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Matheo

Mathéo Tristam

Zen 309

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Aktuelles Outfit: grüne Haremshose mit orientalischem Muster, schwarzes Leinenhemd, kein Stirnband, Augenklappe
Mathéo Tristam

Matheo
BeitragThema: Feuerblumenbeet Feuerblumenbeet EmptyDi 19 Mai 2015 - 21:04
Feuerblumenbeet AwvZVke


Teilnehmer:
Candice Gray, Mathéo Tristam

Tatorte:
Mangetsu no Yoru, Waisenhaus

Zeitraum:
30.12.xx bis 01.01.xx

Einleitung:
Manchmal tauchen die kleinen Abenteuer des Alltags wie Feuerwerksraketen am nächtlichen Himmel auf: Überraschend aber doch nicht unerwartet.
So ähnlich kann man die Tage um Silvester von Candice und Mathéo bezeichnen.
Es gab tatsächlich einzelne Personen, an denen der Jahreswechsel nicht innerhalb eines Wimpernschlags vorbeizog.
Was diese beiden einzelnen Personen dabei erlebten, wird im Folgenden geschildert.

Trivia:
Ich hatte versucht, als Titel "Candy Rush" oder "Candy Rocket" durchzusetzen.
Allerdings wurde meine Idee schnell von anderer Seite abgesägt. :'D




Feuerblumenbeet PY8debn
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BeitragThema: Re: Feuerblumenbeet Feuerblumenbeet EmptyMi 20 Mai 2015 - 22:09
Waisenhaus

Ganze 5 Tage war ich jetzt hier und hatte mich mehr oder weniger eingelebt. Von meiner Mitbewohnerin hatte ich allerdings noch nicht viel gesehen, was ich eigentlich ziemlich schade finde. Vielleicht hätte sie mir einiges erkläre können, dann wäre manches um einiges einfacher gewesen und ich hätte mich nicht immer und immer wieder verlaufen. Mittlerweile war meine Orientierung zwar etwas besser geworden, trotzdem erwischte ich mich hin und wieder noch dabei, wie ich ratlos durch die Gegend guckte. Whatever. Meine Mitbewohnerin ließ sich also ganze 5 Tage nicht Blicken und so langsam fragte ich mich, ob ich überhaupt eine hatte oder ob das einfach nur ein Druckfehler war. Doc Mercy war sowieso ein komischer Name, vielleicht wollte mich da einfach jemand verarschen. Jedenfalls saß ich jetzt auf meinem Bett und überlegte, was ich nun tun sollte. Die Klassenliste und der Stundenplan lagen auf meinem Bett. Seit ein paar Stunden hatte ich versucht alles auswendig zu lernen, um mich wenigsten etwas auf die Schulzeit vorzubereiten. Ich wusste noch nicht mal ob ich mitten im Schuljahr rein platzte oder ob das Schuljahr hier irgendwann anders anfing. Andere würden in ihren Ferien wahrscheinlich so viel Zeit mit der Familie oder den Freunden verbringen, aber ersteres hatte ich hier nicht und beim Thema Freunde stand ich auch noch am Anfang. Mir war jetzt aber die Lust vergangen irgendetwas weiter auswendig zu lernen. Überhaupt war die Aktion nicht sonderlich spannend gewesen, aber mir fiel im Moment einfach nichts besseres ein. Stattdessen lag ich auf meinem Bett, starrte an die Decke und baumelte mit meinen Beinen über die Bettkante. Das konnte doch nicht sein, dass mir einfach nichts einfiel, was ich machen konnte! Mit einem Ruck sprang ich auf und stand kerzengerade im Zimmer und fuhr mit meiner Hand gegen die Stirn. Morgen war Silvester! Wie konnte ich das vergessen? Und wie konnte es sein, dass hier nichts geplant wurde? Keine Silvesterparty im Haus? Kurz entschlossen zog meine Stiefel an, schnappte meinen Pulli und streckte meinen Kopf zur Zimmertür raus. Stille. Kein einziger Ton war zu hören, was mich schon etwas stutzig machte. Wenn man eine Silvesterparty vorzubereiten hatte, musste doch irgendwer da sein. Etwas trostlos schlich ich die Treppen runter, darauf bedacht keinen Ton von mir zu geben. Vielleicht sah unten schon alles anders aus und ich war nur kurzzeitig taub gewesen oder sowas. Da stand ich nun. Sah mich um und sah…nichts. Niemand war da und anscheinend war Silvester nicht sehr beliebt. Dabei war es doch die Party für einen Neuanfang, überhaupt war es doch ein Anlass um eine Party zu schmeißen und Spaß zu haben. Tja schade. Ich wollte gerade wieder auf mein Zimmer gehen und nachsehen was ich so in meinem Koffer für den Zeitvertreib finden konnte, als mein Magen sich meldete. „Gutes Timing, mir war sowieso langweilig.“, kommentierte ich die Geräusche, die mein Magen verlauten ließ und überlegte, wo ich jetzt was zu essen herbekommen konnte. Der Speisesaal war schon zu. Den Weg kannte ich mittlerweile in und auswendig. Genauso wie die Zeiten. Mein kleiner Vorrat, den ich mir angesammelt hatte, war auch schon weg und in die Küche wollte ich nicht unbedingt nochmal. Irgendwann würde es auffallen, dass immer mal wieder Kleinigkeiten fehlten. Vielleicht sollte ich einfach mal in die Stadt gehen. Dort gab es bestimmt etwas zu Essen, sogar etwas mehr Auswahl als hier. Wenn ich Glück hatte konnte ich da vielleicht irgendetwas finden, wo eine Silvesterparty stattfinden sollte. Meine Laune besserte sich wieder und mit hungrigem Magen und der Hoffnung auf eine fette Party schlenderte ich hinaus Richtung Stadt.

