25. Juni 2015, Nachmittagmit @Deirdre und @Gabrielcf: KrankenzimmerRaphael war nervös. Immer noch nervös. Auch wenn er sich dauernd eingeredet hatte, dass es schon halb so schlimm werden würde. Und Deirdre hatte ihm mit ihrer Sprachnachricht eigentlich Bedenken nehmen sollen. Denn sie klang ganz normal. Als wäre nichts gewesen.
Aber vielleicht war gerade das das Problem. Es war etwas passiert und sie wirkte ganz normal.
Mit einem Seufzen kam Raphael vor der Tür der Küchen zum Stehen. Seine Hand ruhte auf dem Griff, seine Augen hafteten am soliden Holz.
Wieso konnte er nicht einfach ganz cool bleiben und das Gespräch abwarten? Wieso musste er sich jetzt schon den Kopf über Dinge zerbrechen, die noch im Ungewissen lagen.
Ein weiteres Seufzen, als der Spanier den Griff der Türklinke nach unten drückte und mit angehaltenem Atem die Küche betrat.
Er war schon fünf Minuten zu spät. Wieder einmal hatte er im Rausch der Arbeit, in den er sich gestürtzt hatte um alles andere zu verdrängen, die Zeit aus den Augen verloren.
Vielleicht hatte sein Unterbewusstsein ihn auch nicht auf die Uhr schauen lassen..
Die Tür ging leise quietschend auf. Der bemützte Kopf schob sich vorsichtig durch den Spalt, den die Tür bereits freigab, und spähte in den Raum hinein.
Die Küche war leer, bis auf.. da stand sie!
Raphael musste schwer schlucken, was sein Gesicht mit einem verdutzten Ausdruck kommentierte. Er war selbst über diese Reaktion überrascht, fing sich aber so schnell wie möglich wieder. Er löste den gehaltenen Atem, nahm einen tiefen Zug frische Küchenluft durch die Nase und schob die Tür weiter auf, sodass der Rest seines Körpers den Raum betreten konnte.
"Heeeeyyy." wieder wurde sein Gesicht kurz von einem merkwürdigen Ausdruck durchzogen, als er seine eigene Begrüßung in Frage stellte. Klang er immer so.. wie ein kleiner Junge, der zum ersten Mal eine Pommes am Kiosk bestellen wollte?
Er räusperte sich, setzte ein möglichst normales Gesicht auf und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen.
"Du bist ja schon hier.." er war ja auch fünf Minuten zu spät.
"Du hast doch nicht schon ohne uns angefangen, oder?" von Gabriel fehlte jede Spur. Also verspätete sich der neue Kollege auch ein bisschen. Vielleicht nahmen die organisatorischen Dinge auch ein wenig mehr Zeit in Anspruch als gedacht.
Dies bot Raphael eigentlich die Gelegenheit das Thema anzusprechen, welches ihm schon den ganzen Tag im Kopf rumschwirrte. Aber.. er konnte nicht. Es wollte einfach nicht aus ihm herausbrechen.
Außerdem war es vielleicht nicht schlecht, wenn er es ansprach, wenn sie Ruhe hatten und nicht jederzeit Gabriel durch die Tür preschen konnte.