglieder werden. Ein Loner muss nicht immer ein Loner bleiben.

Der Umstand, dass ein anderer Alpha nun das Tunstell-Rudel anführte, brachte mich trotzdem nicht dazu meine Zelte in Dublin abzubrechen. Ich hatte mich damals gegen das Rudel entschieden und es kann immer zu solchen Situationen kommen, dass der Alpha eines Rudels von einem anderen Werwolf herausgefordert wird und den Kürzeren zieht. Jeder Alpha weiß worauf er sich einlässt, wenn er den Posten des ranghöchsten Werwolfs bekleidet. Mein Vater wusste schließlich ebenfalls worauf er sich einließ und selbst wenn ich mich dazu entschlossen hätte im Rudel zu bleiben und irgendwann mal selbst als Alpha zu fungieren, wäre es auf einen Kampf hinausgelaufen, der entweder mit dem Tod oder mit dem Rauswurf aus dem Rudel geendet hätte. Solange es keine weiteren Gerüchte über den Zerfall des Rudels gab, gab es für mich auch keinen Handlungsbedarf. Das Erbe meiner Eltern wartete noch immer in London auf mich, die Villa in der ich geboren wurde. Dieses Erbe konnte mir auch nicht davonlaufen, daher musste ich auch nicht nach London reisen. Während meiner Abwesenheit kümmerten sich ein paar langjährige Angestellte darum die Villa in Schuss zu halten, sollte es mich doch irgendwann wieder nach London treiben. Vorerst jedoch blieb ich meiner neuen Heimat Dublin treu und arbeitete auch weiterhin aufopferungsvoll im Krankenhaus. Dabei vergaß ich aber mein Selbststudium nicht. Schließlich lernt man als Arzt nie aus und andere Heilpraktiken inne zu haben, ist sicher auch nicht verkehrt. Je mehr Fertigkeiten man aufweisen kann, desto besser ist jedem Einzelnen geholfen. Das Krankenhaus in dem ich arbeitete, betreute nicht nur Menschen, sondern auch unsereins. Nichtmenschliche Wesen, Rassen aller Art, daher konnte ich meinen Geruchssinn ebenfalls ein wenig ausweiten. Mein Näschen war prädestiniert dafür die verschiedenste Rassen anhand des Geruchs zu unterscheiden. Mit einer Menge Übung gelang es mir auch die Mischwesen einordnen zu können und somit keinem meiner Patienten ein schädliches Medikament zu verabreichen. Schließlich war zur damaligen Zeit nicht immer alles in den Akten vermerkt. Schlamperei sag ich euch. Würde das heutzutage passieren, wäre man seinen Job wohl schneller wieder los, als man bis drei zählen könnte. Als Arzt hält man immerhin etwas sehr Kostbarste in der Hand, das Leben. Damit sollte zu keiner Zeit leichtfertig umgegangen werden. Daher kann ich solche Gedanken wie Selbstmord nicht nachvollziehen. Ein Leben besteht nun mal nicht nur aus Friede-Freude-Eierkuchen und wir haben uns alle lieb, die Schattenseiten sind dafür da, um daran zu wachsen und seine Lehren daraus zu ziehen. Aber was versteh ich schon vom Leben?

Wie dem auch sei, weitere Jahre in Dublin zogen ins Land. Bis dato war mir auch nichts neues mehr von meinem ehemaligen Rudel zugetragen worden. Es war auch nicht so, dass ich in jeder Kneipe um den neusten Klatsch und Tratsch fragte, bei besonderen Ereignissen verbreiten sich die Nachrichten sowieso wie ein Buschfeuer, trotz allem hielt ich natürlich meine Augen und Ohren weiterhin offen. Klar gäbe es noch die Möglichkeit sich beim Rudel zu melden oder wenn man lieber spektakuläre Auftritte hinlegte, dem Rudel gar einen Besuch abzustatten. Aber so ein unangekündigter Besuch eines Werwolfs, der dem Rudelführer nicht bekannt ist, könnte als Herausforderung an den Alpha-Posten betrachtet werden. Ein Alpha steht daher auch ziemlich unter Strom, wenn sich der Geruch eines Neuankömmlings in seinem Revier bemerkbar macht. Ein Alpha wird daher immer vom worst-case-Szenario ausgehen und sich kampfbereit machen. Das Eindringen in ein bereits markiertes Revier ohne Ankündigung ist nicht gerne gesehen, wird aber toleriert, schließlich will jeder mögliche Herausforderer sein Anliegen vorbringen ohne vorher bereits Gefahr zu laufen abgeschlachtet zu werden. Ist wohl so eine ungeschrieben Regel unter den Werwölfen. Daher war meine Reisebereitschaft zu meinem ehemaligen Rudel kaum vorhanden. Sollte jedoch aus unerklärlichen Gründen ein ehemaliges Rudelmitglied Kontakt mit mir aufnehmen wollen, war meine Adresse in der Londoner Villa hinterlegt.

Eigentlich rechnete ich gar nicht mehr damit, dass sich irgendjemand von meinem ehemaligen Rudel die Mühe machte sich bei mir zu melden. Schließlich gab es keine Gerüchte, dass es dem Rudel schlecht ging. Da kam der Besuch des Betas schon sehr überraschend. Meinen Gesichtsausdruck könnt ihr euch sicher vorstellen. Kinnlade bis zum Boden. Randolph Lewis, schon seit Kindertagen wurde er liebevoll Dolphi von mir genannt, sah wie immer sehr elegant aus. Randolph mochte es immer noch ein wenig altertümlich, elegant, mit Taschenuhr. Sein Besuch fiel auf den 11. Februar 1881. Natürlich war ich gastfreundlich genug um ihn eine Tasse Tee anzubieten, die er natürlich, weil Engländer, gerne annahm. Das Wiedersehen mit dem Beta, wie er mir bestätigte, war nicht ganz ohne Hintergedanken. Randolph war schon immer sehr berechnend und vorausschauend. Das Wohl galt dem Rudel. Dolphi erklärte mir also, dass es dem jetzigen Alpha gesundheitlich nicht astrein ging. Und er fürchtete, dass das Rudel schon in absehbarer Zeit ohne Alpha dastehen würde. Randolph war leider schon immer jemand gewesen, der nicht danach strebte den Titel des Alpha zu bekleiden. Er hielt sich lieber im Hintergrund und agierte als die rechte Hand des Alphas. Das war eben sein Rang im Rudel und sollte sich auch nicht ändern. Ich bin mir zwar sicher, wenn es hart auf hart kommen würde, würde er sich dazu durchringen auch den Posten des Alphas zu übernehmen. In einem Rudel, wo der Alpha verstirbt, getötet wurde oder sonstiges, obliegt es dem Beta oder Gamma das Rudel vorerst zu leiten oder sogar zu übernehmen, sollte es sich einer der Beiden zutrauen ein Rudel zu führen. Hier bedarf es keinem Kampf um den Platz als rechtmäßiger Alpha im Rudel einzunehmen. Es gibt auch die Möglichkeit, ein Rudel ohne Alpha vorzufinden, diese Konstellation ist aber ziemlich selten bis gar nicht vorhanden. Jedes Rudel strebt nach einem Alpha, dem es folgen kann. Ein Rudel ohne Alpha kann sogar Gefahr laufen auseinander zu brechen, denn ein Beta oder Gamma kann einen Alpha auf lange Sicht nicht ersetzen. Da Wölfe im Grunde wie Hunde sind, hören sie gerne auf Befehle und lassen sich leiten. Die Verantwortung obliegt somit dem Rudelführer. Er ist sozusagen der Fädenzieher. Es ist doch ganz klar, dass ich diese Entscheidung nicht gleich fällen konnte, daher kehrte Randolph alleine nach Aldourie Castle zurück. Ich bat ihn um ein wenig Bedenkzeit. Schließlich fand mein Leben in Dublin statt und bevor ich auch nur daran denken konnte meine Zelte abzubrechen, musste ich zuerst ein paar Dinge regeln.

Die Bedenkzeit verging wie im Fluge, aber da ich noch immer ein Herz für das Rudel hatte, entschied ich mich vorerst für den Umzug nach London. In der Londoner Tunstell-Villa zu wohnen war sogar für mich eine Premiere. Als Baby verbrachte ich dort nur die ersten paar Tage, aber daran erinnern konnte ich mich nicht. Wer sich an seine ersten Tage oder Monate erinnert, ist ganz bestimmt nicht von dieser Welt. Der Umzug verlief relativ reibungslos und auch die Versetzung in ein Londoner Krankenhaus ging bestens in Ordnung. Das Gefühl in London zu sein, war schon irgendwie berauschend, da ich von London, generell von England, bis zu diesem Zeitpunkt eigentlich nur gehört hatte. Ziemlich traurig, wenn man in London geboren wurde, aber das musste man nicht gleich jedem auf die Nase binden. Das blieb mein kleines, schmutziges Geheimnis. Die Bediensteten der Villa empfingen mich mit offenen Armen, schließlich war ich immer noch das Kind der Tunstells. Wenn auch ein wenig in die Jahre gekommen. Randolph ließ ich einen Brief zukommen, damit er wusste, dass ich bereits an der ihm bekannten Adresse zu finden war. Ich muss euch sagen, in London ließ es sich gut leben. Vielleicht hätte ich schon viel früher meine Zelte in Dublin abbrechen sollen um die Luft in England zu genießen. Tja, im Nachhinein ist man immer schlauer.

Es dauerte auch gar nicht allzu lange, bis Dolphi am Fuße zu meiner Eingangstür stand. Erst zu diesem Zeitpunkt fiel mir auf, dass er sich sicher prächtig mit Francesco verstehen würde. Vom Kleidungsstil hätten sie Zwillinge sein können. Gedanklich schrieb ich ein Treffen auf meine Liste. Randolph würde meine Wahl an Freunden auch niemals in Frage stellen, selbst wenn es sich bei besagtem Freund um einen Vampir handelte. Ich war mir dennoch sicher, dass die Beiden gut miteinander auskommen würden. Aber vorerst gab es wichtigere Dinge zu klären. Der Beta berichtete mir vom Geisteszustand des derzeitigen Alphas, der anscheinend rapide abnahm. Er litt anscheinend nicht nur an Verwirrtheit, sondern auch noch an Verfolgungswahn. Von den Stimmen ganz zu schweigen. Keine besonders gute Kombi, vor allem nicht, wenn es sich bei besagtem Individuum um einen Werwolf handelte. Sein Zustand würde noch weitaus verheerender Ausmaße annehmen. Zum damaligen Zeitpunkt waren die Behandlungsmaßnahmen begrenzt. Schließlich kannte man das Krankheitsbild auch noch nicht unter dem Namen Schizophrenie. Zur heutigen Zeit könnte man sicher mit entsprechenden Medikamenten dagegenwirken. Damals steckte die Medizin eben noch in den Kinderschuhen, wenn auch schon ein wenig fortgeschrittener. Auf alle Fälle musste gegen diesen Alpha etwas unternommen werden. Die Stimmen konnten sicher auch in bösen Zungen sprechen und dem Alpha Anweisungen geben, die dem Rudel schaden konnten. An den Schaden wollte ich zu diesem Zeitpunkt auch gar nicht denken. Daher entschloss ich mich auch in den nächsten Wochen den Alpha herauszufordern. Man konnte nicht darauf hoffen, dass er früh genug den Löffel abgab und somit den Weg ebnete.

Mich auf einem Kampf vorzubereiten stand nie auf meiner Liste, aber was tat man nicht alles um das Wohl der Allgemeinheit zu schützen? Mit einem durchgeknallten Werwolf war nicht gut Kirschen essen. Die Frage ob ich überhaupt bereit war ein Rudel anzuleiten, kreiste immer öfter in meinen Gedanken. War ich auch gut genug um das Rudel zu führen? Zweifel waren zu diesem Zeitpunkt tödlich, daher schob ich diese Gedanken stets beiseite. Darüber konnte ich mir noch früh genug den Kopf zerbrechen, sollte alles so laufen wie ich es mir vorstellte. Der Tag der Entscheidung fiel auf den 10. September 1881. Wie man sieht, wurde nicht lange gefackelt. Man durfte dem Alpha keinen nötigen Stoff für irgendwelche Kurzschlussreaktionen geben. Daher hatte ich mich auch früh genug auf den Weg gemacht. Das Problem bei der Sache war, dass ich mich auf fremdem Terrain befand. In ein fremdes Territorium einzudringen, ließ die Alarmglocken eines jeden Alphas schrillen. Nur leider war dieses Vorhaben nicht zu umgehen. Natürlich herrscht zwischen den einzelnen, halbwegs zivilisierten, Werwolfstämmen ein ungeschriebenes Gesetz, dass kein revierfremder Werwolf hinterrücks abgeschlachtet wird, ohne sein Anliegen dem Alpha vorgetragen zu haben. Somit konnte ich mit ruhigem Gewissen mein Ziel erreichen und mein Anliegen vorbringen, von dem der Alpha wenig begeistert schien. Verständlich, befände ich mich just in dem Moment in dieser Situation, wäre ich wohl auch nicht begeistert, wenn ein dahergelaufener Troll mich zu einem Kampf und das Anrecht auf das Rudel herausfordern würde. Diese besagte Situation blieb mir zum Glück erspart. Wobei man hier wohl nicht von Glück reden konnte, aber das ist ein anderes Kapitel, zu dem ich noch kommen werde, zu gegebener Zeit.