Stadt

Es dauerte eine Weile bis ich endlich da angekommen war, wo ich hin wollte. Zwar kannte ich das Waisenhaus, aber nicht die Stadt oder das drum herum. Etwas verwirrt sah ich mich um und überlegte worauf ich überhaupt Hunger hatte. „So, willst du mir jetzt auch verraten, was du haben möchtest?“, sagte ich leise zu mir selbst. Nudeln, Pizza, Pommes oder lieber was Gesundes. Wäre zur Abwechslung vielleicht nicht schlecht, gerade nach den Feiertagen. Allerdings musste ich zugeben, dass beim Anblick vom Salat ich nicht wirklich das Gefühl hatte davon satt zu werden. Gefüllte Pizzabrötchen, Pommes und Salat. Das schwebte mir irgendwie in meinen Gedanken rum und genau darauf würde es am Ende wahrscheinlich hinaus laufen. Jetzt war ich eigentlich etwas froh, dass ich noch niemanden wirklich kennen gelernt habe, der direkt mit meinen seltsamen Essgewohnheiten Bekanntschaft machte. Das weißhaarige Mädchen und Ressie hatte ich seit meiner Ankunft auch nicht mehr gesehen, was eigentlich ziemlich schade war. Ressie war süß. Jedenfalls ihre Hörnchen. An sich war sie einfach nett, denke ich, sonderlich fiel hat sie jedenfalls nicht gesagt. Ihre bunten Haare fand ich auch sehr hübsch, damit war ich wenigstens nicht die einzige hier die eine etwas komische Haarfarbe hatte, auch wenn ich meine eigentlich ziemlich cool fand. Während ich so über die anderen nachdachte ging ich auf einen kleinen Pommesstand zu und bestellte mir eine kleine Pommes. Eigentlich liebte ich Pommes und wenn sie frisch und richtig salzig waren, konnte ich davon nicht genug bekommen, aber ich wollte ja noch etwas anderes dazu essen und vielleicht wäre es auch ratsam nicht unbedingt als der Müllschlucker in die Geschichte von Shima no Koji einzugehen. Ich bezahlte lächelnd die Pommes, nahm sie und stellte mich an einen der Stehtische. Von hier aus hatte man eine ganz gut Sicht auf den Platz. Für eine Silvesterparty würden hier bestimmt viele Leute hinkommen, allerdings wären die bestimmt nur aufs feiern, saufen und dem nachfolgendem interessiert. Niemand würde von hier auf das Feuerwerk achten. Wie auch? Man konnte zwar nach oben gucken, aber das wars dann auch schon. Wenn man etwas höher stehen würde und eine schöne Rundumsicht hatte, konnte man jedes Feuerwerk sehen. Das wollte ich auf jeden Fall. Jedenfalls erstmal. Danach hätte ich bestimmt Lust feiern zu gehen, schließlich wäre die Nacht dann grade erst angebrochen. Etwas gedankenverloren schüttelte ich den Kopf. Zuerst musste ich so etwas erst einmal finden. Ich rief mir in Erinnerung, wie ich hier her gefunden hatte. Eher schlecht als recht. Wie also sollte ich dann einen Ort finden, von dem aus man das Feuerwerk sehen konnte und von dem aus man schnell wieder in der Stadt war. Ich knabberte weiter an meinen Pommes. Anscheinend blieb nur die Möglichkeit jemanden zu finden der so etwas kannte. Ich hielt also Ausschau nach einer jungen Person, vorzugsweise mein Alter, vorzugsweise ein übernatürliches Wesen.


