Wotan saß auf einem Stein, nicht weit von einem relativ breiten Fluss entfernt, über ihm eine alte Trauerweide, die äste bis zum Wasser hinunterhängend. Wotan hatte sein hemd und sein T-shirt ausgezogen und sein nun nur noch mit den hunderten Windungen von Tätowierungen bedeckter Oberkörper glänzte vor Nässe in der sonne, da er vor nicht allzu langer Zeit im wasser gewesen war. Aus der Truhe, die auf seinem kleinen Karren lag hatte er seine alte Bambusflöte geholt. Ein Wunderschön gearbeitetes Exemplar einer Panflöte mit 16 Röhren. es hatte ihn viel zeit gekostet, aber mittlerweile konnte er sie ziemlich gut spielen. Er strich einmal über das glänzende Holz, dann setzte er die Lippen an und begann ein altes Lied aus seiner Kindheit zu spielen. der Ton trug sich durch die seinen Lungen inenwonende Kraft und dank der ruhigen Luft an diesem Tag ziemlich weit, und er erfreute sich an dem vollen Klang und der Ballade, die er allein mit diesen Tönen in dei Luft zauberte. Das spielen war mittlerweile eine seiner Lieblingsfreizeitbeschäftigungen geworden. Er mochte Musik schon immer, und sie nun selbst erzeugen zu können war für ihn ein echt schönes Erlebnis.
Es war ein schöner Tag. Die Sonne schien und die Temperaturen waren sehr angenehm. Und so war ich los gegangen. Ohne Ziel und Orientierung, wie so oft halt. Ich folgte der Hauptstraße, bog dann irgendwann in irgendwelche verwinkelten Gassen ab und kam an einem Fluss an. Kurz sah ich mich an dem Ort um und stellte fest, dass es mir hier sehr gut gefiel. Ich lies mich auf das Gras vor dem Fluss fallen, legte mich auf den Rücken und lies mich von Sonne bestrahlen, auch wenn ich damit rechnen musste, Bräunungsstreifen von meiner Hot-pants und Top zu bekommen aber das konnte mir auch egal sein. Heute war mein freier Tag. Keine Schule, keine Eltern und kein Mason. Heute konnte ich mich von allem entspannen. Während ich da so lag und schon kurz davor war ein zu schlafen, nahm ich auf einmal schöne, zarte Töne war. Sofort setzte ich mich auf und suchte nach der Quelle, die sich auf der anderen Seite des Wassers befand. Fasziniert starrte ich zu dem halb nackten Mann herüber der unter einem Baum auf einem Stein saß und auf einer Panflöte spielte. Langsam setzte ich einen Fuß vor dem anderen, so als würde ich von der Musik angezogen werden und dann platsch! Ich befand mich im Wasser wieder, was eigentlich okay wäre, weil ich ja nicht aus Zucker bin. Jedoch konnte ich nicht schwimmen und der Fluss war nicht flach genug damit ich stehen konnte. Vollkommen panisch fing ich an zu meinen Armen zu wedeln. „Hilfe! Ich ertrinke!“
Nach einer Weile seines Spiels wurde er von einem plötzlichen Aufschrei unterbrochen. Was ist denn... Er öffnete die Augen und sah das panische Mädchen im Wasser herum strampeln. Ohne jegliche Verzögerung liess er die Flöte fallen, stiess sich vom Stein ab und landete mit den Armen voraus im Wasser, nur um hinter dem Mädchen wieder aufzutauchen und sie um die Hüften zu packen und über Wasser zu halten. Er konnte natürlich nicht erwarten, dass sie sofort mit der Strampelei aufhörte, jedoch könnte er auch ein paar Tritte und Schläge wegstecken. Wotan bewegte sich nur mithilfe seiner Beine durchs Wasser und hiefte das Mädchen auf das Ufer, von dem sei gekommen war, bevor er selbst die kurze Böschung hinaufkletterte. Als er oben war sah er sie fragend an. "ist alles in Ordnung mit dir? Geht es dir gut?" Wotan unterstütze sie immer noch im Rücken, er hatte schon oft genug erlebt, das Leute zu viel Wasser geschluckt hatten. Um die Flöte, die auf dem Stein aufgechlagen war, machte er sich keine Sorgen, während er mit Sorgenvollem Gesicht neben dem Mädchen kniete, das ihm noch ziemlich jung erschien.