Zuerst kommen wir zu ein wenig Action. Schließlich gab es einen Kampf zu bestreiten. Ein Kampf um den Rang des Alphas wird in der Wolfsgestalt ausgetragen. Wäre ziemlich kacke, wenn man immer auf einen Vollmondnacht warten müsste. Und außerdem ist man als Werwolf unberechenbar, da könnten auch Ausversehen andere Leute in Mitleidenschaft gezogen werden. Das wäre doch schade drum. Nun da ich dem Alpha mein Anliegen vorgetragen hatte, versammelte sich auch das restliche Rudel vor Aldourie Castle. Ein solches Spektakel konnte man nicht als gängig einstufen. Ein solches Spektakel hatte ich in der Zeit, in der ich noch beim Rudel war, jedenfalls nicht miterlebt, daher war es auch für mich eine Premiere, die hoffentlich gut ausging. Zwar zweifelte ich nicht an meinen Fähigkeiten, da ich auch noch bei klarem Verstand war, aber ohne Blessuren auszukommen war ein Ding der Unmöglichkeit. Der Beta, Randolph, erklärte den Kampf für eröffnet und im nächsten Augenblick standen sich auch keine Männer mehr gegenüber sondern Wölfe, die bereit waren zu töten. War ja auch meine Intention dahinter. Erlöse uns von dem Bösen. Aber da ich mir zuerst ein Bild meines Gegners machen wollte, ließ ich ihm den Vortritt den ersten Schritt zu machen. An den kompletten Ablauf des Kampfes kann ich mich nicht mehr erinnern, dafür aber umso besser an das Geschehene nachdem ich mich unter einer seiner Attacken weggeduckt hatte. Wenn ich damals gewusst hätte, welche Auswirkung mein Ausweichmanöver mit sich bringen würde, hätte ich ihn an meine Kehle gelassen. Aber wie sagt man so schön: „Im Nachhinein ist man immer schlauer.“. Während eines Kampfes hat man seine Umgebung nicht immer im Blick, dafür aber seinen Gegner. Nachdem dieser zum Sprung ansetzte und ich erfolgreich ausgewichen war, hefteten sich meine Irden wie von alleine auf den Alpha, der mit gefletschten Zähnen direkt auf einen Anwärter zuhielt. So schnell konnte niemand im Rudel reagieren und da war es auch schon zu spät. Ein erstickter Schrei unterbrochen von einem Gurgeln, gefolgt von einer Blutfontäne war das Resultat. Die geschockten Blicke der Nebenstehenden brannten sich in mein Hirn. Wer sieht schon gerne einen Kameraden sterben? Denn nichts anderes tat der Anwärter, wenn man mal die sich immer größer werdende Lache anschaute. Nun hieß es, schnell handeln. Da der Kampf zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht zu Ende war, entschied der nächste Angriff meinerseits darüber ob der Anwärter möglicherweise leben durfte oder starb. Daher setzte ich all meine letzte Kraft in den finalen Schlag, der zum Glück auch das Ende des Alphas – und der Schreckensherrschaft - bedeutete und eine neue Ära für das Rudel einläutete.

Ich, Dr. Vincent Tunstell, erkämpfte mir am 10. September 1881 den Posten des Alphas. Das Leben des Anwärters zu retten konnte man als meine erste Amtshandlung als neuer Alpha des Tunstell-Rudels beschreiben. Hierfür gab es nur eine Option. So sehr mir diese Option missfiel, hatte das Leben eines Mitglieds oberste Priorität. Die Verwandlung in meine Anubis-Form ging, trotz jahrzehntelanger Nichtanwendung, leicht von der Hand. Diese Verwandlung ist wie Fahrrad fahren, einmal gelernt, immer gekonnt. Ich machte mich also bereit den Anwärter in einen Werwolf zu verwandeln, insofern er stark genug war um es zu überleben. Dieses Prozedere der Verwandlung möchte ich euch an dieser Stelle lieber ersparen. Auf alle Fälle dauerte es gefühlte Stunden, bis ich damit endlich zu einem Ende kam. Wieder zurückverwandelt in meine menschliche Form, drohte mich die Erschöpfung zu übermannen, doch dank meines Betas gesellten sich zu den unzähligen Wunden nicht noch ein paar blaue Flecken, da er mich mehr ins Castle zerrte als das ich ging. Die nächsten Tage zogen an mir vorbei, als endlich die erlösende Nachricht kam, dass der Anwärter nun kein Anwärter sondern ein Werwolf war. Ein Jungspund sozusagen, meine erste Gelegenheit bei der Erziehung eines Werwolfs nichts falsch zu machen. Es erfüllte mich mit stolz, ein neues Rudelmitglied in unseren Reihen begrüßen zu dürfen und keinen Tod beklagen zu müssen.

Da ich nun der rechtmäßige Alpha des Rudels war, verlagerte sich auch meine Ansässigkeit nach Schottland beziehungsweise wieder nach Aldourie Castle. Schließlich war ich als Rudelführer für die Erziehung des Neuwerwolfs zuständig, mit tatkräftiger Unterstützung der anderen Mitglieder. Wie ich bereits schon ausgeführt habe, gibt es in einem Rudel verschiedene Fähigkeiten und Fertigkeiten zu trainieren, die nicht nur dem Alpha obliegen. Wir waren mit vollem Tatendrang dabei, da gingen schon so einige Jährchen ins Land. Als verwandelter Werwolf muss man sich eben erst an das neue Wesen in sich gewöhnen und das braucht eben seine Zeit. Ich sag mal so, als bereits geborener Werwolf, weiß man, was auf einen zukommt, aber davon haben die Anwärter keine Ahnung. Die können sich nur zusammenreimen wie es möglicherweise als Werwolf sein wird. Meine Arbeit in London war bis auf weites auf Eis gelegt. Ich mag und mochte den Job als Arzt schon immer, daher ließ ich es mir auch nicht nehmen weiter in meinen Büchern zu schmökern und weitere Bücher zu kaufen. Eine eigene Bibliothek zu besitzen war schon immer ein Traum gewesen, denn ich mir mit den unzähligen Büchern erfüllte. Es waren natürlich nicht nur Medizinbücher, sondern auch Alternativen, sollte es jemanden im Rudel einmal nach einem Buch dürsten. Bildung schadet sowieso nicht. Manche Lebewesen wären gut beraten, wenn sie mal ein Buch in die Hand nehmen und lesen würden. Und damit meine ich kein Klatschblatt oder einen Manga. Schulbücher wären schon ein guter Anfang zumindest für die Schüler unter uns.

Da ich aber ungerne auf meinen Job als Arzt verzichten wollte und so ganz nebenbei auch Geld verdienen konnte, wurde ich als Hausarzt tätig. Das war damals so eine göttliche Eingebung gewesen. Ich wollte auch weiterhin meinen Mitmenschen helfen. Schließlich konnte ich auch Erfahrung in der Behandlung anderer Wesen aufweisen, die bislang noch nicht so ausgereift waren. Hin und wieder kam es sogar vor, dass man mich in einem Krankenhaus brauchte. Dr. Tunstell war immer gerne zur Stelle. Meine Anwesenheit für manche Besuche konnten mehrere Tage dauern, daher vertrat mich in dieser Zeit Randolph. Ein wahrlich hervorragender Beta, auch schon zu Zeiten meines Vaters.

Die Jahre mit meinem Rudel vergingen auch wie im Flug. Es wurden viele gute Erinnerungen geschaffen. Es war auch nicht immer einfach, aber so ist das Leben. Auf alle Fälle habe ich es, auch bis heute nicht, bereut damals das Rudel aus einer prekären Situation gerettet zu haben. Zwar wollte ich niemals ein Rudelführer werden, aber meine Jungs hatten es mir ziemlich leicht gemacht. Das Gefühl von Familie und Zugehörigkeit stellt sich in einem Werwolfsrudel ziemlich schnell ein. Es gibt kein Entkommen. Und nach ein paar Jahren will man auch gar nicht mehr weg. So zumindest war es bei mir. Nach meiner Zeit alleine, war es auch eine willkommene Abwechslung. Wir haben schon so einigen Unfug angestellt, Diskussionen und Streitgespräche geführt. Es war keinen Tag langweilig. Und so konnte man bereits das Jahr 1900 schreiben. Die Zeit als Werwolf kann man eigentlich nur an seinen Mitmenschen ablesen, da für uns, die Zeit wesentlich langsamer voranschreitet. Da auch nicht alle Anwärter verwandelt werden, nimmt der Lauf des Lebens seinen Weg und endet mit dem Tod. Darüber kann ich ebenfalls ein Lied singen. Ich habe schon unzählige Menschenleben dahinscheiden sehen. Segen und Fluch zugleich so ein Leben als beinahe unsterbliches Wesen, aber davon können nicht nur Werwölfe ein Lied singen. Es gibt sogar Menschen, die sogenannten Magier, die ebenfalls länger leben können als der Rest ihrer Spezies. Ziemlich schräg, aber heutzutage gibt es nichts, was es nicht gibt. Bei meinen unzähligen Hausbesuchen aber auch bei der Arbeit im Krankenhaus gab es schon so manche Kuriosität zu bestaunen. Nicht nur, was andere Rassen angeht. Auch die Menschen selbst, haben so Einiges vorzuweisen. Aber mit solchen Kamellen will ich niemanden langweilen. Daher kommen wir zu einem ganz bestimmten Auftrag für das Londoner Krankenhaus.

Der Auftrag sollte ebenfalls ein paar Tage in Anspruch nehmen. Daher machte ich mich auch sofort auf den Weg um rechtzeitig dort anzukommen. Diese Reisen von Schottland nach London absolvierte ich meistens in meiner Wolfsgestalt, da man damit ziemlich schnell vorankam. Und ich war ja auch ein zackiges Kerlchen. Nicht so eine langsame Ente, wie ein gewöhnlicher Wolf. Darauf bilde ich mir aber absolut nichts ein. Ich bin sehr bescheiden. Meistens. Der Auftrag in London war im Grunde genommen nicht sonderlich spektakulär, ich kann mich auch gar nicht mehr so genau daran erinnern. Das kommt eben mit voranschreitendem Alter, man weist schon einige Lücken auf. Manchmal würde ich mir wünschen, dass ich mir aussuchen könnte, wo die Lücken in meinem Leben entstehen. Aber leider ist mir ein solches Privileg nicht vergönnt. Daher kann ich mich auch noch zu genau daran erinnern wie die Rückkehr zu meinem Rudel ausgefallen ist. Das wäre nämlich ein Ereignis, welches ich zu gerne vergessen würde. Aber ich habe ja schon oft genug gesagt, dass das Leben kein Wunschkonzert ist. Bei meinen Eltern hatte es mich bereits hart getroffen, aber diese Rückkehr nach Aldourie Castle war wie ein Alptraum aus dem man einfach nicht aufwacht. Ich konnte schon von weitem den metallischen Geruch von Blut riechen. Nur war mir zu dem Zeitpunkt noch nicht bewusst, dass es nicht nur kein gutes Zeichen war, sondern einfach nur schrecklich sein würde. Unbegreiflich. Ich kam schneller an mein Ziel als mir lieb war. Der Geruch nach Blut gepaart mit der Angst um mein Rudel trieb mich zur Höchstform, erst als ich in Reichweite unseres Quartiers war, verwandelte ich mich in meine menschliche Gestalt. Kein Laut meines Rudels drang an mein Ohr, nur die toten Körper zeugten davon, dass hier mal Leben geherrscht hatte. Mir blieb bei dem Anblick die Sprache weg, ich war wie erstarrt – zur berühmten Salzsäule. Es war nicht nur der Geruch des Blutes, welches in der Luft lag, sondern auch der Geruch nach Silber und ein Hauch von Schießpulver. Als ich mich nach einer gefühlten Ewigkeit endlich bewegen konnte, erschloss sich mir erst das Ausmaß. Mein Rudel wurde bis auf mich vollkommen ausradiert, kaltblütig ermordet. Wer auch immer solchen Hass gegen das Tunstell-Rudel entwickelt hatte, war sehr gründlich gewesen. Und anscheinend erfreute es denjenigen, dass ich den einzigen Überlebenden darstellte. Wie und was ich nach diesem erschütternden Fund gemacht habe, weiß ich nicht mehr. Vermutlich habe ich mich irgendwo in einer Ecke hin und hergewiegt, wie ein kleines Kind. Geheule war sicher auch mit von der Partie. Hass, der stellte sich erst später ein. Nachdem ich wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. Das Tunstell-Rudel gab es ab diesem Zeitpunkt nicht mehr. Der Tag an dem ich diese Entdeckung machen musste, fiel auf den 25. Juli 1900. Ein sehr prägendes Ereignis. Wenn ich so an die Harry Potter Filme denke, wäre ich gerne obliviiert worden. Auch heute noch. Darüber zu sprechen oder daran zu denken, fällt mir noch immer schwer und ich vermeide dieses Thema auch so gut es geht. Es gibt Mittel und Wege um davon abzulenken. Ich bin Meister darin. Irgendwie brachte ich es sogar fertig das Anwesen zu verscherbeln. So einen Ort wollte ich nicht in meinem Besitz haben. Und irgendein Depp lässt sich für eine solche Immobilie immer finden. Man muss demjenigen nur ein wenig Honig ums Maul schmieren. Ich war froh das Castle endlich los zu sein.

Nachdem ich diesen Ort des Schreckens an den Mann gebracht hatte, wollte ich einfach meine Ruhe. Mich in der Villa in London einzuigeln klang zwar verlockend, aber da war leider noch immer das Personal, was mich in meiner Ruhe stören würde. Daher fiel diese Option ins Wasser. Und das Personal aus dem Dienst zu entlassen, stand auch nicht zur Debatte. Kurzerhand entschloss ich mich dazu in meiner Wolfsgestalt ein wenig Zeit zu verbringen und durch die Wälder zu stromern. Dabei konnten mich keine Menschen um meine Ruhe bringen. Das war der perfekte Plan um meinem Alptraum zu entfliehen. Dachte ich. Die Zeit als Wolf – zu Vollmondnächten auch als Werwolf – ging irgendwie ziemlich schnell in Fleisch und Blut über. Zu schnell. Denn irgendwann wollte ich mich gar nicht mehr in einen Menschen verwandeln, wie ich es gelegentlich getan habe. Ich war immer stolz gewesen kein solch primitiver Werwolf zu sein. Die Zeit der Verdrängung machte auch vor meinem Körper nicht Halt und da ich als Wolf dem Alptraum ganz gut entfliehen konnte, mein Wille sowieso angeschlagen war, siegte auch nicht die Vernunft. Die innere Stimme zu ignorieren war schon immer ein leichtes für mich gewesen. Als Wolf verging die Zeit auch rasend schnell. Die Tage verschwammen zu Wochen, zu Monaten und schlussendlich zu Jahren. Und irgendwann war wohl auch das Jahr 1932 gekommen.