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Mathéo Tristam

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BeitragThema: Re: Feuerblumenbeet Feuerblumenbeet EmptyDo 21 Mai 2015 - 14:19

Stadt | Supermarkt

Man mochte sich gar nicht vorstellen, wie schwer es war, typisch europäische Zutaten auf Isola zu bekommen. Um ehrlich zu sein fühlte sich der Tristam immer noch wie im Urlaub, was das Essen anbelangte. Wobei er zugeben musste, dass sich das Essen in der Mensa bestmöglich nach Westen orientierte. Allgemein schien die Insel weiter von Asien weg zu liegen, als die Karte es hergab. Aber dennoch war es für ihn verdammt schwer gewesen, ein paar Stücken Lammsteak in die Finger zu bekommen. Immer wieder fragte er sich, ob man das hier so selten aß. An den Rest war er besser rangekommen. Seinen Einkaufszettel hatte er daher vollständig abgearbeitet.
Als er an der Kasse bezahlen wollte, bemerkte er vor sich ein Mädchen und einen Jungen, die ihm bekannt vorkamen. Vermutlich waren es Mitschüler von seiner Schule. War er also doch nicht so allein die letzten Tage des Jahres? Seit Weihnachten vergangen war und sich sowohl die Stimmung der Weihnachtsfeiern als auch das winterliche Wetter gelegt hatten, war eine markante Ruhe auf der Insel eingekehrt, als würde achtzig Prozent der unterhaltsamen Gesellschaftsschicht Isolas verreist sein. Fast schon gespenstig.
Mathéo überlegte kurz, das Duo anzusprechen, aber ehe er sich dazu entschließen konnte, hüpften sie schon kichernd davon. Da blieb ihm nur noch der perplexe Blick zum Hinterherwerfen. Im Nachhinein war er froh, dass er sie nicht mehr erwischt hatte. Ganz knusper waren die sicher nicht.
Auf dem Kassenautomaten las der Rotschopf das aktuelle Datum. Silvester war schon am nächsten Tag. Wohin war nur die Zeit verflogen? All der Spaß, den er (nicht) hatte … vollkommen das Zeitgefühl dabei verloren. Es war aber auch berauschend, täglich erst aufzustehen, wenn man die Sonnenstrahlen im Gesicht endgültig nicht mehr aushielt, sich dann in die Jogginghose zwang, um eine Runde im Park zu drehen, sich etwas in den Mund zu stopfen, sich auf die Couch zu pfeffern und am Abend wieder aufzuwachen. Das war jetzt eventuell ein kleines Bisschen übertrieben, aber vom Gefühl her musste es so gewesen sein. Auch schob er vor sich her, sein Handy mal wieder in Gang zu bekommen. Nach Weihnachten war ihm dieses unverhofft aus den Händen gesegelt und hatte nach einem heftigen Aufschlag vorübergehend den Geist aufgegeben. Was dachte er sich auch dabei, beim städtischen Überflug in 500ft eine Nachricht zu tippen. Selbst schuld.
„Schönen Abend noch“, wandte er sich von der jungen Kassiererin ab, die ihm natürlich einen gierigen Blick hinterherwarf.


Stadt | Städtisches Treiben

Es war bereits später Nachmittag, als Mathéo den Supermarkt verließ. Die Sonne machte sich bereits auf den Weg Richtung Horizont, würde aber noch eine Weile brauchen, diesen zu erreichen. Spaßeshalber maß der Dämon den Abstand mit seinen Fingern, was augenscheinlich zu einer Distanz von wenigen Zentimetern führte. Hoffentlich würde ihn keiner dabei sehen. Man würde sich fragen, was um Himmels Willen er da mit seinen Fingern abschätzte. So nah und doch so fern, eh? Es war wirklich traurig, dass er sich mit so was die Zeit um die Ohren schlagen musste. Der Unterricht sollte schnell wieder beginnen. Dann würden die anderen auch wieder aus ihren Löchern kriechen. Levi war entweder noch mit seinem Wichtelgeschenk und einer Tüte Taschentüchern oder mit seiner Wichteltante und deren Tüten beschäftigt. Grund genug für ihn, in seinen nicht vorhandenen Bart hinein zu grummeln. Von Caiwen hatte er auch noch keine Nachricht erhalten. Vermutlich hatte sie vergessen, das Geschenk zu öffnen; oder aber sie hatte ihm bereits geschrieben und er wusste es nur nicht, weil sein Handy immer noch futsch war.
Mathéo seufzte. Sein Blick entglitt gen Himmel, an dem sich bis auf ein paar kleine Cumulanten nichts rührte. Was eine Langeweile …