Gedanklich hatte ich schon mit meinem Leben abgeschlossen gehabt. Vor meinem inneren Auge zog mein ganzes Leben noch mal vorbei, natürlich nur die schönsten Moment, so wie in den ganzen Filmen halt. Doch dann spürte ich zwei große Hände an meinen Hüften und ich spürte wie ich gezogen wurde. Da ich jedoch immer noch total in Panik war, hielt ich nicht still und erkannte auch nicht wer oder was mich da gepackt hatte. Was wenn es ein Hai ist?! Auch wenn das eher sehr unrealistisch ist, wissen konnte man es ja nie. Also strampelte ich noch weiter mit meinen Beinen und Armen, bis ich dann wieder Boden unter mir spürte und mich dann auch traute meine Augen zu öffnen. Mehr mals blinzelte ich, dann erkannte ich eine Person über und dann musste ich erst mal schön Wasser husten. Als ich mich wieder einigermaßen beruhigt hatte, Atmete ich erst mal tief durch und erkannte dann auch die Person wieder. Es war der Mann vom anderen Ufer. „Ehm... J-ja...“ meine Stimmte krächzte zwar noch ein bisschen aber ich fühlte mich nicht mehr dem Tode nah. „Sie sind mein Lebensretter...“ Langsam setzte ich mich auf und spürte meine nasse Kleidung, so wie Haare an meinem Körper kleben. „Hätte ich nicht einen Freund und wären sie nicht so viel älter wie ich, hätte ich mich nun in Sie verliebt.“ Ich grinste ihn an und blieb eine Weile so sitzen, dann fing ich an mir die Haare aus zu wringen. „Ich hoffe ich habe sie nicht zu sehr erschreckt... Es ist schon peinlich in meinem Alter nicht schwimmen zu können.“ Mein Atem ging immer noch schwer aber ich hatte mich schon wieder gefasst gehabt.
Als sie Wasser Husten musste war er nicht überrascht, und stützte sie weiterhin. Als sie begann mit ihm zu sprechen liess er sie jedoch langsam los und lehnte sich auf den Knien ein wenig zurück. Nun liess sie eine Anspielung auf die ganzen neumodischen Filme fallen und Wotan lächelte sie freundlich an. Ach wenn es doch so einfach wäre Wotan dachte einen Moment bei sich, bevor sie weiter redete. Er musste ein wenig lachen, als sie bemerkte, dass es ihr peinlich war. "Mach dir darum mal keine Sorgen, ich habe schon Leute getroffen, die mindestens dreimal so alt waren wie du, und die noch schlechter schwimmen konnten." Das war nicht einmal gelogen, denn er hatte vor etwa einem Jahrhundert mal wirklich einen etwa 50 jährigen Mann fast in einer Pfütze ertrinken sehen. Wotan setzte sich nun neben sie und schlug die Beine in einen Schneidersitz. "Aber du kannst froh sein, dass es heute so warm ist, sonst würdest du dich sicherlich erkälten." Irgendwie kam gerade ein wenig ein leicht Väterliches Verhalten in ihm auf. er konnte nicht einmal sagen woher es kam, doch irgendwie fühlte er sich sogar leicht etwas für ihr Missgeschick verantwortlich. er sah kurz rüber auf das andere Ufer und vergewisserte sich, dass all seine Sachen noch da waren, dann sah er sei wieder an und streckte ihr eine kräftige Hand entgegen "Wotan mein Name, Wotan Bero"
Ich war erleichtert darüber, als er mir erzählte das er schon viel ältere Menschen getroffen hatte, die nicht schwimmen konnten. „Aber trotzdem muss ich da demnächst etwas dran ändern.“ Falls ich mich mal zu einem Schwimmkurs trauen würde, endet eh so das ich es nicht tun werde und später nicht mit meinen Kinder schwimmen gehen kann! Innerlich ärgerte ich mich darüber kein Zopfgummi dabei zu haben, womit ich nun meine Haare zusammen binden könnte. Aber okay, ich konnte ja nicht alles haben. „Ach, so schnell erkälte ich mich eh nicht.“ Das Stimmte, wenn es darum geht Gesund und Munter zu bleiben, dann war ich die Beste darin. Freundlich lächelte ich ihn an und nahm seine Hand in meine. „Sky Love und wehe Sie lachen nun über den Namen!“ Seine Hand war so verdammt groß in Gegensatz zu meiner. Ich folgte seinem Blick rüber zur anderen Seite und sah dort seine Panflöte auf dem Stein liegen. „Oh Gott... Sie haben die Flöte nun aber nicht achtlos fallen gelassen oder?!“ Ich wollte auf keinen Fall daran Schuld sein, falls dieses Instrument nun kaputt sei. Auf gar keinen Fall! Nervös, weil ich mich Schuldig fühlte fing ich an an meiner Unterlippe zu kauen und zwirbelte eine Haarsträhne mit meinen Fingern.