Zu meinem Glück konnte ich Francesco – ihr wisst schon, der schwule Vampir - zu meinen Freunden zählen, der irgendwann und irgendwie Wind davon bekommen hatte, was mit dem Tunstell-Rudel passiert war. Auch mein Verschwinden, Untertauchen, der Realität entfliehen – wie immer man es auch nennen mochte – blieb seinen Informationsquellen nicht unbekannt. Und so ging er regelrecht auf die Jagd nach mir. Ließ seine Drohnen nach mir suchen, machte sich auch selbst die Hände schmutzig. Schmutzig im Sinne von nicht legaler Informationsbeschaffung, dass er zu solchen Dingen fähig war, mochte man ihm auf den ersten Blick gar nicht zutrauen. Aber Fran ist und bleibt ein Schlitzohr, getarnt als Gentleman. Er setzte alle Hebel in Bewegung um mich zu finden, vermutlich um Gewissheit zu haben ob er lachend auf einem Grab rumtanzen konnte. Und zwar auf meinem. Aber diesen Gefallen konnte ich ihm nicht tun. Seine Drohnen fanden mich irgendwo in Russland. Anscheinend mochte ich als Wolf die Kälte. Das hat sich auch bis zum heutigen Tag nicht geändert. Ich zieh die Kälte der Hitze vor. Mein Kreislauf dankt es mir ebenfalls. Aber zu kalt sollte es auch nicht sein. Wobei ich auch zugeben muss, dass ich ein Warmduscher bin. Eiskalt zu duschen steht nicht auf meiner Agenda. Was ebenfalls nicht auf meiner Agenda stand, war mich fangen zu lassen. Den Lakaien von Francesco hatte ich es nicht leicht gemacht. Da musste er schon selbst anrücken. Was er auch tat. Ohne Kampf ging es aber trotzdem nicht vonstatten. Und da ich nun einmal nur ein Wolf mit tierischen Instinkten war, kein taktisches Genie mit Hirn und Strategie, gelang es dem Vampir mich zu überwältigen. Auf diesen Sieg ist er besonders stolz. Prahlt sogar damit, natürlich nur um mich zu ärgern. Im Nachhinein gesehen, ist es schon in Ordnung und ich verdanke ihm auch eine Menge. Er hat mich mit viel Zeit, viel Geschwafel und einer Menge Unkosten wieder zurück in meine menschliche Form gedrängt. So genau, wie er es geschafft hat, will er mir bis heute nicht verraten. Vielleicht war auch ein wenig Folter involviert. Einem Vampir ist alles zu zutrauen. Daher kommt auch diese Feindschaft zwischen Vampir und Werwolf. Keiner traut der anderen Rasse, weil sie einfach unberechenbar sind. Und wegen anderen Vorfällen. Wie auch immer dieser Hass zwischen diesen Rasen entstanden ist, damit will und werde ich mich zu keiner Zeit beschäftigen. Meine Zeit ist kostbar und mit Belanglosigkeiten will ich mich nicht aufhalten.

Wie bereits irgendwo schon kurz erwähnt, verliert man, je länger man sich ohne Rückverwandlung in der Wolfsgestalt befindet, die menschlichen Züge. Das heißt, ich musste wie ein Kleinkind erst wieder lernen zu sprechen, zu gehen, zu lesen und alles was noch dazu gehört. Da ich mich aber nicht allzu lange in der Wolfsgestalt befunden hatte, war es mir relativ schnell möglich mich wieder gesittet zu artikulieren und mich ohne fremde Hilfe auf zwei Beinen zu halten. Ich sollte vielleicht auch noch dazu sagen, dass mein medizinisches Fachwissen nicht darunter gelitten hat. Wäre ich jedoch noch ein paar Jahrzehnte länger in dieser Form unterwegs gewesen, hätte ich wohl umsonst studiert und meinen Job praktiziert. Daran will ich gar nicht erst denken. Aber anderseits wäre ich an dieser Misere selbst schuld gewesen. Ein Hoch auf meinen Vampirfreund, dass er mich unter seine Fittiche genommen hat und ich dank ihm wieder zu meiner alten Form gefunden habe, was natürlich auch nicht von heute auf morgen passiert war. Es dauert ja leider immer seine Zeit, neue – alte Dinge zu lernen. Bis es jedoch wieder soweit war, hatten wir ein Domizil ein wenig abseits von Menschenmassen gewählt. Für die nächsten Jahre wurde Gambarogno in der Schweiz zu meinem Zuhause.

In diesen Jahren erweiterte ich mein medizinischen Wissen und mein Handwerk. Mithilfe von eigens für mich organisierten Ärzten wurde es mir möglich durch ein Medikament, das erst durch unzählige Experimente entdeckt und verfeinert wurden, meine Wundheilung auch auf andere zu übertragen. Der Vorgang wie das geschieht ist nur leider nicht jedermanns Sache. Aber darüber sollte man sich nicht aufregen, wenn man sein lausiges Leben gerettet bekommt. Für diese Rettung muss ich nur ein wenig an der Wunde rumschlabbern, meinen Sabber verbreiten und die Wunde schließt sich wie durch Zauberhand. Allerdings kann ich nur oberflächliche Wunden heilen, Knochenbrüche oder Krankheiten leider nicht. Man kann vom Glück reden, dass ich für diese Wundheilung nur ein wenig Lecken muss, es wäre doch viel schlimmer und wesentlich ekliger, wenn ich denjenigen anpinkeln müsste. Das hätte sicher schon mehrere Anklagen wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses nach sich gezogen. Und außerdem kann man ja schlecht von mir verlangen, ständig pinklig zu sein. Es ist schon gut so wie es ist. Und da ich auch weiß, wie ich selbst dieses Medikament herstellen kann, ist ein schneller Heilungsprozess der Wunden gesichert. Die Wundheilung hängt auch von der Größe und Tiefe einer Wunde ab. Kratzer verschwinden innerhalb weniger Sekunden, wohingegen eine Schusswunde doch ein paar Minuten benötigt. Ich kann auch keine abgerissenen oder weggesprengten Körperteile nachwachsen lassen, sollte jemand auf diese absurde Idee kommen. Durch diese Forschung an den Werwolfsgenen verstrichen weitere Jahre meines Lebens, die auf alle Fälle nicht verschwendet waren. Wenn man engrossed in eine Sache ist, hat man auch weniger Zeit über bestimmte Dinge nachzudenken. Und ehe man sich versieht ist bereits ein weiteres Jahrzehnt vorbei und ein neues Jahrzehnt hat begonnen.

Daher schreiben wir bereits das Jahr 1948, somit verbrachte ich also 16 Jahre damit wieder zu lernen wie ein Mensch zu funktionieren, das hat jedoch nicht 16 Jahre in Anspruch genommen. Wäre ja noch schöner gewesen. Schließlich befand ich mich nicht übermäßig lang in meiner Wolfsgestalt. Dafür brauchte die Entwicklung der oben genannten Enzyme, sowie der neunen Wundheilung den Großteil dieser Zeit. Mit einem fähigen Team lässt sich eben so einiges anstellen. Ich konnte es mir jedenfalls leisten, ich hätte es mir auch noch weitere Jahre leisten können, aber man will ja nicht unnötig Geld zum Fenster rausschmeißen. Und außerdem wollte ich Francescos Domizil nicht weiter blockieren, auch wenn es sich in der Schweiz ziemlich gut aushalten lässt. Es heißt nicht umsonst: Neutral wie die Schweiz, habe nicht wirklich etwas vom berühmten 2. Weltkrieg mitbekommen. Zum Glück. Stellt euch mal vor ein Irrer ist im Besitz eines wildgewordenen Werwolfs oder mehrere starker Wesen um seine Gegner in die Knie zu zwingen. Schrecklich. Ich kann zwar nicht mit Sicherheit sagen, ob irgendwelche Beteiligten Länder nicht doch Gebrauch von diesen Wesen gemacht haben. Es ist und bleibt ein Rätsel was mich nicht weiter interessiert. Ich bin nicht so auf Krieg, Macht und Vergeltung ausgelegt. Solche größenwahnsinnigen Idioten gibt es dafür bereits wie Sand am Meer und es ist leider – im Laufe der Jahre – keine merkliche Dezimierung dieser Spezies festzustellen gewesen. Ich würde solche Lebewesen schon als eigene Spezies betrachten, niemand bei klarem Verstand will damit in Verbindung gebracht werden. Das Problem an dieser Sache ist, dass nicht nur die Menschen solche Kreaturen in die Welt setzen. Auch unsereins kann sich da an die Nase packen. Wie sich der Größenwahn entwickelt, welche Einflüsse es benötigt, welche Erziehung genossen werden muss, welche Rasse prädestiniert dafür ist, ist mir bis heute unbeantwortet geblieben. Sollte aber jemand eine Antwort auf die Frage wissen, teilt sie mit der Welt. Vielleicht wird die Welt dann ein besserer Ort und ihr gewinnt einen Preis dafür. Zwar nicht von mir, aber vielleicht von irgendwem.


Daher beschloss im Jahre 1949 die Schweiz zu verlassen. Ich war jedoch jederzeit bei Francesco willkommen, sowohl in Italien als auch in der Schweiz. Weitere Immobilien von Fran sind mir noch nicht bekannt, aber ich geh‘ stark davon aus, dass es noch eine Handvoll davon gibt. Vampire horten gerne. Kann man auch an seinem Kleiderschrank und seiner Entourage erkennen. Meine Reise führte mich wieder zurück nach London in meine eigenen vier Wände. Als Arzt wollte ich zu diesem Zeitpunkt aber nicht arbeiten, daher verbrachte ich meine Tage lieber in der Bibliothek, man lernt nie aus. Liebe Kinder, schreibt euch das endlich mal hinter die Ohren und ruht euch nicht auf den Lorbeeren aus, insofern ihr überhaupt welche euer Eigenen nennen dürft. Wie wir ja alle wissen, ist nicht jeder mit einem vernünftigen Intelligenzquotienten gesegnet, aber auch die Minderbemittelten habe eine Daseinsberechtigung und können sich sogar mit Ehrgeiz und Fleiß Intelligenz aneignen. Ich kann euch zwar kein Beispiel nennen, aber sollte mir eines vors Auge laufen, werde ich es erkennen. Nur leider wurde das ganze Lesen, nicht zu arbeiten, neue Sachen anzuschleppen auf die Dauer auch langweilig. Langeweile kann tödlich sein, das ist eine Tatsache, der ich beinahe erlegen bin. Dem konnte ich nur eines entgegensetzen – schließlich konnte ich es mir leisten – fremde Länder zu bereisen und dort etwas über die Medizin zu lernen.


Nicht nur die Medizin hielt mich auf meinen Reisen auf Trab, ich hatte auch das Wunder der Technik für mich entdeckt. Zwei Dinge die sich immer weiterentwickeln werden, selbst dann noch, wenn es mit mir zu Ende geht. Gibt ja genügend fähige Individuen auf den einzelnen Gebieten. Eigentlich hatte ich mich niemals als Technikfreak gesehen, passt irgendwie nicht so, aber das Leben geht oft seltsame Wege. Ich möchte mich auch nicht darüber beklagen.

Auf einer Reise nach China, im Jahr 1957 fiel mir die Kunst des Dim Mak in den Schoss. Eine Technik des Schlagens auf bestimmte Vitalpunkte. Speziell in meinem Interesse konnte man das Dim Mak als Akupunktur und Heilmittel für Schmerzen betrachten. Im Grund zielt diese chinesische Kunst auf Selbstverteidigung ab, kann jedoch auch anders gebraucht werden. Es gibt genügend Vitalpunkte, die nicht nur Schmerz lindern, sondern auch Schmerz, Atemnot, sogar den Tod hervorrufen können. Auch diese Punkte sind mir bekannt. Man sollte also lieber aufpassen, wie man mit mir spricht und vor allem was man zu mir sagt. Ich muss niemanden eine auf die Fresse hauen, um denjenigen zum Schweigen zu bringen. An dieser Stelle dürft ihr euch ein teuflisches Lachen mit dazugehöriger Pose vorstellen. Es war nicht immer einfach diese Art der „chinesischen Medizin“ zu erlernen. Aber nach jahrelanger Übung, war ich zwar noch immer kein Meister darin, aber es reicht zum Angeben. Meister wollte ich auch nie werden. Das wäre mir zu anstrengend und war auch nie meine Intention. Da ich so gerne Jahreszahlen in den Raum werfe, verließ ich China 1963.