Sein Magen kündigte sich an. Er knurrte nicht, aber er gab ein mulmiges Gefühl von sich mit den geheimen Worten: Ich wollte nur schon mal anmerken, dass ich gleich hungrig sein werde.
„Achje“, kommentierte er sich selbst.
Während er so durch die Stadt trödelte mit dem Einkaufsbeutel an einer Hand und die andere in der Hosentasche, ließ er hier und dort seinen Blick hängen. Sekundenbruchteile später hing er schon am nächsten Gebäude, an der nächsten Person. Mathéo überlegte, ob er sich etwas Schnelles auf die Hand holen sollte oder von seinem Kühlschrank zehren wollte. Leider hatte er beim Einkaufen gar nicht mehr dran gedacht, dass der heutige Tag auch noch existierte. Vermutlich würde er sich daheim was zusammenschustern können. Notwendig war es jedoch nicht. Worauf hätte er denn Hunger? Keine Ahnung. Er tastete gedanklich seine Zunge ab und wollte von dieser wissen, welchen Geschmack sie als nächstes schmecken wollte. Was hatte er denn schon lange nicht mehr gehabt und worauf hatte er endlich mal wieder Lust? Keine Ahnung. Er sollte einfach das Erstbeste wählen, was ihm zwischen die Langfinger kam. Als er dann plötzlich einen Imbissstand in einer Häuserreihe versteckt erspähte, vor dem sogar Leute standen und freudestrahlend die Chips in sich hineinstopften, war sein Entschluss gefasst. Okay, statt der Mehrzahl stand da nur eine Person. Aber diese sah glücklich aus mit ihren frittierten Kartoffelstangen. Man durfte also davon ausgehen, dass es schmeckte, dass es ihr schmeckte, dass es Mathéo auch schmecken konnte. Aber Chips? Oder wie die Amerikaner und wohl die gesamte restliche Welt sagten: Pommes? Die Dänen waren da auch richtig gut drin.
Vorher musste er sich jedoch vergewissern. Ein Mädchen befand sich an einem Stehtisch – natürlich stehend – vor dem Imbiss und stopfte sich gierig ihre Pommes in die Gusche. Das arme Ding musste seit Monaten keinen Happen mehr bekommen haben. Schlank genug, um das glauben zu können, war sie ja. Glücklicherweise war das nicht an allen Stellen ihres Körpers so, aber dennoch hätte sie ein paar Burger mehr an den wichtigen Stellen verteilen können. Na ja, man konnte nicht alles haben. Sie konnte nicht alles haben. Was machte er sich eigentlich für Gedanken? Er wollte was essen!
„Heyho, Milady! Schmecken die Dinger?“
Fast schon misstrauisch beäugte er sie, als würde er sich gefasst machen, jede nur unerdenkliche Antwort zu verkraften. Jedenfalls waren Mathéos Mimikkenntnisse eingerostet. Sonderlich begeistert war sie nicht von ihrer Kartoffelvergewaltigung. Aber hey, es waren auch nur Pommes. Niemand aß die wohl, weil er eine Geschmacksexplosion erwartete.
„Äh“, stockte der Tristam. Trotzdem hatte er erwartet, dass sie einfach Ja sagen würde. Wenigstens war sie ehrlich.
„Okay, danke!“, sagte er dann trotzdem und verschwand zur Theke des Imbisses. Mathéo wusste nun, dass er keine Pommes bestellen würde. Stattdessen machte er ein paniertes Etwas an einem hölzernen Stab aus. Sah fast aus wie ein Eis am Stiel, nur hing da kein Eis am Stiel sondern … ja, etwas Paniertes halt. Kurzum erkundigte er sich und ihm wurde gesagt, dass sich da das Brustfleisch eines Federviechs am Holz klebte. Das klang schon mal nicht schlecht. So was an einen Stiel zu verkaufen, erschien dem Tristam plötzlich als die Idee des Jahrhunderts! Euphorisch stimmte er direkt drauf ein und bestellte sich eines dieser Dinger.
Mit dem panierten Flügelding am Stäbchen in der Hand kehrte er zu dem Mädchen mit unnatürlicher Haarfarbe zurück. An dem Stehtisch war immerhin Platz für mehr als eine Person. Seinen Einkaufsbeutel legte er an den Standfuß des Tisches.
Genüsslich biss er in seine Errungenschaft. Knusperte ordentlich. „Knufpert ganf fön!“, stammelte er mit halbvollem Mund. „Willft du deine nof effen?“, fragte er sich höflich. Wenn sie ihr nicht schmeckten, brauchte sie sich diese nicht hineinstopfen und er könnte sie sich erschnorren. Mathéo war nicht sonderlich penibel, was Geschmäcker anbelangte. Er konnte auch drittklassige Pommes futtern, solange sie das Knurren in seiner Magengegend hemmten.