Wotan blickte kurz auf die im Vergleich zu seiner ziemlich kleinen Hand und dann wieder in ihr Gesicht. "Ach was, warum sollte ich darüber lachen? Das stände mir gar nicht zu, mein Name klänge Übersetzt auch ziemlich lustig, und mal abgesehen davon wurde ich auch schon oft einfach nur Bär genannt." Wotan musste ein wenig schmunzeln und sah kurz in die Ferne. Ja, das waren noch Zeiten gewesen. Damals, als sein Clan noch bei ihm gewesen war. Aber das war vorbei, und er hate eigentlich bereits damit abgeschlossen. "Um die Flöte mach dir mal keine Sorgen, die hält so einiges aus. Aber sag mal, warum bist du eigentlich ins Wasser gegangen, wenn du nciht schwimmen kannst? Wotan sah sie fragend an und langsam dämmerte ihm auch, warum er sich für ihr Missgeschick verantwortlich fühlte, schliesslich war er die einzige Person die gerade noch hier war. Aber so wirklich sicher konnte man sich ja nicht sein. Er strich sich eine Nasse Haarsträne aus dem Gesicht und legte eine Hand auf sein Bein, um sich selbst beim aufstehen zu Unterstützen. Dabei sah er wieder einmal die über seinen ganzen Körper verlaufenden Tätowierungen und wunderte sich schon fast darüber, dass sie dazu bisher ncihts gesagt hatte. Den meisten jagte er so einen milden Schrecken ein, sie schien es jedoch kaum zu stören.
Warum er Bär genannt wurde, leuchtete mir im ersten Moment gar nicht ein aber da wir über unsere Namen gesprochen hatten, musste es ja wohl damit zu tun haben, was sein Name für eine Bedeutung haben musste. Aber da ich keine Ahnung davon hatte, lächelte ich ihn einfach nur an. Dann beruhigte Wotan mich, das der Flöte schon nichts passiert sein würde aber so sicher war ich mir da nicht gerade, da ich wusste wie schnell Instrumente kaputt gehen können. „Ehm...“ Etwas peinlich berührt grinste ich ihn an. „Naja, ich hab den schönen Klang gehört und bin dann irgendwie unbewusst immer weiter nach vorne gegangen und zack, dachte ich ich müsste sterben.“ Oh Gott, das war mir wirklich verdammt peinlich! „Aber fühle dich jetzt nicht schuldig! Ich bin selber dran Schuld und du hast mich ja gerettet!“ Als Wotan aufstand tat ich es ihm gleich, weil ich es nicht so mochte wenn man auf mich herabschaute, auch wenn er so oder so größer war als ich. Dabei fielen mir das erste mal seine Tattoos auf. Keine Ahnung wie ich die übersehen konnte aber ich hatte ihn bis jetzt auch nicht so genau gemustert gehabt. Wahrscheinlich blickte ich eine ganze Weile darauf aber er hatte ja wohl genug! „Schöne Tattoos~“ flötete ich.
Wotan wurde von ihr in seiner Vorahnung bestätigt und fühlte sich nun trotz ihrer beteuerunge doch etwas schuldig. Jedoch musste er ihr zustimmen, das er sie gerettet hatte, und so konnte er mit seinem Gewissen einen Waffenstillstand vereinbaren. Wotan sah wie sie nun doch seine Tättowierungen betrachtete und erwartete schon fast eine Angst oder zumindest Sorgenreaktion, jedoch schienen ihr die Tattoos zu gefallen, und so sah er selbst noch einmal kurz an sich herunter, warf sich damit selbst wieder seine Haare ins Gesicht, strich diese beiseite und atmete einmal tief durch bevor er antwortete. "Hmm, du bist eine der wenigen die das so sieht. Aber danke, ich habe diese Tätowierungen schon seit ich ziemlich jung war. " Erst jetzt bemerkte er, dass Mjöllnir verschwunden war. Er griff sich an den Hals, schaute sich um und griff in seine Taschen. doch er konnte den Anhänger nirgendwo finden. Wie hatte er es Geschafft, dieses wertvolle Stück zu verlieren. "Verdammt. Wo Hel und Nidhögg steckt er denn schon wieder" Er sah sich weiterhin um und schien das Mädchen vor sich fast vergessen zu haben, als er auf dei Knie sank und begann im Gras zu wühlen. Aber der Hammer war nunmal ein Andenken an seinen Vater und seinen Clan. Er durfte ihn nciht einfach verlieren.