Ich ließ mich ein wenig treiben und probierte neue Dinge, in neuen Ländern. Mein Reisepensum war nach China noch lange nicht erschöpft. Jedoch zählte ich nicht zu der Sorte, die nur ein paar Wochen an Ort und Stelle verbrachten, sondern schon ein wenig ausgiebiger, wie man an der Reise nach China erkennen konnte. Ich wollte so viel wie möglich von anderen Kulturen und deren Gepflogenheiten erfahren. Schließlich braucht man Stoff für Geschichten, zwar würde es mir auch nicht an Fantasie mangeln welche zu erfinden, aber das ist nicht mein Stil. Ich will ja mit meinen Errungenschaften angeben und stolz darauf sein. Und wenn wir mal ehrlich sind, kann niemand Lügner ausstehen. Hab ich eigentlich schon gesagt, dass mir das auch viel zu anstrengend wäre? Da müsste man ja aufpassen was man wem und wann erzählt. Ist und wird auch niemals mein Metier werden. Schon der bloße Gedanken daran hört sich für mich nach Arbeit an. Und da wären wir auch schon beim Thema, denn der Arbeit nachzugehen nichts zu tun, stellte sich als mehr Arbeit heraus als ich mir eingestehen wollte. Als Workaholic würde ich mich trotz dieser Tatsache auch nicht bezeichnen, denn wie kann man ein Workaholic sein, wenn die Arbeit Spaß macht? Einer göttlichen Eingebung folgend beschäftigte ich mich auf meinen Reisen nach Amerika, Frankreich und Skandinavien mit dem Thema Physiotherapie. Ich strebte dabei jedoch keine Ausbildung an, sondern nahm lediglich an Kursen teil und beschäftigte mich auch mit entsprechender Lektüre. Also ich geh‘ mal davon aus, dass ich jemanden nicht umbringen würde, würde ich mich seiner Annehmen und mit einer Therapie beginnen. Was man nicht weiß, findet man heutzutage sowieso im Internet. Auf diesem Wege könnte man sich sogar selbst therapieren, aber davon würde ich abraten. Man braucht schließlich jemanden, dem man die Schuld in die Schuhe schieben kann, wenn’s in die Hose geht. Ich bin jedoch überzeugt, dass sich niemand über meine Methoden beschweren würde. Gott bin ich zwar nicht, aber allzu viel fehlt nicht mehr. Kann man glauben, muss man aber nicht und sollte man im meinem speziellen Fall auch lieber nicht so ernst nehmen. Ich bin immer für ein Späßchen zu haben. Und es wäre doch wirklich anmaßend mich als Gott zu beschreiben. So etwas würde mir niemals einfallen, auch nicht in meinen Träumen. Ich bin zwar an dieser Stelle nicht besonders gläubig, trotz allem ist die Vorstellung nicht zu verachten, dass es jemand höhergestellten gibt und da wären wir auch schon wieder bei der Schuldfrage. Aber genug der Schuldzuweisungen ich habe hier eine Geschichte zu erzählen, die bereits viel zu lange und zu boring ist.

Vincent Tunstell Karina10

Da ich die skandinavischen Länder, allen voran Schweden, doch recht anziehend fand, während meiner Reisen, hatte ich mich dazu entschlossen ein Pädagogikstudium an der Stockholm University zu beginnen. Mein Weg führte mich von meiner Villa in London daher geradewegs nach Stockholm. Diesen kleinen Ausflug begann ich im Jahr 1980. Die Leute waren eigentlich von Anfang an sehr freundlich, auch zu einem solchen Sonderling wie mir. Mein Aussehen war eben nicht gerade die Norm. Daher freute es mich umso mehr, dass ich gleich Anschluss fand. Das machte die Studienzeit auch um einiges erträglicher. Ein paar Bierchen zischen und ein wenig quatschen nach getaner Arbeit, was konnte es besseres geben? Björn Bergssen, so hieß besagter Anschluss, arbeitete als mein persönlicher Fremdenführer, zusätzlich zu seiner Arbeit als Ingenieur in den Saab-Flugzeugwerken. Wir verstanden uns recht gut, auch wenn ich den Namen Björn noch immer scheiße finde, aber in Schweden sehr weit verbreitet. Genauso wie die Tatsache der blonden Haarfarbe. Mit meiner Größe stach ich zwar immer noch hervor, aber das war wohl nicht zu ändern. Aber ein paar Ausnahmen gab es ja sowieso immer. Björn wurde im Laufe meines Aufenthalts mein Saufkumpane und schien sich immer rege über mein nichtvorhandenes Sexleben zu amüsieren. Natürlich verschwieg ich an dieser Stelle, dass ich a.) Pirat war mit ausschweifendem Sexleben und b.) bereits Witwer. Mein Leben ging nach wie vor niemanden etwas an. Zwar erzählte ich Björn schon ein paar nichtssagende Dinge, aber sicher nichts Relevantes was irgendwie gegen mich verwendet werden konnte. Meine Rasse hielt ich ebenfalls unter Verschluss. Dafür konnte ich mir immer wieder seine Sexkapaden von früheren Zeiten anhören, aber seit er verheiratet war, hieß es: „Gegessen wird nur zuhause.“ Diese Einstellung fand ich gut, von Fremdgehern hielt ich wenig. Sexgeschichten hin und her, er fand, dass ich mich mal wieder an die Frauen ranschmeißen sollte und er wüsste da bereits jemanden. Hab ich schon mal erwähnt, dass ich von Verkupplungsversuchen ebenso eine hohe Meinung habe wie von Fremdgehern? Wiederwillen ließ ich mich nach viel Gezeter seinerseits und unzähligen Freibier darauf ein, diese Frau für einen Abend zu treffen. Ich hätte ihm, nachdem ich doch irgendwann – aber nur unter Protest -nachgab, in seine Fresse schlagen sollen, dieses triumphierende Lächeln aus seinem Gesicht wischen. Wenn ich heute daran denke, kribbelt es mir immer noch in den Fingern.

Besagter Abend mit der netten Dame kam bereits früher als gedacht. Und mich hätte es auch nicht gewundert, wenn Björn irgendwo hinter einer Ecke hervorgesprungen wäre. Er war eben so ein behinderter Penner. Meine Verabredung traf ich in einem Restaurant, eben ganz klischeehaft. Björn hatte mir nur die Beschreibung einer gutaussehenden Blondine mit Namen Annika gegeben. Annika klang meiner Meinung nach auch sehr schwedisch und auf blond wäre ich ohne seine Hilfe ebenfalls nicht gekommen. Ganz gentlemanlike war ich vor der verabredeten Zeit beim Restaurant. Ich wollte eine Dame schließlich nicht im Kalten warten lassen. Meine italienische Frau hatte mir bereits Manieren eingeprügelt was sich gehörte und was nicht. Man ließ mich auch nicht lange warten. Ein Dämonengeruch stieg mir in die Nase und ließ meine Neugierde noch um einiges mehr wachsen. Somit war mein Date wohl kein normaler Mensch, wie Björn einer war. Vermutlich war ihm dieser Umstand ebenso unbekannt, wie meine Rasse. Ich würde natürlich schweigen wie ein Grab, nicht nur Björn sondern auch Annika gegenüber. Mit einem leichten Grinsen im Gesicht begrüßte ich die zierliche Frau und drückte ihr einen Handkuss auf. Kurz bevor es ins Restaurant ging, bot ich ihr meinen Arm an, es mussten ein paar Treppen erklommen werden und ich wollte ungerne riskieren, dass sich meine Begleitung – aus welchen Gründen auch immer – das Genick bei einem Sturz brach.

Im Restaurant, nachdem wir unsere Mäntel abgegeben hatten, konnte ich ihre Figur ein wenig beäugen. Der Körper gehüllt in das kleine Schwarze mit hochhakigen Schuhen. Was will Mann mehr? Die Brille auf der Nase störte mich ebenfalls kein Stück. Jeder Mann hat so seine Vorlieben, manchmal gehörten Brillen einfach nicht dazu, aber für mich war etwas so Triviales nicht wichtig. Es unterstrich ihre Intelligenz. Woher ich wusste, dass die Blondine intelligent war? Sie arbeitete ebenfalls in den Saab-Flugzeugwerken als Ingenieurin, daher kannte sie auch Björn. Ob Björn überhaupt jemals einen Gedanken daran verschwendet hatte, dass es möglicherweise komisch werden würde, wenn Annika und ich uns nicht verstanden? Vermutlich nicht. Ich glaube Annika wäre dem lieben Björn am nächsten Tag auf der Arbeit sicher mit wüsten Beschimpfungen und Tod bringenden Blicken auf den Leim gegangen. Zu seinem Glück verstanden wir uns gut. Wir hatten genug Gesprächsthemen, ihre Arbeit, mein Studium – was kurz vorm Ende stand. Und ich erfuhr im Laufe unseres Gesprächs auch ihren Nachnamen. Engström. Ich sag euch, da gehen einem schon so ein paar Fantasien durch den Kopf. Die blöden Kommentare oder auch Spitznamen, die mir zu diesem Zeitpunkt durch den Kopf schwirrten, ließ ich ebenfalls unter Verschluss. Ich wollte die Blondine ungerne in die Flucht schlagen. Ich brauchte schließlich auch noch andere Bekanntschaften, die einen weitaus besseren Namen vorzuweisen hatten als Björn. Daher war es beschlossene Sache, dass wir uns nach diesem Treffen wiedersehen würden. Da hatte der Schwachkopf doch etwas richtig gemacht, musste man ihm zugutehalten. Auch wenn es nicht viel war.

Während unserer nächsten Treffen erfuhr ich auch ein wenig mehr von Annika oder wie ich sie gerne nannte Nikki. Natürlich sprach ich ihren Namen in ihrer Gegenwart wie gehabt aus, aber in Gedanken war sie für mich Nikki. Auch wenn das Thema des Alters ein wenig heikel für Frauen war, bekam ich auch dieses kleine Geheimnis aus ihr herausgekitzelt. Zudem war mein Interesse noch immer geweckt, welche Art von Dämon sich hinter der Brille befand. Ich konnte zwar die einzelnen Rassen, dank meines Riechkolbens unterscheiden, aber leider gab es bei manchen Rassen – wie Dämonen – verschiedene Unterarten. Bei Tierwesen gestaltete es sich nicht so schwierig. Schließlich kenne ich genügend Gerüche der unterschiedlichsten Tiere und habe auch während meiner Arzttätigkeit niemals aufgehört dazuzulernen. Was hierbei erwähnt werden sollte, dass ich Annika verschwieg, dass ich Arzt war – wie so vieles. Wie würde es sich auch mit meinem jugendlichen Aussehen vereinen lassen bereits Arzt zu sein und Pädagogik zu studieren? Würde zeittechnisch wohl nicht ganz hinhauen. Als Mathegenie will ich mich ganz gewiss nicht rühmen, aber sowas bekomm ich auch noch ohne Taschenrechner hin. Zwar schwer, aber es funktioniert.

Auch der gute, alte Björn wurde mit jedem Treffen immer neugieriger und wollte alle schmutzigen Details über unsere gemeinsame Zeit wissen. Ich mochte Björn, irgendwie zumindest, aber das ging mir an Neugierde doch zu weit. Ein Mann genießt und schweigt. Ein paar unverfängliche Details warf ich ihm – wie einem Hund – ab und zu vor die Füße. Kam immer ganz auf meine Laune und seine Spendierhosen an. Das Leben ist ein Geben und Nehmen. Während dieses Spielchens hatten wir uns bereits Wochen, sogar Monate getroffen. An dieser Stelle möchte ich dazu sagen, dass jeder Bedürfnisse hat, die es gilt zu stillen. Irgendwann führte eben eines zum anderen und wir sind zusammen im Bett gelandet. Man möchte es kaum glauben, aber Annika ging ab wie ein Flugzeug. Schlechtes Wortspiel, ich weiß, aber darum geht es auch gar nicht. Es war für uns beide einfach Bedürfnisbefriedigung und sonst nichts. Ich wage es zu behaupten, dass Liebe zu keiner Zeit mitgespielt hat. Auf meiner Seite jedenfalls nicht. Klar, war die Sympathie, eine gewisse Art von Zuneigung und Vertrauen vorhanden, aber für eine Beziehung definitiv zu wenig. Ich bin sowieso jemand, der sich nicht gleich verliebt, mit Ausnahme von Bianca. Da muss es schon BÄM machen. In dem Alter des Jeden-Tag-Neu-Verliebt-Seins war ich zum Glück nie. Da ist mir eine Menge erspart geblieben. Björn schien mich ebenfalls für würdig genug zu halten, schließlich wurde er mit Details gefüttert, dass er mich seinen Kumpels vorstellte. Dagegen einzuwenden war wohl nichts. Auch wenn Björn manchmal ein Idiot war, so war er doch ein guter Freund geworden in den drei Jahren, die ich bereits in Schweden verbrachte, daher würdigte ich seine Einführung in seinen Freundeskreis. Auch wenn mir die Typen ein wenig suspekt vorkamen. Aber gut, ich wollte kein Scheißfreund sein, daher hielt ich mit meiner Meinung hinter dem Berg.



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Vincent

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BeitragThema: Re: Vincent Tunstell Vincent Tunstell EmptyMo 11 März 2019 - 22:14




Natürlich war auch Björn selbst ein Gesprächsthema zwischen Annika und mir. Ein blöder Kommentar ergab den nächsten und schon wurde wieder wie aus dem Nähkästchen geplaudert. Nicht nur der Blondschopf war Gesprächsthema, hin und wieder erzählte ich auch von den Treffen mit seinen Kumpels, meistens hörte ich nur mit einem Ohr zu, weil es einfach so langweilig war. Aber das wollte ich Björn nicht an den Kopf werfen, sonst wären meine wenigen sozialen Kontakte nicht mehr vorhanden. Nicht jeder Einladung war ich gefolgt, es gab eben Tage, da war ich zu nichts zu gebrauchen. Schließlich war mein Studium ebenfalls schon beendet und ich strebte auch kein weiteres an, wobei ich mich in dieser studienfreien Zeit einem neuen Thema widmete. Der Informationstechnik – kurz IT. Es dürfe einigen von euch noch in Erinnerung geblieben sein, dass ich mich für die Technik interessiere und da gehört nicht nur sie Hardware dazu. Ich wollte auch mit der Software was anfangen können. Wie schon damals bei der Physiotherapie, besuchte ich auch für das Thema IT Kurse. Ich konnte schlecht, nur auf der faulen Haut herumliegen. Das ist einfach nicht mein Stil. Sich zu entspannen ist eine ganz andere Story, als ohne Sinn vor sich hin zu vegetieren. Neben dieser Kurse verbrachte ich auch Zeit mit Annika. Es ging nicht immer in ein Restaurant oder nach draußen, ab und zu den Tag in der Wohnung zu verbringen hatte auch seinen Reiz, egal ob bei mir oder bei ihr. Zwischen uns war bereits eine Freundschaft entstanden, die wesentlich tiefer ging als das mit Björn. Das mit Björn war rein platonisch.