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BeitragThema: Re: Feuerblumenbeet Feuerblumenbeet EmptyDo 21 Mai 2015 - 16:36
Mein Blick wanderte also über den Platz und blieb erst an einem rothaarigem jungen hängen. Was tat er da? Ich kniff die Augen zusammen und redete mir ein so besser sehen zu können, was natürlich nicht der Fall war. Irgendwas veranstaltete er mit seinen Fingern, nur um im nächsten Moment in den Himmel zu schauen. Komischer Kauz. Andererseits hatte ich bestimmt nicht besser ausgesehen als ich hier ankam und keine Ahnung hatte, was ich jetzt machen sollte. Wenn ich verwirrt war, sah man mir das auch an. Doch dann kam der Junge schnurstracks auf mich zu. So sah es jedenfalls aus und ich musste mir irgendwie eingestehen, dass ich ein wenig nervös war. Oder überrascht. Oder mich ertappt fühlte. Wahrscheinlich führte eins zum anderen, schließlich stand ich da und hatte beobachtet was er so tat. Schnell stellte ich mich aufrechter hin und lächelte freundlich als er zu mir rüber kam. Seine Begrüßung fand ich etwas merkwürdig. Milady hatte noch nie jemand zu mir gesagt. Aber das störte mich nicht weiter. Alle waren hier etwas komisch und ich bildete da bestimmt keine Ausnahme, warum sollte ich also andere anhand ihrer Begrüßung beurteilen? „Hi.“, mir fiel in dem Moment nichts passendes ein, was ich zu ‚Milady‘ hätte erwidern können, weshalb ich einfach das sagte, was ich immer sagte. „Naja, sie sind okay, ich hab schon mal bessere gegessen.“, gestand ich. Eigentlich hatte ich wirklich mehr von den Pommes erwartet, gerade weil es so gut gerochen hatte, aber da wurden meine Erwartungen leider nicht ganz erfüllt. Schade. Ich wollte ihm gerade eine anbieten, da verschwand er kurz und kam mit etwas seltsamen am Stiel wieder. Sowas hatte ich auch noch nie gesehen. Keine Ahnung was das sein sollte. Anscheinend war das einzig besondere an diesem Ort nicht nur die übernatürlichen Wesen, sondern auch die Essgewohnheiten. Wie das wohl schmeckte? Salzig, süßlich oder eher scharf? Scharfes Essen war nicht gerade meins. Trotzdem interessierte es mich, was das war. Anscheinend hatte ich aufgehört auf meinen Pommes herum zu knabbern, denn plötzlich sprach der Junge. Mit vollem Mund! Ich verzog ein wenig den Mund, nur um kurz darauf wieder zu lächeln. Wieso sollte mich so eine Kleinigkeit nerven? Ich wollte jemanden hier haben und da war er. Ich wartete bis er runtergeschluckt hatte und schob ihm einfach kichernd eine Pommes in den Mund. „Ist zwar nicht mehr viel da, aber wenn du willst, kannst du die ruhig haben.“, ich schob ihm die Schale mit den Pommes rüber und sah ihn grinsend an. „Aber bevor du dir den Mund weiter voll stopfst, sag mir erstmal wer du überhaupt bist.“ Ich nahm mir eine Serviette und putzte meine Hände ab. Fettige Pommes machten fettige Hände. Nicht sehr schön. Natürlich hatte ich auch nicht daran gedacht mir so einen Plastikpiekser zu nehmen, sondern wollte die Pommes sofort verschlingen. War ganz schön gierig von mir. Und unschön. Aber jetzt hatte ich ja Gesellschaft, was mich natürlich freute, aber auch bedeutete, dass ich ein wenig an meinem Essverhalten arbeiten sollte. Gute Übung also. Die Pizzabrötchen strich ich also von meiner Liste der Dinge die ich noch Essen wollte. Ein Salat sollte reichen. Juhu.
„Du warst einkaufen, richtig? Kommst du von hier? Kennst du dich hier aus?“, vielleicht wusste er ja, wo morgen was stattfand. „Ich wohne drüben im Waisenhaus.“, nicht gerade die perfekte Vorstellung und am liebsten hätte ich mir dafür wieder selbst vor die Stirn geschlagen. Warum bitte sagte ich sowas? In einem Waisenhaus zu wohnen war sicherlich nicht etwas, womit man prahlen konnte. Überhaupt, wieso drüben? Ich wusste noch nicht einmal wie genau ich hier hergekommen bin, woher sollte ich also wissen wo ‚drüben‘ war? Und wenn er nicht ganz auf den Kopf gefallen ist, würde er so auch sofort wissen, dass ich nicht ganz normal war. Whatever. Kaum sichtbar zuckte ich mit den Schultern, sah kurz auf den Boden, dann wieder zu ihm. Dann wusste er es halt, und? Dann wusste er wenigstens was ich war. Mehr oder weniger. Eigentlich weniger. Er konnte nur wissen, dass ich kein gewöhnlicher Mensch war. Also alles im grünen Bereich. „Und was treibst du hier so?“, ich grinste ihn frech an und wartete gespannt darauf, wie lange er hier noch stehen bleiben würde, denn anscheinend zeigte ich heute mal wieder, dass ich etwas komisch drauf war und damit kamen nicht immer alle gut klar.