Und mit diesem Arrangement vergingen die Jahre in Schweden beinahe wie im Flug. Schweden wird mir auch weiterhin, aus mehreren Gründen, immer in Erinnerung bleiben. Dort wäre ich beinahe draufgegangen, das ist eine weniger glückliche Erinnerung an diesen Ort. Wobei im Nachhinein betrachtet, war es doch recht amüsant. Daher will ich euch diese Story nicht vorenthalten.

Sie beginnt im Jahre 1987 in Stockholm. Es stand wie üblich ein Treffen mit Nikki auf dem Programm. Der Ausgangspunkt stellte ihre Wohnung dar. Ganz der Gentleman holte ich die wehrte Dame in der Wohnung ab. Nikki bestand förmlich darauf, dass ich auch noch etwas trank bevor es losging. Anscheinend war es ihr an diesem Tag unangenehm alleine zu trinken. Versteh einer die Frauen. Natürlich ließ ich mich breitschlagen, aber danach ging es auch los. Das Ausflugsziel wollte mir Annika aber nicht verraten nur eine ungefähre Richtung, also sollte es wohl eine Überraschung werden. An dieser Stelle sei gesagt: Ich mag keine Überraschungen. Da die Fahrt ein wenig länger dauerte, so zumindest hatte ich das Gefühl und meine Augenlider mit jedem Kilometer schwerer wurden, wagte ich ein kleines Nickerchen. Annika würde mich schon wecken, wenn wir bei ihrer Überraschung angekommen waren. Geweckt wurde ich. Nur anders als erwartet. So was Menschenunwürdiges hatte ich in meinem Leben noch nicht erlebt. Das schlug dem Fass beinahe den Boden aus. Ich wäre beinahe wieder in Ohnmacht gefallen, nachdem ich aus meiner vorigen Ohnmacht erwacht war. Ich befand mich, fast .. FAST .. F A S T, splitterfasernackt an einen Stuhl gefesselt in einer Lagerhalle. In einer gottverdammten dreckigen Lagerhalle. Die Realisation, dass meine französischen Luxusbeine – in dem Fall Füße –mit diesem dreckigen Boden in Berührung kamen, war Folter. Beabsichtigt, wie ich feststellen durfte. Denn meine liebe Annika stand wie ein Feldwebel vor mir und bombardierte mich mit unzähligen Fragen. Ihr kennt ja das Gelaber von Frauen, wenn die ohne Punkt und Komma reden. So dürft ihr euch das vorstellen. Björn hier und Björn da, Björn überall. Da bekam ich fast das Gefühl, dass sie sich an Björn ranmachen wollte. Da fragte ich mich, wo war ihr Männergeschmack geblieben oder ab welchem Kilometer sie ihn aus dem Auto geworfen hatte. Genau das war auch meine Antwort auf ihre Fragen. Kam zu diesem Zeitpunkt nicht besonders gut, denn da hatte ich bereits ihre Hand in meinem Gesicht und das nicht zum Streicheln. Juckte mich nur ein kleines bisschen, aber so ein verdammt guter Schauspieler wie ich war, zog ich vor Annika, oder wie auch immer die Schnepfe hieß, eine Show ab. So glaubwürdig war sie vermutlich nicht. Ich habe mich nie danach erkundigt. Als sie aus mir nichts rausbekam, was relevant für was auch immer zu sein schien, telefonierte sie mit einem Mördergerät. Ich kannte zu diesem Zeitpunkt die Exemplare der Mobiltelefone, besaß selbst aber keines. Wozu auch? Ich kann euch sagen, hätte sie das Gerät nach mir geworfen, wäre ich noch bescheuerter als ohnehin schon. Ich verstand zu dem Zeitpunkt nur irgendwas von eliminieren. Und da es nicht viele Optionen gab, mal abgesehen von den abertausenden Spinnen, die in der Lagerhalle hausten, war wohl ich damit gemeint. Ich konnte beim besten Willen nicht verstehen, warum man mich aus dem Weg räumen wollte, hatte aber definitiv etwas mit Björn zu tun. Nach dem ominösen Telefonat ließ sie mich von der Leine und schenkte mir reinen Wein ein. Sie arbeitete daran eine Sekte, Gruppierung von Björn hopsgehen zu lassen. Vermutlich wollte sie aufgrund der Tatsache, dass sie gerade Hochverrat beging mein Mitgefühl, das war aber zu diesem Zeitpunkt ausverkauft. Das Weibsbild konnte froh sein, dass ich zu sehr damit beschäftigt war mich wieder anzuziehen. Diese Lagerhalle war zum Fürchten. Für jemanden mit Putzzwang das reinste Paradies. Da ich im Grunde meines Herzens ein guter Knochen bin, habe ich Karina – das war ihr richtiger Name, leben lassen. Es standen eindeutig wichtigere Dinge auf unserer Agenda als meine Rachegedanken. Mal abgesehen von meinem erschütterten Vertrauen. Auch Männer können das Vertrauen verlieren. Es galt eine Flucht in kürzester Zeit zu planen und dabei am Leben zu bleiben. Denn wie sie mir erzählte, war ihre Weigerung mich zu töten der Startschuss gewesen und wir waren als vogelfrei erklärt worden. Shit happens. Zum Glück war die Lagerhalle nicht nur eine stinknormale leere und dreckige Lagerhalle sondern ein alter stillgelegter Hangar. Daher war der perfekte Fluchtuntersatz bereits vor unseren Nasen. Ein Flugzeug und Karina war die Pilotin. Ich habe Blut und Wasser geschwitzt während dieses Flugs.

Die Flucht aus Stockholm beziehungswiese generell aus Schweden gestaltete sich schwieriger als gedacht. Denn man musste überall Agenten vermuten die uns nach dem Leben trachteten. Die Flugroute um den Mördern zu entkommen, nutzte Karina um mich über ihre Machenschaften aufzuklären. Agentin war sie. Sowas kennt man ja nur von Filmen. Aber jetzt kannte ich eine waschechte Agentin. Dabei muss ich immer an James Bond oder Mission Impossible denken. So spektakulär war es bei uns jedoch nicht zugegangen, trotzdem war und ist es noch immer eine gute Geschichte. Mit einem Hauch von Krimi. Es ging mit dem Flugzeug nach Deutschland und von Deutschland nach Italien. Nach Italien kamen wir mit unterschiedlich alten Klapperkisten, besser bekannt als Autos. Die Autos besorgten wir uns auf nicht legalem Wege. Da ich mit Autos knacken und kurschließen keinerlei Erfahrung hatte, ließ ich der Lady den Vortritt. Unsere Spuren hatten wir auf dieser Reise penibelst verwischt. Schließlich wollten wir beruhigt schlafen können, ohne Angst haben zu müssen, dass gleich irgendein Freak aus der nächsten Ecke gesprungen kommt und uns mit der Axt den Gar ausmacht. Wobei vermutlich Schusswaffen bevorzugt Verwendung fanden, ob die Sauerei dadurch dezimiert wurde, sei mal dahingestellt. Während unserer Kaffeefahrten versuchte Karina das abhanden gekommene Vertrauen wieder aufzubauen. Ich war damals noch nicht zu 100% convinced. Auftrag, Arbeit, wie auch immer man das nennen konnte, hin und her. Es stellte schon einen großen Vertrauensbruch dar. Wobei man ihr an dieser Stelle wieder zugutehalten musste, dass sie mich nicht liquidiert hatte. Das musste doch was heißen, ODER? Und daher war ich auch bereit ihr eine weitere Chance einzuräumen, aber dafür wollte ich Antworten. Schließlich würden wir bei meinem alten Freund auch aufeinander hocken und da waren Mordgedanken nicht angebracht. Zumal ich Fran nicht in Verlegenheit beziehungsweise Erklärungsnöte bringen wollte. Einen Mord wollte ich ihm wirklich nicht aufhalsen.

Bei meinem alten Freund, Franny, auf der Türstelle stehenden, hatten wir den Zielort unserer Flucht erreicht. Und wir lebten sogar noch. Wir waren bei bester Gesundheit. Keine Verletzungen zu verzeichnen. Der Axtmörder war zum Glück nirgends hinter einer Ecke hervorgesprungen. Das war die Bestätigung dafür, dass wir unsere Spuren einwandfrei verwischt hatten. Aber darin war Karina sicher ausgebildet worden, für den Fall der Fälle. Mit der Ausbildung einer Agentin oder Spionin war ich nicht betraut. Ich konnte mir aber gut vorstellen, dass es da verschiedene Ausbildungen für verschiedene Aufgabengebiete gab. Franny war wie immer froh mich zu sehen. Sein Augenmerk lag aber auf meiner weiblichen Begleitung. Seine Villa hatte bestimmt schon länger kein weibliches Wesen mehr beherbergt. Aber da Francesco ein perfekter Gastgeber war, stellte die Unterbringung einer Dame kein Problem dar. Meine Freunde waren auch seine Freunde. Wobei das Wort Freund in Verbindung mit Karina zu diesem Zeitpunkt nicht ganz korrekt war. Dieser Umstand schien auch Karina nicht zu passen, da sie sich in den kommenden Monaten sehr darum bemühte die Wogen wieder zu glätten und das Vertrauen wieder aufzubauen. Dem stellte ich mich natürlich nicht in den Weg, schließlich erfuhr ich auf diesem Wege mehr von der Blondine als in den anderen Jahren davor. Familie, Werdegang und Rasse. Somit wurde das Geheimnis, welcher Dämonenart sie angehörte nach jahrelanger Unwissenheit gelüftet und versetzte mir den nächsten Dämpfer. Sie war ein Sukkubus. Diese Gattung sagte mir was: Sexdämon. Daher wehte auch der Wind, wieso wir im Bett gelandet waren. Das hielt ich ihr auch vor, war aber ein kleiner Scherz meinerseits und sollte ihr zeigen, dass ich ihr aus dieser Info keinen Strick drehen wollte auch wenn ich konnte. Nach ihren ganzen Bemühungen musste sie mir nur eine Frage richtig beantworten und ich würde ihr vergeben. Die Antwort auf die Frage glaubte ich bereits zu wissen, aber ich musste es aus ihrem Munde hören, denn darüber hatten wir bislang nicht gesprochen. Möglicherweise war sie auch sehr geschickt darin gewesen diese Frage zu umgehen. Also stellte ich ihr die alles entscheidende Frage und wenn sie nicht gerade dabei gewesen wäre mein Vertrauen wieder zu gewinnen, hätte sie mich vermutlich auf den Mond geschossen. Ein bisschen Spaß muss sein, dann ist die Welt voll Sonnenschein. Natürlich bestätigte sie mir, nachdem sie mich in Gedanken vermutlich auf jede nur erdenkliche Art umbrachte, dass sie mit Sicherheit nichts mit Björn hatte. Schon alleine die Vorstellung daran ließ sie erschaudern. Zum Glück kotzte sie mir nicht in den Schoß. Das rechnete ich ihr hoch an und der zweiten Chance stand nichts mehr im Wege, die Frage war immerhin positiv beantwortet worden.

Das Zusammenleben mit Fran gestaltete sich als ziemlich einfach. Er war sowieso kein komplizierter Vampir. Die Feindschaft die noch zu Zeiten meiner Frau herrschten, gingen wohl eher von mir aus. Eifersucht kennt man ja. Aber das sind bereits alte Kamellen. Francesco schätzte unsere Anwesenheit und mit Karina schien er auch gut auszukommen. Die ersten Monate seit wir in Italien waren, verbrachten wir beinahe nur in den vier Wänden. Das Risiko doch noch geschnappt zu werden, war einfach zu groß. Alles was zum täglichen Leben gebraucht wurde, wurde uns von Francescos Jüngern gebracht. So nannte ich seine Drohnen liebevoll. Und ehe man sich versah, waren wir bereits ein halbes Jahr in Italien stationiert. Wie lange wir noch bei Fran hausen würden, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt. Und irgendwie hatten wir es auch nicht eilig. So dachte ich zumindest. Da hatte ich die Rechnung ohne Karina gemacht, denn die war eines Tages einfach verschwunden. Die Situation ausnutzend, dass niemand zuhause war, hatte sie mir kackendreist einen Abschiedsbrief geschrieben. Frauen, immer müssen sie alles kompliziert machen. Den Umstand, dass sie gegangen war, konnte ich sowieso nicht mehr ändern. Nur die Zeilen die im Brief standen, das war wieder so typisch. Sie wünschte mir ein schönes Leben. Drauf geschissen. Sie musste sich um ein paar Dinge kümmern. Hätten wir auch gemeinsam machen können. Ich hätte vielleicht auch Lust gehabt ein paar Ärsche zu versohlen, aber auf die Idee war sie gar nicht gekommen. Trotz allem oder genau deswegen, schließlich trifft man sich immer zweimal im Leben, hob ich besagten Brief auf. Irgendwann würde er sich noch als nützlich erweisen, das hatte ich im Urin. Und so trennten sich unsere Wege Mitte 1988.