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Mathéo Tristam

Matheo
BeitragThema: Re: Feuerblumenbeet Feuerblumenbeet EmptyDo 21 Mai 2015 - 17:45
„Uhmf“, versuchte er zu stammeln, als ihm plötzlich eine Pommes in den ohnehin schon gefüllten Mund gestopft wurde. Mathéo blinzelte perplex in hoher Kadenz. Was geht hier denn ab? Scheinbar war er an das selbstloseste Wesen der Welt gestoßen. Die Aussage war natürlich viel zu früh getroffen, aber wer – um alles auf der Welt – stopfte wildfremden Leuten seine Pommes in den Mund? Moment! Da ging etwas nicht mit rechten Dingen zu, wurde Mathéo plötzlich bewusst. Die Dinger mussten vergiftet sein oder zumindest abartig beschissen schmecken. Andernfalls würde sie sicher nicht ihr Essen anderen schenken. Der Tristam stoppte sogleich jegliche Bewegung seiner Kiefermuskulatur. Wie das Mädchen schon lächelte. Hinterlistig. Eindeutig.
Mathéos Zunge suchte sich ihren Weg durch das Geflügel zur Pommes und tastete diese vorsichtig mit der Spitze ab. Nichts passierte. Weder begann seine Zunge, zu brennen noch explodierte sie. Vielleicht hatte er voreilig gehandelt. Vielleicht … Er schaute immer noch perplex drein mit einem Hauch von Misstrauen. Langsam, aber wirklich nur langsam begann er, seine Kiefer zu bewegen. Vorsichtig zermalmte er das Essen zwischen seinen Zähnen. Nichts passierte. Er lebte noch und zappelte nicht vor Schmerzen am Boden. Okay, pure Übertreibung.
„Omnomnom“, mampfte er vor sich hin. Grinsen fiel ihm deutlich schwer, da seine Backen zu voll waren. Kauen, kauen und schlucken.
„Aaah!“ Er schleckte mit der Zunge in seiner Mundhöhle herum und suchte dabei die letzten Geschmacksfunken der Pommes. Man musste dem Mädel Recht geben. Die Kartoffeldinger waren nicht schlecht, aber sonderlich gut auch nicht. Gab wirklich bessere: Bei den Dänen beispielsweise.
Bevor er auf ihre Frage nach seiner Identität fragte, wackelte er auffällig mit seinen Augenbrauen hoch und runter. Das sollte an erster Stelle cool aussehen, verdächtig wirken und vor allem Zeit schinden. Mathéo brauchte Zeit, um sich irgendeinen Schwachsinn auszudenken.
„Man nennt mich Servan und ich bin der hiesige Hüter der Unterwelt.“
Ihrer Flut an Fragen hatte er erst mal gar nicht standhalten können. Also ließ er sie passieren und wartete geduldig auf seinen Moment, wo er wieder zur Tat schreiten konnte mit seiner Stimme.
Mathéo deutete zum nächsten Kanaldeckel, der ins Abwasserkanalsystem führte.
„Siehst du den Deckel dort? Das ist Eingang #14. Ich hatte vorhin einen Typen, der ins Reich der Toten übergehen sollte. Musste ihn vorher noch durchchecken, ob er clean ist und seinen Ausweis abstempeln. Ging ziemlich schnell.“
Nebenbei mampfte er die Pommes von dem Zuckerwattemädel. Seinen Stiel hatte er nämlich längst abgeknabbert.
„Da unten stinkt’s gehörig bei all den Leichen. War daher im Supermarkt, paar Klosteine zu besorgen. Wenn du alle zehn Meter einen aufhängst, wirkt das wahre Wunder. Kannste mir glauben.“
Bei all dem Schwachsinn, den er laberte, versuchte er möglichst ernst zu bleiben und keine Miene zu verziehen. Seine Augenbrauen tanzten aufgeregt zu seinen Worten und zogen sich immer wieder in der Mitte zusammen, um einen angestrengten, seriösen Eindruck zu vermitteln.
„Ich wohn‘ hinten im Klärwerk. Ist gar nicht so weit von hier, aber recht einsam. Nicht so gesellig wie bei dir.“
Wenn sie im Waisenhaus wohnte, brauchte er gar nicht weiter fragen, ob sie Mensch oder Unmensch war. Seinereins zog diese Kreaturen förmlich an. Noch nie war er in der Stadt einem einfachen Menschen begegnet oder wurde er von einem angesprochen. Immer wieder waren es Dämonen, Vampire, Engel, Tiermenschen, whatever, denen er über den Weg lief. Allmählich bekam er das Gefühl, die gesamte Bevölkerung von Isola bestand aus übernatürlichen Waisenkindern. Obendrein waren das immer solche Porzellanpuppen aus den Schaufenstern angesagter Puppen-Designer. Übernatürlichkeit war wählerisch. Es wollte nur in ansehnlichen Körpern hausen und nicht in pummeligen, flachbrüstigen Hackgesichtern. Nein, es suchte sich die schlanken, vollbusigen Models. Mit ihm war es ja nicht anders. Das Vollbusig konnte man zwar streichen. Aber der Rest stimme auch bei ihm. Wenn es wirklich einen Gott gab, dann war er tatsächlich so bösartig, wie Mathéo immer gehört hatte. Aber hey, der Tristam würde sich nicht beschweren. Er würde nur an der Logik zweifeln.
„Und duuuu … noch lebendiges Wesen … wer bist duuuu?“