Da ich meinem vampirischen Freund auch weiterhin auf die Nerven gehen wollte und er auch keine Anstalten machte mich rauszuwerfen, blieb ich auch noch eine Weile. Was die Sache in dem Brief anging, konnte ich sowieso nichts machen Ich kannte die Organisation für die Karina arbeitete nicht, trotzdem hätte sie mich fragen können, ob ich ihr helfe. Je öfter ich darüber nachdachte, desto mehr ärgerte mich diese Tatsache, dass sie mich nicht einbezogen hatte. Der Brief würde mich auch immer daran erinnern, dass sie einfach auf eigene Faust losgezogen war. Es war nur zu hoffen, dass ihr Vorhaben sie nicht ins Grab brachte. Immerhin wär es doch wünschenswert sie noch ein weiteres Mal zu treffen und sich über die alten Geschichten auszutauschen. Ob mein Lachorgan nach diesem Zusammentreffen überhaupt noch seiner Funktion nachgehen würde können? Blieb abzuwarten. Ich war guter Dinge, dass wir uns wiedersehen würden. Karina war zäh, auch wenn man es ihr auf den ersten Blick nicht ansah und das war dann auch schon der Fehler. Zumindest für diejenigen, die die Blondine nicht kannten und wussten wozu sie fähig war. Um mich ein wenig auf andere Gedanken zu bringen und da sich Karina ja auch um „diese Sache“ kümmerte, konnte ich getrost wieder draußen herumlaufen. Natürlich war ich auf den Axtmörder gefasst, sollte er sich jemals hinter der Ecke hervorwagen. Mich in Angst und Schrecken versetzen zu lassen, war einfach nicht mein Ding und außerdem wollte ich mich in meinen Leben nicht einschränken lassen. Ich war auch auf der Suche nach einer Immobilie. Schließlich konnte ich nur die Villa in London als mein Eigenheim betrachten. Das war definitiv zu wenig. Ich brauchte noch einen zweiten Wohnsitz, schoss es mir durch die Gedanken und wieso nicht in Italien. Hier hatte ich meine Frau kennengelernt und auch einen blutsaugenden Freund gefunden. Daher war Italien perfekt dafür. Meine Reise nach der perfekten Immobilie führte mich durch ganz Italien. Und leider gestaltete sich die Suche als äußerst schwierig und zeitintensiv. Frust war auf dieser Suche mein ständiger Begleiter, vielleicht war ich auch einfach zu anspruchsvoll. Da kam mir der Gedanke ein weiteres Studium zu beginnen. Ein Architekturstudium. Diesen Gedanken musste ich aber wieder verwerfen, da mir Mathematik nicht lag und ich auch nicht verklagt werden wollte, sollte eine Hütte einstürzen. Das war mir dann doch zu riskant. Und außerdem wollte ich mich auch nicht selbst umbringen. Zwar bestand die Möglichkeit mir auch eine Villa nach meinen Vorstellungen bauen zu lassen, aber das war mir dann doch zu blöd und kostete zu viel Zeit. Eigentlich sollte man meinen, dass man in Mailand irgendwelche Besitztümer findet, die ganz cool sind, aber war mir dann doch nicht cool genug. Fündig wurde ich in Florenz. Die Villa war ein wenig altertümlich gehalten, was mich auch sofort wieder an Francesco erinnerte. Perfekt also. Wurde von mir gekauft und in mühseliger Arbeit her- und eingerichtet wie es mir passte. In Florenz ließ es sich ebenfalls leben wie ein Kaiser. Daher blieb ich auch dort ein paar Jährchen, schließlich musste ich mich erst in die Umgebung und Gepflogenheiten einfinden.

1995 machte ich mich aber wieder auf den Weg zurück nach London, schließlich war ich schon lange genug wieder von meiner Heimat entfernt. Irgendwann würden mich meine Bediensteten gar nicht mehr erkennen so oft wie ich nicht zuhause war. Ich war meinem Axtmörder noch immer nicht begegnet, hieß wohl, dass sich Karina wirklich gründlich darum gekümmert hatte. Da ich in London wie üblich nicht wusste, was ich mit mir anfangen sollte, trieb es mich wieder ins Krankenhaus. Wo ich abermals als Arzt praktizierte und auch nichtmenschliche Wesen behandelte. Meine neuen Fertigkeiten waren mir immer wieder von nutzen. Ich lernte auch weiterhin für mich selbst um noch besser zu werden und mehr Leben zu retten, die es verdienten gerettet zu werden. Es gibt aber leider auch Fälle die man am liebsten ablehnen würde. Aber das verstieß gegen die Prinzipien eines Arztes. Manchmal war dieser Arztkodex einfach zum Scheißen. Daher verabschiedete ich mich auch wieder aus dem Dienst im Jahre 2002. Während dieser Zeitspanne kam mir auch jemand unter, der auf einer Insel namens Isola zur Schule gegangen war. Und zwar auf eine Schule für Wesen wie mich. Nichtmenschliche Wesen und Wesen mit besonderen Fähigkeiten. Eine Insel voller besonderer Kinder, das zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht und weckte meine Neugierde. Wie man sich eine solche Insel überhaupt vorstellen konnte? Die wildesten Fantasien gingen mir durch den Kopf. Das war doch eine Reise wert um mich selbst von der Insel zu überzeugen und um meinen Standort oder Arbeitsplatz wieder einmal zu wechseln. Ein Tapetenwechsel schadete einem alten Wolf wie mir sicher nicht. Der Trott sollte sich nicht in mein Leben schleichen und mich die Freude verlieren lassen. Daher beschloss ich dieser ominösen Insel einen Besuch abzustatten. Was konnte schon passieren? Wenn es mir nicht gefiel, gab es immer noch die Möglichkeit wieder zu verschwinden und dieses Kapitel als kurzen Trip abzustempeln. Mit Trips hatte ich bereits Erfahrung.


Meine Ankunft auf Isola erfolgte, laut Zeitrechnung, im Winter 2002. Zum Glück herrschte auf der Insel jedoch kein Winter, wobei ich mit der Kälte bereits vertraut war. Man erinnere sich nur mal ein mein Russland-Kapital. Ein sehr dunkles Kapital in meinem Leben. Doch darüber brauchte ich zum Glück nicht weiter nachdenken, es lag bereits seit Ewigkeiten hinter mir. Auf der Insel ließ es sich auf den ersten Blick sicher gut Leben, ich konnte bereits die unterschiedlichsten Gerüche der Rassen erkennen. Es gab Werwölfe, dieser Geruch ist wohl am vertrautesten, Dämonen, Tierwesen und all den ganzen Quatsch. Beinahe wurde man von den vielen Gerüchen der einzelnen Wesen erschlagen. Aber eben nur beinahe. Schließlich war ich diese Gerüche bereits gewöhnt und ließ mich nicht davon aus der Bahn werfen. Auf alle Fälle fand ich die Insel recht spektakulär. Hier konnte ich es mir gut vorstellen eine Weile zu verbringen und möglicherweise wurde die Schule ja auch einen Arzt brauchen. Doch so schnell mit der Arbeitsbeschaffung hatte ich es auch nicht. 1 Jahr verbrachte ich als Zivilist auf der Insel bevor ich mich dazu entschloss einmal anzufragen ob es Bedarf nach einem Arzt gab. Fragen kostete nichts und mehr als eine Ablehnung konnte ich ebenfalls nicht erhalten. Daher war ich dreist genug einfach mal in die Schule zu spazieren und dort anzufragen. Es wurde mir zwar mitgeteilt, dass sich bereits ein Arzt an der Schule befand, ein Arzt aber auch für das Waisenhaus, wo die ganzen Schüler untergebracht waren, gebraucht wurde. Klang einleuchtend, ein Arzt alleine konnte sich nicht zweiteilen und an zwei Orten gleichzeitig sein. Daher erfolgte mein offizieller Arbeitstag am 18. August 2003. Und dieser Arbeit ging ich mit Leidenschaft nach. Zum Glück erkrankte keines der Kinder schwerer als an einer Grippe. Hier und da gab es vielleicht ein paar gebrochene Arme und Beine, aber nichts, was man nicht wieder hinbekam. Die Arbeit war eben eine ganz andere als in einem Krankenhaus. Dort hatte man mit viel schlimmeren Dingen zu tun, daher war es eine willkommene Abwechslung. Ich konnte mich wahrlich nicht darüber beschweren. Und die Insel hatte eben ihren ganz eigenen Charme. Trotz allem waren Krankenhausbesuche nicht ausgeschlossen. Gebrochene Gliedmaßen konnte ich leider nicht richten. Bei diesen Besuchen traf ich öfter mal auf den Chefarzt, genannt Riley Constantin. Der Tatsache geschuldet, dass wir beide Ärzte waren und unser Handwerk verstanden, hielt man irgendwie Kontakt zueinander. Mit Riley, liebevoll von mir Costa genannt, verstand ich mich ausgesprochen gut, nicht zuletzt weil er ebenfalls gerne grillte – Fleisch aß, Alkohol trank und rauchte. Der perfekte Kumpel für die Freizeit. Ich konnte ihn schon nach kürzester Zeit zu meinen Freunden auf Isola zählen. So viele waren es bislang auch nicht geworden. Man kannte sich eben. Und damit waren wir auch schon am Ende. Ich bin auch niemand, der sich mit unzähligen Freunden – meistens handelt es sich sowieso nur um Bekannte oder gar Fremde – umgeben muss. Ich setze da eher auf eine kleine erlesen Anzahl an Freunden, die man auch wirklich als Freunde bezeichnen kann. Man braucht schließlich auch gemeinsame Interessen. Und im Mittelpunkt zu stehen, steht auf meiner Liste nicht gerade weit oben.

Die Jahre auf Isola vergingen wie im Flug. Es ließ sich einfach unbeschwert auf der Insel leben. Es war die richtige Entscheidung gewesen diesen Ort aufzusuchen. Es war auch eine sehr prägender Erfahrung die Schüler aufwachsen zu sehen, ihnen helfen zu können. Als Arzt fungierte man nicht nur als Heiler sondern manchmal auch als Kummerkasten. Aber das war schon in Ordnung. Man war eben darauf bedacht zu helfen, selbst wenn es nur um einen Ratschlag ging. Es gab aber nicht nur gute Zeiten auf Isola sondern auch Schattenseiten, die mit Werwölfen zu tun hatten. Bislang konnte ich mich davon zwar nicht selbst überzeugen, dass wäre auch das Letzte was ich wollen würde, aber es gab anscheinend schon vor meiner Zeit auf der Insel immer wieder mal Zwischenfälle. Als Werwolf hatte man es hier nicht unbedingt leicht, daher wussten auch nur wenige, welcher Rasse ich angehörte. Ich wollte wirklich niemanden in Angst und Schrecken versetzen und außerdem kannte ich niemanden, der gleich mit seiner Rasse hausieren ging. Nicht einmal die Schüler plauderten so mir nichts dir nichts ihre Rassen aus. Ich wusste zwar stets, aus Akten und durch meine gute Nase, mit welchem Wesen ich es zu tun hatte. Erleichterte die Arbeit auch ein wenig, da die Insel ja von ihren besonderen Bewohnern lebte und da wäre eine falsche Diagnose unter Umständen sogar tödlich. Da ich mich auf dem Gebiet der Medizin noch immer weiterentwickeln wollte, bat ich um eine Auszeit. Diese Auszeit nahm ich mir im Jahre 2012.


Mein Weg führte mich wieder einmal nach Schweden, bevor es mit meiner richtigen Aufgabe losging. Stockholm mied ich. Daher suchte ich mir kleinere Städte, die weit weg von Schwedens Hauptstadt lagen. Karina hätte mich sicher für verrückt erklärt, dass ich nochmals nach Schweden reiste nachdem was dort alles passiert war. Aber Ängste mussten bekämpft werden und es war jetzt auch nicht so, dass ich mir bei dem Wort Schweden ins Hemd machte. Es waren auch gute Zeiten dort gewesen. Meine Reise führte mich in einer Stadt namens Luleå. Irgendwann war diese Stadt sogar abgebrannt gewesen. Sachen gab’s, sah man der Stadt aber nicht an. Eigentlich wollte ich mich auch gar nicht lange in diesem Städtchen aufhalten aber ein Ereignis ließ mich länger bleiben.

Vincent Tunstell Cyril10

Eigentlich denkt man sich ja nichts dabei, wenn man eine Straße langgeht. Man geht halt eine Straße lang. Damals in Luleå ging ich eine Straße lang und musste feststellen, dass es überall zu Verbrechen kommen kann. Die Welt ist ein grausamer Ort, aber grausamer wird es erst, wenn auf einen Jungen eingeprügelt wird. Die Prügelknaben durften ungefähr im selben Alter gewesen sein, vielleicht ein wenig älter, als ihr Opfer. Da ich nicht einfach wegschauen konnte, mischte ich mich natürlich ein. Ich war wirklich überrascht, wie schnell die Jungs laufen konnten. War auch besser so, denn wenn sie nicht sofort aus meinem Sichtfeld verschwunden wären, dann hätte ich mich vergessen. Doch meine Aufmerksamkeit galt dem schwarzhaarigen Jungen zu meinen Füßen, der leider ein paar Schläge zu viel kassieren musste, bevor ich die Prügelknaben verscheuchen konnte. Daher schlug ich ihm vor, die Wunden in meinem Hotelzimmer zu versorgen, er sah mir nicht so aus, als würde er gerne im Krankenhaus behandelt werden. Zudem war mir bereits der Geruch von Werwolf in die Nase gestiegen. Er war sogar noch ein Frischling. Nachdem die Wunden versorgt wurden und er wieder annehmbar, aber trotzdem noch verprügelt aussah, stellte sich mir der Junge als Cyril vor. Cyril van Nikvist. Der Name klang auf alle Fälle skandinavisch. Im Grunde war die Herkunft auch vollkommen irrelevant. Da er mir auch keine Eltern nennen konnte, die ich über den Umstand ihres Sohnes informieren und ich ihn keinesfalls auf die Straße setzen konnte, blieb nur mein Hotelzimmer. Und in diesem Hotelzimmer kam es zu keiner Zeit zu sexuellen Handlungen, nur um das mal klarzustellen. Erst nach ein paar Tagen, ich konnte in so einer Situation schlecht abreisen, erzählte mir der Schwarzhaarige was passiert war. Nicht nur was die Prügelattacke anbelangte, sondern auch die Lebens- oder wie ich sie nannte Leidensgeschichte. Ziemlich traurige Geschichte für ein Leben, was erst 14 Jahre dauerte. Keine Eltern, keine Freunde, kein Zuhause. Aber das Schlimmste, was man aus der Geschichte heraushören konnte, war der Umstand, dass sein Freund, der ihn zum Werwolf machte, tot war. Diesen Umstand konnte wohl niemand mehr ändern, ich genauso wenig, daher konnte ich ihm nur Trost spenden. Aber eigentlich sollte ich mich zu diesen Zeitpunkt bereits wieder in London befinden. Die Auszeit hatte ich mir schließlich nicht umsonst genommen, vor meiner Abreise gab es ein Gespräch in dem ich als Heimleiter vorgeschlagen wurde. Das war mir dann doch ein wenig zu viel, ein Heimleiter zu sein sozusagen ein Rudel zu führen, dafür war ich einfach noch nicht bereit. Daher schob ich eine gewisse Bedenkzeit und die Aneignung weiteren medizinischen Wissens vor und nach meiner Rückkehr auf Isola würde ich den Posten als Heimleiter ohne Umschweife annehmen.