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BeitragThema: Re: Feuerblumenbeet Feuerblumenbeet EmptyFr 22 Mai 2015 - 16:46
Die Bewertung der Pommes seinerseits bestätigte mich nur, dass ich immerhin noch keinen verdorbenen Geschmack hatte. Allerdings sah es ziemlich witzig aus wie geschockt er war, als ich die Pommes in seinen Mund stopfte. Anscheinend hatte er damit wohl nicht gerechnet, aber wer tat das auch? Waren anscheinend nicht alle so nette und teilten ihr Essen. Oder gar die Pommes. Das erklärte vielleicht auch warum er so misstrauisch darauf wartete das etwas passierte. Natürlich passierte nicht. Dachte er etwa, ich wollte ihn vergiften? Einfach so, einen wildfremden? Was für seltsame Leute kannte er bloß? Armer Junge. Letztlich schluckte er es doch runter und stellte wohl erleichtert fest, dass ich ihn nicht vergiftet hatte oder irgendetwas anderes mit ihm veranstaltet hab. Überraschung, wer hätte das gedacht? Endlich stellte er sich vor und ich sah ihn die ganze Zeit gespannt an. Anscheinend musste ich wirklich interessiert geguckt haben, denn erzählte doch wirklich alles wonach ich ihn gefragt hatte und vielleicht sogar ein wenig mehr. Leichen im Abwasserkanal? Auch wenn ich gespannt zuhörte was er erzählte, fragte ich mich doch irgendwann, ob das alles so stimmten konnte. War er gerade drauf und dran mich an der Nase herum zu führen? Und was noch viel schlimmer war: Ich wusste nicht, ob ich ihm das glauben sollte oder nicht. Auf dieser Insel gab es einige Merkwürdigkeiten, wieso sollte also seine Geschichte dann nicht stimmen? Ich legte den Kopf ein wenig schief und sah ihm genau ins Gesicht. Würde sowas zu ihm passen anderen Leuten solchen Unsinn zu erzählen? Nach einiger Überlegung tippte ich einfach auf ja. Vielleicht gehörte er einfach zu den Menschen, die die ganzen übernatürlichen Geschichten für Schwachsinn hielten und wollte mich wirklich nur  veralbern. Konnte doch gut sein. Damit wäre er nicht der erste. Überhaupt, wieso brauchte man einen Ausweis für das Reich der Toten? Würde es nicht auffallen wenn in der Kanalisation so eine Menge Leichen liegen würden? Und Klosteine? War das sein ernst? Die Tüte lag zu unseren Füßen, was bedeutete, dass dort der Beweis lag. Natürlich würde ich mich nicht wie eine irre hinhocken und nachsehen, ob auch wirklich Klosteine drin waren. Stattdessen trat ich dagegen. Nicht zu feste, dass es durch die Gegend flog, nur so, dass ich hätte hören oder spüren können, ob da was klackerte. Nichts. Also war seine Geschichte doch nicht war. Jedenfalls dieser Teil nicht. Jetzt lächelte ich ihn wieder an. Ich hätte ihm einen falschen Namen geben können, aber mir fiel auf die schnelle keiner ein und mein Zweitnamen mochte ich überhaupt nicht. Niemand nannte mich bei meinem Zweitnamen, außer der komische Verfasser des Briefes. „Ich bin Candice Gray.“, eigentlich hatte ich wirklich nicht viel zu erzählen. Ich hätte alles erzählen können und nicht mal gewusst ob es war wäre. „Ich bin aber keine komische Hüterin von irgendwas. Sondern einfach nur Candice, stinknormal…“, soweit man als Dämon normal sein konnte, „…und noch auf der Suche was ich eigentlich genau bin.“ Ein Dämon, das war mir schon klar, aber bis jetzt hab ich mich nicht verwandeln können oder sowas schräges. Meistens werden Dämon auch als böse, dunkle Wesen beschrieben, wovon ich bei mir auch noch nicht viel entdeckt habe. Muss jetzt aber auch nicht unbedingt sein. Ich find mich so ganz gut. Ziemlich gut sogar. Außer das ich manchmal redete ohne vorher drüber nachzudenken. Wie hörte sich das bitte an? Stinknormal und auf der Suche nach sich selbst? Buuah. Schmandig. „Ich wollte damit eigentlich nur sagen…“, ja was genau wollte ich damit sagen? Man weiß nur das ich ein Dämon bin weil ich magische Kräfte besitze und nen Handschuh trage weil meine Hand defekt ist? Nicht so wirklich. Ich hab heilendes Blut und das scheint irgendwas besonderes zu sein? Auch das sollte ich wahrscheinlich nicht jedem auf die Nase binden. „…ich lerne noch dazu, ich bin noch nicht so erfahren mit meinen…Stärken.“, hörte sich zwar immer noch bescheuert an, aber immerhin etwas besser. „Im Klärwerk zu wohnen hört sich aber nicht so schön an, stinkt es da nicht auch immer? Bist du dann ständig von Gestank umgeben?“, natürlich musste ich ein wenig auf seine Vorstellung eingehen, ich wollte ja wenigstens so tun, als ob ich ihm glauben würde. „Ich hab früher in einem Strandhaus gewohnt, war ziemlich berühmt weißt du? Ich bin da ja auch relativ offener Mensch und berühmt zu sein war schon ziemlich aufregend, aber wenn man kaum altert, muss man sich irgendwann zurück ziehen, sonst fällt es zu sehr auf.“
Alles gelogen. Niemals war ich berühmt. Glaube ich jedenfalls. Jedenfalls hatte ich mir das nur ausgedacht. In einem Strandhaus zu wohnen stellte ich mir echt schön vor und berühmt zu sein hatte bestimmt auch seine Vorteile. Und Nachteile. Wie auch immer. „Klosteine also.“, ich zwinkerte ihm zu und deutete auf die Tüte, gegen die ich getreten hatte. „Sowas simples soll gegen den Gestank helfen?“


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