Bevor ich noch als Entführer galt, fragte ich Cyril, ob er nicht mit mir nach England kommen wollte. In meine Heimat und in mein Zuhause. Am Platz sollte es keinesfalls scheitern. Cyril schien über meine Frage recht froh gewesen zu sein, er wusste schließlich, dass ich nicht ewig vorhatte in Schweden zu bleiben. Somit war es beschlossene Sache und gemeinsam erreichten wir England, London. Er war von meinem Zuhause begeistert. Hier musste er nicht auf der Straße schlafen oder sich hinter einen Busch verkriechen. Ein Zimmer war wohl das mindeste, was ich ihm anbieten konnte. Trotz seines eigenen Zimmers verbrachten wir viel Zeit miteinander. Cyril durfte die Villa auch verlassen, aber nur unter der Voraussetzung, dass er sein Handy bei sich trug. Ich wollte ihn schließlich erreichen können, er war hier immer noch fremd. Aber Kinder finden sich wohl besser in einer neuen Umgebung zurecht, daher war die Sorge unbegründet, dass er verloren ging. Er kam von seinen Ausflügen immer brav nachhause. Er konnte sich sowieso nicht lange vor mir verstecken, sein Geruch war mir nur allzu bekannt, daher würde ich ihn auch unter Tausenden wieder finden. Selbst wenn die Sorgen unbegründet waren, machte ich mir trotzdem welche. Jedes Elternteil versteht sowas, wenn die Kinder flügge werden. Dabei war ich gar kein Elternteil, kein Vater, ich hatte nie vor ein Vater zu sein. Aber besondere Umstände erforderten besondere Maßnahmen. Und irgendwie spielte ich ab dieser Zeit mit dem Gedanken den Jungen zu adoptieren. Natürlich musste ich diese Sache noch, wenn es passte, selbst mit ihm besprechen.

In der Zeit in der ich mit ihm zusammenlebte merkte ich auch seine Vorliebe für Technik. Vor allem für ein ganz besonderes Videospiel, welches wohl sein Bruder entwickelt hatte. Irgendwann erzählte er mir davon, während er wieder auf seinen Laptop einhackte, als gäbe es kein Morgen mehr. War ziemlich lustig anzusehen und ich konnte auch ein wenig von ihm lernen. Kinder lernen solche technischen Dinge wesentlich schneller, natürlich half mir auch mein Wissen, welches ich mir mit Kursen angeeignet hatte, aber das Wissen war bereits veraltet. Deshalb nutze ich die Chance wieder in England zu sein, auch um dieses Wissen wieder auf den neuesten Stand zu bringen. Gemeinsam zu zocken gehörte bald schon zu unserem Wochenendritual. Nur leider verlor ich meistens, zu komplizierte Spiele waren einfach nichts für einen alten Wolf. An einem unseren Zockerabenden brachte ich ihm die Idee der Adoption näher. Ich war bereits bestens informiert über den Hergang. Es spielte mir in die Hände, dass es sich bei Cyril ebenfalls um einen Werwolf handelte. Eine normale Familie würde wohl kaum ein nichtmenschliches Wesen adoptieren, daher standen meine Chancen sehr gut. Als der Schwarzhaarige freudestrahlend einwilligte, war es eigentlich nur mehr Formsache es beim Notar festzuhalten und unsere Unterschriften auf ein Blatt Papier zu setzen. Somit wurde ich offiziell zum Vater. Wir hatten uns entschlossen, dass Cyril seinen Nachnamen behält, schließlich war er zu der Zeit der Adoption bereits 15 Jahre alt. Bevor es jedoch wieder zurück nach Isola gehen konnte, wollte ich ihm meinen alten Freund natürlich nicht vorenthalten.

Im Herbst des Jahres 2013 besuchten wir Francesco. Die Aufklärung, mit welchen Wesen er es zu tun hatte, traf ich bereits vorher. Ich wollte eine mögliche Eskalation vermeiden. Fran wäre da nicht das Problem gewesen. Ein Frischling ist unberechenbar, da war mein Sohn wohl keine Ausnahme. Als wir nach unserer Reise an der Türschwelle standen, war Francesco wieder einmal in seinem Element. Er mochte es meine Leute kennenzulernen. Genauso freundlich wie er sich damals Karina gegenüber verhalten hatte, verhielt er sich auch Cyril gegenüber. Fran wusste bereits, dass der Rabauke bereits offiziell mein Sohn war. So ganz ins kalte Wasser wollte ich ihn natürlich nicht schubsen, obwohl ich seine entgleitenden Gesichtszüge gerne einmal gesehen hätte. Nachdem auch dieser Anstandsbesuch, der ein paar Wochen dauerte, vorbei war, ging es weiter nach Florenz. Schließlich sollte er wissen, wo er überall ein Zuhause fand, sollte etwas passieren. Dort eröffnete ich ihm auch, dass ich ihn mitnehmen würde nach Isola. Dass es dort eine Schule für solche besonderen Wesen gab. Und das ich dort den Posten als Heimleiter annehmen würde. Fand er wohl nicht so prickelnd. Niemand wollte mit dem Heimleiter in Verbindung gebracht werden. Damit musste er sich wohl arrangieren und drücken galt nicht. Auf keinen Fall ließ ich den Jungen alleine zurück, da konnte er protestieren wie er wollte.


Im Jänner des Jahres 2014 war es dann so weit und ich betrat nach meiner Pause wieder die Insel. Es war ziemlich warm wie immer, daher brauchte man auch keine Winterklamotten einpacken, außer man war bei den milden Temperaturen trotzdem am erfrieren. Wohnen würde Cyril jedoch im Waisenhaus wie alle anderen Schüler. Am Wochenende stand es ihm frei ob er lieber im Waisenhaus wohnte oder bei mir. Ich freute mich darüber, wenn er bei mir war und wir unsere Zockerabende fortsetzen konnten. Er hatte sich auch ziemlich schnell eingelebt, ich fand ebenfalls schnell Fuß in meinem neuen Job als Heimleiter. Es war aber natürlich nicht immer alles rosig. Strafen zu verhängen gehörte leider auch zu meinem Job, ob es den Kindern passte und nicht. Hart durchgreifen war die Devise. Ich ließ mir keineswegs auf der Nase herumtanzen. Zu meiner großen Überraschung war Riley in meiner Abwesenheit an die Schule gewechselt. Jetzt war er nicht mehr der Chefarzt der Yasumi Klinik sondern exklusiv der Schularzt. An diesem Punkt kam mir der Gedanke, dass er es schon immer darauf abgesehen hatte als Schularzt tätig zu sein und ich ihm damals zuvor gekommen war. Der Gedanke bringt mich auch heute noch zum Lachen, weil es einfach absurd ist. Riley ist schon eine gute Haut und würde niemals so durchtrieben sein. Während ich also brav meinem Job nachging, tauchte ein sehr interessanter Name in meinen Akten auf. Lyall. So war der Name des Wolfs, der meinen Sohn zu dem gemacht hatte, was er heute ist. Ein Werwolf. Das war wohl eine verdammt erfreuliche Nachricht, die auch Cyril als sehr erfreulich aufnahm. Ab diesem Zeitpunkt verschmolzen die beiden zu einer Person. Nicht ohne den anderen. Manchmal echt zum Kotzen dieses Liebesgedöns. Aber ich wollte der jungen Liebe nicht im Wege stehen, nachdem man sich nach ein paar Jahren doch wieder gefunden hatte. Cyril war schließlich davon ausgegangen, dass er Lyall nie wieder sehen würde. Die Toten kamen nicht einfach zu Besuch.

Aber leider wurden die idyllischen Monate auf Isola durch den Blutmond getrübt. Der Blutmond lässt Werwölfe förmlich verrücktspielen. Daher räumte ich meinen Sohn samt Anhängsel für einen kurzen Zeitraum aus dem Weg. Da ich bereits genügend Jahre auf dem Buckel hatte, konnte mir ein solcher Mond nichts anhaben. Nur leider war dieser Blutmond mit einem Angriff der Lykantropen zu verbinden, die diesen Umstand des Mondes schamlos ausnutzen um die Werwölfe unter den Kindern auf ihre Seite zu ziehen. Aufgrund der fähigen Lehrer und auch Schüler gelang es uns trotzdem die Lykantropen in die Flucht zu schlagen, sogar zu töten. Die verbliebenen Werwölfe dieses Rudels würden wohl erst Ruhe geben, wenn wir sie endgültig zerschlugen. Doch nach diesem Ereignis ließen sich diese Bastarde Zeit um den nächsten Angriff am 09. Jänner 2015 zu starten. Dieses Mal gelang es uns, die Werwölfe zu zerstören und Isola wieder sicher zu machen, aber auch dieser vorhersehbare Angriff erforderte unzählige Opfer. Jungen und Mädchen, Schüler und Schülerinnen, Zivilisten und Zivilistinnen, Brüder und Schwester. Es gab genügend Opfer denen wir jeden Tag gedenken. Es wurden, anders als beim Angriff beim Blutmond, auch einige Gebäude in Mitleidenschaft gezogen. Am schwersten erwischte es jedoch das Waisenhaus selbst. Vom Waisenhaus ist heute nur mehr ein Häufchen Schutt übrig. Das neue Domizil für die Kinder und mein neuer Arbeitsplatz ist das Yanega Anwesen. Der Einzug verlief reibungslos und mit dem Yanega Anwesen, auch wenn es ein wenig altertümlich wirkt und sicher nicht jedermanns Sache ist, hatten wir eine gute Alternative zum Waisenhaus gefunden.«




» Fähigkeiten «


Stärken: × Selbstkontrolle
»Natürlich geht mit dem Dasein als Werwolf auch eine gewisse Gefahr einher. Nicht jeder kann den Werwolf in sich kontrollieren. In Vollmondnächten ist diese Kontrolle von äußerster Dringlichkeit. Über die ganzen Jahre hinweg, kann ich schon von mir behaupten, dass ich meinen Werwolf doch ganz gut im Griff habe. Es hat zwar auch mit meiner geistigen und körperlichen Verfassung an diesem Tag zu tun, aber sollte ich der Meinung sein eine Gefahr für die Inselbewohner und vor allem für die Kinder darzustellen, dann bin ich gerne bereit diese Nacht in einem Keller mit Silberketten zu verbringen.«

× medizinisches Wissen
»Ich bin noch nicht allzu lange Heimleiter. Mein früher Job war es, neben Riley, als Arzt auf Isola tätig zu sein. Daher verfüge ich auch über das nötige Wissen und kann unter Umständen ebenfalls als Arzt fungieren, wenn gerade einer gebraucht wird und Costa ebenfalls beschäftigt ist. Ich bin in diesem Gebiet schließlich ausgebildet, sollte jemand Bedenken äußern vom Heimleiter behandelt zu werden.«

× offenes Ohr
»Da mein Büro im Wohnheim liegt, wer das nicht wusste, sollte sich schämen gehen, habe ich natürlich ein offenes Ohr für meine Schützlinge, sowie für die Erzieher. Als Erzieher hat man schließlich auch alle Hände voll zu tun mit den kleinen Quälgeistern. Nicht jeder der hier auf der Insel ankommt, hat eine rosige Kindheit hinter sich. Wenn eines meiner Schäfchen gerne darüber sprechen möchte, bin ich auf alle Fälle bereit. Ob ich mit guten Ratschlägen dienen kann, sei mal dahingestellt. Aber oft hilft es auch mit jemanden darüber zu sprechen. Scheut euch also nicht dafür den Onkel in seiner Abstellkammer aufzusuchen.«

× Ehrlichkeit
»Was ich auf den Tod nicht ausstehen kann, sind Lügner. Lügner und Betrüger. Ich lege großen Wert auf Ehrlichkeit. Nicht nur bei mir, sondern auch bei meinen Mitmenschen. Mit jemanden der Ehrlichkeit nichts abgewinnen kann, kann ich nichts anfangen. Ich schmiere sicher niemanden Honig ums Maul nur weil es viele Dinge einfacher machen würde. Ich bin auch kein Fan von diesen sogenannten Notlügen. Es ist und bleibt trotzdem eine Lüge. Man sollte zu seinen Aussagen stehen, sollten sie auch noch so verletzend sein.«

× Pünktlichkeit
»Noch so eine Sache, die ich nicht leiden kann. Unpünktlichkeit. Leider zählt mein Junge ebenfalls zu solchen Kandidaten die es mit der Pünktlichkeit nicht so ernst nehmen. Aber eines muss ich ihm zugestehen, wenn es sich um eine Verabredung mit mir handelt, ist er meistens schon recht pünktlich, weil er weiß, dass er mich damit auf die Palme bringt. Da ich selbst nicht gerne warten lasse, bin ich natürlich vor offiziellen Termin und generell bei Terminen mindestens fünf Minuten früher da. Außer ich werde irgendwo aufgehalten, dann würde ich sofort Bescheid geben, dass ich mich verspäte. Es soll niemand ohne Erklärung warten.«

× Selbstkontrolle
× medizinisches Wissen
× offenes Ohr
× Ehrlichkeit
× Pünktlichkeit

Schwächen: × Lampenfieber
»Ich hasse es vor Publikum zu sprechen. Man hat mir damals nicht gesagt, dass es zu meinen Aufgaben gehört für Publikum bei speziellen Anlässen Reden zu schwingen, dann hätte ich es mir mit dem Heimleiterposten noch einmal anders überlegt. Je mehr ich daran denke, desto mehr steigt mir kalter Schweiß auf die Stirn, meine Hände fangen an zu zittern und ich falle wieder in das Alter des Blödsinnbrabbelns zurück. Stottern gehört auch in dieses Repertoire. Da könnte man mich glatt als minderbemittelt einstufen. Nicht immer verfalle ich in Panik wenn es darum geht eine Rede zu halten, aber meistens schon, dann bin ich ein nervliches Wrack.«

× verschlossen, was die Vergangenheit angeht
»Ich rede nicht gerne über meine Vergangenheit. Es heißt schließlich nicht umsonst Vergangenheit. Es hat nichts mit dem hier und jetzt zu tun. Rede ich mir zumindest gerne ein. Aber um es mal auf den Punkt zu bringen, bin ich niemand der jeden gleich meine Lebensgeschichte auf die Nase bindet. Es braucht schon ein Maß an Vertrauen damit ich auftaue und über mich und mein Leben erzähle. An alles denke ich auch nicht gerne zurück. Es gibt Dinge die behalte ich lieber für mich, weil es einfach niemanden etwas angeht.«

× macht gerne alles alleine
»Auch das hat wie bereits schon vieles Erwähnung in früheren Abschnitten gefunden. Ich bin eben eher ein Einzelkämpfer. Mein Job, meine Arbeit und niemandes sonst. Darum bin ich auch sehr erpicht darauf meine Arbeiten selbst zu erledigen, auch wenn sie sich auf meinem Schreibtisch aufstapeln. Nach Hilfe zu fragen, ist für mich mit betteln gleichzusetzen und liegt nicht in meiner Natur. Aber ich arbeite daran, schließlich will ich mich nicht ins Grab arbeiten.«

× Silber
»Wie der Großteil der Werwölfe bin auch ich gegen Silber regelrecht allergisch. Ich würde es gerne abstreiten, aber irgendeine Schwachstelle muss ein Werwolf ja haben. Silber verlangsamt unsere Wundheilung und kann in bestimmten Situationen auch tödlich sein. Eine mit silberüberzogene Pistolenkugel im Körper zu haben, würde zum Beispiel bei nicht Entfernung zum Tod führen. Silberstaub ist auch nichts vorauf ich abfahre. Generell kann mir Silber gestohlen bleiben. Das heißt: kein Silberbesteck und auch kein Silberschmuck. Nicht das ich darauf besonders viel Wert legen würde.«

× eingeschränktes Sichtfeld
»Meine Augenklappe trage ich nicht als modisches Accessoire, es dient dazu mein linkes blindes Auge, gezeichnet durch eine Narbe zu verstecken. Zum Glück bin ich nicht zur Gänze blind, das wäre doch ein wenig unpraktisch. Aber auch das hätte ich irgendwie gemeistert. Auf alle Fälle nehme ich mein Umfeld ein wenig anders war, als es eigentlich ist. Die Eingeschränktheit muss ich in meinen alltäglichen Dingen miteinberechnen, was nicht immer zu 100 Prozent gelingt. Es gibt aber weitaus schlimmere Schicksale, da will ich mich wegen des Verlusts eines Auges nicht weiter aufregen oder Trübsal blasen. Es ist zudem auch schon recht lange her, dass ich mein Augenlicht verloren habe. Ich hatte also lange genug Zeit mich mit diesem Gedanken anzufreunden auf einem Auge blind zu sein und vor allem zu bleiben. Da konnten mir meine Werwolfsgene leider nicht mehr helfen. Wenn etwas zerstört ist, dann ist es unwiderruflich zerstört.

× Lampenfieber
× verschlossen, was die Vergangenheit angeht
× macht gerne alles alleine
× Silber
× eingeschränktes Sichtfeld

Besondere Fähigkeiten: × ausgeprägter Geruchssinn
»Wie alle Werwölfe verfüge auch ich über einen sehr ausgeprägten Geruchssinn. Daher fällt es mir auch ausgesprochen leicht meine Beute immer und überall zu finden. Ihr könnt euch nicht vor mir verstecken, probiert es erst gar nicht, das führt nur zu ungeahnten Strafen.
Aber nicht nur dafür eignet sich mein feines Näschen. Im Laufe der Jahre habe ich gelernt die Gerüche der verschiedensten Rassen zu unterscheiden. Somit entgeht mir niemals mit wem ich es zu tun habe. Auch die Halbwesen können meiner Nase nicht standhalten, wobei es hier auch mal zu Fehleinschätzungen kommen kann. Es sind schließlich nicht immer nur zwei Rassen involviert.«

× Schnelligkeit | Stärke
»Ein weiteres Merkmal der Werwolfsgene ist die Schnelligkeit. Im Grunde genommen keine wirklich besondere Fähigkeit. Es gibt auch andere Rassen die sich dieses Attribut zuschreiben können. Aber trotz allem obliegt es meist den Werwölfen. Es ist überaus praktisch schnell zu sein, so kommt man mitunter eben schneller ans Ziel. Zwar nicht in allen Dingen, aber dafür immer öfter. Was auch mit der Schnelligkeit einhergeht ist die gesteigerte Stärke. In Werwolfsgestalt verfügt man über unmenschliche Stärke, was die Bestie auch so gefährlich und unberechenbar macht.«

× schnelle Wundheilung
»Ein weiterer Vorteil des Werwolfsgen ist die schnellere Wundheilung. Es braucht für eine offene Wunde keine Tage bis diese heilt, sondern nur ein paar Minuten oder Stunden, je nachdem welche Wunde man aufzuweisen hat. Natürlich würde vermutlich jeder Werwolf gerne auflisten, dass er dazu in der Lage ist auch anderen Objekten diese Wundheilung aufdrücken zu können, nun dazu soll gesagt sein, dass ich dazu in der Lage bin. Mithilfe von jahrelanger Forschung und einem bestimmten Medikament, welches ich jeden Tag einnehme, ist es mir gelungen die Wundheilung, durch abschlecken, anzuregen. Ich weiß, klingt ziemlich eklig von mir angesabbert zu werden, aber nur so funktioniert das Ding. Glaubt mir, ich bin auch nicht unbedingt heiß drauf jeden abzulecken, aber zum Wohle meiner Schützlinge werde ich davon Gebrauch machen, wenn es sein muss. Und sollte ich dazu Gewalt anwenden müssen, so sei es.«

× Giftkrallen
»Eine Besonderheit die nicht jeder Werwolf aufweisen kann, ist meine Fertigkeit meine Krallen mit Gift zu überziehen. Auch in Menschengestalt kann ich mir diese Giftkrallen wachsen lassen. Je nach der Menge der zugefügten Wunden könnte das Gift auch tödlich sein. Diese Giftkrallen führen bei Kontakt zu Verätzungen, je tiefer die Wunde geht, desto stärker die Verätzung. Ein paar Schrammen mit meinen Giftkrallen bringen aber noch lange niemanden um.«

× Dim Mak
»Das Dim Mak könnte man als eine Art Akupunktur – im weitläufigen Sinn – betrachten. Es stammt aus der „chinesischen Medizin“ und beschreibt das Schlagen auf Vitalpunkte. Durch gezielte Schläge mit den Händen oder durch zustoßen des Fingers auf bestimmte Vital(Nerven)punkte ist es dem Anwender möglich Schmerzen zu lindern, Blockaden zu lösen aber auch Lähmungen oder Ohnmacht hervorzurufen, Schmerzen zuzufügen und sogar den Tod herbeizuführen. Das Dim Mak wurde eigentlich zu Selbstverteidigungszwecken erfunden, kann aber auch als Waffe eingesetzt werden. Natürlich werde ich mit dieser Technik kein Schindluder treiben. Ich möchte damit viel lieber Leben retten.«

× Anubis-Form
»Eine weitere Besonderheit ist meine Anubis-Form. Diese Form obliegt einem Alpha. Demnach wäre ich in einem Rudel wohl das Alpha-Tier. Vielleicht komme ich irgendwann noch einmal zu einem Rudel, vielleicht auch nicht. Es ist mir ziemlich egal, ich lass es gerne auf mich zukommen. Was man unter der Anubis-Form verstehen kann, ist die Fähigkeit nur den Kopf gegen den eines Wolfs einzutauschen, der Rest bleibt menschlich. In dieser Form ist es mir auch möglich jemanden in einen Werwolf zu verwandeln. Die Verwandlung ist kein Schauspiel für schwache Mägen. Ich weiß wovon ich spreche, ich weiß wie eine Verwandlung vonstattengeht. Ich habe nicht vor jemanden dieses Schicksal aufzuzwingen, zumindest nicht freiwillig.«

× ausgeprägter Geruchssinn
× Schnelligkeit | Stärke
× schnelle Wundheilung
× Giftkrallen
× Dim Mak
× Anubis-Form




» Der gute Job «


Tätigkeit auf Isola: × Heimleiter | Arzt
»Die ewigen Wiederholungen regen die Schüler leider auch nicht dazu an sich zu merken, dass ich neben meinem Heimleiterposten auch als Arzt fugieren kann. Schließlich habe ich ein abgeschlossenes Studium und mehrjährige Berufserfahrung in diesem Gebiet. Bin mir bis heute auch nicht sicher ob die Besetzung des Heimleiterposten eine Steigerung oder eine Degradierung darstellt. Quatsch beiseite, es gibt genügend fähige Ärzte hier, die sich gut um unsere Schützlinge kümmern. Daher habe ich in diese Richtung wenig bis gar nichts zu tun. Heißt, ich kann mich mehr auf die Arbeiten als Heimleiter konzentrieren und mir Standpauken überlegen für die schwarzen Schafe der Schule.«

Schule und Ausbildung: × Arztstudium | Pädagogikstudium
»Eine normale Schulausbildung habe ich wohl nicht genossen. Es wurde mir alles was ich wissen muss von meinem Rudel beigebracht. Daher kam ich auch nur mit Fakezeugnissen auf eine Universität um mein Arztstudium zu beginnen, welches ich auch abgeschlossen habe und viele Jahrzehnte als Arzt tätig war. In Schweden besuchte ich nochmals eine Universität um mein Pädagogikstudium in Angriff zu nehmen und zu beenden. Daher bin auch gut geschult, was den Umgang mit Kindern anbelangt. Ich glaube diese Qualifikationen sprechen für sich und qualifizieren mich den Job als Heimleiter zu betreiben«

Bisherige Joberfahrungen im selben Bereich: × Führung eines Werwolfrudels
»Als Joberfahrung in meinem jetzigen Job würde ich die Führung meines Rudels betrachten. Schließlich muss man als Alpha auf seine Unterlinge achten, ihnen stets ein Vorbild sein und sie mit strenger Hand führen. Ein Alpha muss Stärke, Durchsetzungsvermögen und Führungskraft ausstrahlen, damit das Rudel hörig ist, ansonsten wird einem schnell auf der Nase herumgetanzt und der Respekt geht flöten. Und genau das braucht meiner Meinung nach ein Heimleiter und wer wäre da besser geeignet als ich? Daher war meine Entscheidung richtig, nach meiner Rückkehr den Posten als Heimleiter zu bekleiden.«

Bisherige Joberfahrungen in anderen Bereichen: × Arzttätigkeiten
»Nicht nur auf Isola war ich als Arzt tätig. Ich war bereits in Dublin und London in Krankenhäusern als Arzt angestellt. In Schottland oder auch in England als Hausarzt. Ich kann mit umfangreichem Fachwissen aufwarten und wenn nötig auch selbst als Arzt fungieren. Meine Arzttätigkeiten umfassen einige Jahrzehnte. Meiner Meinung nach ist dieser Zusatz zum Heimleiterjob ziemlich praktisch, ich kann mich um die kranken Schüler im Wohnheim kümmern, Simulanten werden rigoros in die Schule geschickt. Es werden keine Verhandlungen geführt und keine Ausreden geduldet.«

Unterrichtsfächer (nur Lehrer): × Keine
»Als Heimleiter bin ich mit meinem Job ausgelastet, natürlich springe ich gerne ein, wenn eines der Kinder krank ist und ärztliche Hilfe benötigt. Wenn es doch einmal sein sollte, könnte ich sicher auch Rassenkunde unterrichten, irgendwie halt oder die Selbstkontrolle lehren. Aber das auch nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Bin mir nicht sicher ob ich einen besonders effizienten Lehrer abgeben würde.«




» Outgame «


Charakteravatar: × Motochika Chosokabe – Sengoku Basara
Zweit- oder Drittaccount: × Luana Johnson & Damian Bianchi
Erreichbarkeit bei Inaktivität o.ä: × Anmeldungsmail von Luana
Regelpasswort: × Milchschokolade – ENDLICH!



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Gast

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Anonymous

BeitragThema: Re: Vincent Tunstell Vincent Tunstell EmptyDi 12 März 2019 - 23:14
Geschafft, eh!!!

Und natürlich bist du:
Vincent Tunstell Skysangenommen


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